Waldmichelbach-Straßburg im Odenwald, Infos dazu?

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  • MarkK
    Lehnsmann


    • 12.09.2007
    • 44
    • Südhessen

    #1

    Waldmichelbach-Straßburg im Odenwald, Infos dazu?

    Ich war vor kurzem eigentlich nur spazieren in der Nähe von Waldmichelbach im Odenwald, beim Ortsteil 'Straßburg' im Wald.
    Unterhalb eines höheren Hügels fand ich in ziemlich unwegsamem Gelände eine größere Zahl behauener Quader, die teilweise bereits durch große Bäume überwuchert waren, zum Teil frei herumlagen und durch Moss überwachsen waren.
    Da die Wurzeln dieser Bäume um die Steine herum gewachsen sind, müssen die schon eine Weile dort gelegen haben.
    Ich habe sie nicht vermessen (man läuft ja beim Spazierengehen nicht mit einem Maßband herum), aber schätze sie von der Größe her auf ca. 1,2 x 1,0 x 0,8m, also ziemlich große, schwere Brocken.
    Ich habe mir das dann mal näher angeschaut und festgestellt, dass am Hügelhang weitere Quader liegen, teiweise klein, teilweise groß.
    Die Spur der Quader zieht sich den Hügel herauf.
    Ich habe daraus zuerst geschlossen, dass u.U. oben auf dem Hügel mal eine Burg gestanden hatte, die irgendwann geschleift wurde.

    Ortskundige Einheimische (u.a. Freunde, bei denen ich zu Besuch war, deren Eltern und Großeltern) kannten den Ursprung der Quader jedoch nicht, wußten auch nichts von einer Burg, sie sagten nur, dass die Steine 'schon immer da liegen'.

    Wanderwege gibt es da eigentlich keine, das Areal ist ziemlich 'urwaldmäßig', düster und überwuchert. Überall liegen umgestürzte Baumstämme in verschiedenen Vermoderungsstadien. Wenn wir nicht hinter dem entlaufenen Hund hergewesen wären, hätten wir uns da nie hin verirrt, das ist weit ab von den üblichen Wegen. Wir mußten uns ziemlich 'durchschlagen', um endlich den Hund wieder zu finden. Danach war ich entsprechend eingesaut und nass.
    Spaziergänger und Wanderer werden da wohl normalerweise nicht hnkommen.

    Ich habe nach meiner Heimkehr im Internet recherchiert, schließlich läßt der Name des Ortsteils ja doch auf eine Burg als Quelle der Quader schließen, aber nichts gefunden.
    Angeblich ist der Ursprung des Namens 'Straßburg' unbekannt, es gibt verschiedene Theorien dazu, von einer Burg ist jedoch nirgendwo etwas zu lesen.

    Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, in den kommenden Tagen, wenn das Wetter besser ist, nochmal dort hinzugehen und mir das näher anzuschauen. Ein Bodendenkmal ist dort zumindest nicht eingezeichnet. Entweder es ist nichts dran, oder aber ich bin der erste, der sich dafür interessiert.

    Kennt jemand die Gegend und hat auch schon mal die Steine gesehen, vielleicht auch schon mal deren Ursprung recherchiert?
  • Odenwälder Bub
    Landesfürst


    • 07.04.2009
    • 814
    • Südhessen - Bergstraße/Odenwald
    • Tesoro Vaquero 2 Germania

    #2
    Moin, ich kenne die Gegend. Die Steine allerdings nicht. Behauene Steine in den Wäldern des Odenwaldes sind jedoch nicht sehr außergewöhnlich. Viele Felsansammlungen wurden früher als kleine "Privatsteinbrüche" benutzt. Bearbeitungsspuren oder gar bearbeitete Steine findet man recht häufig.

    Gruß

    vom Odenwälder Bub
    Von Backbord nach Steuerbord, ob Lee oder Luv, es krachen die Planken und nur ein einziger Ruf:
    PIRATEN,PIRATEN, wo kommen die bloß her?
    PIRATEN,PIRATEN,die gehörn doch raus aufs Meer!

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    • Super Mario
      Heerführer


      • 28.11.2011
      • 1638
      • Hessen/Darmstadt
      • Atom MD

      #3
      Ich komme aus Wald Michelbach (33 Jahre dort gelebt)

      In der beschriebenen Ecke wurde früher Bergbau betrieben. Dort gibt / gab es auch noch Stollen.

      Habe auch ein interessantes Buch über "Industrie" im Odenwald.

      Meine Handynummer hast du ja
      Die Zeichen des Älterwerden sind:
      1. Vergesslichkeit
      2. … und … die anderen fallen mir gerade nicht ein

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      • Baron
        Heerführer


        • 17.12.2007
        • 1140
        • 74740 Sennfeld

        #4
        Zitat von Super Mario
        Ich komme aus Wald Michelbach (33 Jahre dort gelebt)

        In der beschriebenen Ecke wurde früher Bergbau betrieben. Dort gibt / gab es auch noch Stollen.

        Habe auch ein interessantes Buch über "Industrie" im Odenwald.

        Meine Handynummer hast du ja
        Hallo,
        gibt es von dem Buch eine ISBN Nr.?

        Gruß
        Micha
        Ebinger 410
        Ebinger 728

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        • Super Mario
          Heerführer


          • 28.11.2011
          • 1638
          • Hessen/Darmstadt
          • Atom MD

          #5
          Info zum Buch :

          Bergbau und Industrie im Überwald (also die Region um Wald Michelbach)

          ISBN 3-89264-852-2

          1. Auflage 1993

          Geiger Verlag

          72160 Horb am Neckar


          Die Zeichen des Älterwerden sind:
          1. Vergesslichkeit
          2. … und … die anderen fallen mir gerade nicht ein

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          • Baron
            Heerführer


            • 17.12.2007
            • 1140
            • 74740 Sennfeld

            #6
            Werde ich mir bestellen, vielen Dank Super Mario.

            Gruß
            Micha
            Ebinger 410
            Ebinger 728

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            • Putzputz
              Geselle


              • 22.06.2005
              • 84
              • Hessen

              #7
              >> In der beschriebenen Ecke wurde früher Bergbau betrieben. Dort ...

              Na, ja. Immerhin heist das "Hügelchen" nebenan: Toter Mann.
              Das läßt schon irgendwie auf Bergbau schließen.

              Aber mal was anderes: Unterhalb des "Toten Mann", NW Richtung Kottenberg (Zollstock), ist da ein "alter" Schießstand im Wald?

              Danke für die Info

              Putzputz
              Mut zum logischen Denken!

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              • IG Phoenix
                Heerführer

                • 17.05.2002
                • 1106
                • Uplengen
                • Tesoro Germania, Tesoro Toltec II

                #8
                Moin,

                Staßburg würde ich von Straßenburg ableiten, also einer Burg an der Straße. Mit Straße wurden eigentlich nur Fernstraßen bezeichnet.

                Eventuell eine Templerburg, da die Templer Handelsstraße geschützt haben. Der Mainzer Bischof, der sich an der Templerverfolgung nicht beteiligt hat, hatte andere Bischöfe schriftlich dazu aufgefordert die Templer ebenfalls nicht zu verfolgen, weil man dann für den Schutz der Handelsstraßen selbst Truppen aufstellen müsste und das nicht zu bezahlen sei.

                Später fielen die Besitzungen der Templer an die Johanniter, die aber oft ablehnten und Burgen konnten sie auch nicht gebrauchen. Da in dieser Zeit alle Urkunden vernichtet wurden, die mit den Templern zu tun hatten ist es gut möglich, dass es deshalb keinen Hinweis auf eine Burg bei Straßburg gibt.

                Viele Grüße

                Walter

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