Luftgewehr soll wieder glänzen

[Andi08/15]

Tach,

E-Lyse scheidet aus alleine schon wegen Mechanik und dem Laufinneren.
Ich tät das Ding auch nicht beschleifen, sondern mit feinster Messing(!)-Bürste (Dremel) abputzen, dann gucken, wieviel von der Orginalbrünierung "überlebt" hat, dann weitere Schritte überdenken. Keinesfalls die "Holzhammermethode" mit Schleifpapier, Stahlwolle oder weiß der Geier was Grobem.
Sollte jetzt mal wieder einer das Universalheilmittel Oxalsäure bringen => auch bleibenlassen!
Teilbrünieren zum Ausbessern würde ich danach ins Auge fassen mit dem "Draufschmiermittel", sollte es doch schlimmer sein, das Ganze in absoluten Einzelzeilen einem Galvanikfachmann übergeben, aber bedenke, sollte das LG eine billige 08/15-Plempe sein und auch kein ideell wertvolles Familienerbstück, lohnt sich finanziell von Hause aus für so ein "verbrauchtes Modell" absolut kein Aufwand.
Vergleichbare Modelle gibts schon für wenige Zehner bei Onkel Egon. Du hättest schon mehr Materialkosten bei der Restauration, zumal ich vermute, das auch sämtliche Dichtungen zum Teufel sind und der Lauf innen auch nicht mehr i.O. sein dürfte bei dem Rost außen.

[DFX]

Ist ja eigentlich ein interessantes Experiment und ich bin auch wirklich an Bildern der Restauration interessiert.

Aber, warum denn der Aufwand für das alte Teil?

[Andi08/15]

Nachtrag:

Das mit dem Ballistol nach Dremeln der Flugrostmacken mit Messingbürste ist durchaus möglich, falls noch genug Originalbrünierung und sauberes Metall da ist, dann kann man durchaus ein Exponat in altersgerechten Zustand erhalten, nur muß man das Prozedere alle paar Monate wiederholen je nach Zustand, weil das Ballistol irgenwann mit Staub verharzt und wirkungslos wird. Der gewünschte Zustand ist nur zeitweise. Man kann nach der Rostentfernung zur Konservierung auch das Exponat in handelsübliches Heißwachs tunken, welches für Autos verwendet wird, Verarbeitungstemperatur bei 130-150 Grad, den Überschuß abputzen. Vorsicht bei der Verarbeitung, Verbrennungsgefahr.
Ansonsten gilt, was ich vorher schrieb...

[Buddelking]

Messingbürste? Habe ich auch schon auf Eisenoberflächen eingesetzt. Anschließend hatte ich eine leicht messingfarbene Oberfläche da Messing ja weicher ist als Eisen und sich das Messing beim Bürsten auf dem Eisen ablagert.

Jochen

[C-4]

Die Messingschicht auf der Stahloberfläche wirkt ähnlich wie eine Verkupferung, da sie elektrochemisch edler ist als das Grundmetall, kommt es durch Lokalelement-Bildung zu verstärkter Korrosion, sprich: schnellerem Rosten.

[Sucherin]

Tach,

E-Lyse scheidet aus alleine schon wegen Mechanik und dem Laufinneren.
Ich tät das Ding auch nicht beschleifen, sondern mit feinster Messing(!)-Bürste (Dremel) abputzen, dann gucken, wieviel von der Orginalbrünierung "überlebt" hat, dann weitere Schritte überdenken. Keinesfalls die "Holzhammermethode" mit Schleifpapier, Stahlwolle oder weiß der Geier was Grobem.
Sollte jetzt mal wieder einer das Universalheilmittel Oxalsäure bringen => auch bleibenlassen!
Teilbrünieren zum Ausbessern würde ich danach ins Auge fassen mit dem "Draufschmiermittel", sollte es doch schlimmer sein, das Ganze in absoluten Einzelzeilen einem Galvanikfachmann übergeben, aber bedenke, sollte das LG eine billige 08/15-Plempe sein und auch kein ideell wertvolles Familienerbstück, lohnt sich finanziell von Hause aus für so ein "verbrauchtes Modell" absolut kein Aufwand.
Vergleichbare Modelle gibts schon für wenige Zehner bei Onkel Egon. Du hättest schon mehr Materialkosten bei der Restauration, zumal ich vermute, das auch sämtliche Dichtungen zum Teufel sind und der Lauf innen auch nicht mehr i.O. sein dürfte bei dem Rost außen.

Danke für die ausführlichen Beschreibungen! Ich lerne hier richtig was!
Denke aber auch, dass der Aufwand in Bezug auf das Alter und den Gesamtzustand des LG´s dann tatsächlich nicht mehr im Verhältnis stehen.

Ich werde das Beste draus machen und dann mal schauen, ob es noch gut schießt. Momentan bin ich noch nicht weiter. Mein Mann muss mal einen festen Tag pro Woche nach Feierabend Babyschicht reingedrückt bekommen. Und zwar für mehrere Stunden am besten. Sonst komme ich nie voran hier

[Sucherin]

Ist ja eigentlich ein interessantes Experiment und ich bin auch wirklich an Bildern der Restauration interessiert.

Aber, warum denn der Aufwand für das alte Teil?

Ganz einfach:

Handwerk macht Laune, möchte gerne damit schießen, habe Lust mit etwas Schönergemachtem zu schießen, das alte Teil ist mir irgendwie ans Herz gewachsen und soll einfach nicht im Müll landen-außer es erweist sich als fürchterlich danebenschießend. Dann kommt es weg Höchstwahrscheinlich. Oder es sieht dann so toll aus, dass es übers Bett kommt Ne Quark

Und: ich lerne dabei ja auch etwas über das "Restaurieren". Macht auch Laune.

[Andi08/15]

...hatte ich eine leicht messingfarbene Oberfläche da Messing ja...

Jochen

Mir noch nie passiert...

[Buddelking]

Wenn Du mit der Bürste nur "streichelst" passiert nix. Ich habe dieses bereits schon öfters bewusst gemacht, um einen leichten Messingglanz auf die Eisenoberfläche zu zaubern. Meine Büste hat aber auch einen Durchmesser von gut 10 cm. Bei einem kleinen Dremel wird es wohl nicht so schnell zu sehen sein. Die Technik, mit einer Messingbüste eine interessante patinierte Oberfläche auf Eisen zu erziehlen wird auch beim Schmieden angewannt.

Jochen

[Sparus]

Hallo Sucherin, jeder hat eine andere Methode. Die Heißbrünierung ist sehr aufwending (und ungesund) und wirst Du als Laie nicht hinbekommen. Die Kaltbrünierung ist naja. Entscheidend ist jedoch, dass alle Teile vollständig metallisch blank und fettfrei sein müssen, was sehr aufwendig ist.Sonst wird es furchtbar.
Mein Tipp: Mit Ölspray (Rostlöser) einsprühen und 1-2 Tage einwirken lassen, abwischen und das gleiche wiederholen. Dann dürften alle Schrauben auch leichter herauszudrehen sein. Sodann zerlegen und die Einzelteile wieder mit Ölspray behandeln und mit einem Topfschwamm (die aus Kuststoff, eine Seite grün) abreiben. Wiederholen, bis die Hände nicht mehr braun sind. Wenn Du das ein wenig vorsichtig machst, erhälts Du weitgehend die alte Brünierung, was mit Sicherheit besser aussieht. Danach Zusammenbau, Fetten und eventuell - wenn notwendig -Feder und Dichtungen ersetzen.

Der Zustand Deines Luftgewehrs ist doch gar nicht so schlecht.
Immer geduldig sein und nicht mit roher Gewalt.......
Kannst Du noch den Typ und das ungefähre Baujahr angeben?
Frohes Schaffen, Sparus

[Sucherin]

Hallo Sucherin, jeder hat eine andere Methode. Die Heißbrünierung ist sehr aufwending (und ungesund) und wirst Du als Laie nicht hinbekommen. Die Kaltbrünierung ist naja. Entscheidend ist jedoch, dass alle Teile vollständig metallisch blank und fettfrei sein müssen, was sehr aufwendig ist.Sonst wird es furchtbar.
Mein Tipp: Mit Ölspray (Rostlöser) einsprühen und 1-2 Tage einwirken lassen, abwischen und das gleiche wiederholen. Dann dürften alle Schrauben auch leichter herauszudrehen sein. Sodann zerlegen und die Einzelteile wieder mit Ölspray behandeln und mit einem Topfschwamm (die aus Kuststoff, eine Seite grün) abreiben. Wiederholen, bis die Hände nicht mehr braun sind. Wenn Du das ein wenig vorsichtig machst, erhälts Du weitgehend die alte Brünierung, was mit Sicherheit besser aussieht. Danach Zusammenbau, Fetten und eventuell - wenn notwendig -Feder und Dichtungen ersetzen.

Der Zustand Deines Luftgewehrs ist doch gar nicht so schlecht.
Immer geduldig sein und nicht mit roher Gewalt.......
Kannst Du noch den Typ und das ungefähre Baujahr angeben?
Frohes Schaffen, Sparus

Hallo Sparus,

danke für Deine Tipps, ich denke, mit ihnen werde ich sehr gut fahren
Anbei ein paar Bilder bezüglich der Fragen nach Baujahr und Typ (zu lesen auf ihnen: Modell III-56; 32/1108/1007; SUHL; HAENEL).
Wäre auch nicht schlecht, wenn mir jemand dazu noch was sagen könnte. Ich denke, das Baujahr ist 56, welche bei der Modellnummer steht...

Vielleicht ist der Typ/Modell ja doch etwas gute Qualität?

Gruß
Sucherin

[Sucherin]

Hab selbst noch mal gegoogelt unter HAENEL und SUHL.
Ist wohl doch kein Hinterhofmodell. Bekannte und gute DDR-Marke.
Na da geb ich mir noch mehr Mühe
Ersatzteile für das Modell sind ja alle problemlos bestellbar, falls was ausgewechselt werden muss.

[C-4]

Ob sich der entsprechnde Aufwand lohnt, ist immer Ermessensfrage und das Ermessen liegt bei jedem anders beschaffen.. Liebhaber-der Erbstücke rechtfertigen höheren Einsatz auf jeden Fall. Da schaut man nicht auf die Stunde oder auf den Euro..
Wenn Interesse besteht, dann übernehme ich auch das brünieren zum Materialpreis, der liegt irgendwo bei 10-15 EUR. Kann dann aber etwas dauern.

[Sucherin]

So, bin mal etwas voran gekommen und wollte die Bilder einstellen.
Habe den Kolben mit 100er, danach mit 180er und danach mit 220er Schleifpapier bearbeitet. Das Ergebnis ist in so weit zufriedenstellen, dass es wircklich a...glatt geworden ist und der alte, teilweise angeschmolzene Lack komplett beseitig ist.
Was mir nicht gut gefällt, ist die Schwarzfärbung, die ich nicht weg bekomme. Da müsste ich schon ziemlich Masse an Holz wegnehmen. Habe das mit dem Multidremel versucht. Aber wie gesagt, das bekomme ich dann nicht mehr grade hin, wenn ich da zu viel weg nehmen müsste. Jedenfalls nicht als Laie. Auch hat es an verschiedenen Stellen schwarze Flecken im Holz und ist mal hier und mal dort dunkler oder heller. Aber ich werde es behandeln, so dass es hinterher etwas dunkler wird. Dann sieht man das vielleicht nicht mehr so nach dem Beitzen.
Soll ja auch nicht für das Museum werden.

@ C-4: Danke für das Angebot. Ich werde es mir noch überlegen. Mal sehen, was ich vorhabe ...

Grüße
Sucherin

[Sparus]

Hallo Sucherin, schön, dass Dir mein Vorschlag gefällt. Für den Schaft würde ich Nussbaum mit einem Schuss Moorbraun bzw. Antikbraun Beize nehmen. Die Verfärbungen dürften dann nicht mehr zu sehen sein. Danach würde ich Leinöl (Lebensmittel) mit Terpentin versetzt nehmen. Bin damit sehr zufrieden. Siehe mal bei google unter Schaftaufarbeitung nach. Wässern nicht vergessen und schleifen, schleifen, schleifen...220 iger reicht nicht aus.Frohes Schaffen, Sparus