Bronze-Pest ??

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  • Agrippa
    Ritter

    • 30.03.2001
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    #1

    Bronze-Pest ??

    Kann man diese Ausblühungen beseitigen ?
    Wenn ja wie ?

    GGF Agrippa
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  • Cowboy

    #2
    Wie tief sind denn diese Korrosionserscheinungen? Nur patinaähnliche Oberflächenschicht oder tieferreichende Lochbildungen?

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    • Agrippa
      Ritter

      • 30.03.2001
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      • Fisher F75,DEUS II, GPX5000

      #3
      .

      Löcher sind noch nicht zu erkennen. Man hat mir mal was von "In Gelantine einlegen und mit Alu-Folie unwickeln" erzählt...
      Hast Du davon schonmal gehört ?

      GGF Agrippa

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      • Cowboy

        #4
        Hallo,
        das klingt nach einem verhunzten Reduktionsverfahren, aber davon würde ich abraten, kann zu Verfärbungen auf der Münze führen.
        Das Beste wäre, diese Korrosionsstellen mit einer EDTA-Lösung zu entfernen und anschließend die Münze gut getrocknet konservieren, dazu ist Paraffin hervorragend geeignet. Eventuell käme auch eine Benzotriazol-Behandlung in Frage, das ist ein Korrosionsinhibitor für Cu-Legierungen.Lohnt sich jedoch nur bei wertvollen Objekten.

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        • restaunix

          #5
          Es handelt sich bei dem von Agrippa beschriebenen Verfahren in der Tat um eine Reduktionsmöglichkeit von Kupferchlorid zu Kupfer.
          Ich halte auch wenig davon weil es das Objekt stark stresst und sehr langwierig ist.
          In aller Kürze die Wirkungsweise: eine Kupferverbindung (Bronze/ Messing) wird dünn mit Agar-Agar (Als Ionenwanderungsvermittler. Aus Algen hergestellt, mit dest. Wasser angequollen) bestrichen. Darauf wird ganz eng Aluminiumfolie gelegt. Aufgrund der elektrochemischen Spannungsreihe verlassen die Chloridionen das edlere Kupfer/Zinn bzw. Kupfer/Zink, und wandern durch das Agar-Agar zum unedleren Aluminium. Dieses wird in schmierig-schwarzes Aluminiumchlorid umgewandelt.

          Ich empfehle die Freilegung mit einem Mikrodruckstrahlgerät (+ Mikroskop + Kaltlichtquelle + weiches Strahlmittel). Das geht sehr schonend und zügig. Anschließend BTA-Behandlung wie beschrieben.

          Frage: die Ausblühungen sehen sehr nach "aktiven Säureresten" aus. Wurde die Münze chemisch freigelegt??

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          • Cowboy

            #6
            Ja, irgendwie sehen die Stellen nach Kupferacetat aus, könnte auf der Einwirkung von Essig beruhen.
            @restaunix:
            Diese Reduktionsverfahren können bei Legierungen teilweise kritisch sein, da starke Verfärbungen entstehen können ( durch partiell unterschiedliche Beeinträchtigung der Legierungsbestandteile). Ganz besonders kritisch scheint in dieser Hinsicht Messing zu sein.Jedenfalls legen Versuche mit verschiedenen Messing -und Tombakteilen dies nahe.Aber auch bei Bronze ist etwas Vorsicht geboten.

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            • restaunix

              #7
              Hallo Cowboy,

              bzgl. der Empfindlichkeit von Messing hast Du wohl recht. Der im Vergleich zu Zinn wesentlich unedlere Bestandteil Zink im Messing wird schon im Boden wg. des großen Potentialunterschiedes zum Hauptlegierungsbestandteil Kupfer stärker angegriffen bzw. "abgereichert". Dies führt auch zu einer etwas andersfarbigen Korrosionsschicht (Richtung grau-schwarz).

              An blanken Stellen kann man dann erkennen dass sich das etwas fahl-goldene Erscheinungsbild von Messing rötlich verfärbt. Das Reduktionsverfahren verstärkt diesen Trend noch. Bei erhaltener Oxidschicht ist der Effekt glücklicherweise schwieriger auszumachen.

              Gruß
              Restaunix

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              • Agrippa
                Ritter

                • 30.03.2001
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                #8
                Vielen Dank

                Ich danke Euch beiden für die Infos.
                Ich werde die Finger davon lassen, denn für mich als Laien ist es zu kompliziert.
                Die Münze habe ich gekauft. Da sah sie noch normal aus. Als ich 4 Wochen später aus einem Urlaub zurück kam, hatte sie die Ausblühungen. Den Händler habe ich jetzt auf einer Münzbörse getroffen und er hat mit den Tip mit der Alu-Folie gegeben. Aber nun werde ich die Münze lieber zurück geben.

                GGF Agrippa

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