Flugzeugabstürze Bodensee?

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  • Andi08/15
    Heerführer

    • 26.06.2003
    • 2048
    • Lkr. RT/Baden-Württemberg
    • Garret ACE250

    #1

    Flugzeugabstürze Bodensee?

    Tach,

    letztens wurde mir von einem Mann so zwischen 50 und 60 in Konstanz etwas von WK2-Abstürzen im Bodensee erzählt.
    Angeblich sollen da unter spektakulären Umständen einige deutsche und alliierte Baumuster in den Bach gefallen sein.
    Ich kann das nicht wirklich glauben, schon gar nicht im geschilderten Ausmaß, zumal zumindest ich nirgends auch nur irgendeinen belastbaren literarischen oder historischen Beleg finde.
    Tante Gockel ist auch nicht aussagefreudig. Ich habe dort jedenfalls nichts erwähnenswertes gefunden außer nem Kleinflugzeug und dem Unglück zwischen der Tupolev und der DHL-Boeing.
    Der Typ kam mir auch (mit Verlaub) bissel spinnert und neben der Spur vor vor, abgesehen von der Alkoholfahne.
    Deswegen mal die Frage hier rein. Flugzeugsuche sind auch nicht mein Gebiet.
    Ist da irgendwas Wahres dran?
    Vor allem ist der See gut betaucht und die UW-Objekte gut bekannt und dokumentiert, sowohl Bootswracks, Autowracks, Pfahlbautenreste, Steinzeitrelikte. Da der See so umfassend dokumentiert ist, müßte es mich Wunder nehmen, wenn ausgerechnet Flugzeuge (weil grade spektakulär) nicht dokumentiert sein sollten?

    Gruß Andi!


    Wortwahl geändert
    Sorgnix
    26-10-10- - 12:52
    Zuletzt geändert von Andi08/15; 25.09.2010, 14:31.
    § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
    (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

    ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!
  • Husar
    Landesfürst

    • 07.11.2000
    • 754

    #2
    Es sind schon einige Flugzeuge in den Bodensee gestürzt oder untergegangen. So als Zuckerstück mal die zwei französischen Torpedobomber Latécoère 290, beide 1947 vor Friedrichshafen gesunken, nach harter Landung. Dann gibts noch Mossies, B-17- B-24 (wurden z. T. wohl von einem Schweizer geborgen. Dann noch He 177, Ju 88 usw.

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    • Sorgnix
      Admin

      • 30.05.2000
      • 25924
      • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
      • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

      #3
      oh, Herr 08/15 reden von Belegen ...
      (im Hinterkopf grad den Thread mit dem RB-Gold habend ... )


      Das Thema hat mich jetzt grad leicht gepackt.
      Machen wir es mal mit Statistik:

      Fläche Deutschland ca. 400.000 Km² (damals)
      Fläche Bodensee ca. 540 Km²

      Eben auf die Schnelle gefunden: Alliierte Verluste an Flugzeugen über Deutschland durch Flak und Jäger: ca. 6.500. (Nur für 1944!!)

      Macht auf die Reichsfläche bezogen: auf 61 Km² kam ein Flugzeug zum "liegen" ...

      Auf den Bodensee hochgerechnet: knappe 9 Flugzeuge

      STATISTISCH gesehen!!

      ... kommen noch die Zahlen der anderen Kriegsjahre dazu.
      Und natürlich zu berücksichtigen: Strategische Ziele in der Nähe. Friedrichshafen z.B.
      Dazu noch die Überfluglinien aus Richtung Italien etc.

      Also dürfte (rein statistisch) dort schon was liegen ...


      Gruß
      Jörg
      Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
      zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

      (Heiner Geißler)

      Kommentar

      • revolution77
        Heerführer

        • 04.04.2002
        • 1091
        • Bodensee

        #4
        Hier vielleicht eine kleine Hilfe. Bestätigte weitere Abschüsse über dem Bodensee habe ich nicht in meinen Unterlagen, allerdings ist es durchaus möglich, da fast täglich Bomber über den See in Richtung Schweiz entkommen sind. Quelle der Angaben: "Im Bombenkrieg", Thomas Albrich und Arno Gisinger, Haymon Verlag 1992

        Flugzeugabstürze im Bodensee:

        29.01.1944: Um 11:25 Absturz einer amerikanischen B17 in den Bodensee bei Hard (Vorarlberg), alle 10 Mann Besatzung sind vorher mit Fallschirm ausgestiegen

        06.04.1944: 00:55 Uhr tieffliegerangriff gegen drei Flugboote beim Seewerk Immenstaad. Keine Berichte über gesunkene Flugboote


        Hier sind teilweise Infos über die Versuchsanlagen enthalten, auch hier denkbar, dass bei Test oder Erkundungsflügen das ein oder andere Flugzeug den Weg zum Seegrund gefunden hat. Leider habe ich auch hier keine näheren Angaben.

        Luftangriffe auf Friedrichshafen:

        16.03.1944: Angriff zwischen 12:04 und 12:34 Uhr, größere Häuserschäden, keine Industrieschäden.

        18.03.1944: Angriff durch ca. 300 Maschinen in Pulks von 15-20 Maschinen aus südlicher Richtung, schwere Schäden in der Stadt, die Maybachwerke werden gering, die Dornierwerke schwerer beschädigt

        24.04.1944: Ab 11:05 Uhr Einflug von vielen hundert Kampfflugzeugen in das Reich. Geteilter Bomberstrom, ein Teil fliegt Raum Friedrichshafen an. Angriff auf Dornierwerke und Stadt mit rund 200 Sprengbomben. Ausserdem Bodrwaffenangriffe auf mehrere Flugplätze im Raum Augsburg/München/Friedrichshafen.

        28.04.1944: Schwerer Nachtangriff aus Westen auf Industriewerke von Friedrichshafen

        18.07.1944:106 B17 mit 204 Tonnen an Angriffen auf Memmingen und Friedrichshafen beteiligt, auf Friedrichshafen werfen 67 B24 und 95 P51 161 Tonnen ab. Auf dem Flugplatz Memmingen erhebliche Gebäudeschäden, 26 Flugzeuge zerstört, 30 beschädigt.

        20.07.1944: Einflug stärkerer Kampfverbände mit Jagdschutz aus dem Süden mit Schwerpunktangriff auf Luftwaffenrüstung in Friedrichshafen und Nebenangriff auf den fliegerhorst Memmingen. Dornierwerke FDH werden von 83 B24, 45 P51 mit 205 Tonnen Bomben belegt, die Maybachwerke von 125 B24 und 42 P51 mit 295 Tonnen. Vor allem Schäden bei Versuchsflugzeugen Do335, Zerstörung des Werkes Allmannsweiler, Produktionsausfall von angeblich 950 Düsenjägern als Folge des Angriffs. Bei Luftschiffbau Zeppelin wird die große Halle total zerstört, schwere Schäden bei der Würzburg Funkmessgeräteprpoduktion. In Memmingen einige Flugzeuge beschädigt.

        24.07.1944: Im Laufe des Nachmittags Einflug von etwa 150 Jagdflugzeugen in mehreren Wellen in den Raum Friedrichshafen - Augsburg - München.

        03.08.1944: Aus Süditalien Einflug von 400 - 500 B17 und B24 mit Jagdschutz über Innsbruck zum Angriff auf Friedrichshafen von 10:55-11:15 Uhr.

        16.08.1944: Um 9 Uhr Einflug von etwa 300 Kampfflugzeugen mit Jagdschutz über Rosenheim in den Raum Friedrichshafen mit Angriffen auf Raderach, Kreis Überlingen und Fliegerhorst Reichenbach. Werk Raderbach (Observatorium und Versuchsanlage des OKH) von 150 Sprengbomben getroffen, schwere Schäden. Weitere Bombenabwürfe auf die Umgebung.

        12.10.1944: 400-500 schnelle Kampfflugzeuge in kleinen Gruppen Angriffe auf Ulm und Friedrichshafen.

        25.02.1945: 50 Bomber von München auf Friedrichshafen, Angriff zwischen 10:45 - 10:48 Uhr, geringe Schäden.

        25.04.1945: Tieffliegerangriff auf Lindau. Bahnanlagen mit Bomben und BOrdwaffen beschossen.

        Kommentar

        • Henry
          Landesfürst

          • 02.07.2001
          • 855
          • Friedrichshafen

          #5
          Zitat von Andi08/15
          Tante Gockel ist auch nicht aussagefreudig. Ich habe dort jedenfalls nichts erwähnenswertes gefunden außer nem Kleinflugzeug und den Rempler zwischen der Tupolev und der DHL-Boeing.


          Gruß Andi!
          Wen ich Betreiber dieses Forums währe , dann währe das hier dein letzter Auftritt im Forum gewesen !
          In dieser Nacht fielen 71 Menschen vom Himmel, das meiste waren Kinder. Dieser Absturz ( du nennst diese Tragödie banal einen Rempler ) bewegt mich heute noch.
          Um das sachlich zu sehen fehlt mir feileicht der Abstand, ich wohne unweit der Absturzstelle ( ca. 20 km ) . Die Flugzeugreste wahren eine zeitlang auf dem Löwentaler Flugplatz neben einer Hauptverkehresstraße zu sehen, bevor sie entsorgt wurden. Viele hier sahen bei ihrem Weg zur Arbeit diese Trümmer und wurden jedes mal daran erinnert wie die Kinder sterben mussten. Die menschlichen Überreste wurden in einer Stollenanlage die im WK 2 von KZ Häftlingen in den Sandstein gekloppt wurden zwischengelagert. In diesen Stollen starben während des WK2 ebenfalls viele Menschen deren Leichen samt Abraum in den Bodensee geschmissen wurden. Keiner wollte das , aber der gesamte Landkreis war mit einer solchen Katastrophe überlastet, also brachte man die Toten in stücke zerrissenen Kinder in eine KZ Gedenkstätte.

          Deine Äußerung ist wirklich Zynisch und unangemessen, schämen solltest du dich !!!

          Was die abgestürzten Flugzeuge betrifft, es liegen einige bis zur B 17 im See
          und die sind belegt !
          Ansonsten möchte ich an das erinnern :



          Henry
          Zuletzt geändert von Henry; 25.09.2010, 19:44.
          [
          Thomas Kliebenschedel

          Kommentar

          • Sorgnix
            Admin

            • 30.05.2000
            • 25924
            • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
            • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

            #6
            Stimmt!

            ... das verstehe ich erst jetzt, was mit "Rempler" gemeint war.

            In Zusammenhang mit einer anderen sprachlichen Entgleisung in oben von mir erwähntem Thread wird hiermit eine Verwarnung an Andi08/15 ausgesprochen.

            Bei wiederholter derartiger Wortwahl werden die Konsequenzen spürbar sein!



            Und nun bitte weiter im Thema!
            jörg
            Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
            zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

            (Heiner Geißler)

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            • Henry
              Landesfürst

              • 02.07.2001
              • 855
              • Friedrichshafen

              #7
              Was Google in der kürze zu den Abstürzen in den Bodensee sagt :


              WARBIRD INFORMATION FILES SWITZERLAND, Fremde Flugzeuge in der Schweiz - 1939 bis 1945, Foreign Planes in Switzerland - 1939 to 1945




              Die Bergung des abgestürzten Kampfjets erfolgte am 2. September 1955 Vier Monate nach dem Erstflug stürzte die Schweizer Eigenentwicklung eines Kampfjets bei Horn in den Bodensee. 50 Jahre später berichtet der Taucher Ludwig Hain über seine Erlebnisse bei der Bergung. Nachdem sich Testpilot...






              WARBIRD INFORMATION FILES SWITZERLAND, Fremde Flugzeuge in der Schweiz - 1939 bis 1945, Foreign Planes in Switzerland - 1939 to 1945


              Das ist aber sicher noch nicht alles !

              Gruß Henry
              [
              Thomas Kliebenschedel

              Kommentar

              • Andi08/15
                Heerführer

                • 26.06.2003
                • 2048
                • Lkr. RT/Baden-Württemberg
                • Garret ACE250

                #8
                Tach!

                Vielen Dank für die Aufklärung und die rege Beteiligung an diesem Fred.
                Es war für mich hilfreich, ich sage ja, Flugzeugrecherchen sind nicht so ganz mein Ding, trotz historischem Interesse daran.

                Für das lapidar als "Rempler" bezeichnete Unglück entschuldige ich mich, das war wohl eine ziemlich unbedachte Wortwahl, ich habe das Ganze damals auch mit Entsetzen verfolgt und einem Arbeitskollege, der dort unterwegs war, sind damals beinahe Flugzeugteile aufs Auto geknallt. Ich hatte das ganze eigentlich beinahe "live" durch ihn per Telefon mitbekommen und hätte schon aus dem Grund etwas pietätvoller damit umgehen sollen.
                Das sich da wer persönlich betroffen fühlt und das Wort so eine "Eigendynamik" entwickelt, soweit habe ich nicht gedacht und es lag nicht in meiner Absicht, jemanden verbal zu verletzen.

                Gruß Andi!
                § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
                (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

                ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

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                • Sorgnix
                  Admin

                  • 30.05.2000
                  • 25924
                  • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
                  • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

                  #9
                  Danke!!

                  Jörg
                  Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
                  zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

                  (Heiner Geißler)

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                  • Andi08/15
                    Heerführer

                    • 26.06.2003
                    • 2048
                    • Lkr. RT/Baden-Württemberg
                    • Garret ACE250

                    #10
                    Sind übrigens Superlinks, bin grade am "Verschlingen".

                    Merkwürdig, das Gockel da ziemlich wenig hilfreich war.
                    Bei den von Euch genannten Ausmaßen hätte ich da mehr erhofft, zumal ich unter "Suche" mehrere Varianten mit verschiedenen Stichwörtern bzw. Zusammensetzung derselben probiert habe.

                    Wie gesagt, auf diversen Taucherseiten fand ich allerlei (auch Bilder) zu den steinzeitlichen Resten, versenkte oder im Eis eingebrochene Autos, Bootswracks, sogar von einem relativ großen Dampferwrack aus dem 19.Jh., aber bemerkenswerterweise nichts über WK-2-Relikte.

                    Gruß Andi!
                    § 307 StGB Herbeiführen einer Explosion durch Kernenergie
                    (1) Wer es unternimmt, durch Freisetzen von Kernenergie eine Explosion herbeizuführen und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert zu gefährden, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft.

                    ICH MAG KEINE GRÜNE UND ICH MAG FEINSTAUB, WEIL DER WEISS; DAS ER VOR DEM UMWELTZONENSCHILD STEHENBLEIBEN MUSS, AUSSERDEM HAB ICHS GERNE WARM IN MEINEM ÖKOLOGISCH BEDENKLICHEM V8!!!

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                    • Helvetikus
                      Ritter

                      • 23.09.2001
                      • 599
                      • Soladurum
                      • bei uns verboten ;-)))

                      #11
                      Anfangs dieses Jahrtausends hatten wir hier mal einen Treath über den sogenannten Cognac-Bomber, war glaub ich eine HE177. Siehe mal was google hergibt.
                      Zuletzt geändert von Helvetikus; 09.10.2010, 20:42.

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