Natobunker oder Bergbau, was man davon halten sollte ?

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  • boots
    Ratsherr


    • 19.01.2004
    • 240
    • Bietigheim (Baden)
    • keinen

    #1

    Natobunker oder Bergbau, was man davon halten sollte ?

    Hallo Leute,

    heute war ich in diesem Natobunker in St. Martin bei Edenkoben in der Pfalz.
    Nachdem ich schon ein paar Stunden zuvor das Terrain erkundet hatte, war ich zum entsprecheneden Zeitpunkt 17 Uhr am Eingang zugegen. Eine einfache, zugegeben stabile Eisenstabtür verbarrikadiert den Eingang zum Natobunker. Es war eine illustere Gesellschaft eingetroffen, die sich zur Begehung der Bunkeranlage getroffen hatte. Nach dem Entrichten des Oblus von 3 €, war nicht zuviel für den Bunker, gab es einleitende Worte des Führers. Hier wurde klar, das er massgeblich bei den Bauarbeiten zugegen und planerisch tätig war. Wenn's datentechnisch noch stimmt ab 1967 mit dem Bau der Röhren durch eine Tunnelbohrfirma. So wurden 3 parallele Gänge a 220M in den Berg getrieben mit Zu/Abgang von weiteren 280M und 4 Quergänge a 270M . Als Zubehör war eine Taschenlampe für die Begehung mitzubringen. Eine Notwendigkeit wie sich herausstellen sollte. Als Schatzsucher weiss man - du darfst - nimm zwei (mit). Nach der Einführung des Führers in die Geschichte und den Berg - folgte ich voller Erwartung in der Gruppe dem Führer. ab hier tat eine Taschenlampe gute Dienste. Manche hatte wirklich eine Beleuchtung dabei, die einem Fussballstadion alle Ehre gemacht hätten.


    Wenn's Euch interressiert erzähle ich gerne weiter und bebildere das ganze noch. Es sind insgesamt 36 Rohbilder entstanden, musss diese noch bearbeiten und dann solls weiter gehen.
    Zuletzt geändert von boots; 17.08.2006, 20:30.
  • Don von Ruhr
    Banned
    • 14.02.2004
    • 19
    • kleines städtchen an der ruhr

    #2
    Es interessiert Bernhard! Sehr!

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    • Twinrider
      Heerführer


      • 29.09.2004
      • 1232
      • Somewhere in the middle of nowhere !
      • c-scope tr440

      #3
      Natürlich interessiert es ! Habe vor einigen Monaten auch diese Begehung mitgemacht. War ziemlich fasziniert von dieser "Anlage". Leider hatte ich kein Stativ dabei. Deswegen sind meine Bilder nicht sooo besonders geworden. Bestimmt haben auch diverse Hasen (Insiderwissen ) reges Interesse an deinem Bericht !
      der Twinrider
      -------------------------------------------------
      Per mare et per terras - Scotland Forever ! Bannockburn 1314

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      • VR6Treter
        Heerführer


        • 27.10.2004
        • 2644
        • Berlin
        • XP DEUS X35 28 RC WS4

        #4
        Zitat von boots
        Hallo Leute,

        gab es einleitende Worte des Führers. Hier wurde klar, das er massgeblich bei den Bauarbeiten zugegen und planerisch tätig war.
        Nach der Einführung des Führers in die Geschichte und den Berg - folgte ich voller Erwartung in der Gruppe dem Führer.

        Aaaaaha

        Welchem Führer? Ich denke er lebt nicht mehr!.

        In voller Erwartung auf tolle Bilder.

        gruß

        jörg
        Gewinner des Fotowettbewerbs Juli 2014

        "Natur ist die beste Tarnung"! Fritz Todt

        Wer sucht der findet, wer drauftritt verschwindet...!!

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        • boots
          Ratsherr


          • 19.01.2004
          • 240
          • Bietigheim (Baden)
          • keinen

          #5
          das sehe ich anderst

          hier ein kleiner Querlink.



          gruss Bernhard

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          • boots
            Ratsherr


            • 19.01.2004
            • 240
            • Bietigheim (Baden)
            • keinen

            #6
            Nun begann der Einstieg

            in den Bunker, dies war eine Röhre ca 3m Durchmesser, welche zu dem eigentlichen Eingang führt, weil der Berg darüber den Hang runterkam. es waren ca 20m zulaufen. Danach folgte doe eigentliche Bunkerzugangsröhre im ersten Bild. beim ersten Halt zeigt Bild 2 die mächtige Deckenhöhe. der Gang wurde im Bohrverfahren hergestellt und nach und nach mit Spritzbeton gesichert. es wurde eine Eisengeflecht zur Verstärkung mit eingebracht. Bild 3 zeigt auch die Wandbeschaffenheit im selben Verfahren.
            Hier erklärte unser der Führer, die Bohr und Herstellungsverfahren der Gänge.

            Gezeigt wurden uns in der Dunkelheit 3 Längsgänge entlang der Einstiegsröheren und 4 Quergänge dazu. Es sollten hier nach dem Ausbau bis zu 350 Mann Besatzung unterkommen. ???
            Im Boden waren noch die Rinnen zur Installation der Versorgungsleitungen der einzelnen Bunkertrakte zu sehen. Bild4
            Es war eine angenehme Kühle zu spüren, die ich noch von meiner aktiven Zeit her sehr gut kenne.

            p.s.
            Entschuldigug, dass die Fortsetzung sehr lange gedauert hat. wir hatten einen K-Fall mit einem RZ, und ich habe mir 2 Tage Auszeit in Sachsen gegeben. Dort wollte ich noch 2 alte Industrieruinen in Werdau ansehen. Aber die Fabriken sind derart verfallen, da es nur Aussenaufnahmen werden, dies in einem anderen Beitrag.

            Gruss Bernhard
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            • boots
              Ratsherr


              • 19.01.2004
              • 240
              • Bietigheim (Baden)
              • keinen

              #7
              Der Ausbau

              der Rinnen zur Versorgung der Grundinstallation wurde schon bei Beginn eingebracht. Bild 6
              Bild 7 zeigt die halbrunden Betonverstärkungen, die teilweise freiliegende Armierung. Der Füher, ab jetzt heisst er Hr. X, erklärte, er macht regelmässig Begehungen, um den Zustand der Röhren zu begutachten und so Gefahren der Bausubstanz zu beurteilen zu können.

              Es wurde mir der Eindruck erweckt, dass man hier nie sicher sein kann, durch diese Kontrollen ungewollte und unrechtmässige Begehungen aufzudecken. Aber diese beisätze machten mich jetzt nur um so neugieriger. Das sollte später noch belegt und bewiesen werden.

              Bild 8 zeigt eine behelfsmässige Elektroverkabelung für die Besichtigung der Anlage durch K.Beck, dem die Wanderung mit Taschenlampen nicht zuzumuten war. Mir war es ganz recht, dass diese art der Beleuchtung nicht eingesetzt wurde. Es war zu ernüchternd gewesen, dass es sich hier um keinen "Bunker", sondern nur um den Rohbau bzw. 3 Röhren im Berg ging.
              Zusehen ist noch eine Armierung zur Einbringung der "schweren Panzertüren" zur Abschottung der Anlage. Meiner Meinung nach nicht nachvollziehbar. Es wird immer wahrscheinlicher, hier einen Seitengang zu Anlage geschaffen zu haben. Die Verantwortlichen zeigen uns hier nicht die ganze Anlage.
              Weiter ging die Wanderung mit Hr. X durch den ersten Quergang nach rechts. an dessen Ende steht eine gemauerte Kammer mit Eisentür zur Unterbringung von Gerätschaften. Bild 9
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              • boots
                Ratsherr


                • 19.01.2004
                • 240
                • Bietigheim (Baden)
                • keinen

                #8
                Der nächste 3. Längsstollen

                führt wieder 90° nach links in die Hauptlaufrichtung aus der wir gekommen sind. Es war eine bunte Gesellschaft, sodass eine gute Fotosituation nicht gegeben war. Ausserdem folgte als Schlusslicht eine Dame als Aufpasserin, damit keiner verloren ging. wieder 3 Fragezeichen ???. Bild14

                Bild 16 zeigt den Eingang zum Wasserbrunnen. 3Meter Durchmesser und 58Meter tief, bei einem Tauchgang sind dort einmal eine Tauchlehrer und ein "Schüler" umgekommen sein. Bild 22 zeigt die überbetonierte Bodenluke, 23 und 24 die eingebrachte Leiter, die auf einem Podest stehen soll. Leider liessen die Besucher keinen weiteren Blick zu. so musste ich mich am Boden vordrängen. bei 58 Meter Bohrtiefe eine so lange Leiter, aber warum eine Podest in einem Brunnen. also doch noch was da unten, nur was??


                Vermutungsmodus An
                Ich vermute dort auch durch die Anordnung der weiteren Bohrungen, dass die weiteren Stollen und evtl. auch Stockwerke nicht zugänglich sind. für 350 Mann sind 3 Stollen zu wenig. es waren keine Einrichtungen oder Technikstationen zu erkennen. Für Querstollen oder Abgänge hätten die Wände wieder geöffnet werden müssen, um diese Einrichtungen für einen Fernmeldebunker einzubringen.

                Mir ist klar, dass ich hier provokant schreibe, ich wollte eigentlich den Erzählstil beibehalten. Aber wenn ich schon Publikum haben möchte, wurde durch Hr. X schon mehrfach betont, dass der Verein/Ort wenig Mittel für die Anlage hat, muss ich damit rechnen, dass sich Interressierte fragen, warum nicht alles erzählt wird. die vielen Einbruchsversuche belegen das, und ich glaube nicht die Mutmassung von Hr. X, die suchten nach Sprengstoff.
                Vermutungsmodus Aus.



                Bernhard
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                Zuletzt geändert von boots; 27.08.2006, 08:41.

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                • Oelfuss
                  Heerführer

                  • 11.07.2003
                  • 7794
                  • Nds.
                  • whites 3900 D pro plus

                  #9
                  Danke fürs mitnehmen

                  Sofern der "Wassertank" quadratisch ausgelegt ist, ergibt sich ein Speichervolumen von über 500 m3. Ziemlich viel. Evtl. ist dort aber auch nur die Brunnenstube mit einer 50m tiefen Bohrung.

                  Die Mannschaftsstärke wäre für ein Objekt dieser Größenordnung nicht ungewöhnlich. Drei-Schicht-Betrieb. Diese Tunnelausführung ist jedenfalls sehr ungewöhnlich.
                  bang your head \m/

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                  • boots
                    Ratsherr


                    • 19.01.2004
                    • 240
                    • Bietigheim (Baden)
                    • keinen

                    #10
                    Aber,

                    Zitat von Oelfuss
                    Danke fürs mitnehmen

                    Sofern der "Wassertank" quadratisch ausgelegt ist, ergibt sich ein Speichervolumen von über 500 m3. Ziemlich viel. Evtl. ist dort aber auch nur die Brunnenstube mit einer 50m tiefen Bohrung.

                    Die Mannschaftsstärke wäre für ein Objekt dieser Größenordnung nicht ungewöhnlich. Drei-Schicht-Betrieb. Diese Tunnelausführung ist jedenfalls sehr ungewöhnlich.

                    wie wurden die eigentlichen Werkstätten und technischen Einrichtungen in den Berg eingebracht worden. Dazu müssten die Wände wieder aufgemacht werden. Und 3-Schicht-Betrieb im V-Fall mit 350 Leuten, die sind dauernd im Berg. Hnter dieser Wand wird einer der Notausgänge verkündet.

                    wozu diente der seitliche Gang in dem Wasserversorgungsgang im nächsten Bild ?

                    Bild 35 zeigt Querstollen, die im Nichts enden.

                    Warum zeigt sich die Landesregierung an der Nutzung interressiert, wenn es nur ein Fernmeldebunker ist? ich kenne vielleicht 10-12 Bunkeranlagen für Fernmelder, aber diese ist a-typisch klein, taktisch sehr gut gelegen.

                    Es sind offene Fragen, aber es kommen fast keine Feedbacks zurück. Vielleicht liege ich ja völlig falsch. Was hat ein Steinbruch in der Nähe damit zu tun? hat hier jemand weitere Erkenntnisse und Fakten !!


                    Für die Mitnahme zum Objekt ist es mir immer gerne geschehen, wenn man ein Feedback erhält, das entlohnt für die Aufwendungen, da ich auch ziemlich viele Kilometer fahre und auch meine Schichten dementsprechend umplanen muss.

                    Gruss Bernhard
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                    Zuletzt geändert von boots; 27.08.2006, 20:03.

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                    • DangerSeeker
                      Ritter


                      • 25.12.2005
                      • 540
                      • Saarland

                      #11
                      Toller, informativer Bericht

                      Hatte vor einiger Zeit auch die Gelegenheit, die 3-Euro-Begehung mitzumachen und bin sehr froh darüber !!

                      Zur Ergänzung Deines Berichtes erlaube ich mir, einige meiner Bilder einzustellen, auf denen man gut die Länge der Stollen erkennt; die Höhe kommt bei Deinen bereits gut zur Geltung.

                      #1 - Eingang
                      #2 - Stollen
                      #3 - "Treppenhaus"
                      #4 - Abtauchluke
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                      WIG - die WESTWALL InteressenGemeinschaft e.V.

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                      • DangerSeeker
                        Ritter


                        • 25.12.2005
                        • 540
                        • Saarland

                        #12
                        Ein paar hab ich noch ...

                        #5 - noch ein Stollen
                        #6 - und noch ein Stollen
                        #7 - und noch ein weiterer Stollen

                        OK - jetzt ist aber Schluß

                        LG Matthias
                        Angehängte Dateien
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                        • Twinrider
                          Heerführer


                          • 29.09.2004
                          • 1232
                          • Somewhere in the middle of nowhere !
                          • c-scope tr440

                          #13
                          Da isser wieder, der Godfather of Beleuchtung !!! Tolle Bilder DangerSeeker !
                          der Twinrider
                          -------------------------------------------------
                          Per mare et per terras - Scotland Forever ! Bannockburn 1314

                          Kommentar

                          • boots
                            Ratsherr


                            • 19.01.2004
                            • 240
                            • Bietigheim (Baden)
                            • keinen

                            #14
                            Morn ihr alle

                            ja bei der Beleuchtung kann man neidisch werden, bei mir sprangen immer wieder die anderen Besucher in das Bild. NEID. So leer war es bei mir nicht , oder ??

                            Ich habe garnichts dagegen, weitere Beiträge und Bilder hier zu finden.

                            Gruss Bernhard
                            Zuletzt geändert von boots; 29.08.2006, 06:13. Grund: erweitert

                            Kommentar

                            • htim
                              Heerführer


                              • 13.01.2004
                              • 5812
                              • Niedersachsen / Region Hannover
                              • Xenox MV9

                              #15
                              @Matthias, ich würde mich freuen, wenn Du mal erklärst, wie Du eine so gleichmäßige Ausleuchtung hinbekommen hast Sehr schön gelungen

                              Mir sind diese Muster von weissen Punkten an den Stollenwänden aufgefallen. Haben die eine besondere Bedeutung ?
                              Gruß,
                              htim

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