Kettenhemd ?!?

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  • bunkerfuerst
    Lehnsmann

    • 29.09.2001
    • 49

    #1

    Kettenhemd ?!?

    Moin allerseits,

    ich habe (psssstttt !!!) nahe einer geschliffenen Burg einen Batzen Metall (sorry, habe keine Digicam) ausgebuddelt.
    Nach dem Abspülen des Drecks fiel mir auf, daß das Teil zwar vollkommen zusammen gebacken ist, aber noch kleine Ringe zu erkennen sind. Was liegt da näher, als an ein Teil eines Kettenhemdes zu denken. Könnte aber auch, denn daran hat es mich zuerst erinnert, diese hängbaren Körbe aus Metall für Obst oder Gemüse sein.

    Frage, da ich sowas noch nie gemacht habe: Wie wird sowas denn restauriert oder zumindest haltbar gemacht ? Momentan "gammelts" nur auf der Microwelle in der Küche rum und stört doch etwas ...

    Gruß - Bf
  • C-4
    Heerführer

    • 01.08.2002
    • 2106
    • D

    #2
    Klingt schwierig, um so einen zusammengekrusteten Haufen erstmal zu reinigen, wird wohl eine chem. Reinigung bzw. leichte Entrostung nötig sein. mechanisch wird da nicht viel zu machen sein, wenn doch, dann ist es ne Sysiphusarbeit.ich würds mal mit EDTA-Lösung versuchen, das müßte den rost lösen und ein Trennen der Teile vielleichtermöglichen. Hat den Vorteil, daß das intakte Eisen nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. (Im Gegensatz zu Säuren beispielsweise)

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    • bunkerfuerst
      Lehnsmann

      • 29.09.2001
      • 49

      #3
      Moin,

      EDTA-Lösung ?!?

      Halt mich nicht für allzu dumm, aber was issen des ? Gibt's das fertig zu kaufen oder muß das gemischt werden ? Und wenn, wie ?

      Danke für die Antwort auf jeden Fall.

      Gruß - Bf

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      • C-4
        Heerführer

        • 01.08.2002
        • 2106
        • D

        #4

        Kommentar

        • C-4
          Heerführer

          • 01.08.2002
          • 2106
          • D

          #5
          Da der Link zu heimdall wohl aus den bekannten Gründen nicht funzen wird, stell ich das mal hier rein.




          Was ist EDTA?

          EDTA ist die Abkürzung für Ethylendiamintetraacetat, ein Salz der Ethylendiamintetraessigsäure. (Manchmal auch als Edetinsäure bezeichnet) Bei dieser Substanz handelt es sich um einen sog. 'Chelatbildner', solche Stoffe bilden ganz besondere Komplexverbindungen, vor allem mit Schwermetallen . Eine besonders wichtige Gruppe dieser Chelatbildner stellen die 'Komplexone' dar, eine Klasse von Verbindungen unterschiedlicher Struktur. Die Bezeichnung Komplexon deutet schon auf den besonders stark ausgeprägten Komplexbildungscharakter hin, auch die Bezeichnungen Chelaplex und Trilon sind üblich.Vorzugsweise werden diese Stoffe in der chemischen Analytik verwendet, jedoch sind große Mengen auch in Waschmitteln, Kosmetika und Entkalkern anzutreffen.
          Weitere solche auch als 'Chelatoren' bezeichnete Verbindungen sind:


          DTPA
          Diethylentriaminpentaessigsäure ["acetic acid"], C10H18N2O7 (MG: 278,26)


          EDDHA
          Ethylendiamindi(o-hydroxyphenylessigsäure) ["acetic acid"], C18H20O6N2 (MG:
          360,36)
          auch EHPG
          N,N'-Ethylenbis-2-(o-hydroxyphenyl)glycin



          HEEDTA
          N-Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure ["acetic acid"], C10H18N2O7 (MG:
          278,26)



          NTA
          Nitrilotriessigsäure ["acetic acid"], C6H9NO6 (MG: 191,14)


          EDTA:

          Die Ethylendiamintetraessigsäure kann 4 verschiedene Salze bilden, je nachdem, wieviele Wasserstoffatome durch Natrium ersetzt sind. Die wichtigsten davon sind das Dinatrium- sowie das Tetranatriumsalz. (Auch als 'Di-Na EDTA' oder' Tetra-Na EDTA ' bezeichnet.)


          Was ist nun der besondere Vorteil dieser Verbindungen?

          In der Fähigkeit, Komplexe zu bilden, eröffnen diese Verbindungen die Möglichkeit der selektiven Reinigung von Metallobjekten aller Art. Selektiv bedeutet hier, es werden nur die Korrosionsschichten und andere Beläge (Zunder, oxid-, carbonat usw.) entfernt, ohne daß das Grundmetall angegriffen wird. Besonders gut sind die Chelatoren zur Reinigung der Metalle Silber, Kupfer und Kupferlegierungen, Eisen, Blei, Zink, sowie Nickel und dessen Legierungen geeignet.Dabei kann man durch Steuerung der Reinigungsbedingungen, z.B. der Konzentration, der Behandlungsdauer und der Temperatur des Reinigungsbades, Einfluß auf die Stärke der Abtragung nehmen.
          Gegenüber anderen Reinigungsmittel wie z.B. verdünnten Säuren weisen Stoffe aus der Gruppe der Komplexbildner außerdem eine wesentlich bessere Handhabungssicherheit auf, sie wirken so gut wie nicht ätzend, das ist beim Arbeiten mit größeren Mengen oder mehreren Gegenständen natürlich ein großer Vorteil.Weiterhin entsteht keinerlei Geruchsbelästigung, es werden keine gasförmigen Produkte gebildet. Am vorteilhaftesten ist die Anwendung bei einem pH-Bereich von 5-8,d.h. leicht sauer bis schwach basisch. Bei Tetranatrium-EDTA liegt der pH-Wert meist etwas weiter im alkalischen Bereich.

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          • restaunix

            #6
            Re: Kettenhemd ?!?

            Original geschrieben von bunkerfuerst

            Frage, da ich sowas noch nie gemacht habe: Wie wird sowas denn restauriert oder zumindest haltbar gemacht ? Momentan "gammelts" nur auf der Microwelle in der Küche rum und stört doch etwas ...

            Gruß - Bf [/B]
            Wenn der Fund womöglich ein Teil eines Kettenhemds ist, sollte er vor der Restaurierung geröntgt werden. Die Freilegung erfolgt mechanisch mit dem Mikrofeinstrahlgerät.

            Das ist eine Profiarbeit - bitte nicht versuchen chemisch freizulegen, das geht garantiert in die Hose.

            Ich empfehle die Kontaktaufnahme mit einem Spezialisten in Deiner Nähe über den Verband der Restauratoren (VDR). Bitte bis dahin in der Tiefkühltruhe chemisch stabilisieren.

            Gruß
            Restaunix

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            • C-4
              Heerführer

              • 01.08.2002
              • 2106
              • D

              #7
              Restaunix hat absolut Recht, soetwas ist schon eine schwierige Nummer. Den Rat würde ich beherzigen.

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