Hallo,
ich kenne diese völlig zerstörte Anlage seit etwa 1993. Sie liegt günstig in Straßennähe, wenn man über Land von Saarbrücken aus die Schlachtfelder rund um den Priesterwald oder Verdun besuchen möchte. Auf dem Feldweg vor dieser Kasematte haben wir oft Mittagspause gemacht vor der Weiterfahrt.
Das Hauptgebäude hat es buchstäblich zerrissen, die genauen Umstände dazu sind, glaube ich, nicht genau aufgeklärt.
Besonders faszinierend fand ich aber stets die geknackte Panzerkuppel. Die Wandstärke dürfte so ungefähr 20cm betragen. Sie wurde vom westlich gelegenen Wald unter Beschuß genommen. Die "Panzergranaten 39" im Kaliber 8,8cm sind da durchgesaust, als würde man einen Finger in ein Stück weiche Butter drücken...
Fotos von 1995:
Bild (10).jpg
Bild (4).jpg
Bis maximal Oktober 2018 steckte im Innern der Wandung ein noch scharfer Blindgänger (hier: 1995):
Bild (3).jpg
Deutlich sieht man hier den Bodenzünder des Wuchtgeschosses.
Dieser Zustand war jahrzehntelang der Gleiche. Im Oktober 2018 war ich das letzte Mal dort, davor seit 2007 nicht mehr. Dieses Mal war ich allerdings hoch erstaunt - der Blindgänger war zwischenzeitlich explodiert! Da die Spuren sehr flugrostig wirkten, vermute ich, daß es vor nicht allzu langer Zeit hier "geknallt" hat.
Wäre natürlich nun interessant zu erfahren, was sich da nun zugetragen hat.
- Ist das Teil von alleine irgendwann hochgegangen? Immerhin scheint es ja der besonders gefährliche Bodenzünder 5127 gewesen zu sein, der einen federvorgespannten Schlagbolzen besitzt und als völlig handhabungsunsicher gilt. Granaten damit werden wohl stets vor Ort gesprengt und nicht abtransportiert.
- Hat der frz. Kampfmittelräumdienst das Ding unschädlich gemacht? Immerhin war das Teil bestimmt allgemein bekannt aber für vielleicht 70 Jahre irgendwie kein Problem für die Behörden? Wenn, dann hatte man es zumindest nicht so eilig
Geht ja auch eine Art Wanderweg über das Areal.
- Haben Dritte das Teil mit Absicht geärgert um zu gucken wie schön so etwas knallt?
Eine Netzsuche, auch in lokalen Zeitungen, brachte jedenfalls kein Ergebnis. Erstaunlich. Kann ja eigentlich nicht nur mir aufgefallen sein
Unterhalb der Kuppel lagen noch zwei frische Trümmer, mutmaßlich Brocken, welche bei genau dieser Explosion von der Kuppel abgesprengt wurden. Auch sie waren einseitig frisch flugrostig. Aber keine Reste der Granate oder des Zünders
Hier mal ein vorher/nachher Bild und Bilder der abgeplatzen Trümmer:
Img_1281.jpg Img_1283.jpg
Die Anlage war schon einmal Thema in diesem Forum:
Eine Beschreibung und bessere, neuere Bilder der Anlage, als meine Uraltaufnahmen, finden sich hier:
Zeigt mir jedenfalls, daß es auch bei solchen Örtlichkeiten heute noch sein kann, im falschen Moment am falschen Ort zu sein.
Viele Grüße,
Dierk
ich kenne diese völlig zerstörte Anlage seit etwa 1993. Sie liegt günstig in Straßennähe, wenn man über Land von Saarbrücken aus die Schlachtfelder rund um den Priesterwald oder Verdun besuchen möchte. Auf dem Feldweg vor dieser Kasematte haben wir oft Mittagspause gemacht vor der Weiterfahrt.
Das Hauptgebäude hat es buchstäblich zerrissen, die genauen Umstände dazu sind, glaube ich, nicht genau aufgeklärt.
Besonders faszinierend fand ich aber stets die geknackte Panzerkuppel. Die Wandstärke dürfte so ungefähr 20cm betragen. Sie wurde vom westlich gelegenen Wald unter Beschuß genommen. Die "Panzergranaten 39" im Kaliber 8,8cm sind da durchgesaust, als würde man einen Finger in ein Stück weiche Butter drücken...
Fotos von 1995:
Bild (10).jpg
Bild (4).jpg
Bis maximal Oktober 2018 steckte im Innern der Wandung ein noch scharfer Blindgänger (hier: 1995):
Bild (3).jpg
Deutlich sieht man hier den Bodenzünder des Wuchtgeschosses.
Dieser Zustand war jahrzehntelang der Gleiche. Im Oktober 2018 war ich das letzte Mal dort, davor seit 2007 nicht mehr. Dieses Mal war ich allerdings hoch erstaunt - der Blindgänger war zwischenzeitlich explodiert! Da die Spuren sehr flugrostig wirkten, vermute ich, daß es vor nicht allzu langer Zeit hier "geknallt" hat.
Wäre natürlich nun interessant zu erfahren, was sich da nun zugetragen hat.
- Ist das Teil von alleine irgendwann hochgegangen? Immerhin scheint es ja der besonders gefährliche Bodenzünder 5127 gewesen zu sein, der einen federvorgespannten Schlagbolzen besitzt und als völlig handhabungsunsicher gilt. Granaten damit werden wohl stets vor Ort gesprengt und nicht abtransportiert.
- Hat der frz. Kampfmittelräumdienst das Ding unschädlich gemacht? Immerhin war das Teil bestimmt allgemein bekannt aber für vielleicht 70 Jahre irgendwie kein Problem für die Behörden? Wenn, dann hatte man es zumindest nicht so eilig

- Haben Dritte das Teil mit Absicht geärgert um zu gucken wie schön so etwas knallt?

Eine Netzsuche, auch in lokalen Zeitungen, brachte jedenfalls kein Ergebnis. Erstaunlich. Kann ja eigentlich nicht nur mir aufgefallen sein

Unterhalb der Kuppel lagen noch zwei frische Trümmer, mutmaßlich Brocken, welche bei genau dieser Explosion von der Kuppel abgesprengt wurden. Auch sie waren einseitig frisch flugrostig. Aber keine Reste der Granate oder des Zünders

Hier mal ein vorher/nachher Bild und Bilder der abgeplatzen Trümmer:
Img_1281.jpg Img_1283.jpg
Die Anlage war schon einmal Thema in diesem Forum:
Eine Beschreibung und bessere, neuere Bilder der Anlage, als meine Uraltaufnahmen, finden sich hier:
Zeigt mir jedenfalls, daß es auch bei solchen Örtlichkeiten heute noch sein kann, im falschen Moment am falschen Ort zu sein.
Viele Grüße,
Dierk
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