gefahr von patronen

[Andi08/15]

Tach!

Ich will ja nicht schulmeistern, aber manche modernere Minen bereiten mir mehr Unbehagen, da die viel besser ausgekaspert sind und sogar z.T. für den Laien garnicht als solche erkennbar sind (zugegebenermaßen bei uns eher selten). Alles was vorher gesagt wurde, sollte selbstverständlich sein.

MFG Andi!

[Deistergeist]

Ich glaube, das war ein Gebiet, wo solche Funde ständig gemacht wurden.
Aber wie gesagt, das ist nur in Ausnahmefällen und nach Absprache die richtige Lösung.

Glück Auf

[Andi08/15]

Tach!

Es ist ja alles erschöpfend besprochen worden. aloiss wird sich entsprechend verhalten. Bei aller Gefährlichkeit, auf die immer wieder hingewiesen wird, finden sich immer wieder Personen, die das Ganze mehr als weniger unterschätzen. Noch ein Tipp für den "Setzkastenfetischisten"! Geht einfach mal in diverse Waffenläden, da gibts Hülsen und Geschosse nahezu aller Kaliber für Handfeuerwaffen zum Wiederladen, auch Zündhütchen, die vollkommen erwerbsscheinfrei und somit nicht staatsanwaltsrelevant sind, sehen sogar besser aus als die Altstoffsammlund des örtlichen Schützenvereins zu plündern, macht dekorativ eindeutig mehr her.

@Claus:
das mit dem (abgesprochenen) Einbuddeln hab ich auch irgendwo gelesen, hab ich auch nicht verstanden, da es auch jemand anderes finden kann, wenn auch nur durch Zufall. Ich hätte Angst, wenn ein Rudel Kinder mit nem Eimer voll Mun spielt, auch wenns nur stinknormale 8x57IS ohne zusätzlichem Spielspaß ist. Jeder weiß, das gerne experimentiert wird, nicht nur von Kindern. Und ich glaube nicht, das ein Nichtschütze die Wirkung einschätzen kann. Man sieht im Film entweder ein Auto, was nach nem Pistolenschuß in nem mittleren Atompilz aufleuchtet oder ein Knabe in Action durch ne MG-Salve läuft und sich anschließend ne Kippe anbrennt und n Bier trinkt oder im anderen Fall, das einer, der ne 9mm abkriegt, beinahe in Einzelteilen 5m durch die Luft fliecht. Ergo, der Normalbürger hat keine realistische Vorstellung von Waffen-/Munitionswirkung. Es sollte zwar nicht immer gleich mit dem Gesetzbuch gewinkt werden, sondern eher sollten wir die echten Gefahren vielleicht mehr veranschaulichen, evtl mit Bildern oder sowas in nem Extrathread zur Einleitung. Da sind gleich viele Fragen im Vorfeld beantwortet. Ne gammlige Patrone oder weiß der Fuchs was, sieht für die Leute die es nicht kennen relativ harmlos aus, die sollten aber auch sehen, wies aussieht, wenns wirklich mal "BAUZ" gemacht hat.

MFG Andi!

[Oelfuss]

Das Thema, mit dem Zurschaustellen von Explosionsopfern (appe Finger, halbes Gesicht usw.) hatten wir kürzlich erst in einem anderen Beitrag.

Die Diskussion hatte seinerzeit kein schönes (sachliches) Ende gefunden. Solche Fotos sind auch wirklich übel und haben -meiner Meinung nach- nichts in einem Schatzsucherforum zu suchen. Wer daran Interesse hat, findet im www genügend solcher Foto-Seiten.

Wenn jemand diese deutlichen (geschriebenen) Warnungen nicht versteht, werden ihn auch keine drastischen Fotos von seinem Vorhaben abhalten. Gefahr soll ja prickelnd sein.....Außerdem waren die Opfer ja alles Anfänger. Den großen, erfahrenen Meistern passiert ja sowas nicht.

Eine ketzerische Frage:
Lasst Ihr Raucher Euch von Bildern, die Teerlungen und Amputierte zeigen abschrecken? Denkt mal drüber nach.....der Mensch tut das, was Befriedigung eines Bedürfnisses bringt.

Darauf trink ich jetzt erstmal ein weiteres Bier!

[Andi08/15]

Tach!

@Oelfuss

Ich hab ja nicht gesagt, das wir nen Topf Gulasch(roh) an der Wand darstellen sollen, sondern nur z.B Waffen-/Explosionswirkung. Auch wenns ein Schatzsucherforum ist. Es gibt ja wohl nicht umsonst den Thread "FUNDMUNITION", weil einem nun mal in unseren Breiten beim Wühlen sowas auf den Fuß rollen kann. Und da wäre es vielleicht angebracht sowas zu veranschaulichen um die Gelegenheits- und Hobbyexperimentatoren zum Nachdenken zu kriegen. Die Hardcorespinner kannste eh nicht belehren. Aber jeder Griffel, der dranbleibt schützt uns vor ner Hexenjagd und Vorverurteilung (=> siehe Erfurt) und höheren Krankenkassenbeiträgen *GG*, aber du weißt wie profilierungssüchtige Kleinstadtjournalisten oder "kenntnisreiche" Regionalpolitiker alles aufblasen um einmal ins Gespräch zu kommen. Ausbaden tuns alle, die ihr Hobby ordentlich und seriös betreiben möchten.

MFG Andi!

[Philippe]

...also ich hab mal geschrieben , dass ich bei 8x57ern und 30.06ern, sowie den beliebten .50´s noch en spatenstich draufsetze und sie wieder der erde übergebe......natürlich nur, wenn es sich um unbedeutende mengen handelt.

denn dass mitten im wald ein kind die dinger findet dürfte wohl nicht eintreffen. tut es ein andrer sondler, so ist er entweder vernünftig oder nicht. ist er es nicht, so ist es im endeffekt wurscht, ob er "meine" oder irgendwelche andren findet.

..die sache mit dem "depot"...nunja.....halte ich persönlich für weniger sinnvoll, da ich für meinen teil die deutschen Inf. Mumpeln nicht mehr anfasse oder gar noch durch die gegend trage.

wenn jemand in den diversen foren unterwegs ist, und es noch immer nicht gepeilt hat.....tja....und es gibt ja noch genug sondler, die nicht in den einzelnen foren umhergeistern.


aber mal zu dem thema minen......also wenn ich mal so überschlage, wieviel von den Pionieren der Götz v. Berlichingen in meinem Suchgebiet gelegt worden sind....hui...das is ne ganze menge.......und ich kann mir ja irgendwie nicht wirklcih vorstellen, dass da 100% geräumt worden sind...gut ,theoretisch möglich......aber irgendwie doch auch wieder nicht...
..und wenn ich mir jetzt überlege...so ne S-Mine 35......*schauder*.

wie sieht denn der rest das so?

oder kann man in der tat davon ausgehen, dass da alles weg ist? denn es werden ja erstaunlicherweise öfters granaten und dergleichen gefunden...aber minen doch verhältnissmässig wenig...zumindest hab ich da jetzt seit ich hier dabei bin nichts von mitbekommen.....is aber auch erst ein Jahr.

in der zeit hab ich aber selbst schon genug andres zeug gefunden...und erstaunlicherweise meist als oberflächenfund....krönung waren 5..oder warens mehr? 8cm Werfergranaten....frisch wie der junge morgentau....und das keine 20 meter von der STrasse, 10m vom Waldweg, 5 m von der Kuhweide und 15 vom parkplatz....und wenn die schon in 60 Jahren keiner findet......dann will ich lieber nicht wissen, wieviel minen noch da rumliegen....und die sollte man ja erst gar nicht wiederfinden.....*doppelschauder*

[ODAS]

...also ich hab mal geschrieben , dass ich bei 8x57ern und 30.06ern, sowie den beliebten .50´s noch en spatenstich draufsetze und sie wieder der erde übergebe......natürlich nur, wenn es sich um unbedeutende mengen handelt.

denn dass mitten im wald ein kind die dinger findet dürfte wohl nicht eintreffen. tut es ein andrer sondler, so ist er entweder vernünftig oder nicht. ist er es nicht, so ist es im endeffekt wurscht, ob er "meine" oder irgendwelche andren findet.

..die sache mit dem "depot"...nunja.....halte ich persönlich für weniger sinnvoll, da ich für meinen teil die deutschen Inf. Mumpeln nicht mehr anfasse oder gar noch durch die gegend trage.

wenn jemand in den diversen foren unterwegs ist, und es noch immer nicht gepeilt hat.....tja....und es gibt ja noch genug sondler, die nicht in den einzelnen foren umhergeistern.
...

Tja, also einbuddeln... na ja, ich weiss net... Ich hatte ja letztens eine in dies Thema gerichtete Frage an Claus gestellt...bloß ich meinte einen einem Tag und nicht ein Depot über Wochen oder Monate anlegen... Seine Antwort war eigentlich gut verständlich und ich ziehe für meinen Teil daraus, fallls ich mal sowas finde(Gewehr oder Pistolenmuni,etc.), rufe ich erst die Polizei und frag die, was ich machen soll. Denn dann habe ich der Meldungspflicht genüge getan und wieder ein Teil mehr für die Umwelt und in dieser lebenden Bevölkerung getan.

Zu den Foren:

Es hat nichts mit Peilung zu tun sondern um Informationsbeschaffung. Der 2 Wk ist ein breit gefächertes Gebiet und eigentlich viel zu viel für einen einzelnen der nicht 1000 Bücher über allen möglichen Kram sein eigen nennt oder drauf zugreifen kann. Zudem ist es immer wieder interessant zu sehen, dass die meisten Foren keiner Kontrolle unterliegen und die Leute da Sachen posten, da schägt man beide Hände übern Kopf zusammen oder falls man mehr hätte auch die. Ich finde, dass man hier nicht viel über Fundmuni liest aber die beste Beratung hat, wie man mit dieser verfährt... Man bekommt eine Antwort, obwohl diese vielleicht schon 10 mal gegeben wurde.
Es ist ja nun auch ein Schatzsucherforum und kein Militariaforum. Es ist nunmal ein besonders heikles Thema und die meisten Anfänger unterschätzen es.

Viel Lesen = viel Wissen = besser vorbereitet im Ernstfall!!

Und wenn ich deinen Beitrag so lese, könnte dir ein wenig mehr Lesen auch nicht schaden, denn so eine Meinung finde ich mehr als gefährlich!!

Zu deiner Frage wegen der Räumung... In den Katoffelstärkenfabriken im Osten Deutschlands haben die gepanzerte Sortierungen, da immer wieder dort Minen und andere Rüstungsaltlasten auftreten... Ich glaube, wenn ich den Meister dort richtig verstanden habe, knallt es dort im Schnitt ca. 10 mal pro Jahr. Und Katoffelacker sind stark frequentiert im gegensatz zum einsamen Wald... Bei uns in der Gegend ist auch mal ein Bauer beim Katoffelroden durch eine Mine zu Tode gekommen. Dies war aber ein starkbefestigter Hügel der Kleinbahnlinie. In richtig wichtigen Gebieten findet man sowas bestimmt noch oft... Aus der Neuzeit: Der Grenzstrieifen der DDR hat ja auch noch ein paar übersehende Minen... gibt ja immer wieder Berichte über Unfälle dort.

Grüsse aus der Heide,
ODAS

[Hajo]

Hallo Philippe,
weiha!...starker Tobak,die Sache mit den Werfergranaten!
Aber erzähle mal,wie war denn der Dialog mit den Jung's vom Räumdienst?
Hast Du auch Fotos vom "Entsorgungs-Einsatz des KMRD?
schon gespannt...
Uli

[Philippe]

Und wenn ich deinen Beitrag so lese, könnte dir ein wenig mehr Lesen auch nicht schaden, denn so eine Meinung finde ich mehr als gefährlich!!

ODAS

mhhh......jetzt würde mich ja mal interessieren, was denn an meinen Ausführungen so "gefährlich" ist?

ich halte es für mich so:

was ich nicht kenne, fasse ich nicht an.
was ich kenne, und was gefährlich ist, fasse ich auch nicht an, und wird gemeldet.
bin ich mir nicht sicher , fasse ich es auch nicht an.

das ist, denke ich, ein ganz vernünftige art und weise, mit der sache umzugehen.

jetzt könnte man natürlich sagen:

ok, die kmrd jungs handhaben das zeug ja auch recht unbedarft....(stop: keine falschen schlüsse ziehen...die wissen ja was sie da tun.)....zumindest aber die art und weise wie der 88 Blindgänger behandelt wurde , hat mich etwas stutzig gemacht ( war nicht als solche zu erkennen, wurde dennoch mit der Schaufel aus dem loch gehebelt.. .danach konnte man erst die beiden führungsringe erkennen, und dass der Zünder abgebrochen war.....wohl beim Aufschlag...hätte therotisch aber auch eine Pz. Spr. mit dem bösen Zünder sein können..) .......aber zurück zum anfang...da könnte man ja dann eben sagen.....ok.....die gehen damit ja auch recht easy um, warum nicht mal selbst so nen dicken brummer näher begutachten?

und da kommt eben dann die vernunft ins spiel. die aber auch nicht immer dann zu stelle ist....denn...habe bisher vielleicht 4 deutsche patronen gefunden....eine davon war eine pmk......tja, und ehe er sich versah hatte der gute philippe ne wunderkerze in der hand. OBWOHL ich zu dem zeitpunkt bereits informiert war, dass die pmk oft ne messinghülse haben, aber en vergammeltes geschoss. ohne frage sind seither für mich die deutschen sachen tabu......alles was grösser ist 7,92 mm war es vorher auch....gilt natürlich auch für die ami sachen.


aber grade bei den .50s und den 30.06 sollte man aber die kirche im dorf lassen. solange es keine grossen mengen sind, bin ich der ansicht , dass ein tiefes loch ausreichend ist, um Zufallsfunde durch Unbedarfte , z.b. Kinder , zu verhindern. Was ein andrer Sondler damit macht, ist nicht mein Problem. Da erwarte ich etwas Verantwortungsgefühl gegenüber sich selbst und gegenüber andren.


@Hajo:

die Kmrd Leute hier bei mir sind sehr zuvorkommend und freundlich, es gab bisher keinerlei probleme, und das wird wohl auch weiterhin so bleiben.

Mir persönlich wäre es zwar lieber , ich müsste die nicht mehr anrufen, aber leider ziehe ich die Knaller magisch an. Ein Helm oder ein Abzeichen z.b. wäre mir sicher lieber als der KrachBumm Kram. Bilder hab ich leider keine. Zumindest nicht von der Bergung. Wenn gewünscht, kann ich aber die einzelnen Funde mal posten..aber nicht mehr heute. Kann aber auch sein, dass ich das schon mal gemacht habe....musste mal suchen.

[Philippe]

und siehe da....in der tat hatten wir das schon mal.

http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=11650

nachzutragen wäre noch, dass die MKII beim aufstellen zunächst mal von dem Baumstumpf runtergekullert ist.....und dabei ist der Abzugsring abgefallen...da wurde mir dann doch etwas mulmig zumute...weil der sicherungsstift sah auch nicht mehr stabil aus.....nunja....der kmrd mensch meinte dann " och, da mach ich mal doch besser en klebeband drum".....lol.....im nachhinein.....wobei die aktion mit der 8,8 unmittelbar danach erfolgt ist.......also zweimal dick adrenalin an einem tag....


ich häng mal noch ein foto von den 8cm Werfern an.

doch nicht, weil die datei 0,01 !!! kb zu gross ist...hab jetzt keine lust, das noch zu ändern...bei gelegenheit mal.

[TEKTEKTOR]

Wo kein Kläger ist,da ist auch kein Richter...
Heute denke ich noch an unseren Leichtsinn im Kindergarten! Wir schreiben das Jahr 2004(ich werde 45).
1965 saßen wir zu viert im Sandkasten und spielten mit Eimer und Sandschaufel.Da war plötzlich der Gedanke da,mal in die Tiefe zu gehen.Meine lederne Brottasche füllte ich bis oben hin mit deutscher Fundmunition.Es waren herrliche Patronen!Meine Freunde nahmen auch alles mit nach Hause.Mein Vater versohlte mir den Hintern.Ich wusste erst einmal gar nicht,warum ich Dresche bekam.Am nächsten Tag war eine russische Einheit,ein Minen-
suchkommando und mehrere Kripo-Leute im Kindergarten und gruben alles kostenlos um...ich entsinne mich noch,wie wir versuchten,mit Steinen zu klopfen und an den Zündhütchen zu kratzen...Lebensgefährlich!!!...da läuft mir heute ein kalter Schauer den Rücken runter...Es grüßt Euch TEKTEKTOR aus Thüringen.

[Justus]

Wenn ich viele Beiträge hier auf mich wirken lasse, kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass ganz gezielt auf ehemaligen Schlachtfeldern nach Munition gesucht wird. Es gehört schon ein gerütteltes Maß an Ignoranz, Verantwortungslosigkeit und krimineller Energie dazu. Ganz offensichtlich wird die Gefahr, die selbst von einfacher Infanteriemunition ausgehen kann, deutlich unterschätzt ( bin Jäger und Wiederlader meiner eigenen Munition ). Manche werden wirklich erst durch Schaden klug. Hoffentlich ist es dann nur der Schaden an der eigenen Person und hoffentlich ist der Schaden dann nicht so groß dass der Betroffene auch noch der Allgemeinheit zur Last fällt.

Claus, es ist schon sehr bewundernswert, mit welch unendlicher Geduld Du hier versuchst, auch den letzten Munitionsverrückten von der Gefährlichkeit der Dinge zu überzeugen. Manchen geht dabei ein Licht auf, andere wirst Du auch mit den besten Argumenten nie überzeugen können.

[Andi08/15]

Tach!

@Justus

Ich glaube, das hier alles schon zum Erbrechen besprochen wurde, nur Du mußt etwas differenzieren: Erstens kann es beim "Wühlen" immer mal zu derartigen Funden kommen, die der verantwortungsbewußte Sucher korrekt behandelt und meldet. Zweitens kannste die Hardcorespinner niemals belehren, da muß es erst "Bums" machen, nur leider triffts meist Unschuldige. Ich kann als Waffenbesitzer nachvollziehen, was Du meinst, aber es gibt von ner Million WBK-Besitzern mal nen Ausgetickten, der seine Madam umnietet, läßt das aber einen Sch(l)uß auf alle Verantwortungsbewußten zu? Bestimmt nicht, Beispiele schenke ich mir, die herausragendsten sind allen bekannt, und so ist es auch mit den Suchern, Irre hast Du überall, aber wenn was (u.U. nach Vorkommnissen) unternommen wird, triffts alle mit der Sippenhaft. Warum, weshalb, wieso lass ich mal im Raum stehen, da die Wege der Politiker und Bild-Journalisten meist unergründlich sind und durch Sensationsjournaille bestimmt in so einem Fall (meist nicht sachlich) gepusht werden. Quintessenz ist aber nun mal: Fangen tuns immer alle, zumal sich das Sondlerhobby für die meisten Leute über den Rand des Suspekten rausbewegt und für die "Überzeugten", die davon ohnehin keine Ahnung haben einen gesunden Pausenfüller darstellt, da es sich ja so trefflich spekulieren läßt, wenn es grade mal nichts besseres zum Erörtern gibt!

MFG Andi!

p.s.: Auch wenn Claus sich zum yps-tausendsten Mal wiederholt, jede Pfote, die dran bleibt, ist uns allen recht, oder?

[Profitaenzer]

Tja...

...damit ich auch was dazu beitagen kann:

Als Kinder spielten wir sorglos auf einem alten Trupü in der Naehe
meiner Heimatstadt. Dort fanden mir auch alte Munition. Heute weiß
ich, dass es alte .60er Brownig war, die die Army nach der Belagerung unserer Stadt dagelassen hatte.

Die schoenen glaenzenden Messinghuelsen sahen auch nach
so vielen Jahren echt verfuehrerisch aus. Im kindlichen
Leichtsinn drehte mein damaliger Kumpel mit einer Rohrzange
das Projektil raus. Ich stand zum Glück hinter einem Baumstamm.

Es kam zur Explosion, riss meinem Kumpel 3 Finger der rechten Hand ab, zerschmetterte sein Kniegelenk des rechten Beines und hatte noch so viel Wucht, dass es seinen linken Fußknoechel zerfetzte. Seitdem ist er trotz zahlreicher chirurgischer Eingriffe ab seinem 13.Lebensjahr zu 70 % schwerbehindert. Die medizinischen Eingriffe waren -da selber verschuldet- von der Kasse nicht tragbar. Seine Eltern sind seitdem fast finanziell ruiniert.

Das war das einzige mal, dass mich mein Vater derart verdroschen hat,
dass ich 14 Tage nicht mehr sitzen konnte. Ich hatte 2 Monate (!) ab August (!) - Sommerferien Hausarrest. Und heute sage ich: Absolut zu recht !

Huelsen sammeln ok, aber scharfe Muni - ich kann nur sagen - Finger weg,
liegen lassen, und bloss nicht selber drann rumdoktern !!!!!!!!!

Das Sammeln von scharfer Munition - und sei sie auch noch so klein:
5 mal geht es gut, nix passiert - und einmal geht es daneben.
Und das Schlimmste: Es gibt keinen Rueckfahrschein mehr.

Also - wach endlich auf !

Gruss


Christoph

[Justus]

nur Du mußt etwas differenzieren:

Mir ist absolut klar, dass es durchaus Unterschiede gibt. Ich meinte hier, was ich geschrieben habe. Es gibt Leute, die gehen auf Schlachtfelder und Stellungen und suchen gezielt nach Munition. Ob aus Abenteuerlust oder anderen sich mir entziehenden Motiven sei einmal dahin gestellt. Dann gibt es welche, die sondeln auch in ehemaligen Kampfgebieten, aber nicht nach Munition, sondern sonstigen militärischen Artefakten. Die nehmen dabei in Kauf, dass sie gelegentlich auch auf Munition stoßen. In beiden Fällen haben wir erst einmal die Eigengefährdung beim Buddeln und die ist mir ehrlich gesagt schnurz egal, solange sie nur selbst in die Luft fliegen, die Leute sind schließlich erwachsen. In wie weit sich beide Gruppen dabei strafbar machen, ist auch nicht mein Bier. Darüber entscheidet gegebenenfalls der Staatsanwalt. Dass ich Hardcorspinner niemals belehren kann, das ist mir auch bewußt. Mir geht`s hier, ebenso wie Claus, hauptsächlich um neugierige Anfänger, die sich aus Leichtsinn und Unwissenheit gegebenenfalls ganz erheblichen körperlichen Schaden, wenn nicht Schlimmeres zufügen können. Denn die Infanteriemunition wird in der Gefährlichkeit von vielen weit unterschätzt, so nach dem Motto: Großer Kanonenschlag.

Ich habe von Kampfmunition absolut keine Ahnung und schreibe hier auch nur, weil Eingangs diese Frage aufgeworfen wurde:

: … gefundene patronen für gewehr oder pistole die noch nicht abgefeuert wurden, ob gut oder schlecht erhalten, dürften doch keine gefahr darstellen wenn man nicht gerade darauf rumkloppen tut.

Und dazu kann ich als Wiederlader durchaus etwas beitragen.

Infanteriemunition hatte meist das Kaliber 8 x 57 oder bei den Amis 30-06 (7,62 x 63). Beide Kaliber sind heute auch in Jägerkreisen weit verbreitet. Das Geschoss der 8 x 57 hat, je nach Ladung, eine Anfangsenergie an der Gewehrmündung von ca. 3200 bis 4000 Joule, das der 30-06 liegt noch etwas darüber und bringt es bis auf ca. 4200 Joule. Diese Energieangaben sind für den Laien natürlich böhmische Dörfer. Übersetzt bedeutet es, dass z. B. das Geschoß der 8 x 57 an der Gewehrmündung eine Energie besitzt, die vergleichbar ist mit einem Gewicht von 320 bis 400 Kg, das aus einem Meter Höhe auf eine Unterlage fällt. Bei der 30-06 sind es dann noch 20 Kg mehr. Diese Wucht wird bei meinen Patronen mit einer Pulvermenge von ca. 3,1 Gramm erzeugt. Diese geringe Menge Pulver erzeugt dabei eine Gasmenge von über 150 Litern, damit könnte man problemlos 50 Luftballons füllen.

Nun ist ja klar, wenn die Patrone nur so explodiert, ohne Gewehr, dann gibt`s natürlich keine Beschleunigung des Geschosses. Dieses wird nur so lange angetrieben, bis es aus dem Hülsenmund herausgerutscht ist. Danach verpufft der Gasdruck. Aber je nachdem, wie schnell das Geschoss dann bereits ist, bei 100 m/s erreicht ein 11,7 Gramm Geschoss auch bereits über 100 Joule Energie.

Aber viel interessanter ist die Hülse. Wenn das Geschoß heraus getrieben ist, sieht das Ding nicht nur aus, wie eine kleine Feststoffrakete, sondern es verhält sich auch so! Der verengte Hülsenmund wirkt wie ein kleiner Raketenmotor und die Verbrennungsgase beschleunigen jetzt die Hülse und nicht das Geschoss. Da diese aber nicht, wie normalerweise das Geschoss, erst durch einen Lauf gepresst werden muss, wird die gesamte Energie, die im Pulver steckt, in die Beschleunigung der Hülse umgesetzt. D. h. die wegfliegende Hülse erreicht eine Bewegungsenergie, die noch deutlich über der Mündungsenergie liegt, die ein Geschoss nach Verlassen des Laufes normalerweise hat!

Nun mal ein paar Zahlen zum Vergleich:

Mit einem Kleinkaliber-Geschoss .22 lfb (.22 lang für Büchsen, Mündungsenergie ca. 130 Joule), wie es bei jedem Schützenfest zur Ermittlung des Schützenkönigs benutzt wird, kann problemlos ein Mensch erschossen werden. Daher machen die da auf dem Schießstand auch immer so viel Theater mit der Sicherheit. Wir Jäger dürfen bei Abgabe eines Fangschusses auf Wild nur Kurzwaffen verwenden, deren Geschosse eine Mündungsenergie von mindestens 200 Joule erreichen. .... Eine umher fliegende Hülse kann leicht das 20-fache an Energie haben! …….

Die eingangs aufgeworfene Frage nach der Gefährlichkeit von Infanteriemunition lässt sich also eindeutig beantworten:

Sie ist absolut ungefährlich, so lange sie nicht explodiert!

Da bei der deutschen Infanteriemunition damals in späten Jahren wegen Materialmangel meist Hülsen aus Eisen benutzt wurden, kann schon ein Spatenstich Funken erzeugen, was bei trockenem Pulver zur Explosion führen kann. .... Oder die Reinigung von getrockneter Fundmunition zu Hause (macht ja keiner, ist ja illegal Mun mitzunehmen, wissen doch alle) mittels Drahtbürste oder Drehmel, damit man die Einprägungen am Boden lesen kann. ... Getrocknetes Pulver ist voll zündfähig. Es braucht nur irgendwo ein Korrosionsloch vorhanden sein, in das sich ein Funke verirrt. Wenn das Ding dann hoch geht, ist das Geschoss dann zwar auch nicht ohne, aber die Hülse wirkt unter Umständen wie ein Granatsplitter und kann einem Finger, eine Hand oder ein Bein abreißen. Bei einem Treffer am Rumpf … Viel Glück!