Hier mal ein netter Fund von einer Lohntüte von 1917, leider war sie leer.
Lohntüte Grube Erna 1917
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28 Tage im Monat arbeiten - bei DER Maloche ...
Die 6-Tage-Woche. kein Traum. Damals - wie heute ...
und knapp 2 Mark pro Tag?
Auch nix für Reichtümer ... (damals)
(und sicher nicht der Schlechtbezahlteste ...)
Danke für die Zeitkapsel!
jörgDie Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...
(Heiner Geißler)Kommentar
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Früher gab es die Teile wie Zeitungen oder Klopapier. Und dann war es damit vorbei. Ähnlich ist es mit Stempelkarten, heute schon sehr selten noch im Einsatz.
Wer hebt solche kleinen Tüten schon auf, und wofür? Dürfte also meiner persönlichen Meinung nach ein seltener Fund sein. Ich habe mir mal 2 ersteigert, allerdings von einem Tiefbauunternehmen."The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-Kommentar
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als Kind - also Anfang der Siebziger - hat man das noch live mitbekommen.
und später in der Lehre, da erzählten die Kollegen, wie das halt am Freitag
immer war, wenn "Lohntütenball" angesagt war ...
Da hat manche Ehefrau ihren Menne noch auf der Baustelle geflöht -
sonst hätte er in der Kneipe die Sau rausgelassen ...
Mal ganz ehrlich - jeden Freitag die Kohle in Bar auf die Kralle - das
hat auch irgendwie was. Mehr Bezug zum "Wert" der Arbeit ...
... oder der Wertlosigkeit
Gruß
JörgDie Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...
(Heiner Geißler)Kommentar
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Die Männer haben nur 10% des Wochenlohns bekommen. Dafür war der Schnaps dann steuerfrei.Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zum fliegen.Kommentar
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Er hat´s nur selten bis in die Kneipe geschafft. Wurde meistens am Werkstor abgefangen.
Kommentar
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@chabbs:
... gab es keinen Hinterausgang??
@ maffyn:
... für solche Fälle gibt es die Taschenpfändung.
Da steht dann neben der Ehefrau halt noch jemand am Werkstor und wartet sehnsüchtig ...
Gruß
JörgDie Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...
(Heiner Geißler)Kommentar
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Lohntüte 1917
Ein wirklich interessantes Stück!
Interessant nicht nur wg. der Entlohnung.
:Jörg:
kleine Rechenkorrektur:
Der Lohn betrug 3,80 Mark/Schicht; im Abrechnungsmonat 1/1917 insg. - incl. Vorschuss!!! - 110,96 Mark. = 3,93 Mark/Schicht. Bei angen. 28 AT rd.3,96 Mark/Tag; bei 31 Tagen(Monat Jan.) 3,58 Mark/Tag.
Als Abzüge u.a. rd. 4 % für die Knappschaft.
null Mark für "Strafe"
was ist das denn für eine Position????
Lt. Erzählungen meiner Eltern, Vater Jg. 1908 - Bergmann auf "Ewald" in Herten bis April 1945 - war das mit dem Lohntütenempfang am Freitag tatsächlich so wie bereits beschrieben.
Ehefrauen - mit weisser Schürze - standen am Tor bereit.
Unterschiedlich "Trinkgeld" an die Ehemänner, die damit umgehend in die Stammkneipe. Dort tw. den Deckel von der Vorwoche bezahlt ... etc, etc.
Ehefrauen mit dem Rest zum Fleischer/Bäcker; dort Anschreibe Vorwoche/-Monat tw. bezahlt mit gleichzeitigem Wochenendeinkauf, tw. wieder auf Kredit...
... und ewig grüßt das Murmeltier...
Der Vorschuss von hier 50,00 Mark könnte dadurch entstanden sein, dass dieser bereits zu Beginn der Arbeitsaufnahme geleistet wurde und sich somit Monat für Monat, Jahr für Jahr durch die Beschäftigungszeit hindurchgezogen hat.
So, jedenfalls meine Eltern.
Angeblich waren meine Eltern die Ausnahme von dieser offenbar gängigen Praxis. Vater ging wohl in die Kneipe, aber...
Angeblich hat meine Mutter eine weisse Schürze nur Sonntags beim Servieren des Mittagsmenues getragen...
Tja..
angeblich haben sich auch die Nachbarsfrauen immer wieder mal erkundigt, wieso es bei meinen Eltern jeden Sonntag Fleisch gab.
Im Netz habe ich mal gesucht was im Bergbau um 1917 entlohnt wurde.
Leider wenig gefunden aber 3,80/Schicht passt in ein Mittelmaß.
Dass die Bergleute nicht schlecht verdienten zeigt ein - rudimentärer Vergleich für durchschn. Löhne hier:
Was verdiente ein Arbeiter im vorigen Jahrhundert. Unterhaltskosten und Monatslöhne und Gehalt 1900 bis 2020
dort auch tw. ersichtlich die Preise zu Lebensmitteln u.a.
GA
BVKKommentar
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Strafen gab es für Verspätungen, das Fördern "unreiner Kohle", Beleidigungen, Handgreiflichkeiten etc.
Angeblich war das Vorhandensein der vielen Vereine in unserem Bergbaugebiet der dort häufig "kreisenden Schnapsflasche" zu verdanken. So schreibt es der Herr Pastor.
Und die Obrigkeit sorgte für den Bau einer Bierbrauerei, wegen der Gesundheit. Die lieben Untertanen sollten lieber Bier statt gefährlichem Schnaps zu sich nehmen."The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-Kommentar
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... den Heinz einen lieben Dank für die Nachhilfe im Rechnen
Wobei ich eher ne Brille aus dem Leihhaus benötige ...
Hab die dick geschriebenen 54 Mark unten einfach durch die AT geteilt,
nicht weiter im Detail gelesen ...
Ansonsten:
... was hat unsereins früher immer gegrinst, wenn die "Älteren" von "früher" erzählten ...
Langsam erzählen wir selber von "früher" ...
Ein HOCH auf die Jahre!!
... die uns (mittlerweile älteren) noch bleiben
Danke!
Gruß
JörgDie Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...
(Heiner Geißler)Kommentar
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Na mach ich dann mal, in der Landwirtschaft gab es die Lohntüte noch als ich in die Lehre ging - also ich glaube bis zum Ende der Lehrzeit hatte ich gar kein Konto, sicher bin ich mir aber nicht. Auf alle Fälle gab es die Lohntüten bei uns noch 75. Danach kamen solche schmalen Lohnstreifen, 1 oder 2 Zentimeter breit und die Länge je nach Anzahl der Posten.Gruß
Dirk
Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. -
Otto Von BismarckKommentar
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Eine Lohntüte hab ich in den ersten drei Monaten meiner Bundeswehrzeit auch noch bekommen. Solange brauchten die Anfang der 90iger noch, bis die Meldung der Bankverbindung durch war. Wir haben einen Freitag vormittag gebraucht bis das Battalion(Grundausbildung) ausbezahlt war. Danach bin ich jedesmal mit knapp 2000DM(Zeitsoldat, Diensgrad: Flieger) in der Tasche in den Zug gestiegen....Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zum fliegen.Kommentar
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