„Zur Diskussion gestellt: der Bildhauer Arno Breker“

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  • Kunstpro
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    • 05.02.2005
    • 1999
    • Dortmund / Bielefeld
    • Hab ein Detector gebaut

    #1

    „Zur Diskussion gestellt: der Bildhauer Arno Breker“

    „Zur Diskussion gestellt: der Bildhauer Arno Breker“
    70 Plastiken bis 22. Oktober im Schleswig-Holstein-Haus zu sehen

    Am 22. Juli eröffnete im Schleswig-Holstein-Haus eine Ausstellung zu den Arbeiten des Bildhauers Arno Breker. Gezeigt werden bis zum 22. Oktober Skulpturen, Zeichnungen, Modelle, Fotos und Dokumente aus allen Schaffensperioden. Unter dem Titel „Zur Diskussion gestellt: Der Bildhauer Arno Breker“ soll die Schau den Disput über Kunst und Ideologie anregen. „Mit dieser Ausstellung, die den Versuch unternimmt, unterschiedliche Facetten von Brekers Kunst und Wirken zu beleuchten, betreten wir kulturpolitisches Neuland“, sagt Kulturdezernent Hermann Junghans. „Wir wollen dem Betrachter ermöglichen, sich ein eigenes Bild zu machen. Ob und wie weit die Kunst Arno Brekers durch Ideologie indoktriniert wurde und wie mit dem Wechsel einer ideologischen Vorherrschaft das Denken und die Kunst beeinflusst werden kann“, so Junghans weiter. Ein Ausstellungsprojekt zu Hitlers Lieblingsbildhauer löst auf jeden Fall zunächst unglaubliche Überraschung aus. Seit Ende des III. Reiches gab es in öffentlicher Trägerschaft keine Breker-Personalausstellung mehr. Kurator der Ausstellung Rudolf Conrades: „Breker muss gezeigt werden. Ob man Brekers „Stile“ mag oder nicht, ob man ihn verurteilt oder verehrt, ob man ihn - wie Dalí es tat zum größten Bildhauer des 20. Jahrhunderts erklärt - oder als heroischen Kitschproduzenten abtut, das sei jedem anheim gestellt. Ein Urteil kann jemand nur fällen, der das, was er beurteilt, auch vorher ansehen kann.“ Die Ausstellung soll ein Anfang sein für eine detaillierte Beschäftigung mit einem bislang in der Kunstgeschichte und in der Ausstellungspraxis ausgesparten Aspekt des Nationalsozialismus, der Skulptur des III. Reiches. Sie soll den historischen und kunstgeschichtlich Interessierten es ermöglichen, selbst hinzusehen und sich ein eigenes Bild zu machen. Die ausgestellten Werke sind Leihgaben von Arno Brekers Witwe. Alle Werke sind zu Lebzeiten Brekers gegossen worden. So stammen unter anderem die Skulpturen „Wager“ und „Wäger“ aus der Orangerieausstellung 1942 in Paris. Sie sind von dem französischen Gießer Alexis Rudier gegossen worden. Finanziell unterstützt wird die städtische Ausstellung durch das Kultusministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern und die Sparkasse Schwerin.
    Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 4 Euro. Schüler können die Werke für 1 Euro Eintritt betrachten. Die Familienkarte ist für 8 Euro erhältlich. Ein 200-seitiger Begleitband zur Schau ist für 14,85 Euro im Schleswig-Holstein-Haus erhältlich.







    Pressemeldungen über diese Ausstellung:
    Wir leben im Zeitalter grenzdebiler Wissenschafts- und Expertengläubigkeit.
  • linux_blAcky
    Heerführer


    • 10.09.2004
    • 4898
    • Köln / NRW
    • Bounty Hunter Tracker 1D

    #2
    der hat doch genau wie veith harland ein berufsverbot aufgedrückt bekommen, oder?
    Twitter ist eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool.

    Kommentar

    • regton
      Ratsherr


      • 02.05.2005
      • 263
      • NRW + DK

      #3
      Auch sehr interessant...

      ist dieser Artikel:
      Hitlers Lieblingsbildhauer Arno Breker wurde nach dem Krieg als "Mitläufer" eingestuft, weil er Menschen vor dem KZ bewahrte. Tatsächlich soll er bis ins hohe Alter enge Kontakte ins rechtsextreme Milieu gepflegt haben.

      Da ahnt man doch was mit diesem "Künstler" los war.
      grüßlich
      regton
      Je korrupter der Staat ist, desto mehr Gesetze braucht er.
      Tacitus (55-116 n.Chr)

      Kommentar

      • Oelfuss
        Heerführer

        • 11.07.2003
        • 7794
        • Nds.
        • whites 3900 D pro plus

        #4
        Zitat von regton
        i
        Da ahnt man doch was mit diesem "Künstler" los war.
        Toll! Hier gehts um Kunst und nicht um politisch eingefärbte Ahnungen. Wer das nicht trennen kann, sollte sich seine Kommentare sparen. Eine politische Diskussion über diesen Mann wird es hier nicht geben.

        Zurück zum Thema bitte.

        Unabhängig von dem Hintergrund finde ich hier eher ein künstlerisches Ergebnis als z.B. in den Fettschmierereien von Beuys. Kunst liegt immer im Auge des Betrachters und ist außerdem eine Zeitreise.
        bang your head \m/

        Kommentar

        • regton
          Ratsherr


          • 02.05.2005
          • 263
          • NRW + DK

          #5
          Zitat von Oelfuss
          Toll! Hier gehts um Kunst und nicht um politisch eingefärbte Ahnungen. Wer das nicht trennen kann, sollte sich seine Kommentare sparen. Eine politische Diskussion über diesen Mann wird es hier nicht geben.

          Zurück zum Thema bitte.

          Unabhängig von dem Hintergrund finde ich hier eher ein künstlerisches Ergebnis als z.B. in den Fettschmierereien von Beuys. Kunst liegt immer im Auge des Betrachters und ist außerdem eine Zeitreise.

          Unter dem Titel „Zur Diskussion gestellt: Der Bildhauer Arno Breker“ soll die Schau den Disput über Kunst und Ideologie anregen. „Mit dieser Ausstellung, die den Versuch unternimmt, unterschiedliche Facetten von Brekers Kunst und Wirken zu beleuchten, betreten wir kulturpolitisches Neuland“, sagt Kulturdezernent Hermann Junghans. „Wir wollen dem Betrachter ermöglichen, sich ein eigenes Bild zu machen. Ob und wie weit die Kunst Arno Brekers durch Ideologie indoktriniert wurde und wie mit dem Wechsel einer ideologischen Vorherrschaft das Denken und die Kunst beeinflusst werden kann“, so Junghans weiter. Ein Ausstellungsprojekt zu Hitlers Lieblingsbildhauer löst auf jeden Fall zunächst unglaubliche Überraschung aus.


          Also was denn nun: zur Diskusion gestellt oder nicht???

          Und JA -ich gebe Dir recht : Kunst liegt im Auge des Betrachters.....
          und genau deshalb sehe ich die Werke von B. auch nicht (im zeitlichen Kontext ! ) als Kunst .

          Hinsichtlich des Vorwurfes "politisch eingefärbter Kommentar" bleibt noch zu
          sagen, das , wenn hier solch strenge Regeln (user-/meinungsabhängig ?) angelegt werden, 80% der Beitäge (D)einer Kommentierung bedürften!
          Gute Nacht!
          regton
          Zuletzt geändert von regton; 01.09.2006, 22:12.
          Je korrupter der Staat ist, desto mehr Gesetze braucht er.
          Tacitus (55-116 n.Chr)

          Kommentar

          • Oelfuss
            Heerführer

            • 11.07.2003
            • 7794
            • Nds.
            • whites 3900 D pro plus

            #6
            Zitat von regton
            Gute Nacht!
            Die wünsche ich Dir auch
            bang your head \m/

            Kommentar

            • Deistergeist
              Moderator

              • 24.11.2002
              • 19514
              • Barsinghausen am Deister

              #7
              Zitat von regton


              Also was denn nun: zur Diskusion gestellt oder nicht???

              Und JA -ich gebe Dir recht : Kunst liegt im Auge des Betrachters.....
              und genau deshalb sehe ich die Werke von B. auch nicht (im zeitlichen Kontext ! ) als Kunst .


              Gute Nacht!
              regton
              Moin!

              Kunst liegt im Auge des Betrachters, was sollen wir da diskutieren?

              Ich habe allerdings Bauchschmerzen, wenn das Lebenswerk eines Künstlers wegen seiner politischen Überzeugung(und wer kennt die eigentlich wirklich?) komplett ignoriert wird....
              Ein Bild, eine Skulptur etc. gefällt mir, oder gefällt mir nicht. Ob der Künstler Kapitalist, Kommunist oder Anarchist ist-das ist zumindest mir schnuppe. Das Werk muss mich begeistern, nicht der Mensch.

              MfG Thomas
              "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

              Kommentar

              • regton
                Ratsherr


                • 02.05.2005
                • 263
                • NRW + DK

                #8
                Moin Thomas!

                Ignorieren,verbieten oder totschweigen kann und sollte man B.s Werke auf keinen Fall- das gab es schon zu oft, und nicht nur bezogen auf EINEN bestimmten Künstler oder Zeitraum....
                Ich denke das "Kunst" ein Produkt aus der Kreativität,Lebenseinstellung und Lebensumständen des (Kunst-) Schaffenden ist.
                Somit sollte/muss also doch, m.M. nach, auch die Zeit,Staatsform und auch die politische Intention des Künstlers eine Rolle in seinen Werken und seinem Werden spielen - letztlich also auch in der Beurteilung derselben !?
                Würde mich freuen wenn wir diesen (unpolitischen!) Dialog fortsetzen könnten.
                grüßlich
                nico
                Zuletzt geändert von regton; 01.09.2006, 23:15.
                Je korrupter der Staat ist, desto mehr Gesetze braucht er.
                Tacitus (55-116 n.Chr)

                Kommentar

                • revolution77
                  Heerführer

                  • 04.04.2002
                  • 1091
                  • Bodensee

                  #9
                  Breker gehört mMn zu den bedeutendsten Bildhauern des 20. Jhdt. und mal ehrlich mir persönlich gefallen nun mal die Breker Werke von vor 45 ( so zB die Statuen am Olympiastadion, oder im Hof der Reichskanzlei) bedeutend besser als manch moderne Ergüsse.....
                  Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten, aber Leute wie Breker hatten nicht nur ein handwerkliches Geschick, sondern auch den Sinn für das Schöne, wogegen sich ja heute manchmal die Frage stellt, hat der betreffende Künstler einfach zu viele psychodelische Drogen genommen.

                  Breker machte ästhetische Kunst, viele der Kritiker der Ausstellung leider nur provozierende Kunst...

                  Leider muss Breker das selbe Schicksal wie Leni Riefenstahl erleiden... grosse Werke geschaffen, aber leider auf Seiten der Kriegsverlierer.....
                  Zuletzt geändert von revolution77; 01.09.2006, 23:14.

                  Kommentar

                  • Deistergeist
                    Moderator

                    • 24.11.2002
                    • 19514
                    • Barsinghausen am Deister

                    #10
                    Zitat von regton
                    Ich denke das "Kunst" ein Produkt aus der Kreativität,Lebenseinstellung und Lebensumständen des (Kunst-) Schaffenden ist.
                    Lebensumstände, ja. Und ich verweise da auch ganz pragmatisch auf den Faktor GELD. Wenn sich grosse Plastiken von Sportlern gut verkaufen...dann werden sich auch Künstler finden, die solche entwerfen. Es möchte ja nicht jeder Künstler von Brot und Wasser leben....

                    MfG Thomas
                    "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

                    Kommentar

                    • Deistergeist
                      Moderator

                      • 24.11.2002
                      • 19514
                      • Barsinghausen am Deister

                      #11
                      Zitat von revolution77

                      Leider muss Breker das selbe Schicksal wie Leni Riefenstahl erleiden... grosse Werke geschaffen, aber leider auf Seiten der Kriegsverlierer.....
                      Nun ja, sooo schlimm ist es für beide Künstler ja nicht gekommen. Der Beruf konnte weiter ausgeübt werden, und an Bewunderern mangelte es auch nicht. Öffentliche Auszeichnungen und Preise dürften allerdings Mangelware geworden sein.

                      MfG Thomas
                      "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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                      • regton
                        Ratsherr


                        • 02.05.2005
                        • 263
                        • NRW + DK

                        #12
                        Zitat von Deistergeist
                        Lebensumstände, ja. Und ich verweise da auch ganz pragmatisch auf den Faktor GELD. Wenn sich grosse Plastiken von Sportlern gut verkaufen...dann werden sich auch Künstler finden, die solche entwerfen. Es möchte ja nicht jeder Künstler von Brot und Wasser leben....

                        MfG Thomas

                        sicherlich lebt es sich von brot und wasser schlecht....

                        Zu B.s Ehrenrettung könnte man nun auch noch seinen Einsatz für die Nichtinhaftierung Picassos und die Freilassung Suhrkamps anführen.
                        Trotzdem hat ER sich durch seine, sagen wir mal, Systemkonformität in ein etwas seltsames Licht gesetzt.

                        Zum Werk selbst: Monumentalplastiken in dieser "glatten+polierten" Form, dem damals "neuen deutschen Stil" gefallen mir nicht unbedingt.
                        Aber hier dürften dann wohl auch die Nähe zu Adolf Ziegler,Albert Speer(monumentale Bauten bedürfen monumentaler Kunst?) und die Vorgaben der damaligen Zeit eine Rolle spielen.

                        Wenigstens blieb B. ja seinem Stil auch nach 45 treu-ehemalige Gerling-Konzernzentrale in Köln,im Volksmund kleine Reichskanzlei genannt.

                        @reevolution77: Der Zehnkämpfer und Die Siegerin finde ich nicht so toll..
                        Prometheus dagegen fast gelungen!

                        grüßlich
                        nico
                        Je korrupter der Staat ist, desto mehr Gesetze braucht er.
                        Tacitus (55-116 n.Chr)

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                        • Impex
                          Heerführer


                          • 25.01.2006
                          • 1068
                          • das schön übersichtliche Saarland
                          • Augen, Nase, Finger ;)

                          #13
                          Hmm hab lange überlegt ob ich auch was dazu schreiben soll, zumal meine Ansichten ja teilweise dazu geeignet sind, zu polarisieren. Aber da ich mich damit ein wenig auskenne (hatte Kunst - LK ) muss es einfach sein

                          Also es stimmt wohl, die Werke Brekers stehen in der Tradition der allgemeinen "Mainstream-Kunst" der '20er und 30'er Jahre, zum Vergleich hier zum Beispiel das Palais Chaillot in Paris oder sozialistische Bauten in der Sowjetunion. Auch die Stalinallee in Berlin aus den '50er Jahren hätte wohl in einem nationalsozialistischen Berlin ihren Platz gefunden.
                          Fakt ist aber, dass, wie bereits erwähnt, Breker sich im Dienst der falschen Ideologie und Machthaber gestellt hat und diese auch gezielt mit seiner Kunst glorifiziert hat, und was der Nationalsozialismus über Europa und den Rest der Welt gebracht hat braucht ja wohl nicht diskutiert zu werden.
                          Das hat nichts damit zu tun, dass Brekers Plastiken und andere Bauten dieser Zeit als ästhetisch schön empfunden werden können, aber die künstlerische Aussage dahinter ist eben sehr problematisch.

                          Ob Männer wie Breker oder andere nach dem Krieg nun zu Recht oder zu Unrecht von der offziellen Öffentlichkeit geschnitten wurden kann dahingestellt bleiben, aber ganz Unschuldig waren sie an ihrem Schicksal mit Sicherheit nicht. Aber so zu tun als ob es Breker nie gegeben hätte und alle seine Statuen abzureißen (wie ja teils und nicht selten gefordert) halte ich hierbei in jedem Fall für den falschen Weg...
                          Zuletzt geändert von Impex; 02.09.2006, 01:12.
                          ---

                          Kommentar

                          • linux_blAcky
                            Heerführer


                            • 10.09.2004
                            • 4898
                            • Köln / NRW
                            • Bounty Hunter Tracker 1D

                            #14
                            Fettschmierereien von Beuys.
                            was ist los?
                            der war STUKAFLIEGER und bestimmt ein ganz strammer VOLKSGENOSSE seinerzeit. ;-)
                            wie kann man da so abfällig sein.
                            Twitter ist eine typische Erscheinung der Generation ADS & SMS. Für einen Brief zu faul, für einen kompletten Satz zu dumm und für korrekte Grammatik zu cool.

                            Kommentar

                            • masterTHief
                              Landesfürst

                              • 27.11.2001
                              • 985
                              • In einer Höhle in der Erde
                              • Schlumberger Titan

                              #15
                              Auch hatte Beuys in realistischer Malerei einiges drauf, nur hat man
                              davon nicht so viel gesehen, weil "früher" Ent-Art-etes "später" nicht
                              mehr so sehr gefragt war.

                              Andererseits wäre auch Breker, wenn "früher" Ent-Art-etes angesagt gewesen wäre, in der Lage gewesen, eine "Fett-Wanne" zu kreieren oder
                              á la Christo die Wolfsschanze zu verpacken.

                              masterTHief
                              - nur echt mit "TH" -

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