Altbergbau im Tal der Nister

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  • Marcusgoe
    Geselle


    • 07.08.2005
    • 63
    • Westerwald

    #1

    Altbergbau im Tal der Nister

    Heute habe ich mal ein paar Bilder von den Gruben Kühberg I und Beata I gemacht.
    Leider weiß ich nicht, welche Grube welche ist, ich meinte aber die rechte wäre Beata.
    Abgebaut wurde Kupfererz, Braun- und Spateisenstein.
    Beata wurde als Luftschutzstollen verwendet und wurde danach irgendwann zugemauert.
    Die Mundlöcher sind ca. 60m auseinander, werden aber durch einen tiefen Taleinschnitt getrennt.
    50 m vom Mundloch entfernt scheint ein Schacht senkrecht hoch zu verlaufen, man sieht den Einbruch im Wald.
    Von der Stollensohle sind es ca. 15 Höhenmeter.
    500 Meter von beiden Mundlöchern entfernt ist in den 60iger Jahren mal ein Bauer auf dem Feld eingebrochen. Das wären 80 Höhenmeter über der Stollensohle. Ob dieser Unfall durch die beiden Gruben passiert ist, ist nicht bekannt.
    Das Mundloch von Kühberg ist großflächig verschüttet, da das Gelände bei beiden Gruben sehr steil nach oben steigt.
    Von Kühberg kann man die Abraumhalde noch gut erkennen, es tritt aus dem Wasserlösestollen immer noch eisenhaltiges Wasser aus.
    Das Wasser aus Beata ist klar.
    Wenn Interesse besteht würde ich die Gruben auch gerne Interessierten zeigen.
    In die Reifen habe ich mich nicht getraut, weil ich angst vor einem Erdrutsch von Oben hatte....... Mit Einem Stativ und langer Belichtung könnte man sicher auch Bilder aus der Grube machen.
    Bis bald
    Marcus
    Bild 1 und 2 Krater im Wald

    Bild 3: Eindruck vom Gelände, unten auf der Höhe vom Bach sind die Stollensohlen.

    Bild 4: Wasserlösestollen Beata

    Bild 5 und 6 :Mundloch Beata

    Bild 7: Abbraumhalde Kühberg

    Bild 8: Hier müsse das Mundloch von der Kühberg sein

    Bild 9 und 10:Auslauf Kühberg
    Angehängte Dateien
  • Biblio
    Landesfürst


    • 03.08.2011
    • 621
    • Ba-Wü

    #2
    Hallo Marcus,
    gibt es von diesen Gruben auch historische Daten und wo sind diese greifbar?
    Mich interessiert der historische Bergbau und sein Umfeld, Befahrungen usw. bringen mir nichts.
    Glückauf!

    Biblio

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    • Marcusgoe
      Geselle


      • 07.08.2005
      • 63
      • Westerwald

      #3
      Hallo Biblio

      Der Artikel von Karl heinz Krahm handelt von dem berreich
      Hier sind meine Bilder zur Urwald:


      Nun aus der Chronik von Alpenrod, geschrieben von K.H. Krahm

      Kühberg/Kuhwald Fe(Spateisenstein) Beginn 27.4.1868 Ende 16.10.1920
      Kühberg I Cu Mutung 1.3.1873, Beginn 30.3.1874 Ende 16.10.20

      Beata/Flora Cu,Fe Beginn 14.3.1870 Ende 10.8.1897

      Hier ein Bericht über den erzbergbau im WW:
      CHRONIK der Gewerkschaften im Oberwesterwald - Historische Betrachtungen zur Entwicklung der Gewerkschaften im Oberwesterwald zwischen 1900 und 2000


      Braunkohle gibt es auch
      CHRONIK der Gewerkschaften im Oberwesterwald - Historische Betrachtungen zur Entwicklung der Gewerkschaften im Oberwesterwald zwischen 1900 und 2000


      Bis bald
      Marcus

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      • Biblio
        Landesfürst


        • 03.08.2011
        • 621
        • Ba-Wü

        #4
        Hurra!

        So macht Altbergbau Spass, erst die Bilder (mal sehen ob sich jemand dafür interessiert) und dann die nötige Hintergrund-Information. Was MARKUSGOE hier geboten hat, ist Spitze, vielen Dank.

        Zur Nachahmung ernsthaft empfohlen, denn es gibt sehr viele ehemalige Abbaue, die nur im lokalen Schrifttum erwähnt werden. Erfolgversprechend ist der Blick in heimatliche Veröffenlichungen des regionalen Geschichtsvereins, Besuch im Regionalmuseum usw.

        Glückauf!

        Biblio

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        • Biblio
          Landesfürst


          • 03.08.2011
          • 621
          • Ba-Wü

          #5
          Nachtrag zu 'Alpenrod'

          Auf der TK 25 Blatt 3102 Marienberg/WW. sind in den ersten Ausgaben (1886 u. 1907) im Umkreis der Ortschaft Alpenrod Bergwerkssignaturen eingetragen.
          Es sind vermutlich auch Geländestrukturen dargestellt, die auf Abraunhalden schliessen lassen. Hier wäre ein Vergleich mit aktueller Ausgabe notwendig.

          Altbergbau findet sich meist auf alten topographischen Karten, vor 1900. In Kriegszeiten hat man jeglichen Hinweis auf Bergbauanlagen unterlassen. Es sollte dem Gegner keine Gelegenheit zur Aneignung von Bödenschätzen gege- ben werden (2. WK)

          Glückauf!

          Biblio

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          • ogrikaze
            Moderator

            • 31.10.2005
            • 11297
            • Leipzig
            • Aktuell: DEUS, ORX, CZ21, MI 4, Garrett THD, Abgelegt: Blisstool,ACE250, Minelab Excalibur, Minelab Terra 70, Goldmaxx Power, Rutus Solaris

            #6
            Danke für die Bilder und den Link! Unter "Braunkohle" fand ich diese Tatsache ganz interessant..

            Bei Guckheim im Amte Wallmerod wurden schon in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts Braunkohlen gefördert. Das Bergwerk ward aber 1746 wieder verlassen, weil in diesen Jahren in genannter Gegend das Holz so billig war, daß sich ein Abbau von Kohlen nicht rentierte. Die vorhandenen Kohlen wurden zu Asche gebrannt und die Felder damit gedüngt.

            Wegen der vortrefflichen Wiesendüngung, welche die Braunkohlenasche ergab, wurden in derselben Zeit Aschenbrennereien angelegt und die Asche verkauft. In Stockhausen verbrannte man sämtliche kleinen Kohlen zu Asche und verkaufte letztere zu 5 Kreuzer die Meste. Es wurde damals allgemein behauptet, daß der Wiesenbau viel dabei gewonnen habe, seitdem mit Asche gedüngt worden sei und daß dieses Verfahren nützlicher wäre als die kleinen Kohlen mit Lehm vermischt zu Ballen zu formen und an der Sonne zu trocknen (Briketts). Auch auf die Äcker wurde das Kohlenklein gefahren und dort in einzelnen Haufen zu Asche gebrannt, welch letztere so düngte, daß Kartoffeln gezogen werden konnten ohne jeden weiteren Dung.
            Gruß Sven

            Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.
            Eventuell vorhandene Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der Unterhaltung.

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            • Donnerstag
              Heerführer


              • 15.02.2014
              • 1674
              • Pommern

              #7
              Wirklich interessant, ich bitte aber zu entschuldigen, dass ich vom Thema abschweife um mit einem Irrglauben aufzuräumen. Da kommt der Biobauer in mir durch.

              Auch auf die Äcker wurde das Kohlenklein gefahren und dort in einzelnen Haufen zu Asche gebrannt, welch letztere so düngte, daß Kartoffeln gezogen werden konnten ohne jeden weiteren Dung.
              Asche enthält viele Spurenelemente, ist daher für ein oder zweimalige Düngung durchaus geeignet, langfristig aber nicht und mit Sicherheit nicht als Alleindünger. Der Vorteil von Asche, i.B. Holzasche sind die enthaltenen Holzkohle Partikel und Stücke, die Mineralien und Wasser binden und so ein Ausspülen des Düngers verhindern bzw verlangsamen und somit einen erheblich (bis zu 70%) geringeren Düngereinsatz erfordern.

              Nochmal sorry für das OT.
              Gruß
              Dirk


              Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -

              Otto Von Bismarck

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              • Biblio
                Landesfürst


                • 03.08.2011
                • 621
                • Ba-Wü

                #8
                Braunkohle

                Da wir inzwischen bei der Braunkohle 'gelandet' sind, zwei Hinweise zum ehemaligen Braunkohlenbergbau des Westerwaldes:

                1) Fuchs, K.: Der Braunkohlenbergbau im Westerwald, in: Heimatjahrbuch des Kreises Altenkirchen: 1966, S. 94 ff.,

                im Breich Bad Marienberg

                2) Gerz, W.: Das Braunkohlenrevier bei Marienberg, in: Wäller Heimat, Jg. 1997,
                S. 24-30

                Glückauf!

                Biblio

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