Ozonbombe

[BOBO]

Wollte mal höflich in die Runde fragen, da anderenorts dies erwähnt wurde, ob was bekannt ist über eine sog. Ozonbombe der Deutschen im WKII. Vermutlich ging das Teil aber nicht über das Versuchsstadium hinaus.

[Andi08/15]

Tach,

die Ozonbombe ist eine böswillige Erfindung der modernen grünen Umweltapostel und Ökotaliban zur weiteren Gängelung des gemeinen Autofahrers...

Nein, Spaß beiseite? Ozon (O³) ist zwar ein hochreaktives, wohl auch instabiles Gas, aber daraus eine Bombe basteln, der Aufwand rechtfertigt sich eigentlich nicht im Verhältnis zu konventionellem Sprengstoff. Zumal die Gewinnung gar nicht so einfach ist.
Vor allem brauch ich ein zugehöriges Reaktionsmedium (kein Plan, was damit adäquat reagiert), alleine passiert mit Ozon nämlich erst mal gar nicht viel, außer vll. paar Atembeschwerden bei Asthmatikern.
Es sei denn, es ist ein Isotop davon (glaub mal sowas gehört/gelesen zu haben) davon gemeint, was vll. als "Beipack" zu einer thermonuklaeren Reaktion genommen wird. Sonst k.A., bin kein Kernphysiker...

MFG Andi!

[BOBO]

An anderer Stelle wurde es mir wie folgt in etwa erklärt:
Es ist richtig, das diese Bombe nicht nur Ozon enthielt, sondern auch Chlortrifluorid.
Zuerst wurde das Chlortrifluorid zur Zündung gebracht. Dies diente aber mehr oder weniger nur als Zünder für das Ozon, bzw. verschmolzen beide zu einem Produkt, was dann richtig "rummste".

[Andi08/15]

Ja Bobo,

das ist durchaus möglich, gehen wir mal konventionell her, O³ chemisch hochreaktiv und dazu noch ein anderes Gemisch oder Element, kann knallen, auch richtig, aber da man die Komponenten nicht gleich zusammen bringen und lagern kann und erst unmittelbar zur Reaktion zusammen bringen kann ohne Extrabums zur falschen Zeit ist das ganze wohl recht unpraktikabel, auch wenns knallt, es gibt wesentlich bessere und vor allem handhabungssichere, stabile militärische Sprengstoffe. Bei den instabilen Einzelkomponenten ist es ziemlich sinnlos, zumal schlecht lagerfähig und die Logistik dafür anfällig gegen "Störungen".
Also eher nur im Gedankenstadium geblieben...schlicht unpraktikabel.
Chlortriflourid ist auch nicht ohne, Ozon immerhin ein Gas, also den ganzen Spaß unter einen Hut zu kriegen ist militärtechnologisch schlichtweg Käse, im Labor oder im geplanten Experiment klappts sicher. Das Militär weiß nämlich nicht, wann exakt was knallen muß durch ständige Lageveränderungen im Gefecht. Außerdem hat keiner Zeit, erst beim Angriff/Verteidigung die Sachen zusammenzurühren und in Stellung zu bringen, vom ganzen Logistik- und Wartungsaufwand für die Gasbuddeln und Zubehör mal ganz abgesehen.

[BOBO]

Danke erst mal für Deine Ausführungen.

[M1 Car.]

Kaliumpermaganat und Schwefelsäure reagieren zu Ozon.

Aber eine wirkungsvolle Bombe daraus zu bauen ist nicht wirklich möglich.Da die Sauerstoffkonzentration in den ersten Atmosphären zu hoch ist.Das heist, dass die Bombe nicht wirksam ist.

Wirkungsvoller sind schon Chloride mit einem Reduktionsmittel

[BOBO]

Da die Sauerstoffkonzentration in den ersten Atmosphären zu hoch ist.Das heist, dass die Bombe nicht wirksam ist.

...das verstehe ich jetzt nicht ganz, was Du damit meinst. Wenn ich Sägespäne mit flüssigem Sauerstoff vermische, entsteht doch auch ein schönes Gemisch. Wie kann eine zu hohe Sauerstoffkonzentration negative Auswirkungen haben?

[M1 Car.]

Weil das Ozon (Oxidationsmittel) vom Sauerstoff neutralisiert wird.Das ist keine wirkliche Bombe sondern eine Chemischewaffe.Diese kann nur kurzzeitig eingesetz werden gegen Lebewesen.Zudem ist Ozon leichter als Sauerstoff und steig deswegen auf.

[mun_depot]

Weil das Ozon (Oxidationsmittel) vom Sauerstoff neutralisiert wird.

Wie funktioniert das?
Ich kann darüber bis jetzt im Netz keine geeignete Info finden.

Zudem ist Ozon leichter als Sauerstoff und steig deswegen auf.

Nach meiner Erinnerung besteht Ozon aus 3 Sauerstoffatomen und Sauerstoff üblicherweise aus 2 Sauerstoffatomen. Das Ozon müßte eigentlich schwerer sein.

Habe eben mal schnell bei Wikipedia nachgeschaut.
Die Dichte von Sauerstoff ist 1,43 kg·m−3
Die Dichte von Ozon ist 2,14 kg·m−3

[Wolfo]

O3 + O → 2O2
(O-Radikale, Radikalzerfall von O2 induziert durch Licht bestimmter Wellenlänge)

...siehe auch im Zusammenhang mit der Ozonschicht bzw. dem Ozon-Sauerstoff-Zyklus


"neutralisiert" wird da allerdings nichts, aber beide Gase "reagieren"
wenn schon mit Fachvokabular jongliert wird, dann bitte auch fachlich richtig


Das Hauptproblem für den Einsatz:
die Lagerung.

Der Waffeneinsatz setzt eine Lagerung in Reinform, d.h. z.B. nicht als stabilisierte Lösung in Flüssigsauerstoff vorraus.

Technisch reines Ozon ist an sich nun recht lagerstabil... allerdings bei etwa –50 bis –120 °C.

...und das ist Feldtechnisch wohl kaum umsetzbar

[sirente63]

Wollte mal höflich in die Runde fragen, da anderenorts dies erwähnt wurde, ob was bekannt ist über eine sog. Ozonbombe der Deutschen im WKII. Vermutlich ging das Teil aber nicht über das Versuchsstadium hinaus.

Die Amis und die Russen haben weitere Forschungen darüber betrieben.
Heute zum Wetter beeinflussen/verändern.

[Wolfo]

Apropos, rein energetisch betrachtet müsste eine Gemisch (1/3 rein stöchiometrisch) aus flüssigem Ozon -und Wasserstoff eine optimale Ausbeute in Hinsicht auf die Sprengkraft darstellen.
Gemäß H2 + O3 = H20 + O2 + E
2H2 + O2 = 2 H20 + E (als Sekundärreaktion)

Summa 3H2 + O3 = 3H20

Ist Anfang des letzten Jahrhunderst auch als Sprengkraftäquivalent genutzt worden, wen ich mich recht erinnere.
Das konkrete System habe ich aber grade nicht auf dem Kasten.

[M1 Car.]

Habe das wiedergeben was ich in chemie gelernt habe

[Wolfo]

Sagt ja auch niemand etwas gegen


Aber die "Neutralisation" ist die Folge einer Säure-Base-Reaktion, da springt bei mir der Ober- an, dass ist pathologisch...

[mistermethan]

Man könnte meinen Ihr habt hier was vor, neeneeneeee....

Marco