Munition oder Geschoss?

[Immelmann]

Um dir mal klar zu machen wie gefährlich die 20mm Munition ist:

Selbst der KMRD nimmt in den meisten Fällen die 20mm Granaten NICHT mit, sondern sprengt diese gleich vor Ort da eine zu große Gefahr davon ausgeht!!!


Beim Bund wird uns immer eingetrichtert: "Hebe nichts auf was du nicht selber dort hingelegt hast!"

Eine abgewandelte Form davon gilt ganz besonders für Neulinge beim Sondeln:
"Hebe nichts auf wo du dir unsicher bist!"

Munition kann die unterschiedlichsten Formen und Farben haben!

Es gibt einen Identifizierungskatalog für Munition und Kampfmittel beider Weltkriege und der Neuzeit.
Schaue dir am besten den Katalog mal an damit du mal siehst welche Formen Munition haben kann.

Achtung, der Katalog soll keine Anleitung zum Identifizieren sein!!!
Durch Korosion ist die Fundmunition meistens auch nicht in dem Zustand wie diese dort abgebildet ist.

Also immer daran denken: Wenn du dir unsicher bist, FINGER WEG!!!

[cremer]

...

so unsicher ist die 2 cm munition? oha!!! berichte uns bitte was weiter aus der sache geworden ist!!!

warum sind die 2 cm dinger denn so "sag mal" extrem gewalttätig, bomben nehmen die vom dienst doch auch so mit? ist diese mun nicht zu entschärfen?

gibt es bilder oder videos wo sowas hochgeht, würd mir gern mal n bild davon machen,

und sollte ich sowas mal finden, wie gehe ich damit um, wenn ich nur einen teil sehe im loch, und nicht weiß ob scharf oder nicht, und durch was zünden die dinger, evtl. schlag mit spaten auf das geschoß?

[Phillip J. Fry]

warum sind die 2 cm dinger denn so "sag mal" extrem gewalttätig, bomben nehmen die vom dienst doch auch so mit? ist diese mun nicht zu entschärfen?

Die meisten Unfälle, die mit Fundmunition zu tun haben, passieren mit 2cm-Munition.

Es hat damit zu tun, daß es sich bei der 2cm-Kanone, um die zahlenmäßig meist eingesetzte Kanone handelt.

Deswegen gehört die 2cm-Munition, mit zu den am häufigsten aufgefundenen Kampfmitteln.

Die verwendeten Zünder waren meist aus Aluminium und sind oft so stark korrodiert, daß das Zündnadelstück freiliegt, die unter dem Zündnadelstück
sitzende Sprengkapsel, ist meist noch intakt.

Außerdem ist 2cm-Munition relativ klein und da ein Großteil der Menschen,
ein Gefahrenpotential mit der Größe eines Munitionskörper verbinden,
wird diese Munition meist als "harmlos" angesehen.

Eine Bombe, Granate oder Mine würde kaum jemand anfassen,
geschweige denn, daran zu manipulieren, 2cm-Munition wird oft erstmal angefasst und gesäubert!

20g detonierender Sprengstoff mit Splitterbildung des 2cm-Granatenkörpers, können genauso tödlich sein,
wie 125kg Sprengstoff, der sich in einer Bombe befindet!

Kleinmunition, bis hin zu großen Granaten, wird nicht entschärft, der Fachkundige vom KMRD entscheidet aufgrund seiner Erfahrung und Kenntnis, ob diese Handhabungsfähig ist oder nicht, wenn nicht, dann wird diese, vor Ort gesprengt.

Bomben werden nicht "so" mitgenommen, sondern erst entschärft,
oder gesprengt!

und sollte ich sowas mal finden, wie gehe ich damit um, wenn ich nur einen teil sehe im loch, und nicht weiß ob scharf oder nicht, und durch was zünden die dinger, evtl. schlag mit spaten auf das geschoß?

Wenn der Verdacht auf irgend eine Art von Fundmunition aufkommt, nicht mehr weiter graben, Loch vorsichtig wieder zu machen, Stelle markieren und der zuständigen Behörde melden!

Es ist nicht deine Aufgabe, zu bestimmen, ob "scharf oder nicht", dafür ist der KMRD da, die Jungs haben die nötige Ausbildung und Fachkenntnis!

Jede Art von Berührung, manipulation, schlagen, stoßen, kratzen, usw., kann zu einer detonativen Umsetzung von Fundmunition führen, denn Fundmunition ist unberechenbar!

[bgnahm]

So bin jetzt zurück vom Fundort. Die beiden KMRD-Mitarbeiter waren sehr nett. Wir waren ca. eine Stunde unterwegs und haben in der Umgebung noch mehrere 2cm Geschosse gefunden. Ob es sind nun um die Phosphor-Variante handelt konnte er so mit bloßem Auge nicht sagen.
Sie haben dann alles was gefunden wurde mitgenommen und es in eine Holzkiste mit Sand gepackt.
War sehr interessant sich mit ihnen zu unterhalten. Sie meinten ebenfalls, dass es nicht sehr gut war die Munition mitzunehmen, aber der Fehler passiert mit wie gesagt nicht mehr.
In Zukunft wird einfach gleich die Polizei gerufen und die kümmern sich dann um alles weitere.
Da ich kein Auto habe, haben die mich abgeholt und als wir so in der Gegend rumfuhren, haben sie mehrere Detonationskrater gefunden. Sie gehen davon aus, dass es sich daher um versprengte Muniton handelt.
Am Ende hatten sie sogar noch einen Tip für mich wie ich vielleicht an eine Genehmigung fürs Sondeln komme

Zum Glück ging das alles nochmal gut aber ich hab meine Lektion gelernt.

Danke nochmal an Fry, du hast mir die richtigen Tipps gegeben!

Gruß Ben.

[Phillip J. Fry]

Danke nochmal an Fry, du hast mir die richtigen Tipps gegeben!

Gruß Ben.

Bitte, gern geschehen!

[Matthias45]

Sag mal Phillip.
Gibt es eigentlich geschätzte Zahlen wieviel von dem Dreckszeug noch in der Erde schlummert?

[Phillip J. Fry]

Sag mal Phillip.
Gibt es eigentlich geschätzte Zahlen wieviel von dem Dreckszeug noch in der Erde schlummert?

Das kann keiner auch nur annähernd abschätzen!

Hier mal der ungefähre Munitionsbestand auf deutscher Seite,
zu Kriegsende (Seite 16-18):

http://209.85.229.132/search?q=cache%3ABtxAVySoIQ0J%3Awww.bdfwt.de%2Ffiles%2F2005-02_mitteilungen.pdf+Auf+der+Lauer+%E2%80%A6%E2%80%9C+von+Jost-Burkhard+Anderhub&hl=de&gl=de

Dazu kommt noch die verlassene, verlorene, als Beutemunition auf deutscher Seite genutzte, oder blindgegangene Munition der deutschen und der alliierten Streitkräfte.

Hier etwas zur Rüstungsaltlastenproblematik:

http://www.r-haas.de/V16.html

[stahlklaue]

man, wieder einmal ein sehr spannender beitrag. eine frage zu der mun. wieso haben die einen zünder? das geschoss ist sozusagen ein kleine bombe? explodiert die beim aufprall?

[Phillip J. Fry]

Lies selber:

http://de.wikipedia.org/wiki/Granate

http://de.wikipedia.org/wiki/Artilleriegranate

http://de.wikipedia.org/wiki/Aufschlagz%C3%BCnder

[Matthias45]

Dank Dir mal für die Info Kollege..
Ich werd mir die interessante Seite nachher mal in Ruhe vornehmen.

[Aliakmonas]

Berichtigt mich, falls ich mich irre:

Gefährlich an 2 bzw.3cm Granaten ist der vorgespannte Zünder, der infolge Korrosion und Alters jederzeit auslösen kann.

Schlimmstenfalls löst er ein Sprengbrand oder Minengeschoß aus, wobei das Resultat dasselbe ist.....

Gruß Gerhard

[Phillip J. Fry]

Berichtigt mich, falls ich mich irre:

Gefährlich an 2 bzw.3cm Granaten ist der vorgespannte Zünder, der infolge Korrosion und Alters jederzeit auslösen kann.

Schlimmstenfalls löst er ein Sprengbrand oder Minengeschoß aus, wobei das Resultat dasselbe ist.....

Gruß Gerhard

Das ist der Fall, wenn auf den Granaten ein Zerlege-Fliehgewichtzünder verbaut ist, diese besitzen eine vorgespannte Feder, die beim entspannen, die Zündnadel in die Sprengkapsel treibt.

Die Gefahr bei nicht verschossener Munition, ist bedingt durch Korrosion,
da die Sicherungselemente geschwächt oder gar nicht mehr vorhanden sein können.

Bei Blindgängern sind die Sicherungselemente entsichert!

Egal in welchem Zustand, keiner kann wissen, wie es im inneren des Zünders aussieht.

Jede Berührung oder Erschütterung, kann so einen Zünder auslösen!

Deswegen werden vom KMRD, solche Geschosse vor Ort gesprengt.

[Sven2]

Und wenn es schief geht, kann man aus den Erfahrungen nicht lernen!

Gruß Sven!

[stahlklaue]

Jede Berührung oder Erschütterung, kann so einen Zünder auslösen!

also kann ein spatenstich in die erde der letzte sein. so ein kack!!!! hoffentlich passiert das keinem...

[Miles23undNull]

Bei der erkenntnis der Gefärlichkeit dieses Sch..Zeugs...wird mir gerade ganz schlecht...
Männer, passt auf da draussen!

Gut Fund!

Grüsse
Alex