Moin!
Nein, kein Zufall! Shamrock 11 bzw. Blumenthal 11 sowie Westerholt 3, beides waren mal Hibernia-Zechen, weisen in Punkt Förderanlage viele Ähnlichkeiten auf. WH wurde jedoch mit Siemens-Maschinen und BL 11 mit AEG-Maschinen bestückt. Auch die Betontürme sind nahezu baugleich. Bei den Schachthallen und Wagenumläufen gibt es jedoch viele Unterschiede.
Es ist auch interessant, dass viele FöMas recht lange und wechselhafte "Lebensläufe" haben. So stammt besipielsweise der Motor der Maschine am Schacht AV 8 vom längst stillgelegten Bergwerk Sachsen in Hamm. Natürlich sind die Maschinen immer wieder gewartet oder ertüchtigt worden, teilweise hat man auch den mechanischen Teil modifiziert. Umformeranlagen sind oft durch Gleichrichter bzw. Thyristortechnik modernisiert worden. Zum Beispiel auch Umformanlage die Anlage WH 3.
Auch die erste Vierseilförderanlage der Welt, die auf Zeche Hannover im Einsatz war, wurde später nach Dorsten zur Zeche Fürst Leopold versetzt und mit einem zweiten Fördermotor versehen. Und mittlerweile ist diese zu ihrem neuen, dritten Job in der Türkei unterwegs.
Auch unsere Maschine am Schacht Hugo 2 ist eine Art "Wiedergänger". Ursprünglich war sie auf Mathias Stinnes 5 in Essen als Turmfördermaschine im Einsatz und wurde dann 1973 nach GE-Buer versetzt. Ihre 7420 kw versahen nach Einbau ihren Dienst am nagelneuen Fördergerüst von Schacht 2. Die Maschine bleibt übrigens erhalten und erhält wöchentlich warme Worte von mir.
Und die FöMa am abgerissenen Nordschacht des BW LO/OS stand ursprünglich auf Schacht Osterfeld 4 hoch oben im Turm.
Yepp...über die anfang 50er Jahre Maschine am 70er Jahre Turm auf Hugo hatte ich mich auch schon gewundert
Aber sag mal wie funzte das dort,da giebt´s doch eine 70er J. Thyristorsteuerung UND 2 alte Leonardsätze,die wohl ursprünglich zu der Maschine dazugehörte(zumindest Altersmässig dazu passen)
Hat man die Umformer einfach als Backupsystem übernommen,oder arbeiteten die mit der Thyristorsteuerung zusammen ?
Und wie wurden eigendlich die 70 Tonnen Superoschies auf BT11 gesteuert ?
Lässt sich anhand der Technikreste dort schlecht erkennen...zumindest kein rotierender Umformer...Streufeldtrafo ?? Ignitrongleichrichter ??
Der Bergwerksdirektor Linde wollte die Förderung am Schacht 2 unbedingt steigern. Man tastete sich in Richtung 30 t pro Skip heran. Die alten Umformer konnten aber die geforderte Leistung nicht befriedigend erbringen. Deshalb baute man Thyristortechnik ein. Hierfür wurden auch noch extra neue Kabelbrücken etc. eingebaut. Der Preis für die dicken Kabel und Technik lag damals schon bei über 100.000 DM. Deshalb hat die Maschine übrigens auch zwei Fahrstände. Die Umformer konnten aber bei Revison oder im Notfall auch eingesetzt werden. Extrem laut und heiß war's hier übrigens immer. Die Motoren auch einzeln gefahren werden. hierbei galt: Bei voller Geschw. nur halbe Last und umgekehrt.
So, das zu Hugo.
Angeblich soll die Shamrockthyristoranlage auf Westerholt eingebaut worden sein. Daher ist in Herne wohl nicht mehr viel davon zu sehen.
In zusammengesetztem Zustand würde der Motor nicht weniger verwunderlich wirken...sei denn das weisse Gestell um den Stator ist nur eine Art Transportverpackung.
Nein, die Maschine ist wenige Jahre gelaufen. Göttelborn Schacht 4 war der absolute Megahammer in Sachen moderner Bergbau. Das Gerüst von der PWH, höchstes in Europa, und die FöMas von Siemag und Siemens. Dazu gab's noch ne neue Sieberei und Nabau an die Wäsche und neuen Mannschaftsgang. Kann da auch gerne mal paar Bilder von posten. Hat alles etwa so 400 Mio. D-Mark gekostet. War aber alles ein totale Fehlinvestition, da eben nur paar Jahre in Betrieb. 2000 wurde Göttelborn geschlossen. Und mir kann keiner erzählen, dass Mitte der 90er Jahre niemand wusste, was auch dem saarlandischen Bergbau bevorstand. Da gab's nämlich auch nur noch Stillegungen und Zusammenschlüsse von Anlagen.
Zum Bild:
Der Stator, bzw, das Motogehäuse ist aus dem Bild vom Anker abgezogen, daher der merkwürdige Anblick.
Das Fördermaschinenhaus ist übrigens sehr hell und freundlich in seiner Architektur. Eine Besichtigung der Anlage lohnt auf jeden Fall!
Die Maschine scheint übrigens auch heute noch derart modern zu sein, dass sich die Fa. Siemag M-Tec auch heute noch damit auf ihrer Website schmückt.
Ja ich weiß jetzt nicht, ob da die neueste 12-Puls Direktumrichteranlage von Siemens verbaut war, aber das muss Mitte der 90er der letzte Stand gewesen sein. Die notwendige technik passte jedoch wieder mal in wenige Schränke. Wobei, viel war nicht mehr zu sehen. Da wurden wohl auch wieder "Ersatzteile" gebraucht. Die zweite Maschine fehlte übrigens komplett. Da gabs nur noch die Fundamente zu bestaunen. Auch der Führerstand war ziemlich ausgeschlachtet....
Der Schacht wurde übrigens nur zugedeckelt. Das waren die Infos aus dem letzten Sommer - wie's da jetzt ausschaut, - keine Ahnung!
Kommentar