Hallo,
auch hier ist es ja sehr still geworden, schade. Daher möchte ich mal ein Thema anschneiden, welches mich schon immer interessiert hat. Militärische Gegenstände, die durch Kampfeinwirkung beschädigt worden sind. Man kennt so etwas ja aus Museen - ein durchlöchertes EK1, ein Zigarettenetui, in welchem die Kugel stecken blieb und den Besitzer gerettet hat...
Warum ich das interessant finde? Weil eben diese Stücke zeigen, daß eben nicht alles mit Glanz, Gloria und Hurra abgelaufen ist, und es beim Militär eben eigentlich nur ums Töten und Getötet werden geht. Das sollte man stets beachten...
Ich möchte zunächst drei Koppelschlösser zeigen (ein viertes KS dient nur dem direkten Vergleich). Im Laufe des Zeit kamen einige dieser Stücke zusammen, vielleicht mag ja noch jemand etwas dazu beitragen?
Das erste Schloß ist ein preußisches Koppelschloß, gefertigt zwischen 1895 und 1914. Ein leider verstorbener Freund von mir fand es einst auf dem Schlachtfeld im Umkreis von Verdun, nähere Umstände kenne ich nicht dazu, nur, daß es ohne Begleitfunde als Zufallsfund auf einem Acker gefunden wurde. Ich bekam es nach seinem Tod, als seine Sammlung verkauft wurde, zu seinen Lebzeiten hätte ich es nie bekommen.
Wenn man genau hinschaut, sieht man eine "Prägung" auf dem Messingkörper. Die ursprünglich aufgelötete Auflage aus Neusilber fehlt. Ein Laie würde sich jetzt zunächst nichts dazu denken.
Allerdings ist bei der Variante M1895 der Korpus stets glatt, eben nicht geprägt! Das bedeutet: das Koppelschloß ist hohem Druck ausgesetzt gewesen, sehr wahrscheinlich eine in unmittelbarer Nähe krepierte Granate. Der Gasdruck hat mit Gewalt die Neusilberauflage (die etwas härter ist als Messing) auf den Korpus gedrückt und diese hat dabei den Abdruck hinterlassen.
Wenn das Schloß zu dfiesem Zeitpunkt getragen worden sein sollte, braucht man nicht viel Phantasie, um zu erahnen, was da vom Träger übrig blieb.
Darunter sieht man ein typisches KS "M95" mit der aufgelöteten Auflage, dient nur als Vergleich...
IMG_1266.jpg
Das zweite Stück stammt aus der gleichen Quelle. Mein Freund fand es nach seiner Aussage einst ganz zufällig unter einem Bodenrost in einem Fort der Maginotlinie. Er war schon so ab 1960 mit seinem Vater oft in Frankreich auf Tour. Ich vermute daher, daß es nicht so lange dort lag.
Der Schaden sieht aus wie ein typischer Granatsplitterschaden. Ob an der Fundstelle ein Soldat verbunden wurde und das KS dann liegen blieb - keine Ahnung.
An sich wäre es ein gut erhaltenes Schloß von Klein und Quenzer aus dem Jahr 1937.
Img_1270.jpg
Das letzte Schloß ist ebenfalls Wehrmacht/Heer. Ausführung in Stahlblech ab 1940. Es wurde so gefunden, das Projektil (wohl Kal. 30-06) lag etwa 2m entfernt. Ich habe es mit einem Tropfen Kleber fixiert.
Es kam ohne jede Beifunde. Möglicherweise haben hier die Amerikaner Schießübungen damit gemacht. Unklar, ob es zum Zeitpunkt der Beschädigung getragen worden ist.
Obwohl es ein Bodenfund ist, ist der zustand nicht so schlecht. Sogar feldgraue Lackreste sind noch vorhanden.
IMG_1272.jpg
Viele Grüße,
Dierk
auch hier ist es ja sehr still geworden, schade. Daher möchte ich mal ein Thema anschneiden, welches mich schon immer interessiert hat. Militärische Gegenstände, die durch Kampfeinwirkung beschädigt worden sind. Man kennt so etwas ja aus Museen - ein durchlöchertes EK1, ein Zigarettenetui, in welchem die Kugel stecken blieb und den Besitzer gerettet hat...
Warum ich das interessant finde? Weil eben diese Stücke zeigen, daß eben nicht alles mit Glanz, Gloria und Hurra abgelaufen ist, und es beim Militär eben eigentlich nur ums Töten und Getötet werden geht. Das sollte man stets beachten...
Ich möchte zunächst drei Koppelschlösser zeigen (ein viertes KS dient nur dem direkten Vergleich). Im Laufe des Zeit kamen einige dieser Stücke zusammen, vielleicht mag ja noch jemand etwas dazu beitragen?
Das erste Schloß ist ein preußisches Koppelschloß, gefertigt zwischen 1895 und 1914. Ein leider verstorbener Freund von mir fand es einst auf dem Schlachtfeld im Umkreis von Verdun, nähere Umstände kenne ich nicht dazu, nur, daß es ohne Begleitfunde als Zufallsfund auf einem Acker gefunden wurde. Ich bekam es nach seinem Tod, als seine Sammlung verkauft wurde, zu seinen Lebzeiten hätte ich es nie bekommen.
Wenn man genau hinschaut, sieht man eine "Prägung" auf dem Messingkörper. Die ursprünglich aufgelötete Auflage aus Neusilber fehlt. Ein Laie würde sich jetzt zunächst nichts dazu denken.
Allerdings ist bei der Variante M1895 der Korpus stets glatt, eben nicht geprägt! Das bedeutet: das Koppelschloß ist hohem Druck ausgesetzt gewesen, sehr wahrscheinlich eine in unmittelbarer Nähe krepierte Granate. Der Gasdruck hat mit Gewalt die Neusilberauflage (die etwas härter ist als Messing) auf den Korpus gedrückt und diese hat dabei den Abdruck hinterlassen.
Wenn das Schloß zu dfiesem Zeitpunkt getragen worden sein sollte, braucht man nicht viel Phantasie, um zu erahnen, was da vom Träger übrig blieb.
Darunter sieht man ein typisches KS "M95" mit der aufgelöteten Auflage, dient nur als Vergleich...
IMG_1266.jpg
Das zweite Stück stammt aus der gleichen Quelle. Mein Freund fand es nach seiner Aussage einst ganz zufällig unter einem Bodenrost in einem Fort der Maginotlinie. Er war schon so ab 1960 mit seinem Vater oft in Frankreich auf Tour. Ich vermute daher, daß es nicht so lange dort lag.
Der Schaden sieht aus wie ein typischer Granatsplitterschaden. Ob an der Fundstelle ein Soldat verbunden wurde und das KS dann liegen blieb - keine Ahnung.
An sich wäre es ein gut erhaltenes Schloß von Klein und Quenzer aus dem Jahr 1937.
Img_1270.jpg
Das letzte Schloß ist ebenfalls Wehrmacht/Heer. Ausführung in Stahlblech ab 1940. Es wurde so gefunden, das Projektil (wohl Kal. 30-06) lag etwa 2m entfernt. Ich habe es mit einem Tropfen Kleber fixiert.
Es kam ohne jede Beifunde. Möglicherweise haben hier die Amerikaner Schießübungen damit gemacht. Unklar, ob es zum Zeitpunkt der Beschädigung getragen worden ist.
Obwohl es ein Bodenfund ist, ist der zustand nicht so schlecht. Sogar feldgraue Lackreste sind noch vorhanden.
IMG_1272.jpg
Viele Grüße,
Dierk
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