Pressluftflasche für die Mk 108

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  • Jan10
    Geselle


    • 31.12.2004
    • 55

    #1

    Pressluftflasche für die Mk 108

    Hallo alle zusammen,

    ich habe heute ein Frage rein Technischer Art. Ich weiß das dieser Beitrag hier nicht so recht her passt, aber vielleicht kann mir trotzdem jemdand von euch helfen.

    Ich habe vor kurzem an einer Absturzstelle einer Me 262 die Pressluftflasche der Mk 108 gefunden. Folgendes ist mir über die Flasche bereits bekannt:

    Volumen: 2 l
    Nenndruck: 150 atü
    Form: Normale Form (keine Kugeln)

    Zunächst war nicht klar ob es sich bei dem Fundstück um eine Pressluftflasche oder aber um eine Sauerstoffflasche handelt. So weit mir bekannt ist, waren die Formen jeweils gleich. Man hat die Flaschen nur unterschiedlich gefüllt. Nach dem Reinigen war am Kopf der Flasche ca. 2 cm unterhalb des Halses deutlich das Wort Pressluftflasche zu erkennen. Wobei dieses Wort in die Flasche eingeschlagen war. Man findet auf dem kompletten Hals weitere Schriftzüge, die ich aber leider noch nicht entschlüsseln konnte. Eine Zahlenkombination hat jetzt ein Datum ergeben: Es handelt sich um den 11.05.1944. Mir ist bekannt, das diese Pressluftflaschen in der Me 262 nur bei der Mk 108 zu finden waren. Jede Mk 108 Kanone hatte 2 dieser 2 l Pressluftflaschen. Die Funktion war im wesentlichen folgende: Die Pressluft hatte die Aufage die Munition in diesem Fall die 30 mm Granaten zum Schloss der Kanone zu befördern, und anschließend die Kanone mit der hingeführten Munition zu laden. Für die Ausslösung war ein Elektrischer Mechanismus ausschlaggebend. Die Mk 108 wird wie die Bk 5 als "Elektropneumatische Waffe" definiert. Doch meine Frage an euch: Kann mir jemand sagen, was das Datum auf dieser Flasche zu bedeuten hat? Ist es der Tag und das Jahr der Herstellung, oder stammt es von einer Kontrolle der Flasche auf Dichtheit? Ich wundere mich, das ich eine Flasche mit diesem frühen Datum bei einer Me 262 gefunden habe, die erst im April 1945 verlorengegangen ist. Aber vielleicht hat man zur damaligen Zeit einfach nur die Restbestände für die einzelnen Rüstsätze verwendet. Na ja, vielleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen.

    Gruß Jan10
  • Phobos
    Heerführer


    • 04.06.2005
    • 1290
    • Magdeburg
    • F2

    #2
    P-Flasche

    hi Jan10,
    zur Mk108 kann ich dir leider keine Auskunft geben aber in die Flaschen wurde bzw wird immer das "Verfallsdatum" gestempelt, dh, nach diesem Datum darf die Flasche nicht mehr verwendet werden ohne vorherige Prüfung. Vor längerer Zeit habe ich auch mal die Begründung dazu gelesen, es gibt unterschiedliche Prüffristen. So ist aber das nächste Prüfdatum eindeutig. Nun weiss man ja nicht ob damals auch alles so genau genommen wurde...


    mfg

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    • Husar
      Landesfürst

      • 08.11.2000
      • 754

      #3
      Sicher eine 262 gefunden zu haben? Zum Datum, das ist eine Prüfinschrift, bei Motoren z. B. wurde dies mittels einer herausnehmbaren Blechkarte im Haubenteil vermerkt. Pressluftflaschen gehören zu den sogenannten Verbrauchsmaterialien.

      Kommentar

      • Jan10
        Geselle


        • 31.12.2004
        • 55

        #4
        Pressluftflasche

        Hallo Husar,

        ja, wir sind uns zu 90% sicher eine Me 262 gefunden zu haben. Auf einem Foto war deutlich das hintere Teil einer Jumo 004 Strahlturbine zu sehen. Nun gut, diese Turbine wurde wie bekannt ist auch bei der Arado 234 verwendet. Ich glaube jedoch nicht, das wir eine Arado gefunden haben. Im übrigen konten wir anhand von Bodenfunden nachweisen das die Maschine in jedem Fall eine Mischbereifung hatte. Das heißt konkrett: Das Hauptfahrwerk hatte eine Profilbereifung während das Bugfahrwerk eine glatte Bereifung hatte. Diese Kombination taucht recht häufig bei Me 262 Maschinen auf. Es ist uns des weiteren gelungen große Teile der Turbine selber zu bergen. Unter anderem konnte durch uns auch eines der sog. "Schaufelräder" geborgen werden. Ich hatte mich nur gewundert, das bei der gefunden Pressluftflasche dieses Datum zu finden war. Man muss immerhin bedenken, das die Maschine erst im April 1945 abgestürzt ist. Eine Frage an dich: Ist es möglich das die Pressluftflasche in der Maschine eine andere Funktion übernommen hat? In der Literatur habe ich nur diese eine Funktion gefunden. Kannst du mir vielleicht sagen, welche Reifengröße die Arado 234 für das Hauptfahrwerk hatte? In jedem Fall ist dieser Me 262 Verlust nicht verzeichnet.

        Gruss Jan10

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        • Matthias45
          Heerführer


          • 28.10.2004
          • 4300
          • Damme, Niedersachsen
          • MD3009, Der Schrottfinder..

          #5
          Zitat von Jan10
          Hallo Husar,

          Man muss immerhin bedenken, das die Maschine erst im April 1945 abgestürzt ist.

          In jedem Fall ist dieser Me 262 Verlust nicht verzeichnet.

          Gruss Jan10
          Hallo Jan10.

          Es ist zu vermuten das in den Wirren der letzten Kriegstage keine exakte Aufzeichnung der Verluste mehr geführt wurden. Oder aber die Aufzeichnungen wurden wie einiges Andere auch im letzten Moment vernichtet.

          Gruß
          Matthias
          Glück Auf!
          Matthias

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          • Störtebeck
            Banned
            • 28.06.2005
            • 10

            #6
            Zitat von Matthias45
            Hallo Jan10.

            Es ist zu vermuten das in den Wirren der letzten Kriegstage keine exakte Aufzeichnung der Verluste mehr geführt wurden. Oder aber die Aufzeichnungen wurden wie einiges Andere auch im letzten Moment vernichtet.

            Gruß
            Matthias

            Aufzeichnungen erfolgten bis zur allerletzten Minute.
            Definitv.

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            • Jan10
              Geselle


              • 31.12.2004
              • 55

              #7
              Pressluftflasche

              Hallo alle zusammen,

              habe mir nochmals die Trümmerteile der Kanzel vorgenommen. Es steht jetzt eindeutig fest, das wir hier eine Me 262 vor uns haben. Die Kanzelaufbauten sind in jedem Fall typisch für dieses Muster. Bedenkt man, das man die Reste des Jumo 004 gefledert hat, so kommen von Natur aus nicht mehr allzu viele Maschinen in Frage. Die Arado 234 die noch in der näheren Auswahl war, fehlt jetzt ebenfalls weg. Die Kanzelaufbauten sind keinesfalls von einer Arado 234. Leider konnte ich das Geheimnis der Pressluftflasche noch immer nicht lüften. Hat jemand von euch möglicherweise Informationen über die 2./Flugzeugüberführungsgeschwader 1 Gruppe "Mitte" Stationierung in Berlin Tempelhof? Zu dieser Einheit wurde der hier gesucht Flugzeugführer am 24.09.1944 versetzt. Mich würde interessieren, welche Aufgabe diese Einheit zwischen Januar 1945 und April 1945 hatte. Kann mir jemand von euch vielleicht sagen wann die Einheit aufgelöst worden ist? Ich will an dieser Stelle nochmals betonen, das es über diesen Oberfeldwebel keine weiteren Informationen gibt. Sein Verlust wurde nicht mehr Registriert. Es wurde weder eine Namentliche Verlustmeldung verfasst, noch wurde sein Tot offiziell bekannt gegeben. Beim Suchdienst des DRK in München haben wir ebenfalls keinen Erfolg gehabt. Und wenn diese Institution schon nicht mehr weiterhelfen kann, sieht es in den meisten Fällen sehr schlecht aus. Der VDK kann hier ebenfalls nicht helfen, da diese Grablage nicht einmal in den Akten verzeichnet ist. Erst im April 2005 habe ich den Landesverband Erfurt von der Grablage unterrichtet. Ich benötige immer noch die Reifengröße für das Haupt und Bugfahrwerk der Arado 234. Eine Sache am Ende: Mir ist aufgefallen, das bei der gefundenen Me 262 eine Braune Lackierung sichtbar war. Ist diese Lackierung die übliche Vorstreichfarbe, oder handelt es sich hierbei um eine Tarnfarbe? Vielleicht kann hier jemand weiterhelfen.

              Gruß Jan10

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              • Yo+zee
                Lehnsmann


                • 22.07.2005
                • 33
                • marienheide
                • Seben allround

                #8
                moin aller seits ich kann hier nich sehr viel weiterhelfen aber es könnte ganz gut sein das dieses braun ne tarnfarbe war . wenn am ende die meisten felder von panzern kaputt gefahren sind tarnt doch braun besser als grün oder?(mich würden auch ma bilder interessieren) (ach ja ich wollte mich noch vorstellen ich bin der josiwohn bei meinerzhagen und bin noch nich sehr alt)
                :"Ich hab dich doch gesagt ,dass ich dir anrufe!!"

                -"Si vis pacem para bellum"

                Kommentar

                • erwin210360
                  Ritter


                  • 27.05.2005
                  • 555
                  • Schwäbisch Hall, BW

                  #9
                  Hallo,
                  kennst du diese Seite schon? Da sieht man auch verschiedene Tarnfarben der ME262.
                  Das Archiv über den Einsatz von Mensch und Material bei der Deutschen Luftwaffe im 2.Weltkrieg

                  Bei uns hier in Schwäbisch Hall wurden ca. 300 ME262 in einer geheimen Waldfabrik zusammengebaut. Eingeflogen und eingeschossen, oder als Nachtjäger umgebaut.

                  Gruß Erwin
                  Gruss Erwin

                  In jeder Minute, die du mit Ärger verbringst, verschwendest du 60 glückliche Sekunden deines Lebens.

                  Kommentar

                  • Yo+zee
                    Lehnsmann


                    • 22.07.2005
                    • 33
                    • marienheide
                    • Seben allround

                    #10
                    war hier nich ma en bild von der flasche?
                    weil ich mein ich könnte mich daran errinnern.
                    könnte es nich sein das die flasche einfach für den piloten war (für für druckabfall oder ähnliches in der kabine?)
                    mfg yo+zee
                    :"Ich hab dich doch gesagt ,dass ich dir anrufe!!"

                    -"Si vis pacem para bellum"

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                    • erwin210360
                      Ritter


                      • 27.05.2005
                      • 555
                      • Schwäbisch Hall, BW

                      #11
                      Hi,
                      bei der Maschinenkanone MK 108 erfolgte die Durchladung pneumatisch. Aber wo die Druckluft herkam in der ME 262 weis ich auch nicht.

                      Erwin
                      Gruss Erwin

                      In jeder Minute, die du mit Ärger verbringst, verschwendest du 60 glückliche Sekunden deines Lebens.

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                      • Jan10
                        Geselle


                        • 31.12.2004
                        • 55

                        #12
                        Pressluftflasche

                        Hallo alle zusammen,

                        zuächst einmal vielen Dank für eure Hilfe. Ich werde in der nächsten Zeit mal die Seite "Luftarchiv" besuchen. Die Pressluftflasche um die es hier geht, ist wohl mit größter Sicherheit vom Rüstsatz. Allerdings weiß ich noch nicht genau, ob für den Flugzeugführer in der Me 262 auch Pressluftflaschen vorhanden waren. Ich denke aber wenn solche Flaschen vorhanden waren, das wohl eher in Form von Sauerstoffflaschen. In der Literatur habe ich bisher noch nicht allzu viel über die Sauerstoffflaschen gefunden. Ich werde in jedem Fall weitersuchen. Es gibt eine überaus gute Nachricht zu verkünden: Ich habe gestern Post von München bekommen. Der Flugzeugführer Hans Riemann (korrekte Schreibweise nicht mit "H") ist seit März 1945 verschollen. Erst 1947 und 1950 wurde er beim Suchdienst DRK als Verschollen eingetragen. Ich habe nun die Unterlagen vom Suchdienst vor mir liegen. Folgendes konnte ich aus den Unterlagen entnehmen:

                        Name: Riemann
                        Vorname: Hans
                        Geburtsdatum: 30.06.1914 in Berslau

                        Der Oberfeldwebel Hans Riemann war im Zivilen Leben als Bauingenieur bei einer Nürnberger Firma tätig. Im März 1945 kam seine letzte Nachricht nicht wie zu vermuten ist von Berlin, sondern von Zerbst. Seine letzte Einheit war die 2./Flugzeugüberführungsgeschwader 1 "Gruppe Mitte" Kommando Zerbst.
                        Laut den vorliegenden Unterlagen sollte sich Oberfeldwebel Riemann von Zerbst über Berlin in Richtung Mecklenburg absetzen. Wir müsten jetzt in erster Linie klären, ob die Grablage im Wald von Möhrenbach wirklich die des Ofw. Hans Riemann ist. Unklar ist warum im Flugbuch bzw. auf dem Grabkreuz der Name mit "H" geschrieben wird. Alle sonstigen Informationen über diesen Mann passen sehr gut auf das Schicksal im Wald von Möhrenbach. Vielleicht hat jemand von euch Informationen über das Kommando Zerbst. Mich würde interessieren, welche Aufgabe dieses Kommando hatte. Steht es vielleicht mit der Reihmag in Zusammenhang? Vielleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen.

                        Gruß Jan10

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                        • Knüppel
                          Bürger


                          • 06.01.2005
                          • 123

                          #13
                          Salve,

                          Ähmm,
                          ..eines verstehe Ich jetzt nicht, warum das Datum auf der Druckflasche so wichtig ist.?
                          Bitte um Erklärung, Danke

                          Gruss

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                          • Jan10
                            Geselle


                            • 31.12.2004
                            • 55

                            #14
                            Pressluftflasche

                            Hallo alle zusammen,

                            nun ja, warum ist das Datum auf der Pressluftflasche so wichtig? Als ich diese Pressluftflasche ausgegraben habe, hatte ich die Idendität des Oberfeldwebels noch nicht geklärt. Ich nahm nun an, das wir möglicherweise über die Pressluftflasche etwas näheres über diesen Oberfeldwebel herausbekommen könnten. Für mich war allerdings bereits die Frage interessant wozu diese Flasche verwendet worden ist und welchen Zweck das Datum auf der Flasche hatte. Mich interessiert nicht nur das Fliegerschicksal von Oberfeldwebel Riemann sondern auch die Technische Seite seiner Maschine. Im übrigen ist nach wie vor unklar welche Werknummer die Me 262 von Oberfeldwebel Riemann wirklich hatte. Möglicherweise gelingt es uns ja mit Hilfe der Pressluftflasche etwas mehr über die Maschine zu erfahren die Hans Riemann im April 1945 in den Tot gerießen hat.

                            Gruß Jan10

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