Nachdem wir den Pionierweg entlangspaziert sind (der Hinweg war wirklich entspanntes spazieren, sehr angenehm und außer uns so gut wie niemand unterwegs), kamen wir dann an die allseits bekannten Fischteiche.
Falls unser holländischer Kollege dieses hier mitliest: Von hier aus hätte man mit dem Auto in Richtung Silberscheid fahren können, ohne das eine Schranke im Weg gewesen wäre. Das haben wir aber auch bis dato nicht gewußt.
Von den Fischteichen aus ist es nur noch ein kurzes Stück bergauf und man findet zuerst den Bunker 139/40.
Es handelt sich bei diesem Bunker um einen Regelbau Typ 11.
Bild 1: Scharte (Die Scharte ist so ziemlich der einzige Teil des Bunkers, den man vom Weg aus sehen kann.)
Bild 2: Der Eingangsbereich des Bunkers mit der noch erhaltenen Nummer 139/40
Bild 3: Da der Eingang zum Kampfraum die "hellste und freundlichste Öffnung" im Bunker ist, haben wir uns zuerst dort hineingetraut.
Man kann erkennen, das der Eingang verwinkelt ist, um der Mannschaft im Gefechtsraum zusätzlich Schutz zu bieten.
Bild 4: Der Betontisch für die Bunkerbewaffnung mit darüberliegender Öffnung. Diese Öffnung war natürlich mit einer Schartenplatte verschlossen. Wie fast jedes leicht entfernbare Metallteil fehlt diese hier. Nach dem Krieg war halt das Metall knapp und die Schrotthändler eifrig.
Bild 1: Wir haben 139/40 durch den rechten Eingang, der dem Eingang zum Kampfraum am nächsten liegt, betreten.
Bild 2: nochmals die Bunkernummer, diesmal mit einer Gewehrscharte (?)
Dieses Bild ist in der Gasschleuse (?) aufgenommen.
Ab hier regiert leider ein wenig das Chaos. Ich war leider mit dem fotoknipsen langsamer als mein bruder, der mit der lampe durch den bunker gelaufen ist, von daher habe ich nicht mehr so 100%ig im Kopf in welchem Raum ich welches bild aufgenommen habe
Bild 3: Die Scharte von innen, das müßte in rechten Bereitschaftsraum gewesen sein. Man erkennt auch noch die Spuren der Bettgestelle und Teile der Lüftung.
Bild 4: Nochmal Spuren der Bettgestelle
Bild 5: dito
Was mir in Bunker 139/40 positiv aufgefallen ist: Man findet keinen Müll und nur einer der beiden Räume hat ein wenig Grafitti abbbekommen.
Außerdem ist in jedem Raum der Boden wie frisch gekehrt.
Hält da irgendjemand die Bunker sauber ? Wenn ja: Prima Sache das.
Der Bunker 139/40 verfügt noch über einen zweiten Bereitschaftsraum, an den sich ein separater Raum mit der Flankierungsscharte anschließt.
Auch hier fehlen die Schartenplatten, aber der Bunker hat wie man auf dem Bild vom Eingangsbereich weiter oben feststellen kann seinen wehrhaften Charakter durch die als Treppenscharte ausgeführte Betonkonstruktion meiner Meinung nach behalten.
Noch ein Paar Fotos in loser Reihenfolge:
Bild 1: Der Notausgang - Hier kann man sogar noch die Konstruktion erahnen. Der Notausgang war mit zwei "Reihen" Holzbalken / Steinen nach innen verschlossen und der Schacht, der nach außen führte war mit Sand verfüllt.
Im Fall, das die Bunkerbesatzung den Notausgang benutzen musste, wurden die Holbalken / Steine entfernt und dann der Schacht freigegraben.
Das Ganze hatte den Sinn, das die Angreifer den Bunker nicht durch Sprengmittel, die Sie in den Schacht geworfen hätten, zerstören konnten.
Andererseits: Wenn ich mir so rein für mich vorstelle, ich müsste durch den Notausgang den Bunker verlassen: Ich weiß nicht, ob ich mich bei dem Gedanken auf einmal nur ein Paar Meter vom Bunker entfernt aus der Erde zu erscheinen (also mitten im Getümmel) wohlgefühlt hätte
Bild 2: Im zweiten Bereitschaftsraum. Man sieht, das ein wenig Wasser im Bunker steht. Müsste man wohl mal abschöpfen, dann würde es schon fast wohnlich sein
Bild 3: Wieder eine von den Spinnen, die man überall im Bunker findet.
Bild 4: Eine Gewehrscharte von innen
Bild 5: Eine von den in die Bunkerwand eingelassenen Holzleisten. An diesen Holzleisten konnten Nägel, Haken, usw. angebracht werden. So eine Art "Kleiderständeranbringmöglichkeit"
Schade, das wir nicht früher losgefahren sind und bessere Ausrüstung mitgenommen haben, deshalb findet mein kleiner Bericht hier fast schon sein Ende.
Anders als die 1,99-Euro Lidl - Akkus für die Kamera, die bis dato prima durchgehalten haben verabschiedete sich mein toller gelber Megasuperhelltollprima - Handscheinwerfer bei den ersten Aufnahmen von Bunker 131.
Man findet diesen Bunker, wenn man vom 139/40 weiter dem Schotterweg folgt. Er liegt ein wenig weiter im Wald als der vorige Bunker, man kann den Trampelpfad, der zu 131 führt aber eigentlich kaum übersehen.
Die Buhlert-Gruppe ist halt sehr unbekannt
Bunker 131 ist ein Regelbau Typ 10, wie auch schon der weiter oben gezeigte Bunker 59, allerdings ist 131 nicht gesprengt.
Bild 1: Die Scharte des angehängten Kampfraumes - man beachte den Baum, der praktisch an den Bunker herangewachsen ist.
Bild 2: Ein kleines Stück weiter: Marcel beim Versuch ein wenig Licht ins Dunkel der flankierenden Gewehrscharte zu funzeln
Bild 1: Die Scharte der Eingangsverteidigung, da war die Lampe noch einigermaßen fit und hell
Bild 2: Mal etwas näher und reingeblitzt. Man erkennt wieder die typischen Spuren der Bettgestelle im Bereitschaftsraum
Bild 3: In den linken Eingang hineinfotografiert. Man erkennt die Nummer 131 noch ganz schwach.
Bild 4: Da war die Handlampe dann schon funzelig.
Bild 5: Da steht schon ein wenig mehr Wasser drin.
Wir haben uns an dieser Stelle dann dazu entschlossen, unseren Ausflug abzubrechen und zu vertagen.
Mit der rapide schwächer werdenden Handlampe und wegen das im Bunker stehenden Wassers, welches das Erkennen von Stolperfallen nicht gerade einfacher macht, sind wir dann zurück zum Auto gewandert.
Der Rückweg hatte dann schon mehr etwas von "Gewaltmarsch" denn von gemütlichem Spazieren, da sich die Wettergötter dazu entschlossen hatten, uns noch ein wenig von oben zu bewässern.
Aber egal, es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung.
Das war unser erster Ausflug an den Westwall und wir sind sicherlich nicht das letzte Mal dort gewesen.
Wir werden uns die restlichen Bunker der Buhlert Gruppe sobald möglich genauer ansehen.
Allerdings werden wir beim nächsten Mal auf jeden Fall auf bessere Ausrüstung achten, besonders was die Beleuchtung angeht.
Auch wenn die Buhlert-Gruppe sicherlich keine "größeren" Gefahren oder Stolperfallen birgt, in den Bereitschaftsräumen ist es so gut wie zappenduster und die "Kanalisationsöffnungen sind nicht mit Gittern abgedeckt, was diese ca. 20x20 cm großen Löcher im Boden zur Stolperfalle machen kann - sehr unangenehmer Gedanke, sich da die Knöchel zu verstauchen, denn auch wenn man nicht allein unterwegs ist, muß man ja immerhin noch eine "kleine" Strecke bis zum Auto zurücklaufen.
An meiner Fototechnik muss ich sicherlich auch noch einiges verbessern.
Ein wasserdichtes Behältnis für die mitgebrachten Bücher wäre auch eine feine Sache (mein im Museum neu gekauftes "Vom Denkmalwert des Unerfreulichen" sieht jetzt sehr authentisch gebraucht aus )....
... und dies und das....
Also haben wir eine lange "To Do" - Liste fürs nächste Mal, aber was solls - jeder lernt dazu
Wir möchten uns an dieser Stelle noch bei den Leuten vom Museum in Vossenack bedanken, speziell bei dem Herrn, der uns durch den Sanbunker geführt hat - vielen Dank für das nette Gespräch nach der Führung.
Die restlichen Bilder aus dem Museum werde ich die Tage bei "Ausrüstung und Waffen" einstellen, wenn ich ein wenig mehr Überblick über das alles habe, was ich fotografiert habe - das sind noch ein Paar Bilder mehr als die Bunkerbilder.
Wunderbarer Bericht. Ein paar Bilder haetten sicher ein bisschen besser ausgeleuchtet sein koennen, aber dafuer hast Du ja wirklich alles sehr ausfuehrlich erlaeutert.
Hast Du einen der Amerikaner mal zu seinen damaligen Erlebnissen ausgehorcht? Das haette mich ja in den Fingern gejuckt
Schoen´ Gruss
I would never want to be a member of a group whose symbol was a
guy nailed to two pieces of wood. ~ George Carlin ~
Echt super Bericht weiter so!!!!!!!!
Aber ihr seit nicht wirklich nur mit einer Lampe losgewesen
Aber du hast ja schon gesagt das du an der Ausrüstung noch arbeiten willst.
Nur als Tip ich habe immer 1 Lampe +Notlicht (kleine Maglite oder Led) pro man der mitgeht dabei.
Wobei man auch immer Ersatzbirnen und Reservebatterien mit dabei haben sollte.
Soweit ich auf den Bildern erkennen konnte habe ich fast den selben gelben
(Flakscheinwerfer)wie du.
Meiner hat eine 100 Watt Halogenbirne und ich muss sagen das das echt hell ist.
Leider ist der Akku immer nach 20-30min leer
Aber bei der Leistung
Gruss
White
Alfred, leider habe ich es versäumt den älteren Herren genauer auszuhorchen.
Ich hatte zwischendurch einfach das Gefühl, das der alte Herr doch schon ein wenig mit seinen Erinnerungen gekämpft hat, als er sich den Bunker angesehen hat. Da wollte ich nicht wirklich mit meinen Fragen stören. Im Museum habe ich ihn nur reden hören, war aber zu sehr in mein fotoklickse vertieft.
Aber wenn ich mich recht erinnere, dann hat er, bzw. seine Tochter (?) im Gästebuch des Museums einen recht langen Eintrag hinterlassen. Wenn ich das nächste Mal da bin, schau ich da noch mal rein.
White, nenene Wir hatten schon noch eine zweite Lampe dabei, aber wir hätten ohne die Handlampe ganz von unserem Plan "einer geht mit der Taschenlampe, einer hält die Handlampe als Fotolicht und der dritte fotoknipst" abweichen müssen. Nur mit einer Taschenfunzel war uns das Ganze zu risikoreich. Dennoch gebe ich Dir recht, wir hatten ZU WENIG Licht dabei.
Das kommt so nicht mehr vor. Selbst so bekannte und gutbesuchte Anlagen wie der Buhlert sind ohne Licht einfach zu gefährlich. Und wenn man sich bloß die Rübe an einem Türrahmen stößt - es muss ja nicht sein, das man das FirstAid - Kit auspacken muß, denn das Ding bringe ich lieber unbenutzt wieder mit nach Hause
Echt toller Bericht..
Hut ab..
Leider bin ich etwas weit von der gegend weg um mir das mal auf die Schnelle selber anzusehen.
Daher danke nochmal für die vielen Foto´s
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