Kaputtrestauriert

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  • sam
    Geselle

    • 08.07.2001
    • 66
    • OL/HB
    • Compass XP pro

    #1

    Kaputtrestauriert

    Hi Cowboy

    mir ist da ne tragische Sache mit einer Münze passiert die ich nicht wiederholen möchte.
    Habe ne große Münze gefunden (28mm Durchmesser und 8,5g schwer) und wahr fest der Meinung das diese aus Silber wäre. Die Münze war dunkelgrün/gräulich und ich habe sie in Vitamin C getan. Da wurde das Teil doch erstmal bräunlich. Dann löste sich der Belag und darunter kam ein gräulicher stumpfer Belag (Zink o.ä.) zum Vorschein. Konturen waren schon verschwunden. Daraufhin habe ich mit Natron weiter gerieben und stieß darunter auf Kupfer.

    1. Kennst Du so eine Legierung? Datum war 1803 und müßte Hannover gewesen sein (konnte vorher noch Georgius Britan... lesen)

    2. Wie geht mann mit solchen Legierungen um?

    3. Wie erkenne ich sicher um welches Material es sich handelt? (spezifisches Gewicht?)

    Gruß

    Sam
    ...geht nicht, gibt´s nicht...
  • Ruebezahl
    Geselle

    • 04.03.2001
    • 99
    • Ostfalen
    • Withe`s

    #2
    mir auch schon passiert

    Hi Sam,
    ist mir auch schon passiert. Zum Trost kann ich die sagen, dann war die Münze wirklich hin. Vielleicht hätte man sie bei richtiger Reinigung noch bestimmen Können mehr aber nicht. Wo nichts ist kommt auch durch Reinigung nicht hin. Ich reibe bei Münzen die ich nicht kenne, immer erst ganz vorsichtig mit Natron bis ich sie bestimmen kann. Erst wenn ich sicher bin (laut Katalog), daß sie aus Silber oder Billon ist, kommen sie in die Säure. Die Patina besteht wohl aus mehreren Schichten. Die äußere (grüne) ist meist Cu-Karbonat / Chlorid. Die innere (wie du beschrieben hast zinkfarben) müßte entweder ein Cu-Sulfid oder Cu-Oxid (II ?) sein. Dazu kann vielleicht Cowboy noch mehr sagen.
    Gut Fund
    Ruebezahl

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    • Cowboy

      #3
      Hallo Sam,
      es könnte sich bei der von dir beschriebenen Münze um eine Kupfer-Silber Legierung mit sehr geringem Silbergehalt und einer äußeren Versilberung handeln.Ein ähnliches Stück habe ich noch irgendwo herumliegen,auch bei diesem Teil löst sich die Versilberung vom Grundmetall.
      Problematisch sind bei diesen Legierungen und generell bei Versilberungen auf Kupfer die Korrosionserscheinungen,welche zur Unterwanderung und Ablösung der äußeren Auflage führen.
      Das Erkennen ist schwierig.Eine Bestimmung aufgrund der Dichte ist möglich,verlangt aber sehr genaue Waagen und Maßkolben.
      Generell deutet meistens eine sehr dunkelgraue bis schwarze Patina auf hohen Silbergehalt hin.
      Daher Münzen,die einem verdächtig erscheinen,nur äußerst vorsichtig reinigen,Vitamin C kann auch Metalle angreifen,das führt zur Ablösung der Überzugsschicht.Das Beste ist ,zunächst eine vorsichtige Grundreinigung mit etwas Soda und warmem Wasser sowie einer weichen Bürste vorzunehmen.Danach ist unter einer Lupe eventuell was zu erkennen.Hat man den Verdacht,es könnte sich um ein sehr wertvolles Stück handeln,wäre auch eine Röntgenaufnahme sehr hilfreich.

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      • Cowboy

        #4
        Hier mal die betreffende Münze:

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        • sam
          Geselle

          • 08.07.2001
          • 66
          • OL/HB
          • Compass XP pro

          #5
          Danke euch zweien

          @Rübezahl: Wahrscheinlich ist die vorherige bestimmung die beste Methode um so eine Tragödie zu vermeiden. Allerdings hatte ich die Münze noch bildlich vor Augen und konnte Sie im Katalog nicht finden. Die sah vorher gar nicht sooo schlecht aus. Oh wie ich trauere

          @Cowboy: Ich werde bei nicht schon erkennbarem Silber vorerst nur noch Natron in die Finger nehmen. Das kann wohl nichts kaputtmachen. Was macht Deine CD? Könnte ich so langsam gut gebrauchen

          Gruß

          sam
          ...geht nicht, gibt´s nicht...

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          • Cowboy

            #6
            Die Cd nähert sich der Fertigstellung,der Text und alle Bilder sind OK,muß nur noch ins richtige Format gebracht werden.
            Das Reiben mit Natron halte ich nicht für eine sinnvolle Methode:dabei wird zu viel Druck ausgeübt,bei empfindlichen Münzen kann dabei schon einiges zerstört werden.Außerdem hat Natron kaum irgendeine Reinigungswirkung.

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