Flurbezeichnung "Heidenkiehl"

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Superingo

    #1

    Flurbezeichnung "Heidenkiehl"

    Tach zusammen!

    Wie deutet Ihr die Flurbezeichnungen "Heidenkiehl", direkt neben "Burgstadel", "Eichstettwiesen" und mitten drin "Gold-Loch"!!!?

    Wobei sich das "Gold-Loch" im Gelände als kleiner Höhenrücken darstellt!!!


    Würde mich sehr interessieren ob Ihr ähnliches denkt wie ich! :cool:
  • Ratsherr

    • 16.01.2001
    • 207
    • Schwaben

    #2
    Hallo Superingo,

    Heidenkiehl: alle Flurnamen mit dem Bestandteil "Heiden-" deuten oft auf eine antike oder vorgeschichtliche Zeitstellung.
    Mit "-kiehl" kann ich spontan nichts anfangen, vielleicht im Sinne von Kehle=Bodenvertiefung.
    Burgstadel =Burgstall=Standort einer Befestigungsanlage, wie Du schon selbst im Burgenforum angemerkt hast.

    Also, ich schätze, Du spekulierst auf ein (keltisches?) Hügelgrab (Goldloch in Verbindung mit Deiner Angabe, es wäre eine Bodenerhebung) bei einer entsprechenden Befestigunganlage (Burgstadel in Verbindung mit Heidenkiehl) und einem dazugehörigen Kultplatz (Eichstettwiesen=ehemaliger heiliger Hain).
    Viele Grüße
    Jago

    Kommentar

    • Harry

      #3
      Alles zusammengenommen: Es gibt einen Deutungsversuch, welcher "Kien-" berge als Berge ansieht, auf denen man im Kriegs- oder Notfall Fackeln schwenkte, um Nachrichten zu übermitteln, vornehmlich in keltischer Zeit. (Später Kien- für Kienspan). Wenn Kiel die Verballhornung für KIEN wäre, könnte man an eine Erhebung denken, die diesem Zweck zu heidnischer Zeit diente. War natürlich auch gut zu merken und als Verbergeort sehr gut geeignet. Auch ein Hügelgrab wäre vielleicht denkbar, allerdings waren Goldbeigaben extrem selten, es sei denn bei Fürstengräbern. Ich glaube, wenn überhaupt an eine Verbergung.

      Und Heide heisst manchmal auch lediglich, dass dies schlechter Boden war wo nichts gut wuchs

      Kommentar

      • OBBW

        #4
        @Superingo:
        Warst Du dort und ist das wirklich eine Erhebung?
        Wenn es eine Interpretation aus der TK ist:
        Aufeinanderfolgende Höhenlinien können sowohl eine Erhebung, als auch eine Absenkung bedeuten. Teilweise ist das aus den Karten nicht eindeutig erkennbar.

        Gruß OBBW

        Kommentar

        • Superingo

          #5
          Danke erstmal für die Antworten!

          @Jago
          Tatsächlich spekuliere ich auf eine vielleicht keltische Befestigungsanlage mit benachbartem Kultplatz, obwohl in unmittelbarer Nähe nichts über Funde aus dieser Zeit bekannt ist!
          Der Gedanke mit dem Hügelgrab ist mir jetzt neu, eigentlich meinte ich nur das Paradoxum, daß ein Höhenrücken als "G...-Loch" bezeichnet wird. Könnte doch auch bedeuten, daß mal jemand in einem Loch auf dem Hügel Gold gefunden hat (vielleicht etwas primitiv gedacht aber wer weiß)!

          @Harry
          Tja, die Sache mit der "Heide"(als Schafheide z. b.)gibt mir ebenfalls immer zu denken.
          Aber im Zusammenhang mit den benachbarten Flurnamen tendiere ich schon eher zur Deutung in vorgeschichtliche Richtung!
          Die Sache mit dem Kienberg ist zwar interessant, möchte ich hier aber ausschließen, da es sich um keinen weithin sichtbaren Hügel handelt!

          @OBBW
          Nein, ich war noch nicht dort, da die Entfernung etwas größer ist.
          Aber mit Hilfe der, für mittlerweile die meisten Bundesländer verfügbaren, Topo-CD im M 1:50000 mit 3D-Funktion ist eindeutig ein kleiner Höhenrücken zu erkennen!

          @All
          Wie ist eigentlich eine Flurbezeichnung mit "Gold..." im Namen zu deuten?
          Ich habe solche schon vielfach entdeckt (Goldäcker, Goldbach, Goldberg, Gold-Loch usw.) .
          Könnte es sich dabei auch teilweise um Kornfelder handeln, die im Schein der Sonne goldgelb schimmerten oder um Bäche in denen Gold gewaschen wurde?


          Kommentar

          • Ratsherr

            • 16.01.2001
            • 207
            • Schwaben

            #6
            Hallo Superingo,

            die Deutung des Begriffs "Gold-" in Flurnamen als Anspielung auf die Farbe ist sicherlich möglich.
            Oder er bezeichnet einfach ein wertvolles, weil ertragreiches, Grundstück (Goldäcker, Goldwiesen usw.)
            Viele Grüße
            Jago

            Kommentar

            • Heerführer

              • 25.11.2000
              • 3670
              • 76829 Landau / Pfalz
              • OGF - L + W

              #7
              Gold.... ?

              Der Begriff kann vielerlei Ursachen haben. Bei uns gibt es eine Gewanne, die Goldloch heißt. Nach den Erinnerungen der älteren Mitbürger wurden dort mal Goldmünzen gefunden.

              Aber bestimmt nur eine von vielerlei Möglichkeiten.

              Wigbold
              Trenne dich nie von deinen Illusionen und Träumen.
              Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben, zu leben.

              Mark Twain



              ... weiter neue Wege gehen !

              Kommentar

              • Superingo

                #8
                Na das hört sich doch sehr vielversprechend an, oder? :cool:
                Wenn´s dann noch keltische Regenbogenschüsselchen wären, bin ich sicher auch nicht beleidigt!

                Kommentar

                Lädt...