Luftfahrt und Luftkrieg in und um Torgau -Teil 3 - 19.9.2012

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  • Torgau
    Bürger


    • 16.02.2006
    • 106
    • Torgau, Sachsen

    #1

    Luftfahrt und Luftkrieg in und um Torgau -Teil 3 - 19.9.2012

    Hallo,

    so nun ist es so weit, der 3.Teil meines Vortrags ist morgen dran. Eigentlich erst für November geplant, auf Grund eines Referentenausfalls kurzfristig vorgezogen.

    Zeit: Mi. 19. Sept. 2012 ab 19.00 Uhr
    Ort: Museum Torgau Kanzleihaus Wintergrüne 5 04860 Torgau
    Kosten: Gäste 2,- € Mitglieder Geschichtsverein Torgau: kostenlos

    Themen u.a.:
    a) Nachträge zum 1. und 2.Teil:
    g) der April 1945
    * Fliegergrab in Mockritz
    * 17.April und der „Fall Righetti“
    * US-Absturz in Beilrode
    * Raketenangriff auf Tanklager Torgau
    * Giftgasmunition in Torgau
    h) Kriegsende und Nachkriegszeit in Torgau
    i) DDR-Zeiten
    * Flugunfälle in zu DDR-Zeiten (NVA und Rote Armee)
    * „Besuch“ eines Kleinflugzeuges aus der BRD in Falken-berg
    * Agrarflugplätze in der Region
    j) Fliegerei seit 1990
    * Was wurde aus den ehemaligen Flugplätzen
    * Flugsport in der Region

    Einige Flugzeugmodelle werden als Anschauungsobjekte während des Vortrags zur Verfügung stehen.


    So noch einiges zu einem Schwerpunkt im Vortrag - der "Fall Righetti":
    Gesucht wird: Elwyn G. Righetti
    Dieser US-Pilot wird seit dem 17. April 1945 nach einer Notlandung in Mitteldeutschland ver-misst
    Ich weiß dieses Ereignis liegt bereits über 67 Jahre zurück und es hat schon viele Versuche ge-geben den Fall zu lösen, bisher leider ohne direkten Erfolg. Und es ist einer von Millionen seit den 2.Weltkrieg vermißter Personen aus allen beteiligten Nationen (Es gibt verschiedene interna-tionale Netzwerke, die sich bemühen so viele Vermißtenfälle wie möglich noch zu klären. Hierzu ist aber neben umfangreichen Archivrecherchen auch die Suche nach direkten oder indirekten Augen-/Ohrenzeugen notwendig).
    In den amerikanischen Berichten zu diesem Vermißtenfall heißt es zusammengefaßt: ‚Die Not-landung erfolgte im Raum Risa-Canitz und der Pilot wurde anschließend von aufgebrachten Zivi-listen umgebracht.‘ Ich hege aber starke Zweifel ob überhaupt eine dieser beiden Behauptungen stimmt. Da es damals noch kein GPS gab, mußten die Piloten sich an Hand von kleinen Landkar-ten (ca. 30x30 cm), die große Teile Europas enthielten, und markanten Punkten am Boden orien-tieren. Erschwerend kommt hinzu, daß am 17.April 1945 70% des Himmels mit Wolken bedeckt waren. Da gab es schon mal schnell Abweichungen von bis zu 100 km in den Ortsangaben. Auch die 2.Behauptung ist nur durch einen Bericht eines einzelnen US-Offiziers, der diese Information angeblich von einem Offizier der Roten Armee im Herbst 1945 erhalten hat, in die Akten gelangt. Aber in diesem konkreten Fall sind starke Zweifel ange-bracht. Righetti hatte sich bei der Notlandung seine Nase gebrochen, dies hat er noch einem anderen Piloten seiner Einheit über Funk mitgeteilt. Diese Verletzung entstand durch den Aufschlag auf ein im Cockpit verbautes In-strument. Vielfach zog dieses Unfallbild auch Verletzungen des Gehirns nach sich, die damals aber nicht oder nur schwer diagnostiziert werden konnten. Diese Verletzungen können noch zwischen einigen Stunden und Monaten zum Tode führen.
    Deshalb vermute ich, daß Elwyn G. Righetti, nach dem er gelandet war, von deutschen Soldaten gefangengenommen und in ein Lazarett gebracht wur-de. Dort ist er dann eventuell einige Tage später verstorben und auf einem Friedhof beigesetzt worden. Oder er ist einer der ehemaligen Kriegsgefan-genen, die nach Kriegsende in die Sowjetunion gebracht wurden, als Faustpfand für Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten dienen sollten und deren Existenz später von der USA verleugnet wurden.




    Gruß Ulf
    Suche Informationen zur Luftfahrt-/Luftkriegsgeschichte in Nordsachsen, sowie alles zum 17.April 1945 in Mitteldeutschland
  • Michael aus G
    Heerführer

    • 26.07.2000
    • 2655
    • Gera

    #2
    Zitat von Torgau
    Deshalb vermute ich, daß Elwyn G. Righetti, nach dem er gelandet war, von deutschen Soldaten gefangengenommen und in ein Lazarett gebracht wur-de. Dort ist er dann eventuell einige Tage später verstorben und auf einem Friedhof beigesetzt worden.
    Klingt nicht so ganz abwegig. Wenn er noch halbwegs fliegen konnte, hat er sich vieleicht versucht entlang der Bahnline Riesa-Wurzen zu den eignen Linien durchzuhangeln. In diesem Bereich hätte eine Notlandung auch gute Chancen gehabt. Auch spricht gegen eine Ermordung das 1/Lt. Robert K. Thacker, ebenfalls beim Angriff auf Riesa-Canitz durch Platzflak abgeschossen, gefangengenommen wurde.

    Und irgenwer muss ja die Maschine abgeholt(Amerikaner) oder verschrottet haben(Einheimische). Da sollte man vieleicht mal ansetzen, wo die Maschine geblieben ist.
    Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zum fliegen.

    Kommentar

    • Michael aus G
      Heerführer

      • 26.07.2000
      • 2655
      • Gera

      #3
      The following report was made by Lt. Carroll D. Henry on LtCol. Righetti's last known words and movements:

      "He then made one more pass from west to east destroying a FW-190. I called him telling him that I was tacking on. He acknowledged saying that he was heading out on 270 degrees. I was about 3,000 feet and over-ran him due to excess speed gained while letting down. He was at six o'clock to me and I rolled out on 270 degrees. I chopped my throttle and when I looked back I couldn't locate him. About 30 seconds later he called in saying, 'I broke my nose but I am OK. I got nine today. Tell my family I am OK, and it has been swell working with you'. I made one orbit and couldn't locate him on the ground. Being by myself I then headed out."
      Das klingt so, als sei es im Umfeld des Platzes passiert.
      Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zum fliegen.

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      • Torgau
        Bürger


        • 16.02.2006
        • 106
        • Torgau, Sachsen

        #4
        Hallo Michael,

        ich denke der Suchbereich für die Notlandestelle von Righetti muß viel weiter gefaßt werden als man es bisher getan hat (nördlich Dresden / südlich Berlin / östlich Leipzig / westlich Görlitz).
        Das komische ist, daß mir auch für Thacker bisher keine Absturtzstelle im Raum Riesa / Oschatz bekannt ist. Ich vermute ihn weiter nördlich.
        Die einzige Absturzstelle der 55.FG, die an diesem Tag in etwa mit den Angaben im MACR übereinstimmen, ist die von Langelier, die vor einiger Zeit 100% identifiziert wurde.

        Die Raumangaben der 9.AF sind meist um einiges präzieser als die der 8.AF. Dies liegt zum großen Teil auch daran, daß die 9.AF schon auf dem Kontinent und z.T. auch schon in Deutschland stationiert waren.

        Ulf
        Suche Informationen zur Luftfahrt-/Luftkriegsgeschichte in Nordsachsen, sowie alles zum 17.April 1945 in Mitteldeutschland

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