Keramikrestauration

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  • Buddelbär
    Bürger

    • 31.10.2001
    • 170
    • Südhessen
    • Whites, Tesoro

    #1

    Keramikrestauration

    Moin Jungs,

    nach umwerfender Resonanz zur Thematik "Rund um's Metall"
    hätte ich da noch eine Frage, die nicht ganz zum Detektorgehen
    paßt:

    Wie restauriert Ihr Keramik, bzw. welche Farben eignen sich gut zum einfärben, z.b. bei Frechener getigerter Glasur?.

    Danke, Grüße Buddelbär
  • restaunix

    #2
    Keramikrestaurierung
    Die Restaurierung von Keramik ist eine Wissenschaft für sich. Wer Interesse hat, möge weitere Fragen stellen. Einen allgemeinen Abriss zu geben ist an dieser Stelle kaum möglich.

    GANZ WICHTIG. Bitte nicht Restauration :BUMM schreiben, sondern Restaurierung DANKE!

    Die Ergänzung glasierter Keramik (Glanz!!) ist nicht ganz einfach:

    3 Möglichkeiten:

    Abformen der vorhandenen Oberfläche mit Silikon (Dentalhandel). Ergänzung der Fehlstelle bei hinterlegter Silikonmanschette mit heißem Wachs, ODER

    Ergänzung bei hinterlegter Silikonmanschette mit einer eingefärbten (Erdfarben-Pigmente) Schicht aus Acrylharz, die nach dem Trocknen mit einer Füllschicht aus eingefärbtem Moltofill oder Gips versehen wird, ODER

    Freier Aufbau einer Füllung mit eingefärbtem Gips oder Moltofill, Kolorierung mit Aquarellfarben (Fa. Schmincke z.B., kein Schulmalkasten bitte!!). Überzug mit Acrylharzlack oder verdichteter Wachsschicht.

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    • Ferency
      Bürger

      • 14.12.2000
      • 109
      • Österreich
      • Explorer XS, Fisher CZ 5

      #3
      Womit kleben?

      Hallo!
      Ergänzen ist ja gut und schön - aber womit klebt man Keramik bzw. Steingut am besten. Vor allem die teilweise sehr poröse MA-Keramik ist mir da ein Anliegen.

      Grüße, Ferency

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      • Cowboy

        #4
        Beim kleben vom Keramik leistet Silikon gute Dienste.Allerdings sollte dazu das neutrale,nicht färbende Marmorsilikon verwendet werden.(Baumarkt)

        Kommentar

        • restaunix

          #5
          Kleben von Keramik

          Besonders wichtig dabei sind folgende Eigenschaften des Klebstoffes:

          1. Alterung
          der Klebstoff darf nicht vergilben, nicht verspröden, darf sich nicht aufspalten und muß stabil bleiben.

          2. Anlösbarkeit
          Der Klebstoff darf sich beim Anmischen nicht chemisch verändern. Er muß mit (möglichst wenig giftigen) Lösungsmitteln problemlos anmischbar sein. Auch lange nach der Klebung muß der Klebstoff wieder lösbar sein.

          3. Viskosität
          Die Viskosität (dick- oder dünnflüssig) muß problemlos, je nach Keramiktyp (dicht oder porös) einstellbar sein.

          Mein Tipp: das Acrylharz Paraloid B 44, 20%ig gelöst in Aceton für die Klebung. Bei dichter Keramik eventuell 10%ig. Für die Tränkung 5%ig.

          Mit Acrylharz vom Typ Paraloid (B 72) gibt es seit 50 Jahren gute Erfahrungen in aller (Restaurierungs-)Welt

          Profis isolieren die Klebeflächen vorher mit Hasenhautleim, 3%ig gelöst in maximal 60 Grad warmem Wasser.

          Die Empfehlung "Silikon" halte ich für ungeeignet. Dieses Material entspricht in mehreren Punkten (siehe oben) nicht den Anforderungen, und wird folglich in Restaurierungswerkstätten nicht eingesetzt.

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          • restaunix

            #6
            Damit es keine Verwechslungen gibt. Für den Zweck des Abformens wird Silikon natürlich eingesetzt, aber nachdem es seinen Zweck als Guß- oder Ausstreichform erfüllt hat, schnell wieder abgenommen.

            Kommentar

            • Buddelbär
              Bürger

              • 31.10.2001
              • 170
              • Südhessen
              • Whites, Tesoro

              #7
              Also,

              natürlich heißt es nicht Restauration, aber bei der Restaurierung bekomme ich immer Hunger und so kommt es zwangsläufig zu einer kulturellen-kulinarischen Vermischung !

              Kermik klebe ich am liebsten mit der Heißklebepistole, hält ewig, wenn man das Objekt der Begierde nicht in der Sonne stehen läßt. Wenn der Klebekunststoff ganz heiß ist, läßt er sich auch dünn verarbeiten, Rückstände lassen sich problemlos entfernen.

              Grüße, Buddelbär

              PS: Habe schon wieder Hunger

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              • Jäger des feurigen Steins

                #8
                @ Buddelbär

                Du musst ja einen Bärenmagen haben


                Ich kann dir leider keine fachmännischen Tips zum
                "wiederherstellen" (hehehe ) von Keramik geben,
                auf dem Gebiet bin ich ein Laie.

                Nur soviel, wie ich mit vorgeschichtlicher Keramik
                verfahre, bei den alten jungsteinzeitlichen bis
                eisenzeitlichen Scherben.

                Diese klebe ich mit einem Holzkleber, wie z.B. Ponal,
                hällt Bombenfest und ist auch wieder zu entfernen.
                Zumindest bei Gefäßfragmenten finde ich ist es
                eine gute Methode, bei Komplettkeramik aber wegen
                der Haltbarkeitsdauer von "Nur Jahrzehnten" nicht
                so sehr zu empfehlen.

                Sekundenkleber oder ähnliche Hartkleber sind bei
                vorgeschichtlicher Keramik nicht zu empfehlen,
                meine Experimente damit schlugen fehl, die empfindlichen
                oft porösen Scherben werden damit beschädigt.

                Ergänzt wird die vorgeschichtliche Keramik auch mit
                Gips, das kollorieren ist mir aber nach wie vor ein
                Rätsel.

                Gruss
                Jäger...

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                • Buddelbär
                  Bürger

                  • 31.10.2001
                  • 170
                  • Südhessen
                  • Whites, Tesoro

                  #9
                  Hallo Jäger des feurigen Steins !

                  da muß ich doch gleich an "heißen Stein" denken !

                  Die Ponalidee ist gut, ich werde sie testen, bisher habe ich Ponal
                  verdünnt für die Konservierung von Knochen verwendet, geht echt super !

                  Grüße, Buddelbär

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                  • Jäger des feurigen Steins

                    #10
                    Hallo Buddelbär,

                    wie gesagt, ich kann es nur bei vorgeschichtlicher
                    Keramik empfehlen, diese sind oft dickwandig und
                    uneben an den Kanten, oft mit Kiesellöchern, so passt
                    sich der Holzleim da gut an, aber auch bei den
                    dünnwandigen vorg. Scherben hat er sich bewährt.

                    Gut ist ein Expressleim, da er schneller härtet.



                    "Konservierung von Knochen verwendet"

                    Auf die Idee bin ich noch nicht gekommen, bzw.
                    noch halten sich meine Knochenfunde, aber eine
                    Konservierung wird da langsam mal fällig.

                    Das werde ich gleich mal an den Hähnchenresten
                    von gestern Abend ausprobieren

                    Viele Grüsse
                    Jäger...

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                    • Buddelbär
                      Bürger

                      • 31.10.2001
                      • 170
                      • Südhessen
                      • Whites, Tesoro

                      #11
                      Moin Jäger,

                      ich konserviere mit Holzleim ("Ponal") im Mischungsverhältnis
                      von "Frei Schnauze" ca. 1/5 mit Wasser pleistozäne Säugetierfossilien, die sich in Kiesgruben finden lassen und nach der Trocknung rasch Risse aufweisen.
                      Solltest Du Zähne (bitte kein Selbstversuch !) zu konservieren haben,so geht's am besten mit Zaponlack.

                      Grüße, Buddelbär

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                      • Jäger des feurigen Steins

                        #12
                        Hallo Buddelbär,

                        ich habe hier Reste einer keltischen Mahlzeit,
                        aus einer in Flusssedimenten eingelagerten
                        Abfallgrube, gefuttert haben die Rind,
                        Schwein und Reh, dabei neben Knochen auch
                        Rinder- und Rehzähne, letztere mit Kiefer.

                        Die sind natürlich nicht fossiliert, sondern
                        "noch frisch". Ich fand sie vor 5 Jahren und
                        habe sie bisher nicht konserviert, bis heute
                        haben sie sich gehalten, denke aber das es
                        mal Zeit wird was zu tun.

                        Da ich selten mit organischen Resten zu tun
                        habe, hab ich keine Erfahrung mit der
                        Konservierung, werd mal in der
                        nächsten Zeit ein bisschen experimentieren,
                        vielen Dank für den Zapon-Tip

                        Viele Grüsse
                        Jäger...

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