Spurensuche in Mannheim-Sandhofen

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  • Uwe Benkel
    Ratsherr


    • 02.11.2004
    • 217

    #1

    Spurensuche in Mannheim-Sandhofen

    Besuch aus Australien bei den Heltersberger Vermisstenforschern

    Wieder erhielten Uwe Benkel und seine Vermisstenforscher Besuch aus Übersee, dieses Mal waren sie aus dem fernen Australien angereist.

    Am 5./6. September 1943 stürzte der Australier Lloyd Frederick Quinton mit seinen Kameraden bei Mannheim-Sandhofen ab und gilt seither als vermisst. Brendan und Jan Eldred aus Melbourne hatten vor einigen Monaten Kontakt zu Uwe Benkel aufgenommen und nach der mutmaßlichen Absturzstelle des Flugzeuges gefragt. Peter Menges aus Ludwigshafen, ein Mitarbeiter von Uwe Benkel, fand durch Zeitungsartikel Zeitzeugen für den Absturz und die mutmaßliche Absturzstelle. Vor wenigen Tagen kamen Brendan und Jan Eldred nach Mannheim-Sandhofen und man besuchte die Absturzstelle. Ein Zeitzeuge präsentierte dann auch noch ein Flugzeugteil von damals, dass er auf seinem Acker fand.

    Die Gäste aus Australien waren überwältigt und man wird von seiten der Vermisstenforscher in Kürze an der Absturzstelle weitersuchen. "Wir wollen versuchen, die Überreste der vier vermissten Piloten zu lokalisieren und zu bergen. Die Angehörigen sollen endlich Gewissheit haben und wir möchten "die letzte Seite des Buches der Familien schreiben," so Uwe Benkel.
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  • Uwe Benkel
    Ratsherr


    • 02.11.2004
    • 217

    #2
    Und hier der heutige Artikel aus dem Mannheimer Morgen

    Zweiter Weltkrieg: Brendan und Jan Eldred suchen in Sandhofen nach Absturzstelle ihres Angehörigen von vor 70 Jahren

    Australisches Ehepaar auf den Spuren eines toten Cousins

    Von unserem Redaktionsmitglied Jan Zurheide

    Vier Jahre Recherchearbeit und eine Reise bis ans andere Ende der Welt hatten Brendan und Jan Eldred hinter sich, als sie nun endlich an dem Ort waren, nach dem sie so lange gesucht hatten - Sandhofen. Mit Tränen in den Augen stand das australische Ehepaar bei strömendem Regen an den Feldern der Kalthorststraße. Brendan und Jan Eldred waren am Ziel.


    Zuvor hatte es sich das Ehepaar aus Melbourne zur Aufgabe gemacht, die Spuren von Brendan Eldreds Cousin zweiten Grades, Lloyd Frederick Quinton, zu verfolgen. Der war vermutlich in der Nacht vom 5. auf den 6. September 1943 in der Nähe von Mannheim in seinem Flugzeug von einer Flugabwehrkanone abgeschossen worden. Gefunden wurden damals jedoch nur die Leichen zweier englischer Luftwafffensoldaten. Von Lloyd Frederick Quinton fehlte jede Spur.

    Tagebücher, Fotos und Personalakten hatten der 62-jährige Brendan Eldred und seine Frau Jan ausgewertet, bis sich ihre Suche schließlich auf Mannheim konzentrierte. Durch den Austausch mit Peter Menges und Uwe Benkel von der Arbeitsgruppe Vermisstenforschung wurde es dann immer wahrscheinlicher, dass ihr Cousin in Sandhofen vom Himmel geschossen wurde. Also machten sich die Australier auf die Reise und klapperten die Stationen der militärischen Karriere ihres Cousins ab: Kanada, England, Frankreich und zum Schluss Deutschland. Mannheim. Sandhofen. Parallel dazu hatte Peter Menges nach Zeitzeugen gesucht, die vor 70 Jahren etwas von dem Absturz mitbekommen hatten. Nach einem Aufruf in unserer Zeitung meldeten sich dann verhältnismäßig viele Mannheimer, die sich tatsächlich noch erinnern konnten. "Es war den beiden sehr wichtig, die Absturzstelle zu finden, und mit Hilfe der Zeitzeugen konnte der Bereich recht genau eingegrenzt werden. Die haben sehr verlässliche Aussagen gemacht", berichtet Uwe Benkel.

    Kalthorststraße also, neben der Sportanlage. Dort kam der Besuch aus Australien nun mit den Zeugen des Absturzes zusammen. Jacob Rutz war damals 15 Jahre alt. Von dem völlig zerstörten Flugzeug hatte er sich ein Stück gesichert. Er hat es bis heute - und zeigte es nun den Eldreds. Ein großer Moment für die beiden.

    Auch Regine Maisch war eine dieser Zeitzeuginnen. Sie war damals 19 Jahre alt und ihre Cousine arbeitete zu dem Zeitpunkt als Luftwaffenhelferin auf dem Fliegerhorst. Als Zeichen ihrer Anteilnahme schenkte sie Jan Eldred ein goldenes Kreuz. "Die Zeitzeugen waren wirklich rührend bemüht", findet Uwe Benkel.

    Bei dem australischen Ehepaar kamen die freundlichen Gesten und die Hilfe der Mannheimer ebenfalls gut an. "Das Auftreten der Zeugen hat sie sehr bewegt. Sie verlassen Deutschland nur mit den besten Eindrücken", sagt Uwe Benkel, der sicher ist, dass die beiden Australier ihre Reise nach Mannheim als Erfolg bewerten. "Sie haben hier mehr erfahren, als sie zu hoffen gewagt hatten." Benkel und die Arbeitsgruppe Vermisstenforschung wollen auch nach dem Besuch der australischen Angehörigen weitersuchen. "Es wäre interessant, das Gebiet mal nach Flugzeugteilen abzusuchen. Ich bin optimistisch, dass sich da noch etwas bewegen lässt. Vielleicht findet man sogar noch sterbliche Überreste. Dann könnten Brendan und Jan endgültig damit abschließen." In Kontakt bleiben wollen die australischen und deutschen Spurensucher in jedem Fall.

    Wichtiger noch als die Funde war Benkel aber etwas ganz anderes: "Es war ein weiteres Puzzleteil zur Völkerverständigung. Nachfahren von ehemaligen Kriegsgegnern haben sich hier die Hände gereicht. Das war wirklich eine schöne Sache."
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    Kommentar

    • sirente63
      Banned
      • 13.11.2005
      • 5348

      #3
      Hallo Uwe,
      klasse Bericht!

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      • KARACHO
        Landesfürst


        • 10.08.2011
        • 748
        • NRW
        • Garrett Euro-Ace plus Garrett Treasure Ace und das richtige Gespür in der Nase..

        #4
        Respekt...
        Karacho
        [...Horrido...
        LUFTKRIEGSHISTORIKER - AHR und VERMISSTENSUCHE - THÜRINGEN

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        • Uwe Benkel
          Ratsherr


          • 02.11.2004
          • 217

          #5
          Danke ihr beiden.

          Zur Zeit laufen die Dreharbeiten zu Teil zwei von "Der Geheimnisgräber" sowie einer etwas längeren Fassung und eines anderen Formates. Als Sendetermine sind Mitte-Ende Januar 2014 und Februar 2014 vorgesehen.

          Gestern haben wir bei Dreharbeiten eine deutsche Absturzstelle untersucht. Dort liegt nicht nur das Wrack des Flugzeuges noch drin sondern auch der Flugzeugführer. Man hat damals versucht, den Motor zu bergen und wurde dabei gestört. Man hat die Teile und den Toten einfach liegenlassen.

          Wir wollen nun versuchen, beides zu bergen umd dem armen Kerl seinen Namen wiederzugeben.

          Weitere Einzelheiten folgen.

          Uwe Benkel
          ARBEITSGRUPPE VERMISSTENFORSCHUNG

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          • U.R.
            Heerführer


            • 15.01.2006
            • 6487
            • Niedersachsen
            • der gesiebte Sinn ;-)

            #6


            Gruß U.R.
            Der sicherste Weg Geld zu verbrennen ist,......Kohle davon zu kaufen!

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            • KARACHO
              Landesfürst


              • 10.08.2011
              • 748
              • NRW
              • Garrett Euro-Ace plus Garrett Treasure Ace und das richtige Gespür in der Nase..

              #7
              Hallo Herr Benkel,
              wenn Sendetermin feststeht, bitte unbedingt hier posten....bin sehr gespannt.
              Weiterhin viel Erfolg bei der Bergung des Fliegers aus aktuellem Beitrag.
              Karachobiker
              [...Horrido...
              LUFTKRIEGSHISTORIKER - AHR und VERMISSTENSUCHE - THÜRINGEN

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              • Mabalu
                Ritter

                • 25.05.2002
                • 398
                • nähe Hildesheim Niedersachsen
                • c-scope Newforce und die gute alte MD 3009 - Einsteigermodell

                #8
                Hallo Uwe!
                Viel Spaß bei drehen.
                Gruß
                Matthias
                Qualifizierungskurs für Sondengänger in Niedersachsen vom Niedersächsischen Landesdenkmalamt für Denkmalpflege - theoretischer und praktischer Teil - Hannover erfolgreich absolviert!

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