Destilliertes Wasser...
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Destilliertes Wasser...
Guten morgen....ich habe ein Pistolendaumenblech mit schwacher preußischer Gravur gefunden-die Patina ist an den nach unten gebogenen Seiten noch vollständig-aber eben auf dem "bucklichen Rücken" schon weg. Ich habe nicht weiter dran rum gefriemelt-es steht seit 5 Tagen in oben erwähntem Wasser. Meine Frage: wie lang sollts da drinnen bleiben(es ist aus Messing oder auch Kupfer),wie oft ist das Wasser zu wechseln? Desweiteren interessiert mich folgendes: habe bei Kupfermünzen festgestellt,daß beim reinigen sehr oft die schwach vorhandene Prägung fast völlig verschwindet. Nun mein Gedankengang zum Blechle: ich will es "entsalzen" und frage mich ob es letztendlich ein "Mittelchen" gibt um das Metall hernach zu "stabilisieren"... mfg mathiasStichworte: - -
Bei Buntmetallen, und dazu zählen alle Kupfer-Legierungen, gibt es verschiedene Arten von Korrosion, die das Material langfristig schädigen können. Am gefährlichsten ist die zerstörung durch den sog. "Bronze-Krebs", eine durch Chlor bedingte Zersetzung. Generell schützend wirken sog. Inhibitoren, das sind Stoffe, die sich mit dem Metall verbinden und Korrosion stoppen bzw. verhindern können. Bei Kupfer und Bronze sowie Messing wirkt hier das 1H-Benzotriazol (BTA) sehr zuverlässig. Zusammen mit einem Oberflächenschutz wie Paraffin stellt es eine recht gut schützende Verbindung her. Bei Interesse gern mehr Infos auch per Mail.Kommentar
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Hmm, ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der Nicht-Eisen-Objekte entsalzt. Ich bin mir auch icht sicher, ob das wirklich gut für die Patina, die ja auch aus Salzen besteht, ist.
Ich bin sogar der Meinung, dass man oftmals nicht mal konservieren muss. Vor ein paar Jahren habe ich einen mittleweile leider verstorbenen Sammler römischer Münzen und anderer römischer Stücke kennengelernt, bei dem Objekte seit Jahrzehnten unkonserviert waren, ohne zu zerfallen. Er erklärte mir sogar, dass jede Art von Konservierung unter Numismatikern als wertmindernd gelte.
Viele Grüße,
GünterQuis custodiet ipsos custodes?Kommentar
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Antwort
Erst mal vielen Dank für eure Mühen. Ich erkläre meinen Gedankengang wie folgt: Ich sah letztens einen Bericht im Fernsehn,dabei ging es unter anderem um Schatzsucherei im Mittelmeer. Die haben da Unmengen an Artefakten zu tage gefördert. Unter anderem auch riesige Statuen aus Granit. Der Mann sagte das diese Steinstatuen sofort für mindestens ein Jahr in Süßwasser eingelegt würden-da es eben so sei das das Salzwasser im laufe der tausenden Jahren(war ne Pharaostatue) den Granitblock vollständig durchdrungen habe und die Salze dieses Stück bei Trocknung ohne weitere Behandlung zerstören würden. Sicher ist es schon ein Unterschied an Größe,Material etc.....ich sah eben halt was das Salz für Schäden im Nachhinein anrichten kann....Kommentar
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Solche Meinungen gibt es, allerdings auch zahlreiche genau entgegen gesetzte. In musealen Kreisen ist die Korrosion bei Buntmetall-Objekten durchaus ein schwerwiegendes Thema. Zu diesem Komplex gibt es auch zahlreiche gute Veröffentlichungen in der Fachliteratur.Hmm, ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der Nicht-Eisen-Objekte entsalzt. Ich bin mir auch icht sicher, ob das wirklich gut für die Patina, die ja auch aus Salzen besteht, ist.
Ich bin sogar der Meinung, dass man oftmals nicht mal konservieren muss. Vor ein paar Jahren habe ich einen mittleweile leider verstorbenen Sammler römischer Münzen und anderer römischer Stücke kennengelernt, bei dem Objekte seit Jahrzehnten unkonserviert waren, ohne zu zerfallen. Er erklärte mir sogar, dass jede Art von Konservierung unter Numismatikern als wertmindernd gelte.
Viele Grüße,
Günter
Das Entsalzen schadet der Patina nicht, da diese aus unlöslichen Verbindungen besteht. Die Entsalzung wird auch häufig mit organischen LM vorgenommen.Kommentar
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Wahrscheinlich kommt es wie immer auf den jeweiligen Einzelfall an. Ich persönlich gehe da relativ nach Bauchgefühl vor. Oft mache ich gar nichts, manchmal konserviere ich mit Paraffin, ein andermal mit Paraloid B72.
@Matthias75: Statuen aus dem Meer sind aber auch ein Extremfall. Meeresfunde haben zigmal soviel Salz aufgenommen wie Bodenfunde. Und Stein ist ja relativ porös. Hier dringen die Salze also tief ein und wenn diese dann im Trockenen kristallisieren, wird's hässlich.
Ich will dir aber das Entsalzen auch nicht ausreden. Verwende nur vielleicht – C-4 korrigiere mich bitte ggf. – lieber Aceton als destilliertes Wasser. Und wenn du beim Wasser bleibst, acht bloß darauf, dass die Objekte wieder gut trocken sind, bevor du sie konservierst. Denn wenn Du Feuchtigkeit im Inneren einschließt, hat das mehr geschadet als genutzt.
Viele Grüße,
GünterQuis custodiet ipsos custodes?Kommentar
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Kommt auf die Fundgegend an, die Salzbelastung kann sehr unterschiedlich ausfallen. Ansonsten..alles richtig, was dazu erwähnt wurde.Wahrscheinlich kommt es wie immer auf den jeweiligen Einzelfall an. Ich persönlich gehe da relativ nach Bauchgefühl vor. Oft mache ich gar nichts, manchmal konserviere ich mit Paraffin, ein andermal mit Paraloid B72.
@Matthias75: Statuen aus dem Meer sind aber auch ein Extremfall. Meeresfunde haben zigmal soviel Salz aufgenommen wie Bodenfunde. Und Stein ist ja relativ porös. Hier dringen die Salze also tief ein und wenn diese dann im Trockenen kristallisieren, wird's hässlich.
Viele Grüße,
GünterKommentar


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