Sonntägliches Familienunternehmen

[hohue1976]

Moin,

gestern hatte ich endlich einmal Zeit, mir das Museum "Hürtgenwald 1944 und im Frieden" in Vossenack genauer anzusehen.

Mit von der Partie waren meine beiden kleineren Brüder, die beide auch Spaß an altem Stahlbeton haben

Ich habe mal ein Paar Bilder im Museum und auch bei den anschließenden Wanderungen zu den allseits bekannten Buhlert - Bunkern geschossen - auch wenn das Museum und die Buhlert - Bunker sicherlich den meisten hier bekannt sein dürften, hänge die Bilder mal an den Beitrag an.

Für die jenigen, die das Museum nicht kennen: http://www.huertgenwald.de/hwmuseum.html

Los gehts mit den Gegenständen, die vor dem Museum aufgestellt sind:

[hohue1976]

...zuerst ein Paar Miniaturen / Dioramen

Die westwallrelevante Ausstellung beginnt mit ein Paar Minaturen von Bunkeranlagen

[hohue1976]

..und weiter mit ein Paar Miniaturen...

...auch die Höckerlinien und Straßenhindernisse sind als Modell dargestellt.

[hohue1976]

...um nicht zu sehr abzuschweifen....

...stelle ich die restlichen Bilder von den Ausrüstungsgegenständen dann in das passende Unterforum.

Ich muss die Bilder erst noch sortieren und mit den (hoffentlich richtigen) Kommentaren versehen.

Deshalb jetzt erst mal ein Paar Bilder von dem durch das Museum restaurierten Sanitätsbunker in Simonskall.

Normalerweise werden Führungen durch diesen Bunker nur jeden ersten Sonntag im Monat angeboten, wir hatten jedoch das Glück, das gestern vier Amerikaner angereist waren und die Museumsleute deshalb eine Ausnahme machten.

Schließlich sollte der lange Anreiseweg über den großen Teich nicht um sonst gewesen sein - und wir konnten uns an diese Führung dranhängen.

Der Sanitätsbunker in Simonskall wurde 1938 erbaut und ist nach den Aussagen der Museumsleute der einzige noch erhaltene und besichtigungsfähige Sanitätsbunker des Westwalls.

Auf diesen Bunker wurde zur Tarnung ein Wohnhaus aufgesetzt, was ebenfalls eine recht seltene Maßnahme war.

Im Eingangsbereich kann man ein Paar Inschriften erkennen, die amerikanische Soldaten nach der Eroberung des Bunkers dort hinterlassen haben.

Der Bunker war für 20 Verwundete und 4 Mann Personal (2 Ärzte und 2 Sanitäter) gedacht. Ihre Aufgabe war die Erstversorgung der Verwundeten, die dann zu den Hauptverbandplätzen weitertransportiert wurden, sofern sie nach der Erstversorgung nicht wieder einsatzfähig waren.

Im Bunker wurden sowohl Deutsche als auch Amerikaner versorgt.

Bild 1 zeigt die Inschriften im Eigangsbereich, Bild 2 ist im Flur aufgenommen, Bild 3 und 4 zeigen die noch erhaltenen Inschriften im Behandlungsraum, Bild 5 zeigt die Belüftungsanlage im Behandlungsraum.

[hohue1976]

...und weitere Bilder vom Sanitätsbunker...

...und weiter im Text....

Das erste Bild zeigt den Behandlungsraum. Im hinteren Bereich kann man die Reste der Trennwand zum Quartier für die Sanitätsoffiziere (Ärzte) erkennen.

In diesem Raum befand sich auch der Anschluß des Bunkers an das Kommunikationsnetz, den man auf Bild 3 und 4 sehen kann.

Die anderen beiden Bilder zeigen die gut erhaltenen "Feind hört mit!" - Hinweise.

[hohue1976]

...der Krankenraum...

Hier wurden dann die Verwundeten untergebracht.

Zunächst allerdings mal wieder die Wandbeschriftungen. Ich fand es einfach schön, das die Beschriftungen noch so gut erhalten sind, das ich mich da beim fotoknipsen ein wenig verausgabt habe


Auf dem vorletzten Bild sieht man die für Westwallbunker typischen Betten.

Laut dem Museumsmitarbeiter ist die Anbringung der Betten allerdings eigentlich nicht korrekt.

Er erwähnte, das in den Sanitätsbunkern immer nur zwei Betten übereinander angebracht waren.

Das letzte Bild zeigt die Tür zum Krankenraum.

[hohue1976]

...da die Sanis ja auch irgendwo.....

...untergebracht werden mussten, schließt sich an den Krankenraum das Quartier für die Sanitäter an.

Hier kann man recht gut den Unterschied zwischen dem restaurierten Teil des Bunkers und dem "Rohzustand" erkennen.

Auf Bild 1 und 2 erkennt man wieder einen Teil der Belüftungsanlage, auf Bild 3 die Bettgestelle für die Sanitäter.

Auf den letzten beiden Bildern wiedrum habe ich einmal ein Paar Details des Luftfilters auf die Speicherkarte gebannt.

[hohue1976]

...auch wenns mal gasig wird....

...war der Sanitätsbunker gerüstet.

Der zweite "Verwundetenlagerraum" war als Zimmer für gasgschädigte Soldaten ausgelegt. Dieser Raum von der Größer her dem Behandlungsraum ähnlich.

Man erkennt wieder die typischen Bettgestelle und Inschriften.

[hohue1976]

...kleinere Fundsachen...

...gab es im Vorraum zu sehen.

Das größte kleinere Stück ist ein spezieller Kleiderschrank für gasverseuchte Kleidung. Ein restauriertes Exemplar kann man im Mueseum besichtigen (die Bilder davon werden dann bei den Bildern von den Ausrüstungsgegenständen zu sehen sein).

Des weiteren werden im Notausgang des Sanitätsbunkers noch ein Paar Bodenfunde gelagert.

[hohue1976]

...zum Abschließ am Abschluß...

... noch ein Bild von außen.

Es ist wirklich nicht zu erkennen, das es sich um einen Bunker handelt.

Das aufgesetzte Haus macht die Tarnung perfekt.

Die beiden Personen im Bild sind zwei der Amerikaner. Einer der beiden ist, wenn ich die Gesprächsfetzen und die Mimik dieses älteren Herrn beim besichtigen der im Museum ausgestellten Relikte richtig gedeutet habe, ein Veteran, der sich diese Gegend vor 60 Jahren schon einmal angesehen hat.

Weiter geht es dann zu Bunker 59, einem gesprengten Regelbau 10.

Dieser befindet sich sozusagen direkt gegenüber des Sanitätsbunkers, nur halt ein wenig den Berg hoch.

...aber erst mal eine Zigarette

[hohue1976]

Bunker 59 (gesprengter Regelbau 10)

Weiter geht es mit einer Bunkerruine, die sich sehr nahe am Sanitätsbunker befindet.

Dieser Bunker ist gesprengt worden, wie wir finden aber trotzdem noch relativ gut erhalten.

Bild 1 zeigt den Eingangsbereich des Bunkers, wo sich vor der Sprengung die beiden Eingänge und die Eingangsverteidigung befunden haben. Durch die Sprengung ist davon leider nicht mehr viel sichtbar.

Bild 2 zeigt den Eingang zum angehängten Kampfraum.

Bild 3: etwas näher am Eingang

Bild 4: der ehemalige rechte Eingang

Bild 5: vom rechten Eingang in den Bereitschaftsraum hineinfotografiert

[hohue1976]

...und weiter...

Bild 1: Die Eingangsverteidigung von innen
Bild 2 und 3: Der Notausgang
Bild 4: Vom Bereitschaftsraum zum ehemals linken Eingang
Bild 5: Die neuen Bewohner dieses Bunkers

[hohue1976]

...was vom Kampfraum übrig ist...

... ist wie man sieht nicht viel.

Bild 1: der Eingang zum Kampfraum
Bild 2: die Scharte
Bild 3: Durchzug ist bei der Rückseite garantiert
Bild 4: Sprengschäden
Bild 5: Sprengschäden

[hohue1976]

...jetzt habe ich doch glatt die Überleitung ....

...vergessen in den letzten Post zu schreiben.

Na ja, egal

Unser nächstes Ziel waren die Buhlert - Bunker.

Auf dem Parkplatz (alte Bundesstraße) angekommen, trafen wir auf einen Kollegen aus Holland, der sich mit seinem Auto hoffnungslos festgefahren hatte.

Er war schon früh morgens angekommen, als die Schranke, die jetzt den Pionierweg absperrte noch offen stand. Mit seinem Auto war er wohl ziemlich nah an die Buhlertbunker herangekommen und hatte sich den ganzen Tag mit Fotografieren und Dokumentieren der Buhlertgruppe Zeit gelassen - zwischenzeitlich wurde aber die Schranke geschlossen.

Leider hat er dann die folgenschwere Entscheidung getroffen, mit dem Auto seitlich an der Schranke vorbeizufahren. Weit ist er nicht gekommen, da sein Auto nach knapp andertalb Metern eine innige Verbindung mit einem Baumstumpf eingegangen ist.

Bei dem Versuch, ihm irgendwie aus seiner festgefahrenen Lage herauszuhelfen haben wir noch ein wenig über Bunker geplaudert. Er beschäftigt sich wohl schon seit längerem mit Bunkeranlagen und dokumentiert seine Ausflüge wohl ziemlich akribisch. Momentan arbeitet er daran, sein Bildmaterial und seine Berichte auf einer Webseite zusammenzufassen.

Hoffentlich ist die anschließende Bergungsaktion (er wollte dann die Polizei rufen) nicht zu teuer geworden, denn die Schäden an seinem Auto allein dürften schon eine dicke Rechnung ergeben.

Nun aber zurück zum Thema:

Entlang des Pionierweges befindet sich u.a. ein Wasserbunker, den wir auch kurz besucht haben.

Der Bunker ist verschlossen, durch ein Loch in der Holztür konnten wir aber trotzdem ein Bild vom Vorraum des Bassins machen.

[htim]

Schöner Artikel, tolle Foto's.