auch bei Wohnbebauung wurde so verfahren. Die Luftschutzwarte sollten Brandbomben auf die Straße werfen oder ablöschen. Allerdings ging man davon aus, das die Brandbomben auf dem Dachboden(bei durch Sprengbomben oder Luftminen abgedeckten Dächern) zu liegen kommen. Tatsächlich haben insbesondere die von den Briten benutzten Stabbrandbomben durch ihre dünne, lange Zylinderform nicht nur intakte Dächer durchschlagen, sonder sind meistens durch die hölzernen Fehlbodendecken durch mehrere Stockwerke marschiert. Durchschläge bei 3-4 stöckigen Gebäuden bis ins Erdgeschoß waren keine Seltenheit. Somit stand hier der Luftschutzwart auf verlorenem Posten(wenn er nicht schon durch die Sprengbomben getötet wurde), er konnte einfach nicht alle Stockwerke gleichzeitig kontrollieren und gerade die Stabbrandbomben wurden in unglaublich großen Mengen innerhalb kürzester Zeit abgeworfen.
Trotzdem gibt es Berichte über erfolgreiche Aktionen.
Grüße aus dem Allgäu, Jo
Zuletzt geändert von Steinzeug; 06.07.2008, 22:18.
Grund: sollte jetzt lieber ins Bett gehen, die Tippfehler häufen sich...
naiv? Ja stimmt, genauso naiv, wie die Vorstellung Russland im Handstreich erobern zu können... Bezahlt haben hier wie dort diejenigen, die dem Probagandagedöns folgen mussten. Aber lassen wir das, ist hier nicht das richtige Forum für solche Diskussionen.
@ linux_blAcky,
Zitat:"minus 11 und minus 13 dioptrien...", na das spricht für Deinen Augenarzt/Optiker!
Aber zurück zum Thema: Ich kenn die Örtlichkeiten nicht, aber Unterstand für nen Brandbeobachter scheint mir(wobei ich natürlich einen gewissen "Tunnelblick" in Sachen Feuerwehrgeschichte nicht verleugnen kann) für die wahrscheinlichste Möglichkeit. Bei solchen Beobachtungsständen stand eine großzügige Rundumsicht nicht im Vordergrund sondern eher der Schutz bzw. das möglichst lange Funktionieren des Postens. Die trichterförmigen Öffnungen reichen aus, um den Einschlag zu beobachten und dem Brandbekämpfungstrupp grob die Richtung vorzugeben. Die Sehschlitze in den dafür überwiegend genutzten Splitterschutzzellen sind noch deutlich kleiner.
Hier fehlen jetzt einige Beiträge ohne inhaltlichen Bezug.
Zur Naivität: Vielleicht sollten einige "aufgeklärte" Zeitgenossen mal von ihrem hohen Ross der Deutungshoheit absteigen und zeitgeschichtliche Vorgänge und Verhaltensweisen auch als solche betrachten.
Eine Brandbombe, die das Ziegeldach durchschlagen hat, in einem Sandkasten zu ersticken, war immerhin eine Chance auf den Erhalt der eigenen Wohnung. Selbst der Versuch ist immer noch besser als zuzuschauen....
Was waren unsere dummen, verführten Vorfahren doch Naiv...
Weitere Anmerkungen bitte nur noch zum Thema Luftraumbeobachter!
Hier fehlen jetzt einige Beiträge ohne inhaltlichen Bezug.
Weitere Anmerkungen bitte nur noch zum Thema Luftraumbeobachter!
Danke!
Hier nun einige Angaben zu Gebäude:
1928: Bau der Fabrikationsstätte in Hannover-Hainholz Hansastrasse 4
Hier wurden ab 1928 Konserven- und Fischdosen hergestellt, noch unter der Führung von Günther Wagner.
1934-39: Erweiterung des Werksgeländes bis zu einer Fläche von 35.000m²
1938: Herstellungsbeginn von Kunststoffartikeln und Kombidosen
1945: Das Verwaltungsgebäude und 40% der Fabrikation werden durch ein Feuer vernichtet.
1947: Abschluß des Wiederaufbaus des Werkes
Quelle: IG-Metall Verwaltung Hannover (Auszug)
Zu 1945, wenn es dem eigenen Brandschutz gedient haben sollte, war es nicht gerade erfolgreich.
Halte den Bau durchaus für die Brandschutzausschau möglich,allerdings
denke ich das es Aufgund der Unvorteilhaften Sicht evt. daneben einen
kleineren Bau gegeben haben muss der dann womöglich bei dem Brand
1945 in Mitleidenschaft gezogen wurde.Ansonsten Spricht schon was dafür
da ja eine Fabrik durchaus an dem Erhalt u. der Verhütung von Bränden
gelegen war.Sicheres könnte man sagen wenn man auf das Dach der Fabrik kommen könnte.
mfg SPittfire
Suche alles was mit Feuerwehr,Feuerschutz/löschpolizei, vor 1945 zu tun hat.Suche auch immer alles vom DRK(1933-1945) Melde mich auf jedenfall.
@steinzeug hat alles logisch dargestellt - aber warum, was und wann dann zu dieser zeit gemacht wurde, ist nicht immer mit logik nachzuvollziehen - kann mir auch vorstellen, dass die zusätzliche bauwerkserhöhung - statisch aufs dach eines aufzugsbau? raufgesetzt - eine schlussfolgerung sein kann, sein eigenes werksgelände gegen die damaligen äußeren bedingungen ganz einfach zu schützen - gibt es denn pläne von den bauten? - das könnte einiges an aufklärung bringen
Anbei noch ein Überblick, was alles um das Objekt an "lohnenden" Zielen im WK II gab.
Vielleicht wird hieraus deutlich, dass es sich schon um einen Raum für die Luftraumverteidigung handeln könnte:
- im Norden die Reichsautobahn
- in direkter Nähe der Mittellandkanal
- gegenüber (ca. 200 m entfernt) die Heeresbekleidungskammer (heute nur noch 1/3 erhalten)
- Ausfallstraße von Hannover kommend (hier Brücke über den Kanal, nicht gekennzeichnet)
Über weitere Industrieobjekte in unmittelbarer Nähe, liegen mir noch keine Erkenntnisse vor.
... vergiß den recht groß geratenen Gleisanschluß des Werkes nicht.
Ansonsten leiste ich Abbitte für die nicht erkannte Vermauerung der Öffnungen auf der linken Seite ...
... die Öffnungen sind mir trotzdem zu klein zum Beobachten. Zumindest nicht für ne Luftraumbeobachtung. Da schaut man nämlich nach OBEN ...
Bzw. schräg bis (nicht unbedingt senkrecht). Und der Hauptöffnungswinkel zeigt ja wohl nicht unbedingt dorthin ...
Gruß
Jörg
Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...
(Heiner Geißler)
Dann wohl doch Brandbeobachter vom Werkschutz?
Ist/war das, daß höchste Gebäude vor Ort?
Waren alle in identischer Höhe. Von dort hatte man sicherlich einen guten Überblick.
@Sorgnix
Der Bahnanschluss muss zur damaligen Zeit nicht umbedingt so groß gewesen sein. Kann auch ein Nachkriegswerk sein, da in dem Industriegebiet auch das VW-Werk für Nutzfahrzeuge liegt. Und dieses ist erst nach dem WK II in Hannover errichtet worden.
Über das dortige Unternehmen habe ich eine freundliche Auskunft erhalten.
In der Tat ist die erste Vermutung die beste gewesen.
Mir wurde bestätigt, dass es sich bei dem Objekt um einen Luftraumbeobachterposten handelte.
Wie Ihr meiner Ortsbeschreibung entnehmen könnt, befand sich in nördlicher Richtung ein Wald (zwischen A2 und Kanal). In diesem Wald war eine Flak-Stellung.
Der Beobachtungsposten stand beim Abwehrkampf in direkter Verbindung zur Stellung.
Außer dem Turm, ist aus vergangenen Zeiten nichts mehr erhalten.
Nochmals Dank für die freundliche Auskunft.
Somit ist auch die neue Aufgabe klar, nach den Flak-Stellungen zu suchen.
konntest du noch von innen aufnahmen machen - gibt es da eventuell auch schon wieder "vermauerte" deckenteile, wo eventuell beobachtet wurde, denn wie schon gesagt wurde einwenig mehr augenfreiheit wäre von vorteil gewesen oder es gab noch eine beobachtungsmöglichkeit in der nähe - schon zerstört! - gute arbeit ansonsten - prima!!!
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