Vermisstenschicksal aus dem Zerstörergeschwader 26

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Jan10
    Geselle


    • 31.12.2004
    • 55

    #1

    Vermisstenschicksal aus dem Zerstörergeschwader 26

    Hallo alle zusammen,

    ich möchte an dieser Stelle nochmals den existenten Vermisstenfall von Lt. Volkmar Schulze-Bauer und seinem Bordfunker Fw. Siegfried Seefeld aufrollen. Dieser Fall wurde von mir im Forum bereits angesprochen. Dabei haben sich einige Informationen ergeben. Leider haben diese uns nicht weiter gebracht. Ich habe daraufhin den Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes in München angeschrieben. Dort hatte man mir ja mitgeteilt, dass über den Vermisstenfall Seefeld seinerzeit ein Gutachten angefertigt worden war. Dieses Gutachten liegt mir nun vor. Allderdings, so muss ich hier anmerken, bringt auch das Gutachten keine neuen Erkenntnisse.

    Zur damaligen Zeit also nach Ende des Zweiten Weltkrieges hat man intensive Nachforschungen zu diesem Schicksal ausgeführt. Man befragte hierzu unter anderem Kamaraden die an diesem Tag zusammem mit der oben aufgeführten Besatzung im Luftkampf über der Insel Rügen abgeschossen worden sind. Übereinstimmend wurde ausgesagt, dass die Me 410 B-2/U4 nach Luftkampf brenend in die Ostsee gestürzt ist. Nun das an sich ist ja nichts neues, die Deutsche Dienststelle hat die Absturzstelle im wesentlichen mit dem Planquadraten SG-SH angegeben. In dem Gutachten hingegen kommt man zu dem Schluss, dass die Maschine nicht in den hier aufgeführten Planquadraten sondern vielmehr nördlich der Insel Rügen also ungefähr im Bereich von Kap Arkona abgestürzt sei. Somit hat man also zwei unterschiedliche Versionen. Nach wie vor, kann hier nicht ausgeschlossen werden, dass die Maschine auch auf dem Festland der Insel aufgeschlagen ist.

    Meine Frage an euch: Hat jemand möglicherweise mehr Informationen über Flugzeugabstürze auf der Insel Rügen? Vielleicht kennt jemand dort auch Grablagen bzw. Soldatenfriedhöfe usw. Jede noch so kleine Information wäre hier von aller größter Bedeutung.

    Möglicherweise ist die Besatzung nicht vermisst. Es gab schon eine große Anzahl von Fällen, bei denen von einem Vermisstenschicksal ausgegangen worden ist. Bei den ausführlichen Recherchen stellte sich dann jedoch heraus, dass die Besatzung einige Wochen später auf einem Friedhof bestattet wurde. Man hat diese späteren Grablagen aber niemals an die Zuständigen Stellen weitergeleitet. Somit ist man bei diesen Stellen logischerweise davon ausgegangen, dass die Besatzung nach wie vor Vermisst ist. In Wirklichkeit lag diese aber schon lange in einer festen Grablage.

    Vielleicht ist es in diesem Fall ja genauso. Wenn jemand mit sachdienlichen Informationen weiterhelfen kann, wäre ich sehr dankbar.

    Beste Grüße

    Jan10
  • silmatec
    Ritter

    • 01.07.2003
    • 534
    • Brandenburg Havel
    • Tesoro Vaquero2 Germania

    #2
    Ich kann leider dazu nicht viel sagen, aber bei der Kriegsgräberfürsorge gibt es auch Möglichkeiten.

    Der Volksbund ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Der Volksbund betreut Angehörige in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, er berät öffentliche und private Stellen, er unterstützt die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kriegsgräberfürsorge und fördert die Begegnung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten.


    Aber ich denke, dass du da auch schon gesucht hast und mein Beitrag überflüssig ist.

    gruß
    sille
    Suche Leute aus Brandenburg Havel zum Erfahrungsaustausch.

    Kommentar

    • Jürgen Zapf
      Ratsherr


      • 27.01.2005
      • 244

      #3
      Planquadrat SG SH

      Hallo Jan 10,

      Das Planquadrat SG wurde gebildet durch die Eck-Koordinaten
      54° 30' Nord 13° 00' Ost
      54° 45' Nord 13° 00' Ost
      54° 30' Nord 13° 30' Ost
      54° 45' Nord 13° 30' Ost

      und das Planquadrat SH
      54° 30' Nord 13° 30' Ost
      54° 45' Nord 13° 30' Ost
      54° 30' Nord 14° 00' Ost
      54° 45' Nord 14° 00' Ost

      Damit befand sich der gesamte Nordbereich der Insel Rügen sowie das angrenzende Seegebiet innerhalb der angegebenen Planquadrate.

      MfG
      Zf

      Kommentar

      • Jan10
        Geselle


        • 31.12.2004
        • 55

        #4
        Hallo Jürgen,

        vielen Dank für die Informationen. Aus deinen Angaben entnehme ich, dass die Maschine möglicherweise doch auf der Insel aufgeschlagen ist. Sollte dies der Fall sein, dann hätte man mit Sicherheit bessere Möglichkeiten um dieses Vermisstenschicksal zu klären.

        Nochmals besten Dank für die Info. Wir können diesen Fall nun aus einer ganz anderen Perspektive betrachten.

        Zur Datenbank des Volksbundes:

        Der VDK hat zwar eine überaus gute Datenbank mit reichen Datenbeständen, aber leider fehlen gerade für die ehemals Ostdeutschen Gebiete recht viele Daten. Kriegstote die man z.B. auf kleinen Waldfriedhöfen usw. bestattet hat, findet man in der VDK Datenbank so gut wie überhaupt nicht. Zum Teil ist es sogar so, dass nicht einmal die Kriegstoten aufgenommen worden sind, die man nach dem Krieg auf den dortigen Stadt bzw. Dorffriedhöfen bestattet hat. Dies liegt aber in wesentlichen wohl daran, dass es die betreffenden Städte bzw. Gemeinden bisher nicht geschafft haben diese Grablagen an den VDK weiterzuleiten.

        Wenn wir ein Vermisstenschicksal bearbeiten, dann ist der erste Schritt in einer langen Kette die Suche bzw. Abfrage der VDK Datenbank. Soweit erst mal zur VDK Datenbank.

        Wir hoffen, dass es in diesem Jahr möglich wird das Vermisstenschicksal Schulze-Bauer und Seefeld endgültig aufzuklären. Denn nach den Namentlichen Verlustmeldungen der II./ZG 26 die mir für den Bereich von Anfang November 1943 bis Ende Juli 1944 vorliegen gibt es kaum noch Vermisste Flugzeugführer bzw. Bordfunker der II./ZG 26. Aufgeführt ist der Fall Schulze-Bauer und Seefeld. Für den 11.04.1944 meldete die II./ZG 26 eine größere Anzahl von Vermissten im Raum Kolberg/Ostsee. Hier sind nach bisherigen Meldungen noch mind. 6 Angehörige des ZG 26 vermisst. Sobald es die Zeit zuläst wird man auch hier die Arbeit aufnehmen können.

        Wenn jemand Informationen über die Vermissten vom 11.04.1944 hat, kann er mir diese gerne zukommen lassen. Über jede noch so kleine Info sind wir stets sehr dankbar.

        Gruß aus Thüringen

        Jan10

        Kommentar

        • silmatec
          Ritter

          • 01.07.2003
          • 534
          • Brandenburg Havel
          • Tesoro Vaquero2 Germania

          #5
          Wie sieht es denn mit den Kirchen in der Umgebung aus? Die haben doch immer genau Buch geführt.

          Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg und begrüße solche Aktivitäten, denn mein Opa ist bis heute auch noch als vermißt gemeldet.

          gruß
          sille
          Suche Leute aus Brandenburg Havel zum Erfahrungsaustausch.

          Kommentar

          • Jan10
            Geselle


            • 31.12.2004
            • 55

            #6
            Hallo Silmatec,

            vielen Dank für deine Antwort. Ich habe vor wenigen Tagen einen guten Kontakt auf der Insel herstellen könne. Im Norden der Insel bei Wiek gibt es einen großen Soldatenfriedhof. Ich habe in Wiek jemanden gefunden, der mir in dieser Sache weiterhelfen wird. Er hat ein umfassendes Wissen über diverse Abstürze im Bereich der Insel. Auf Anhieb konnte er mir mehrere Verluste aufführen, die aber alle nicht passen. Leider ist es so, dass dort wohl sehr viele Flugzeuge abgestürzt sind. Somit ist es natürlich schwer die richtige Maschine zu finden. Doch wir sind guter Dinge, dass wir zusammen mit diesem Herren im Sommer 2006 Erfolgreich dieses Schicksal aufklären können.

            Sobald sich etwas tut, werde ich es im Forum ansprechen.

            Eine Frage am Rande: Wo ist dein Opa als Vermisst gemeldet. Wir haben auch schon Schicksale von ehemaligen Infanteriesoldaten aufklären können.

            Hast du es schon einmal mit den einschlägigen Stellen versucht? Der Volksbund ist ja vor allem an der ehemaligen Ostfront sehr stark präsent. Vielleicht können Sie etwas weiterhelfen. Obwohl ich Suche schon einige Jahre nach der Grablage von einem Bruder meins Opas. Dieser ist am 17.10.1941 nach einem Volltreffer bei Jadrena im Mittelabschnitt der Ostfront gefallen. Ich habe leider nur ein einziges Bild der Grablage. Es zeigt ein großes Birkenkreuz mit einem Stahlhelm und einer Grabplatte. Auf der Platte stehen insgesamt 17 Namen. Das Grab befindet sich auf einer Wiesenfläche in mitten der endlosen rusischen Weite. Obwohl man bei der Deutschen Dienststelle die Grablage sehr genau angeben konnte, hat man diese bis heute nicht gefunden. Also hier gibt es wohl noch eine Menge an Nachholbedarf.

            Na gut, die Zeit bringt irgendwann den gewünschten Erfolg mit sich. Davon bin ich fest überzeugt.

            Grüße aus Thüringen

            Jan10

            Kommentar

            • MvR
              Heerführer


              • 03.01.2007
              • 2735
              • Mecklenburg-Vorpommern/Rügen

              #7
              Zu diesem Thema :
              Neuer Thread!!!!
              Für Gott, Kaiser und Vaterland!!!
              Spandau!!! Was sonst??

              Kommentar

              Lädt...