Natron Reinigung

[Eichbergwolf]

Guten Tag. Natron wird oft zum Reinigen von Neuzeitlichen Münzen empfohlen. Es hat mir auch schon oft beim reinigen von Kaiserreichs Münzen geholfen, bei Münzen vor 1840 auch, aber bei den Münzen von den 1860er Jahren gabs da paa Probleme. Oft konnte man die Münze dann nicht mehr identifizieren, weil sie so dunkel war . Da ich die grüne Patina abhaben wollte hab ich sie in Seife eingelegt, aber das Ergebnis war immer noch nicht so prickelnd. Kann mir jemand andre Mittel zum Restaurieren von 1850 Münzen Sagen? Gruß Marcus

[manooo]

Hallo,
zeige mal bitte Bilder von den grünen Münzen.
Ich befürchte aber,, daß du die Patina nur mit "Gewalt" hunter bekommst und die Münzen danach nicht besser aussehen. Stichwort "totgereinigt"
Gruß
Micha

[Firenze]

Weshalb würdest du blanke Kupfermünzen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts haben wollen? Restaurieren heißt nicht zwangsläufig 'totreinigen' wie es mein Vorredner schon schön beschrieben hat...

Zeig doch mal eine der Münzen die du reinigen möchtest. Interessant wäre auch zu wissen ob du Kupfermünzen oder Silbermünzen 'restaurieren' möchtest.

[Andi08/15]

Normalerweise sollte man m.Mn. nach gar nicht irgendwelche historische Münzen blankputzen, erstens nicht authentisch, zweitens unglaubwürdig und die Münze ist ihrer Geschichte beraubt und mehr wert wird sie so auch nicht, zumal sie dabei oft auch noch nicht bloß totgereinigt, sondern auch beschädigt und somit ganz wertlos wird.
Normalerweise sollte man sie nur von Dreck, Bodenverkrustungen und Erde befreien.
Ich käme nie auf die Idee, einen Silberfünfer von 1888 von meiner Mutter blankputzen zu wollen obwohl das mit geringstem Aufwand problemlos mit einfachsten Putzmittel möglich wäre, mein Gott, die darf doch in 126 Jahren doch gerne bissel dunkler werden.

[Eichbergwolf]

Naja eigentlich meinte ich das ich oft Münzen aus dem 17-18 Jh. finde, die fast immer nach dem "Dreck abspülen" immernoch total blank sind...ich habe die Erfahrung gemacht, das wenn die grüne Schicht runter ist, das ich dann wieder was erkennen kann. Mit dem Verfahren hab ich sehr gute Ergebnisse aus Anfang des 18jh. Pfennig Münzen. Außerdem find ich eine braune datierbare Münze besser als eine grüne blanke Münze. Gruß

[Andi08/15]

Das freut mich, das Du es so betrachtest.
Mir sträuben sich immer die Haare, wenn manche historische Münzen und nicht nur die als "neuwertig" herfrickeln wollen.
Meine Mutter weiß ja, das ich so allerlei (Militaria)-Sachen restauriere und wollte ihre alten Münzen in "Spiegelglanz" von mir "hergerichtet" haben.
Wäre bei den meisten problemlos unkompliziert möglich gewesen, da sie keine BoFus hat.
Ich habe mich geweigert und ihr gesagt, das sie damit ihre Sammlung "tötet", da warse erst mal beleidigt.
Ich bin ganz sicher kein Münzexperte, nicht meine Baustelle, aber ich weiß, das sowas absolut kontraproduktiv und vor allem massiv wertschädigend wäre.
So sagte ich ihr und sie war komplett komplett verständnislos und dachte, das ich bloß keine Lust habe, bis ihr mal ein Nachbar, der zufällig Sammler ist, ihr mal das Gleiche (und wohl noch mehr) gesagt hat.

[Eichbergwolf]

Weis vielleicht jemand wie man sonst noch die Münzen ein bisschen mehr sauberbekommt als nur Dreck abspülen. Außerdem hab ich noch ein billig Ultraschallreinigungsgerät, ist das eher gut oder schlecht für Münzen???

[chabbs]

Schlecht. Genauso wie auch Natron schlecht ist für Kupfermünzen.

Mechanische Entfernung der Anbackungen....mehr kann man pauschal gesagt nicht machen.

[Andi08/15]

Kalkige/sandige Dreckanhaftungen und Verbackungen kann man mit Zitronensaft oder mit Tafelessig angehen, kommt aber stark aufs eigentliche Material an, bei Zink, Billon oder Kupfer würde ich das lassen.
Im Zweifel übers Material/Legierung lieber gaaaanz vorsichtig mechanisch mit Skalpell und Zahnstocher, vll. vorher eine Zeitlang mit Kriechöl, Petroleum oder Rostlöser (kein WD40, taugt nix!) einweichen, damit der Dreck unterkrochen wird. Der Gammel geht dann leichter weg.
Wie gesagt, Münzen nicht meine Baustelle, aber was ich so mache, besteht oft aus vergleichbaren Metallen und da hat sich das eigentlich bewährt.
Gut, aufgrund der Gegenstände, die bei mir meist größer und stabiler als Münzen sind, kann ich teilweise etwas anders/"gröber" vorgehen, ohne sie zu beschädigen.

[Donnerstag]

Einweichen und Geduld haben, dann geht der Dreck runter. Ob Seifenwasser oder Öl ist eine Frage der Geduld glaube ich. Ich nehme Rapsöl. Warum? Weil es gerade zur Hand war. Münze eine Woche da rein,zwischendurch mechanisch reinigen und wieder einweichen. Da ist bei mir bisher noch fast jeder Dreck gewichen.
Blank oder nicht blank ist eine Frage, die jeder für sich entscheiden muss. Wenn die Münze eine schöne Patina hat, dann wird sie bei mir nur vom Schmutz befreit, wenn die "Patina" aus schwarzen Flecken besteht, dann nehme ich für Silbermünzen auch Zitronensäure und Natron. Habe eh nicht die Absicht damit zu handeln, also muss es mir gefallen. Da ist mir die allgemeine Entrüstung Wurst.

Kupfermünzen ne ganz andere Geschichte. Was soll ich mit einer runden Scheibe, von der ich annehme, dass es eine Münze ist? Will sagen, dass da nichts zu erkennen ist. Eine vernünftige Lösung habe ich da auch noch nicht und die wird es wohl auch nicht geben. Vergammelt ist vergammelt und fertig Die besten Ergebnisse, wobei "besten" ganz weit unten angesiedelt ist, habe ich mit EDTA erreicht. Von ganz blank, bis gerade noch lesbar lässt sich da ganz gut steuern. Aber ansehnlich sind die Dinger dann auch nicht mehr.

Nicht dass ich hier den Experten raushängen lassen will, ist die Erfahrung mit den ersten paar Münzen.