Fundbeschriftung

[Piper]

Ich bin seit längerem auf der Suche nach der besten Methode zur Fundbeschriftung. Früher habe ich immer so kleine orangene Klebepunkte mit der Fundnummer auf die Funde geklebt, aber erstens sehen die in der Vitrine doof aus und zweitens sind die mir auf Dauer nicht sicher genug.

Nun möchte ich meine Funde gern wie die Profis mit Klarlacksicherung beschriften.

Ich komm nur einfach nicht dahinter welcher Stift geeignet ist. Mir zerfließt meistens die Tinte auf der ersten Klarlackschicht.

Also in der Theorie sollte es ja folgendermaßen aussehen.

1. erste Klarlackschicht (Nagellack) auftragen
2. trocknen lassen
3. beschriften (aber mit was verdammt nochmal?)
4. nochmal Klarlack zur Sicherung

Einer meiner bekannten Archäologen hat gesagt ich soll ganz normale Tinte nehmen. Aber die zerläuft mir ständig.

Mit Finelinern hab ich bisher die besten Ergebnisse bekommen. Aber so richtig zufrieden bin ich noch nicht. häufig verlaufen die trotzdem.

Kann mir jemand helfen, der mit der gleichen Methode arbeitet?

[saugnapf]

Könnte mir vorstellen daß dafür so ein Stift geeignet ist, mit dem man CDs beschriftet.
Schon mal probiert?

[fleischsalat]

Einen kleinen Papierstreifen mit Nummer versehen (Am besten gleich eine ganze Liste ausdrucken und einzeln ausschneiden), dann mit Klarlack auf dem Fundstück fixieren.

[Piper]

Also CD Maker ist natürlich nicht filigran genug.
Und Zettel will ich wie gesagt auch nicht mehr an meinen Funden haben.

Machst Du das echt so fleischsalat???

Ich habe es grad nochmal probiert und hab die erste Lackschicht nach dem Trocknen nochmal abgerieben. Jetzt geht es wesentlich besser. Vermutlich sind da irgendwelche Lösungsmittel in dem Lack die sich an der Oberfläche absetzen und dann abgewischt werden können ?!

[chabbs]

Für allgemeine Funde wie Scherben, Ufos etc. habe ich kleine Kisten mit Fundtütchen, in denen dann der ID-Zettel steckt.

Für alles andere (Münzen, Fibeln etc.) habe ich Lindner und Leuchtturm Kastensysteme. Da kann man auch immer gut Zettel hinterlegen.

[Shakerz]

Versuch doch mal statt Nagellack das Renaissance-Wachs (gibt es kostengünstig in kleinen Gebinden zum Ausprobieren). Das härtet aus u. ist lösungsmittel- u. säurenfrei. Ich würd eine Schicht aufbringen, aushärten lassen, mit einem feinen Edding beschriften u. dann nochmal eine Schicht aufbringen. Die Lösungsmittel im Nagellack lassen dir jeden Stift verschwimmen.

http://www.kremer-pigmente.com/de/mal---binde--und-klebemittel/loesemittelloesliche-bindemittel/renaissance-polierwachs-62900.html

[Piper]

Super!
Nach sowas hab ich doch gesucht!!!

Danke Shakerz!

[Shakerz]

Keine Ursache. Immer wieder gerne.

[Andi08/15]

Tach,

ich will ja nicht motzen, aber hab ich das so verstanden, das direkt auf den Objekten rumgeschmoddert werden soll?
Das ist doch ein NoGo, ich z.B. sortiere z.B. im Setzkasten, Vitrine/Ständer und mache einfach so ein kleines Fähnchen aus so einem Gerät, welches beschriftete Kleber herstellt (muß passen, wie das richtig heißt) davor dran, das es schön lesbar ist.
Wenn überhaupt notwendig, ein Sammler sollte seine Objekte eigentlich locker ausm Schlüpper kennen...
Wie gesagt, mir gehts nicht ums Motzen, sondern mir bereitet das "direkte" Beschriften auf Funden Bauchschmerzen. Zumal man auch nicht auf alles Klarlack als "Trägerschicht" draufpappen sollte.
Man kann auch mit numerischer Katalogisierung arbeiten, notfalls ergänzt durch Buchstaben oder eben 2.0, 2.1 usw, falls man noch mal ein Objekt dazwischen schieben kann und das Ganze tabelarisch katalogisieren. In Zeiten von PC und Exel wohl kein Problem. Besser, wenn auch aufwändiger ist aber handschriftlich, wie ich tue, weil vor einem Festplattencrash ist wohl keiner sicher und wer weiß, ob unsere CDs als Datenträger in 10 Jahren noch gelesen werden können, wenn sie überhaupt solange halten, da ist Papier in dem Fall wirklich geduldiger.
Es ist völlig wurscht, ob Münzen, wo es ja Sammelmappen gibt oder sonstwas, da kann man ja außen draufschreiben und extern katalogisieren, sozusagen als Nachschlagewerk, wenn man sich es wirklich nicht merken kann.
Mein Sammelgebiet ist auch recht unübersichtlich, aufgrund der schieren Menge, wo ich im Leben niemals alles zusammenbekommen werde, aber ich arbeite mit beschrifteten Schachteln mit Gleichem (davon aber je ein Exemplar im "Schauraum"), dann aber auch mit numeriertem Setzkasten und schriftlich geführter Tabelle, gleichzeitig als Nachschlagewerk für Hersteller, kann jederzeit nach hinten ergänzt werden und hat trotzdem noch System. Ich z.B. schlüssel sogar noch nach Herstellungsjahr auf, wo von 1898-heute eigentlich alles infrage kommt.Zumals bei meinen Objekten eher unptraktikabel wäre, auf meinen Objekten mit Edding oder sonstwas rumzupinseln, zumal feste Markierung (allgemein) Umorganisieren oder Umsortieren einer Sammlung stark behindert.
Großobkekte bekommen unten am Boden nicht sichtbar eine Nummer in Form eines kleinen Zweckform-Pappers zugewiesen, was aber eher nicht den Hintergrund des Nichtmerkenkönnens hat, sondern eher den, das meine Erben irgendwann mal wissen sollen, was es ist und was man ungefähr als Wert ansetzen kann. Da gehts aber eigentlich eher drum, zu verhindern, das später mal wer über den Nuckel gezerrt wird oder aus Unwissenheit mal 2kg Messing für 3geldfuffzich zum Schrotti schleppt, was in Wirklichkeit paar Hundert wert ist. Ich hoffe, Ihr versteht wo ich hinwill. Den Wert vermerke ich übrigens mit Bleistift, so kann ich ihn immer mal wieder anpassen, da sich selbiger im Laufe der Zeit hin und wieder ändert. Das^setzt natürlich voraus, das man sich hin und wieder damit beschäftigt, sonst ist alle Schreiberei und Weitsicht auch fürn A...h.


LG Andi!

[Shakerz]

Bei der Beschriftung von Fundobjekten unter Zuhilfenahme des von mir genannten Wachses ergeben sich bei vorschriftsmäßiger Anwendung keine nachteiligen Auswirkungen auf selbiges. Natürlich hast du damit Recht, dass es auch einige andere empfehlenswerte Asservierungs- u. Katalogisierungsmethoden geben würde, aber Pipers Anliegen war es ja, für das von ihm favorisierte Verfahren eine geeignete technische Lösunge zu finden. Die Beschriftung wird auf die "Schutzhülle" (gemeint ist das Wachs) aufgetragen. Sowohl das Wachs, als auch die Beschriftung sind zu 100% reversibel.

Ich persönlich bin großer Fan von diffusionsoffenen Tütchen (für alles was nicht in der Vitrine landet).

Gruß

S.

[BastiSDL]

Ich persönlich bin großer Fan von diffusionsoffenen Tütchen (für alles was nicht in der Vitrine landet).

Was ist der Vorteil, gegenüber normalen Druckverschlussbeutel/ Fundtüten?
Was macht Dich zum "Fan"?

[Drusus]

Wie sieht's mit den Chemikalien in den Druckverschlussbeuteln aus? Da dürften doch die selben Weichmacher drin sein wie in den berüchtigten alten Münzalben?!

Viele Grüße,
Günter

[Piper]

Hab mich heute nopchmal mit meinem Archäologen wegen einiger Funde getroffen und in diesem Zusammenhang nochmal mein Problem geschildert.

Er sagt er arbeitet mit Zaponlack.
Hab mir jetzt welchen bestellt und werd das dann nochmal testen.

Vermutlich hat der keine Lösungsmittel und nimmt daher die Farbe gut auf, bzw. verschkuckt sie nicht wieder.

[Shakerz]

Was ist der Vorteil, gegenüber normalen Druckverschlussbeutel/ Fundtüten?
Was macht Dich zum "Fan"?

Ich arbeite mit solchen Beuteln auch bei mir in der Arbeit. Für mich ist das ein gewohnter Vorgang. Effektenaufkleber mit allen wichtigen Daten drauf u. ab ins Archiv. Deswegen bin ich großer Fan von diesem System (der tägliche Umgang damit).

Diffusionsoffen aus dem Grund, damit sich kein unerwünschter Dampf bilden kann. Bei unserem Hobby nehmen wir es mit sovielen Dingen sehr genau. Wieso dann nicht auch mit der Verminderung von Wasserdampf bei der Archivierung.

Gruß

S.

[Piper]

Ich verzweifele noch

Jetzt ist der Zapponlack da und es funktioniert immer noch nicht. Der Fineliner hält einfach nicht auf der Lackschicht sondern zerfließt.
Kennt jemand einen feinen Stift (gern noch feiner als Fineliner) der auf einer Lackoberfläche hält???