Flugplatz in Biblis-Jägersburgerwald?

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  • seuchenkarl
    Ritter


    • 29.03.2006
    • 321
    • Hessen/Nordheim
    • 2 augen+hirn

    #1

    Flugplatz in Biblis-Jägersburgerwald?

    Ich wollte mal meine zukünftigen nachbarn in hessen fragen ob sie was von diesem flugplatz zu berichten haben und eventuell olle karten usw anzubieten hätten.

    war jetzt schon ein paar mal dort und fand den eingang eines gesprengenten bunkers+schienen im wald.natürlich ist alles zugewuchert.

    danke im voraus
    ╬ ╬ ╬ Corruptissima re publica plurimae leges ╬ ╬ ╬
  • seuchenkarl
    Ritter


    • 29.03.2006
    • 321
    • Hessen/Nordheim
    • 2 augen+hirn

    #2
    Also ich hab schonmal was gefunden über das flugfeld,man nannte es früher im krieg"schafsheide".Interessant ist,das man bis zu 1000 angestellte hatte und von dort der erste Strahlenbomber der Welt gen Frankreich startete.

    „Jägerhof“ bei Biblis
    Speisen im trügerischen Idyll
    leer
    Keine Frage: Der „Jägerhof“ am Waldrand zwischen Einhausen und Biblis macht etwas her. Den großen Hallen dieses Reiterhofs vorgelagert ist ein Ensemble stattlicher Fachwerkhäuser; die großteils frisch renovierten Gebäude auf dem riesigen Areal bieten Gesellschaften bis 500 Personen Raum.

    Wer genau hinschaut, merkt indes, dass hier etwas nicht stimmt. Mit dem ab 1936 angelegten Idyll camouflierte die Reichsluftwaffe einen Flugplatz mit tausenden Beschäftigten, der besonders für den Frankreich-Feldzug von großer Bedeutung war – Tarnname „Schafweide Biblis“.

    Um den Trug perfekt zu machen, hielt sich das Militär eine eigene Schafherde. „Die Schafhüterin bekam ein besonderes Zeichen, wenn sie mit den Tieren die ‚Weide‘ zu räumen hatte“, schrieb der Heimatforscher Peter Fink. Denn die Weide war das Rollfeld, das Fachwerkensemble die Horstkommandantur eines Flugplatzes, wo unter anderem Stukas und die Arado Blitz, der erste Strahlenbomber der Welt, zu tödlichen Unternehmen starteten.

    Niemand hatte aber den Bauherren erklärt, wie ein südhessischer Bauernhof aussah, und so errichtete man einen für die Region völlig untypischen Schein-Bauernhof, der die zahlreichen Bombardements gegen Kriegsende weitgehend überstanden hat.

    Die heutigen Restaurant-Betreiber haben das Glück, das große Anwesen in friedlichen Zeiten zu bewirtschaften. Beim Umgang mit Salz freilich ist für das nächste Mal eine glücklichere Hand anzuraten. Etwas weniger hätte sowohl den einwandfreien Zutaten des Lachssteaks in Rieslingsauce mit Bandnudeln und Salat (14 Euro) als auch den etwas zu lang gebratenen Filetspitzen „provinzial“ mit Bandnudeln und Salat (10,50 Euro) gut getan, dessen Würzung sonst durchaus gelungen war. Das sprichwörtliche Salz war auch in der gehaltvollen Tomatencremesuppe (2,50 Euro) im Übermaß vorhanden.

    Andere Gerichte bewiesen, dass auch in der ehemaligen Kriegskulisse einiges seine Richtigkeit hat: Weniger der unscheinbare gebackene Camembert mit Preiselbeeren und Weißbrot zu 5,50 Euro, dafür das wuchtige, aber zarte argentinische Rumpsteak mit Pfefferrahmsauce, Kartoffelkroketten und Salat (16,50 Euro). Einwandfrei waren auch die Tiramisùschnitte mit heißen Schattenmorellen und das Eis mit heißen Himbeeren (beides 4,50 Euro); für letzteres notgedrungen Schokoladen- statt Vanilleeis zu nehmen, darf als Ausweis von Experimentierfreude durchgehen.

    Weil auch die Getränke bezahlbar (0,5 Liter Pils: 2,90 Euro; 0,7 Liter Wasser: 4 Euro; Espresso: 1,80 Euro) und gut sind (0,2 Liter Dornfelder oder Riesling Kabinett aus dem pfälzischen Freinsheim für 3 beziehungsweise 2,70 Euro), scheint die wechselvolle Geschichte des Geheim-Gehöfts vorläufig zu ihrem guten Ende gekommen zu sein.

    Nach dem Krieg nämlich hatte zunächst die US-Air-Force, dann die Möbelfabrik des Philanthropen Karl Kübel die „Schafweide“ genutzt; im Westen des Geländes stehen die Antennen von „Radio Free Europe“, ehedem US-Propagandasender für Osteuropa. Aber erst mit Reitpferden und Gasthaus kann der schöne Schein zur Geltung kommen und die trübe Vergangenheit in den Hintergrund treten. Zum perfekten Idyll fehlt dem Jägerhof nicht viel. Schon gar kein Salz.

    Bitte beachten Sie das Datum des Artikels. Der Bericht der Dippegucker ist eine Momentaufnahme. Das Angebot, die Öffnungszeiten und die Preise können sich verändert haben.
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    • Simon
      Heerführer


      • 05.02.2004
      • 2275
      • Linsengericht
      • Helix 10 , Helix 12

      #3
      Als Schafsweide kenn ich den ehemaligen Einsatzflughafen zweiter Ordnung in Zellhausen bei Seligenstadt.

      Siehe auch online unter url:



      mfg

      Simon

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      • seuchenkarl
        Ritter


        • 29.03.2006
        • 321
        • Hessen/Nordheim
        • 2 augen+hirn

        #4
        ich kenne das gelände in biblis und weiß um den flugplatz schon seit ich mal jung war(lang isses her),aber der name schafsweide ist mir heute das erste mal untergekommen.die beschreibung passt hundert pro.

        nur frage ich mich,ob das alles oberirdisch abgelaufen sein soll--die gebäude an sich sind eigentlich unterdimenzioniert für so nen großen flugplatz
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        • A4 Rakete
          Heerführer


          • 14.03.2005
          • 1432
          • NRW

          #5
          Hallo seuchenkarl, nach den mir vorliegenden Unterlagen wurde der Flugplatz unter den Decknamen "Preßspan" geführt.
          Es war ein Einsatzhafen 1.Ordnung mit Grasnarbe
          Vorausgesetzt wir meinen natürlich den Gleichen.
          Hast du irgendwelche Koordinaten über den Platz?

          Gruss A4 Rakete
          semper prorsum - numquam retrorsum

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          • seuchenkarl
            Ritter


            • 29.03.2006
            • 321
            • Hessen/Nordheim
            • 2 augen+hirn

            #6



            links die gebäude sind die oben beschriebenen,rechts gegenüber dem letzten gebäude(im Wald)ist der gesprengte bunker.sind noch massig schienen usw zu finden.wohin die führten=hab ich null plan.
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            • A4 Rakete
              Heerführer


              • 14.03.2005
              • 1432
              • NRW

              #7
              Also die Koordinaten des Flugplatzes den ich meine sind: 10 km NO Worms , 3 km O Biblis.

              Gruss A4 Rakete
              Zuletzt geändert von A4 Rakete; 20.07.2006, 21:14.
              semper prorsum - numquam retrorsum

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              • seuchenkarl
                Ritter


                • 29.03.2006
                • 321
                • Hessen/Nordheim
                • 2 augen+hirn

                #8
                dann isses der bestimmt--ich frage mich aber,wie ein Strahlenbomber übers feld starten kann??oder verwechsel ich strahlenbomber mit düse??
                ╬ ╬ ╬ Corruptissima re publica plurimae leges ╬ ╬ ╬

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                • A4 Rakete
                  Heerführer


                  • 14.03.2005
                  • 1432
                  • NRW

                  #9
                  Lagekoordinaten: 49° 41´ 15" N - 08° 30´ 00" O
                  semper prorsum - numquam retrorsum

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                  • A4 Rakete
                    Heerführer


                    • 14.03.2005
                    • 1432
                    • NRW

                    #10
                    Zitat von seuchenkarl
                    dann isses der bestimmt--ich frage mich aber,wie ein Strahlenbomber übers feld starten kann??oder verwechsel ich strahlenbomber mit düse??
                    Das kommt immer auf die Länge der Startbahn an.
                    Strahlenbomber / Düse ,Düsenstrahler ,damit kann eigentlich nur die Ar 234 (Arado) gemeint sein. http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Waffen/Ar234.htm

                    Gruss A4 Rakete
                    semper prorsum - numquam retrorsum

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                    • seuchenkarl
                      Ritter


                      • 29.03.2006
                      • 321
                      • Hessen/Nordheim
                      • 2 augen+hirn

                      #11
                      danke--des passt
                      ╬ ╬ ╬ Corruptissima re publica plurimae leges ╬ ╬ ╬

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                      • A4 Rakete
                        Heerführer


                        • 14.03.2005
                        • 1432
                        • NRW

                        #12
                        Zitat von seuchenkarl
                        danke--des passt
                        Gern geschehen
                        Gruss A4 Rakete
                        semper prorsum - numquam retrorsum

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                        • Simon
                          Heerführer


                          • 05.02.2004
                          • 2275
                          • Linsengericht
                          • Helix 10 , Helix 12

                          #13
                          Hab hier mal eine Luftaufnahme von der Schafsweide in Babenhausen/Zellhausen

                          mfg

                          Simon
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                          • Jürgen Zapf
                            Ratsherr


                            • 27.01.2005
                            • 244

                            #14
                            Hallo Leute,

                            Biblis war ein sogenannter Einsatzhafen I. Ordnung, d.h., er verfügte über eine sogenanntes Luftwaffengut (das waren die Gebäude, die heute noch im Norden des Platzes stehen), und vor allem über einen Eisenbahnanschluss.
                            Das Rollfeld war da, wo heute die Antennenanlage steht, und der Strahlenbomber (Schwachsinn im Quadrat, was für Strahlen soll der denn ausgesendet haben), das waren die Arado Ar 234-Aufklärer des Sonderkommandos Sommer, die dort vom 10. November 1944 bis zum 14. März 1945 stationiert waren und dort ab Anfang Januar 1945 auch eine Einweisung der 1.(F)/100 auf diesen Typ durchführten.

                            Der Platz ist erforscht und dokumentiert, dazu gab es in den Bergsträßer Heimatblättern eine Veröffentlichung.

                            Und unterirdisch bei dem Grundwasserpegel????????

                            MfG
                            Zf

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                            • Jürgen Zapf
                              Ratsherr


                              • 27.01.2005
                              • 244

                              #15
                              Ergänzung zur vorherigen Anmerkung:

                              Der Schreiberling des "Dippegucker" sollte wirklich beim Kosten und Maulen bleiben, das Gasthaus Jägerhof hat nun mit dem E-Hafen nichts zu tun (außer, dass es zufällig an der Ecke des Jägersburger Waldes liegt).

                              Und eine Schafweide war jeder E-Hafen, denn der Platzlandwirt hatte eine Schafherde, die das Gras auf dem Rollfeld so kurz halten sollte, dass der Platz auch kurzfristig anfliegbar war.

                              MfG
                              Zf

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