auch von mir vielen Dank für das einscannen. Da wir Schwalbe 1 ja auch schon besichtigt haben, können wir beide Berichte sehr gut für unsere Presse Seite verwenden!
Komplettes Höhlenkataster? Wie viele Seiten hat Dein Bericht insgesamt?Gruß Bingo
Das Höhlenkataster hat mit dem Dorschbericht nichts zu tun.Ich verschicke auch nichts mehr. Habe noch nie was zurück bekommenen, allerdings viel verschickt.
Warum will Elmar Dederich ein Buch auf den Markt bringen?
Es gibt eines von Kai Olaf Arnzinger, Stollen im Fels und Öl fürs Reich.
Zudem ist im Dorsch Bericht auf etwa 26 Seiten das Kriegstagebuch der Oberbauleitung Objekt Schwalbe I enthalten.
Weil es in dem bestehenden Buch vor allem um den technischen Hintergrund geht. Er aber möchte die LEIDEN der Betroffenen Kriegsgefangenen und die damit verbundenen Umstände in den Vordergrund stellen.
Ich persönlich finde das Buch von Arzinger nicht schlecht. Allerdings lässt es viele Facetten unberücksichtigt oder spricht sie nur am Rande an. Insbesondere die Problematik des Zwangsarbeitereinsatzes kommt zu "kurz". Darüber könnte man viel mehr bringen. Material dürfte hinlänglich bekannt sein.
Ich persönlich finde das Buch von Arzinger nicht schlecht. Allerdings lässt es viele Facetten unberücksichtigt oder spricht sie nur am Rande an. Insbesondere die Problematik des Zwangsarbeitereinsatzes kommt zu "kurz". Darüber könnte man viel mehr bringen. Material dürfte hinlänglich bekannt sein.
Gruß
Bingo
@Frank
Das Kriegstagebuch der Oberbauleitung Projekt Schwalbe1 gibt auf 26 Seiten auch einiges her.
Das findest Du im Dorsch-Bericht direkt unter Schwalbe 1
Großes Interesse an Schwalbe-Stollen
03.06.2008 / Lokalausgabe
Dieses Bild zeigt den Blick direkt in den nördlichen, verschütteten Stolleneingang. Die Teilnehmergruppe befindet sich an der Absperrung genau über dem Tunnel am Wanderweg, dem volkstümlich so genannten OT-Weg (OT=Bauleitende "Organisation TODT").
Zur Exkursion "Rodenberg" hatten sich am Sonntag am mit rund vierzig Teilnehmern eine unerwartet große Teilnehmerzahl eingefunden. Sicherlich auch, weil ein Stollen besichtigt wurde, der am Ende des Zweiten Weltkriegs gegraben wurden — als Teil des Projekts Schwalbe I.
Mit Ulrike Lischka und Antonius Fricke von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Menden ging es im Rodenberg zunächst zum gut erreichbaren und unverkennbaren, an einem Wanderweg liegenden nördlichenStolleneingang des im Winter 1944/45 errichteten Stollens durch denRodenberg.
Dieser Stolleneingang war sowohl den älteren Teilnehmern aus eigener Kindheitserinnerung als auch etlichen jüngeren Teilnehmern aus den Erzählungen der Eltern, aber auch aus dem Ergebnis eigenen Interesses und eigener interessierter Geländeerkundung wohl bekannt. Damit kann das Stollenmundloch als Teil des riesigen Irrsinnprojektes der Nazis, nämlich eine unterirdische bombensichere Fabrik zur Gewinnung von Flugzeugbenzin aus Kohle im Steinbruch Emil in Oberrödinghausen, dem jetzigen Übungsgelände der Polizei, zu bauen, als bestätigt gelten.
Im weiteren Verlauf der Exkursion stand dann das Gelände der Rodenburg unter dem Gesichtspunkt der möglicherweise schon vor Ritter Goswin vorhandenen Wallanlagen für eine Wallburg im Mittelpunkt. Die im Volksmund so genannte "Hünenburg", von der man glaubte nur "Hünen" bzw. "Riesen" hätten sie errichten können, ist durch die intensiven Steinbrucharbeiten der Vergangenheit heute höchstens nur noch zur Hälfte vorhanden.
Danach führte der Exkursionsweg steil den Rodenberg hinauf und auf der nördlichen Seite in Richtung der entfernten Ruhr als Entnahmestelle der Wasserleitung zugewandten Seite hinunter.
Stollen noch begehbar
Dort befinden sich am Hang des Rodenberges an zwei getrennten Stellen eine nur schwierig überschaubare Ansammlung an Erdaufschüttungen, tiefen Gräben und möglicherweise gleich mehreren zum Teil wohl versuchsweisen Stolleneingängen. Hinzu kommt unter anderem der Überrest des nach dem Kriege mindestens zur Hälfte zugeschütteten OT-Teiches und ein hangaufwärts liegender Stolleneinbruch.
Spätestens hier wurden sowohl von den älteren Teilnehmern als Augenzeugen, aber auch den jüngeren Teilnehmern — letztere naturgemäß zunächst besonders intensiv an dem Stollen interessiert— eine geradezu überwältigende Fülle an Einzelheiten zum Stollen genannt.
Dabei spielte das menschliche Leid der Zwangsarbeiter immer wieder in großer Betroffenheit bei alt und jung eine große Rolle. Die menschenverachtende Brutalität des Projektes Schwalbe I mit den möglicherweise mehr als zehntausend davon direkt betroffenen Menschen ging allen "unter die Haut". Sei es durch persönliche Kindheitserinnerungen oder anhand dieser Erzählungen bei den jüngeren Teilnehmern.
Technisch kann unbeschadet des sich erneut bestätigenden, dringenden wissenschaftlichen Forschungsbedarfs für alle Aspekte — sowohl der menschlichen als auch der organisatorisch-technischen — von Schwalbe I gelten, dass als vorläufig gesicherte Erkenntnis sich ergibt, dass der Stollen in ganzer Länge unter dem Rodenberg fertiggestellt worden ist. Möglicherweise ist er heute noch begehbar.
Es sollen im Stollen noch Schienen und Wagen der Lorenbahn — die sich wohl vom südlichen Stollenmundloch westlich auf heute noch gut begehbarem und genutztem Weg um den Rodenberg zum nördlichen Stolleingang hingezogen haben soll — und andere Geräte vorhanden sein.
Es wurde unter anderem von Barackenlagern auf der Kluse, am Hexenteich und im Gebiet Lahrfeld berichtet. Ferner gab es neben einer Fülle an sonstigen Detailangaben eine ganze Reihe von Hinweisen auf den Verlauf der Wasserleitung zwischen der Ruhr und Oberrödinghausen.
Da eine kurze Suche unter dem Stichwort Schwalbe I im Internet genügt, um klar zu legen, dass die bisher schon sehr bekannten Stollen im Hönnetal, die auf dem Gebiet der Stadt Hemer liegen, immer wieder illegal aufgesucht werden, muss nachdrücklich von Seiten der für den Rodenberg zuständigen Unteren Denkmalbehörde der Stadt darauf hingewiesen werden, dass jedes Öffnen der Stollenmundlöcher im Rodenberg und jedes weitere Betreten oder gar Durchgehen des Stollens aus Sicherheits- und aus denkmalpflegerischen Gründen illegal und verboten ist.
Die nächste Exkursion im Rahmen der Bodendenkmalpflege ist mit einer Teilbegehung des historischen Salzweges und Besichtigung der Michaelskapelle in Werringsen für den 14. September geplant.
Hab ich selbst, ist empfehlenswert, da auch einiges zum Thema Lager, geplante Versorgung, Umgebung, Geschichte zum Kriegsende und danach etc. drin steht. Preis-Leistung ist durchaus OK.
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