Wieder mal hat uns ein Filmteam im Auftrag von N-TV besucht. Ihr wisst welches ich meine. Das auf dessen Anfrage so unendlich positiv hier im Forum reagiert wurde. 
Dieses Mal mit dem Thema "Militariasammler und Relikte des zweiten WK.", welches im September gesendet werden soll.
Ein Gebiet in der Nähe der Landesgrenze bot sich als beispielhaftes Suchgebiet an:
Dort hatte die Wehrmacht am Ende des WK 2 mit "Heldenklau" und "Kettenhunden" eine Truppe zusammengestellt die die über den "Ausserfern" anrückenden marokkanischen Hilfstruppen der Franzosen aufhalten sollten, bis die Amerikaner, damals von der anderen Seite anrückend, die Gegend besetzen würden.
Auch damals gewann schon der Burger gegen das Baguette und die GI`s rollten, sehr zur Freude der Einheimischen,
die Stellung von hinten auf, während die Franzosen noch in Österreich herumtrödelten. Ja, man wünschte sich schon damals den Besatzer mit der stabilsten Währung und dem besseren Musikangebot.
Die glücklich sich ergebenden Vaterlandsverteidiger wurden an Ort und Stelle entmilitarisiert und deren Ausrüstung und Waffen unbrauchbar gemacht und in den Wald geworfen. Grössere Teile fanden über die Jahrzehnte Liebhaber, aber das Gebiet gibt immer noch eine Menge an Material her.
Somit planten wir einen Besuch dort mit dem Filmteam, als Beispiel für aktives Gruppensondeln in schöner Landschaft, bei ein paar netten Militariafunden wie wir es schon öfters gemacht haben. Nach ca. zwei Stunden waren schon einige der netten Funde zusammen gekommen, als wieder der Detektor röhrte. Diesmal war der Fund aber nicht so nett: Einige Werfergranaten, 5 cm, und das am Sonntag, dem heiligen Wochenfeiertag in Deutschland.
Aber, da wir schon öfters mit Knallern konfrontiert waren, haben wir den Kampfmittelräumer der Region gerufen. Der kommt immer ganz gerne wenn etwas los ist und erschien auch nach einer Stunde vor Ort. Professionell überprüfte er den Granatentyp und konstantierte: Gefechtsklar, aber alle Sicherheitsfunktionen noch an Ort uns Stelle, eine unmittelbare Explosionsgefahr bestand also nicht. Wir kamen wieder hinter den Bäumen vor und er nahm die Granaten auf und transportierte Sie zur Strasse.
Das war mir auch neu:
Der Kampfmittelräumdienst darf den Transport zur nächsten Aufnahmestelle durchführen, der Kampfmittelbeseitigungsdienst kommt dann mit einem speziellen Fahrzeug und sprengt vor Ort oder transportiert die Knaller zur letzten Ruhestätte.
Und dann haben wir die Polizei gerufen!
Die kamen und waren von der Situation völlig begeistert. Endlich mal keine langweiligen Verkehrsunfälle sondern was ganz Neues! Weniger begeistert waren die Polizisten jedoch von der Kamera des Filmteams. Diese verbannten Sie ins Auto und standen dann etwas ratlos um die Knaller. Gutes Rad ist teuer, aber dafür gibt es ja Vorgesetzte. Als dieser hörte dass ein Filmteam im Hintergrund lauert, schaltete er sofort auf Dienst nach Vorschrift: Kampfmittelbeseitigung anrufen und einen Sicherheitskordon von 100 Meter schaffen.
Gute Idee, blöd nur, dass die Bundesstrasse und die Eisenbahnlinie nur 20 bzw. 30 Meter entfernt waren. Nachdem kurz mit der Sperrung des gesamten Wochenendverkehrs von und nach Österreich geliebäugelt wurde, siegte die Vernunft: Wir holen sofort die Kampfmittelbeseitiger! Jedoch ist es so dass die Kampfmittel am Wochenende wohl auch Wochenende haben. Für Kampfmittel gibt es bayernweit am Wochenende nur eine einzige Bereitschaft, die aber überall in Bayern sein kann. Somit wurden die beiden Polizisten zum Wachdienst an den Granaten vergattert bis die Beseitiger eintreffen würden. Denn Granaten dürfen nicht alleine in den Wald, wer weiss was ihnen da passieren kann.
Es wurde inzwischen dunkel. Wir sind dann mal ein Bier trinken gegangen...
Mein Dank geht an alle Beteiligten für diesen interessanten und lehrreichen Ausflug in die Wälder, Geschichte und Bürokratie Bayerns. Insbesondere auch an die beiden Polizisten die trotz dräuender Kamera entspannt und humorvoll blieben. Rundherum ein gelungener Tag.

Dieses Mal mit dem Thema "Militariasammler und Relikte des zweiten WK.", welches im September gesendet werden soll.
Ein Gebiet in der Nähe der Landesgrenze bot sich als beispielhaftes Suchgebiet an:
Dort hatte die Wehrmacht am Ende des WK 2 mit "Heldenklau" und "Kettenhunden" eine Truppe zusammengestellt die die über den "Ausserfern" anrückenden marokkanischen Hilfstruppen der Franzosen aufhalten sollten, bis die Amerikaner, damals von der anderen Seite anrückend, die Gegend besetzen würden.
Auch damals gewann schon der Burger gegen das Baguette und die GI`s rollten, sehr zur Freude der Einheimischen,

Die glücklich sich ergebenden Vaterlandsverteidiger wurden an Ort und Stelle entmilitarisiert und deren Ausrüstung und Waffen unbrauchbar gemacht und in den Wald geworfen. Grössere Teile fanden über die Jahrzehnte Liebhaber, aber das Gebiet gibt immer noch eine Menge an Material her.
Somit planten wir einen Besuch dort mit dem Filmteam, als Beispiel für aktives Gruppensondeln in schöner Landschaft, bei ein paar netten Militariafunden wie wir es schon öfters gemacht haben. Nach ca. zwei Stunden waren schon einige der netten Funde zusammen gekommen, als wieder der Detektor röhrte. Diesmal war der Fund aber nicht so nett: Einige Werfergranaten, 5 cm, und das am Sonntag, dem heiligen Wochenfeiertag in Deutschland.

Aber, da wir schon öfters mit Knallern konfrontiert waren, haben wir den Kampfmittelräumer der Region gerufen. Der kommt immer ganz gerne wenn etwas los ist und erschien auch nach einer Stunde vor Ort. Professionell überprüfte er den Granatentyp und konstantierte: Gefechtsklar, aber alle Sicherheitsfunktionen noch an Ort uns Stelle, eine unmittelbare Explosionsgefahr bestand also nicht. Wir kamen wieder hinter den Bäumen vor und er nahm die Granaten auf und transportierte Sie zur Strasse.
Das war mir auch neu:

Und dann haben wir die Polizei gerufen!

Gute Idee, blöd nur, dass die Bundesstrasse und die Eisenbahnlinie nur 20 bzw. 30 Meter entfernt waren. Nachdem kurz mit der Sperrung des gesamten Wochenendverkehrs von und nach Österreich geliebäugelt wurde, siegte die Vernunft: Wir holen sofort die Kampfmittelbeseitiger! Jedoch ist es so dass die Kampfmittel am Wochenende wohl auch Wochenende haben. Für Kampfmittel gibt es bayernweit am Wochenende nur eine einzige Bereitschaft, die aber überall in Bayern sein kann. Somit wurden die beiden Polizisten zum Wachdienst an den Granaten vergattert bis die Beseitiger eintreffen würden. Denn Granaten dürfen nicht alleine in den Wald, wer weiss was ihnen da passieren kann.

Es wurde inzwischen dunkel. Wir sind dann mal ein Bier trinken gegangen...
Mein Dank geht an alle Beteiligten für diesen interessanten und lehrreichen Ausflug in die Wälder, Geschichte und Bürokratie Bayerns. Insbesondere auch an die beiden Polizisten die trotz dräuender Kamera entspannt und humorvoll blieben. Rundherum ein gelungener Tag.
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