Bin heute bei meinen Recherchen im Staatsarchiv MS mitten zwischen Wassermessungen, Genehmigungsverfahren etc. in Akten der Grube Porta auf einen zweiseitigen handschriftlichen Bericht an das Bergamt Hannover über eine Befahrung des Eisenerzbergwerks Porta am 19.1.45 gestoßen.
Es scheinen in dem Bericht die verschiedenen U-Bauvorhaben angesprochen zu werden. Zunächst wird das "U-Bauvorhaben auf der Häverstädter Stollensohle" (rot unterstrichen) angesprochen (ist das Silberfisch? Kenne mich mit Porta nicht so aus, habe nur etwas gegoogelt). Dazu heisst es da "Im Combrah (???: ich habe mir eine Kopie bestellt und muss es dann nochmal in Ruhe lesen, war scho kurz vor Schließung des Archivs und meine Kenntnisse der deutschen Schrift sind ausbaufähig ) ist die Anlage von je drei (...) Fertigungsräumen mit je 6 m Breite geplant. Weiter wird ausgeführt, dass zwischen den Räumen 7 m breite Stützen/Stempel (das Wort Stempel habe ich eben erst gelernt, muss nochmal schauen) sein sollen.
Weiter wird ausgeführt: "Im Portasandstein (rot unterstrichen, also wohl andere Verlagerung ? ) mit (...) 6 m breiten Räumen begonnen worden".
Der Bericht endet mit: "Betriebsführer Pott teilte gegen Mittag mit, daß sich auf der Baustelle Porta im untersten Stollen des Jakobsberges [also Dachs I ???] ein schwerer Unfall durch Steinfall ereignet habe". Weiter wird ausgeführt, dass dabei wohl zwei Menschen getötet und drei schwer verletzt wurden und dass die Benachrichtigung der Gauwirtschaft (oder Gauarbeitskammer? zu dem Zeitpunkt schwammen mir schon die Buchstaben vor Augen ) Minden veranlasst wurde.
Die Bauarbeiten durchgeführt hat, wie aus anderen Dokumenten hervorgeht, bei denen es um die Bestätigung von Steigern als Aufsichtspersonen geht (die Gewerkschaft Porta schreibt dazu "als Patenbetrieb für das Sonderbauvorhaben B1 [in einem anderen Dokument steht B1b] des SS-Führungsstabes beantragen wir ..."), wohl die Fa. "Schöttle & Schuster" mit Sitz in Berlin und Zweigniederlassungen in Köln und Leipzig.
Ich habe mich wie ein Schneekönig gefreut, als ich mein erstes Dokument zu U-Verlagerungen bzw. U-Bauvorhaben gefunden habe und zur Feier des Tages gleich mal eine Farbkopie bestellt
Wunderbar, ich bin gespannt.
Habe übrigens gerade beschlossen, dass ich bei meinem nächsten Archivbesuch einen Ausdruck von http://www.diaware.de/html/schrift.html mitnehme, da ich zwar ein bisschen die Schreibschrift lesen kann, aber noch nicht wirklich flüssig und bei einigen Sachen habe ich heute wirklich mehr gerätselt, als gelesen
Habe übrigens gerade beschlossen, dass ich bei meinem nächsten Archivbesuch einen Ausdruck von http://www.diaware.de/html/schrift.html mitnehme, da ich zwar ein bisschen die Schreibschrift lesen kann, aber noch nicht wirklich flüssig und bei einigen Sachen habe ich heute wirklich mehr gerätselt, als gelesen
*g* Ja, die Seite ist wirklich hilfreich. Finde aber auch die weiterführende Seite mit den Übungen nicht schlecht. Bestes Beispiel ist ein Mensch hier aus dem Staatshochbauamt Hannover etwa so um 41. Der Typ hat mehr Striche gemacht als das er geschrieben hat. Wenn es eine saubere "Altdeutsche Handschrift" ist... sprich: Sütterlin geht das alles noch. Mein Vater hat kaum anders geschrieben. Aber wenn das dann so eine typische Arzt schrift ist... dann bin ich auch bald am Ende. Das war jedenfalls eine der Akten, wo ich kopfschüttelnd davor stand.
Seit diesem Tag führe ich zwei Seiten mit dem Ausdruck mit.
Da fragt man sich warum man den Damen und Herren damals nicht schon ne Schreibmaschine in die Hand gedrückt hat. Damit geht doch alles leichter und die Nachwelt hätte dann auch noch was davon. *g*
Tiefster Stollen im Jackobsberg gehört nicht zu Dachs. Die Stollen am Bahnhof liegen tiefer und da es dort beim auffahren schon zu Problemen kam mit Verstürzen vermute ich mehr das der Unfall dort geschah.
@ Dachs
Hallo ich komme auch aus der Nähe von Porta und würde gerne mehr über das gesamte erfahren. Also wenn du mal zeit und lust hättest mir was zu erzählen bzw. kommst du samstag nach laatzen?
Der Mann fürs Höllenfeuer. Ich hab noch jedes Feuer ausgekriegt und wenn es Mangels masse war.
@Dachs: Welche Anlage war denn auf der Häverstädter Stollensohle geplant?
Kommst du Samstag zum Stammtisch?
@SleepyHollow: Ich empfehle dir das Buch "Der unterirdische Krieg an der Porta Westfalica" von Jochen Bergmann, Amun Verlag.
Tach!
Da hat Oelfuss Recht. Zum Thema Porta und den jonastalmässigen Gerüchten hat es genügend Seiten im Netz. Und da werden einige Gerüchte auch erklärt...
Meiner Meinung nach dürften die gefundenen Unterlagen für die Portarianer (sind ja einige HIER angemeldet ) sehr interessant sein. Oder kennt ihr die Sachen schon?
Das Buch "Der unterirdische Krieg an der Porta Westfalica" von Jochen Bergmann ist eigentlich nur ein Auszug aus der Gedankenwelt von H.-R. E., besser bekannt als „Onkel Hans“. Für Leute die an unterirdische Panzerfabriken, „freie Energie“ und Flugzeuge im Berg glauben allerdings genau das richtige Buch ...
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