Mausoleum von Haus Marck

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  • blackcat
    Heerführer


    • 16.02.2008
    • 1474
    • Tecklenburger Land
    • Canon 400d

    #1

    Mausoleum von Haus Marck

    Das Mausoleum von Haus Marck, dem Wasserschloss von Tecklenburg.
    Haus Marck erbaut im 14Jahrhundert, ein Rittergut unterhalb der alten Burganlage von Tecklenburg, in seiner Nähe auf der Waldkuppe das dazugehörige Mausoleum mit einer noch 500m weiter entfernten Gruft möcht ich euch heute zeigen.
    Wenn man den Hügel raufgeht und vor sich die Kapelle sieht wird einem schon anders, zumal sich viele Geschichten dazu im Laufe der Jahre erzählen lassen.



    Hierzu eine kleine Sage aus dem Land die man sich dazu erzählt..

    Das Mausoleum von Haus Marck

    In einem schattigen Buchenwalde, unweit des alten Rittergutes Haus Marck, liegt die Begräbnisstätte der ehemaligen Bewohner diese Hauses. Es ist ein kleines Mausoleum.
    Vor Jahren erhielt ein Handwerksmeister den Auftrag, die Särge im Inneren des Mausoleums mit einem Anstrich zu versehen.
    Er begab sich mit einem Jungen Lehrling dorthin. Beide arbeiteten fleißig den ganzen Tag. Den letzten Sarg sollte der Lehrling am Abend auf Weisung des Meisters alleine streichen. Der Meister ging fort, schlug, in Gedanken versunken, die schwere eichene Tür hinter sich zu und dachte nicht daran, dass nur er allein einen Schlüssel dazu in der Tasche hatte. Der Lehrling hatte während der Arbeit nicht gemerkt, dass die Tür ins Schloss gefallen war.
    Als er seine Arbeit beendet hatte, wollte er die schauerliche Stätte, in der es ihm bei der einfallenden Dämmerung unheimlich geworden war, schnell verlassen. Er eilte zur Tür und fand sie verschlossen. Er rüttelte und zog daran, konnte sie aber nicht öffnen. Er klopfte und rief; niemand hörte ihn. Nur die Bäume des Waldes rauschten, und die aufgeschreckten Vögel flogen um ds vergitterte Fenster. Da fasste ein verzweifeltes Grauen den verlassenen Knaben; sein angstvolles Weinen verhallte in der Nacht.
    Als er zur gewohnten Stunde nicht nach Hause kam, machten sich die Eltern auf die Suche. Aber erst in später Nacht dachten sie daran, dass er noch in dem Mausoleum sein könnte. Sie gingen mit dem Meister dorthin und fanden ihn in einer Ecke des düsteren Raumes liegen. Die Angst vor der langen einsamen Nacht hatte ihn getötet. E.K.




    Bild 2 der vermauerte Eingang - richtung unter die Kapelle
    Bild 5 die Spitze des Turms ist schon abgebrochen
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    Was helfen Menschen, die einem zeigen, wie schön die Welt ist, wenn man selber es nicht bemerkt..
  • blackcat
    Heerführer


    • 16.02.2008
    • 1474
    • Tecklenburger Land
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    #2
    Unter der Kapelle liegen alte Särge, mittlerweile vor unliebsamen Besuchern fest vermauert und auch die Kapelle mit einem Eisengitter verriegelt.
    Vor ein paar Jahren konnte man dort noch hinein, aber laut Aussagen von Anwohnern waren dort zu Vollmondnächten immer gerne Treffen von Gruftis veranstaltet worden, zumal sich auch dort an besagten Nächten an der inneren Kapellen wand vom Turm ein auf den Kopf stehendes Kreuz abgezeichnet haben soll.
    Als dort noch kein Gitter vor der Tür war, bin ich damals mit Freunden in einer solchen Nacht dort hinein, naja keine Grufts in der Nähe(außer meiner einer ) und auch kein Kreuz an der Wand, dafür aber schien der Mond durchs Loch im Dach und das Loch ähnelte beim genauen hinsehen sehr einem Kreuz und wenn das Licht genau zum richtigen Zeitpunkt dort herein schien, konnte man sich schon vorstellen wieso es eine solche Aussage gab..


    Bild 1 die vermauerten Fenster unter der Kapelle
    Bild 2 der eingang zur Kapelle mit der Gittertür
    Bild 5 an dem Kamin sollte das falsche Kreuz geleuchtet haben
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    Zuletzt geändert von blackcat; 14.05.2008, 16:12.
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    • blackcat
      Heerführer


      • 16.02.2008
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      #3
      Durch Heirat gelangte Haus Marck im 16. Jahrhundert an die Freiherren von Diepenbroick.
      Um der Kapelle herum mehrere Gräber von den jetzigen Besitzern der Familie v. Diepenbroick-Grüter, im Jahr 2000 wurde dort noch eine Gräfin beigesetzt.
      Die große Grabplatte befindet sich als einzige weiter von den Gräbern entfernt und auch hier gibt es eine Geschichte dazu das es unter der Platte eine Treppe geben soll, die direkt unter die Kapelle führt.



      Bild 1 die große Steinplatte unter der die Treppe sein soll..
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      • blackcat
        Heerführer


        • 16.02.2008
        • 1474
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        #4
        Weiter entfernt die große Gruft in der eine goldene Kutsche entdeckt worden sei.
        In der Vollmondnacht wo wir damals in der Kapelle waren, sind wir am Mittag noch dort gewesen, zu dem Zeitpunkt klaffte ein großes Loch in der rechten Wand und man konnte dort hineinschauen, leider keine Kutsche zu sehen.
        Mein Bekannter meinte großspurig das er keine Probleme hätte nachts dort hineinzugehen, das wollten wir natürlich testen und schmissen einen Einkaufszettel mit dem Datum vom Tag dort hinein und wollten das er den dort in der Vollmondnacht um Punkt 12Uhr ganz alleine wieder raus hole.
        Die feige Nase hat es nicht gemacht und wir hatten unseren Spaß..
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        • Siebken
          Heerführer


          • 12.01.2005
          • 6470
          • Nicht von dieser Welt.
          • XP Deus

          #5
          Hi Cat,
          Danke für den super Bericht und den tollen Bildern.
          Gibt es diese Familie Marck noch, oder ist die ausgestorben?
          Ist ja doch oft so das sich solche Familie in der Geschichte verlieren, weil es keine Nachkommen gab oder ähnliches.
          Gruß
          Zuletzt geändert von Siebken; 14.05.2008, 18:33.
          "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
          Sophie Scholl/Jacques Maritain

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          • blackcat
            Heerführer


            • 16.02.2008
            • 1474
            • Tecklenburger Land
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            #6
            Haus Marck selbst war wohl zuerst im Besitz des Tecklenburger Ministrrialengeschlechts von Horne bis zur Mitte des 16:Jahrhunderts. Durch die Heirat einer Tochter Gertrud von Horne kam es an den Obristen Jürgen von Holle (1514 - 1576), der die Anlage zu einem zweistöckigen Renissanceschloß mit zweistöckigen Herrenhaus ausbaute. Im 18, Jahrhundert wurden das obere Stockwerk und die Ecktürme entfernt.
            Nach von Holle war Haus Marck im Besitz der Familien von Diepenbroick (1576), von Steinwehr (1704) und seit 1803 von Diepenbroick-Grüter, die auch heute noch dort wohnen.

            Am 6.März 1831 wurde der Gründer der Bethler Anstalten, Friedrich von Bodelschwingh dort geboren..

            Das ist so erst alles was ich über Haus Marck weiss und meine Bücher dazu preisgeben, ich selbst war nur damals von der Schule aus dort auf dem Schloß und ich denke es wird Zeit dort mal wieder eine Führung mitzumachen, dort wird man bestimmt noch einiges mehr erfahren.
            Auch hab ich vom Schloss erstmal nur ein Foto (vom letzten Jahr), da sie im Moment den Wassergraben wegen Renovierungsarbeiten trockengelegt haben, wollte aber für euch noch ein paar mehr machen wenn der Graben wieder Wasser trägt..
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            • Das Hemmert
              Heerführer


              • 12.02.2008
              • 3124
              • 12345

              #7
              Wirklich Klasse
              Sehr Stimmungsvolle Bilder.
              Grüße
              Das Hemmert

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              • Siebken
                Heerführer


                • 12.01.2005
                • 6470
                • Nicht von dieser Welt.
                • XP Deus

                #8
                da hast Du echt sehr gut rechachiert, zur Geschichte des Hauses.
                Wird das Haus und auch die anderen Gebäude renoviert. Weil ich denke, das Dach der Gruft könnte auch mal erneuert werden. Das sieht nach Sandsteinplatten aus, die Bedachung der Gruft meine ich.
                Da hab ich mal in der Nähe von Hameln auch ein Dach mit Neu eingedeckt, super Arbeit. Das mal am Rande.....Super!!!
                Zuletzt geändert von Siebken; 14.05.2008, 18:37.
                "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
                Sophie Scholl/Jacques Maritain

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                • blackcat
                  Heerführer


                  • 16.02.2008
                  • 1474
                  • Tecklenburger Land
                  • Canon 400d

                  #9
                  Tecklenburg und seine Geschichte, meine Heimat und Faszination der Stadt, seit Jahren schon häng ich dadrin und will immer nur neues darüber erfahren.
                  Nicht umsonst mache ich für Freunde schon Führungen mit Geschichten die ich kenne durch den Ort, die Stadt hat soviel zu bieten und dementsprechend eine lange Geschichte.
                  Wer hat auch großartig in seiner Heimat eine alte Burg zu bieten..

                  Ob die nun auch die Gruft renovieren wage ich zu bezweifeln, vielleicht nur das nötigste, wie man sehen kann kümmert sich auch keiner um die Gräber die im Sommer dort regelmässig zuwachsen.. Aber so bleibt wenigstens der Charme des Alters erhalten..
                  Hat alles seine Vor und Nachteile..
                  Was helfen Menschen, die einem zeigen, wie schön die Welt ist, wenn man selber es nicht bemerkt..

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                  • Siebken
                    Heerführer


                    • 12.01.2005
                    • 6470
                    • Nicht von dieser Welt.
                    • XP Deus

                    #10
                    Zitat von blackcat
                    Tecklenburg und seine Geschichte, meine Heimat und Faszination der Stadt, seit Jahren schon häng ich dadrin und will immer nur neues darüber erfahren.
                    Nicht umsonst mache ich für Freunde schon Führungen mit Geschichten die ich kenne durch den Ort, die Stadt hat soviel zu bieten und dementsprechend eine lange Geschichte.
                    Wer hat auch großartig in seiner Heimat eine alte Burg zu bieten..

                    Ob die nun auch die Gruft renovieren wage ich zu bezweifeln, vielleicht nur das nötigste, wie man sehen kann kümmert sich auch keiner um die Gräber die im Sommer dort regelmässig zuwachsen.. Aber so bleibt wenigstens der Charme des Alters erhalten..
                    Hat alles seine Vor und Nachteile..
                    das denke ich auch, sieht schöner aus als wenn als super sauber ist.
                    Das gehört einfach dazu!
                    "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
                    Sophie Scholl/Jacques Maritain

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                    • devi
                      Heerführer


                      • 18.02.2008
                      • 2373
                      • Dresden
                      • Tesoro - Silver µMax

                      #11
                      ,super,besser wie jedes fernsehprogramm
                      mehr mehr,man kann ja nie auslernen
                      aber kruft nachts rein gehenneee da bin ich
                      Gruß Manu
                      100%ige Gewinnerin Fotowettbewerb März 2010

                      Man soll nichts erwarten man soll hoffen,dann geht fast jeder Wunsch in Erfüllung.

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                      • laubfrosch 76
                        Heerführer


                        • 05.07.2007
                        • 1114
                        • Garten in BRB

                        #12
                        topbilder super bericht !!!komisch das mit der goldenen kutsche hab ich schonmal gehört bezogen auf eine gruft in königswartha(sachsen,da war ich im internat) scheint so ne typische "grufterzählung" zu sein wobei mich mal intressieren würde was es damit auf sich hat!?
                        gruss stefan
                        GRUSS STEFAN

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                        • BloodyVampire
                          Einwanderer


                          • 30.05.2012
                          • 1
                          • NRW

                          #13
                          Hallöchen

                          Erst mal ein toller Bericht über das Mausoleum und die gruft
                          Ich wohne ganz in der Nähe dieses Waldes und das Mausoleum war mein tägliches Ziel zum heimlichen Rauchen
                          Meine Mum kennt es noch ganz offen und hat mir erzählt das sie als Kind mit meinem Opa dort war und unten durch die Fenster einen Sarg sehen konnte. CREEPY
                          Und schon sie kannte auch die Legende der weißen Frau die man dort sehen kann. Ich weiß nicht ob die Legende auch dir bekannt ist?

                          Über eine Goldene Kutsche in der Gruft weiß ich nichts. Es soll einfach eine Kutsche sein. Der Kutscher der damals dort abgestürzt ist wurde zusammen mit seinen verstorbenen Pferden und der Kutsche dort beigesetzt.

                          Lg
                          BloodyVampire

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                          • Nordica
                            Gesperrt
                            • 09.03.2012
                            • 311

                            #14
                            Huhu blackcat, was für eine tolle Story und schöne Bilder dazu. Ich bin ganz begeistert. Liest sich fast wie eine Sage.
                            Du machst selber Führungen ? Ich melde mich an -------- blöde Entfernung

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                            • blackcat
                              Heerführer


                              • 16.02.2008
                              • 1474
                              • Tecklenburger Land
                              • Canon 400d

                              #15
                              @BloodyVampire: (Nichts für ungut, ich wollte grad schon BloodyMarie schreiben)
                              Die weisse Frau hält sich nach aussagen der Geschichtes und Sagenbücher eher oben auf dem Rasenplatz an der Burgruine auf, bei der Gruft ward sie noch nie gesehen..
                              Das mit der goldenen Kutsche halt ich eh für ein Gerücht, keine Sage, da wie hier schon erwähnt man es wohl schon auf mehrere Mausoleen und Gruften zuschreibt..
                              In dem Mausoleum liegt der wohlhabende Danziger Kaufmann Carl Kabrun der mit dem Louis von Diepenbroick-Grüter und dem Dichter Heinrisch Heine ein freundschaftliches Triumvirat bildete.
                              1834 erwarb Kabrun das Gut Haus Marck, das durch die wirtschaftliche Umstrukturierung der französischen Besetzer in finanzielle Nöte geraten war..
                              1835 setzte Kabrun wegen seiner unglücklichen Liebe zur verheirateten Schlossherrin Georgine von Diepenbroick-Grüter im Rittersaal ein Ende und vermachte Testamentarisch der befreundeten Familie eine so hohe Summe die somit das Anwesen zurückkaufen konnten..
                              Ihm wurde somit ein Gedenkstein gesetzt...

                              Apropos, bin ja neidisch das du dort in der Nähe wohnst, super schöne Gegend wo es mich immer wieder hinzieht..

                              @Nordica: Es sind vieles Sagen, vieles Geschichten die gerade in dieser Gegend im Umlauf sind, ich bin hier groß geworden und wie ich schon sagte zieht es mich immer wieder dorthin, alleine schon wegen der langjährigen Geschichte..
                              Ich kenne jeden Winkel dort, (denk ich) und so gut wie jede Geschichte dazu..
                              Die Stadt Tecklenburg hat halt was magisches....
                              Was helfen Menschen, die einem zeigen, wie schön die Welt ist, wenn man selber es nicht bemerkt..

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