Exkursion durch die WiFo "Heiligau"

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  • Djsammy
    Ritter


    • 19.08.2007
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    • Oberösterreich

    #1

    Exkursion durch die WiFo "Heiligau"

    Hier ist nun unser Bericht über die Begehung des WiFo-Geländes:

    Am Sonntag dem 5.10.2008 war es so weit, die lange geplante Begehung fand statt.
    Anwesend waren Immelmann mit seinem Freund, Suzibandit, RoliBiest und meine Wenigkeit.
    Nach einer kurzen Besprechung ging’s auch schon in Richtung der Löschteiche los.
    Auf den ersten Bildern seht ihr die Wasserpumpstation. Laut WiFo-Informationen sollen 3 Stationen gebaut worden sein, doch nur noch eine ist zu sehen.

    Bild 1: Wasserpumpstation von außen im Hintergrund ist der untere Löschteich zu sehen
    Bild 2: Blick von außen in die Pumpstation
    Bild 3: Einige Rohranschlüsse im Inneren
    Bild 4: Gitterverstrebungen der alten Schotten
    Bild 5: Graben von einer Unterführung runter zur Pumpstation (Rohre des Löschsystems waren darin verbaut)
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    Ö³: "Österreich hat schon immer eine große Rolle in der Welt gespielt. Der erste WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher erschossen wurde. Der zweite WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher nicht erschossen wurde!"
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    #2
    Weiter ging’s hoch auf den alten Bahndamm. Dort war eine Unterführung, die zur Hälfte eingestürzt ist. Rechts und links waren einige Verteiler für die Löschmittelleitungen angebracht.

    Bild 1: Trümmer der Unterführung
    Bild 2: Weitere Trümmer und ein Verteiler
    Bild 3: Blick in die Unterführung, die zur Hälfte eingestürzt ist.
    Bild 4: Graben für die Löschmittelleitungen in Richtung der Tanks und der Ver-/Entladerampe.
    Bild 5: Verteiler unterhalb der Unterführung
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    Ö³: "Österreich hat schon immer eine große Rolle in der Welt gespielt. Der erste WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher erschossen wurde. Der zweite WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher nicht erschossen wurde!"

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      #3
      Von der Unterführung ging’s auf dem Bahndamm noch rund 100m weiter. Dort fing dann das interessante Gelände an. Rechterhand lagen zuerst undefinierbare Trümmer, die Sich später zur Trafostation und einem Kabel/Kanalverteiler mauserten.

      Bild 1: Trafostation
      Bild 2: Kabelverteiler

      Laut dem offiziellem Schriftverkehr zwischen der WiFo und der Stadt Heiligenstadt ist die Trafostation nur zur Sicherungszwecken erbaut worden. Es wurde nämlich eine 15.000 Volt Leitung von Geisleden gezogen.
      Nur rund 50m weiter oben war dann die Verladerampe für Fässer und Flaschen zu sehen.

      Bild 3-5: Trümmer der Verladerampe für Fässer und Flaschen.
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        #4
        Bekanntlich wurde das Tanklager nicht nur für Benzin genutzt, sondern auch für Schmieröle. Dieses Öl wurde in 4 Tanks zu je 100m³ gelagert.

        Bild 1-3 Halterungen für die Öltanks.
        Von den Lagertanks ging’s dann weiter zum Labor. Dort wurden mehrmals am Tag Proben gezogen und kontrolliert, um sicher zu stellen, dass die Mischungen der Benzine ordnungsgemäß ist.
        Vom Labor ist jedoch nur noch die Grundmauer übrig. Auf der Hälfte wurde später ein Wochenendhaus errichtet.

        Bild 4: Grundmauer des Labors
        Bild 5: Wochenendhaus auf dem Laborplatz
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          #5
          Da zur Erbauung mehrere hundert Menschen gebraucht wurden, wurden oberhalb des Labors einige Baracken errichtet. Auf Grund der Geheimhaltung des Heerestanklagers wurden nur deutsche Arbeiter beschäftigt.

          Bild 1: Barackenstandort

          Auf dem Gelände der WiFo waren insgesamt 12 Tanks zur Lagerung von Benzin erbaut worden.
          10 Tanks wurden zur Lagerung des Rohmaterials und nur 2 Tanks wurden zur Lagerung des fertigen Benzins genutzt. Jeder einzelne dieser Tanks hatte ein Fassungsvermögen von 600.000 Liter.
          Alle Tanks waren Erdummantelt und mit Löschvorrichtungen versehen.

          Bild 2 & 3: Tank 12

          Von den Tanks aus ging’s weiter zum Magazin.
          Dort haben wir ein Deckel eines Ölfasses gefunden. Weiter ist dort nicht viel zu erkennen gewesen.

          Bild 4: Deckel des Fasses mit WiFo Aufschrift
          Bild 5: Trümmer des Magazins
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          Ö³: "Österreich hat schon immer eine große Rolle in der Welt gespielt. Der erste WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher erschossen wurde. Der zweite WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher nicht erschossen wurde!"

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            #6
            Vom Magazin aus ging es weiter zur Pumpstation. Diese wurde für Rohbenzin genutzt.
            Auf dem Gelände wurden noch einige andere Pumpstationen erbaut, die für Öl und das Löschsystem benutzt wurden.

            Bild 1 & 3: Trümmer der Rohbenzinpumpstation
            Bild 2: Eingefasstes Rohr in der Pumpstation

            Von der Pumpstation aus gingen Rohre zu den einzelnen Tanks und runter zur Abtankanlage neben den alten Bahnschienen. Von der ehemaligen Bahnlinie ( von Heiligenstadt nach Kalteneber) ging ein Bahngleis vom Haltepunkt Pferdebachtal zur WiFo. Dort teilte sich nochmals das Gleis, wo die Güterzüge abgetankt wurden.

            Bild 4 & 5: Abtankstationen zwischen den Gleisen
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              #7
              Um verschiedene Benzine herstellen zu können (durch Zusetzung von Bleitetraethyl und sonstigen Stoffen), wurde eine Benzinmischstation mit 3 Tanks errichtet. Die Tanks hatten jeweils 35.000 Liter Fassungsvermögen und zwei Tanks hatten ein Rührwerk zur besseren Durchmischung.

              Bild 1: Kanalverteiler vor der Mischstation
              Bild 2: Rohre zu dem Mischtanks
              Bild 3: Aufgerissener Mischtank
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              Ö³: "Österreich hat schon immer eine große Rolle in der Welt gespielt. Der erste WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher erschossen wurde. Der zweite WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher nicht erschossen wurde!"

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                • 319
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                #8
                Direkt neben der Mischstation war die Kanisterabfüllstation angesiedelt.
                In diesem Gebäude war auch ein Puffertank eingebaut.

                Bild 1-4: Verschiedenste Trümmer und Rohranschlüsse
                Bild 5: Puffertank
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                Ö³: "Österreich hat schon immer eine große Rolle in der Welt gespielt. Der erste WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher erschossen wurde. Der zweite WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher nicht erschossen wurde!"

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                  #9
                  Die WiFo „Heiligau“ war mit einer Waschanstalt für Kanister und Fässer ausgestattet.
                  Um auch Reparaturen an Kanistern und Fässern durchführen zu können, befand sich eine Schweißerei auf dem Gelände.

                  Bild 1-4: Trümmer der Kanisterwaschanstalt. (Man beachte die deutsche Wertarbeit! Die Fliesen hängen nach über 60 Jahre noch an Ort und Stelle!)

                  Bild 5: Vermutlich die Schweißerei, da diese Sich direkt unterhalb der Waschanstalt befand.
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                  Ö³: "Österreich hat schon immer eine große Rolle in der Welt gespielt. Der erste WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher erschossen wurde. Der zweite WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher nicht erschossen wurde!"

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                    • Oberösterreich

                    #10
                    Kurz vor Ende der Begehung sind wir beim Notbehälter angekommen.
                    Die genaue Benutzung ist noch unklar. Laut unserem Plan war nur ein Lagertank darin.
                    Die Mauern waren hier besonders dick. (50-75 cm)

                    Bild 1: Stück einer Rohrleitung vor dem Notbehälter
                    Bild 2: Eine dicke Wand
                    Bild 3: Zerdrückter Tank
                    Bild 4: Verbogener Stahl
                    Bild 5: Durch die Sprengung nach oben übergeworfener Beton
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                    Ö³: "Österreich hat schon immer eine große Rolle in der Welt gespielt. Der erste WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher erschossen wurde. Der zweite WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher nicht erschossen wurde!"

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                      Ritter


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                      • 319
                      • Oberösterreich

                      #11
                      Abschließend haben wir die Verladerampe für LKW´s angeschaut.
                      Rundherum wurden auch mal unsere Sonden ausgepackt. Gefunden haben wir einige Fassdeckel sowie ein Stück Schwelle eines alten Gleises.

                      Bild 1: Verladerampe
                      Bild 2: Fassdeckel

                      Als letztes noch was über das Verwaltungsgebäude.
                      Dies war für uns nicht mehr zugänglich, das Sich darin das THW befindet.
                      Nachdem die WiFo geschlossen wurde, wurde aus dem Verwaltungsgebäude ein Kinderheim, das bis in die 70er genutzt wurde. Danach wurde es als Lazarett für die russischen Soldaten an der innerdeutschen Grenze genutzt. Als die Wende kam, ging das Gebäude in Staatseigentum über.
                      (Diese Infos stammen von einheimischen bzw. ehemaligen Arbeitern im Kinderheim und Lazarett.)

                      Bild 3: Verwaltungsgebäude um 1950
                      Bild 4: Verwaltungsgebäude am 17.8.2008

                      Mit dem Wetter hatten wir einigermaßen Glück.
                      Bis auf einen kurzen Schauer war es sonst gut.
                      Nur zum Schluss hat es dann kräftig geregnet.
                      Wir haben von allen Gebäuden GPS-Daten, die ich später in Google Earth einpflegen möchte.
                      Weiter haben wir 362 Bilder geschossen und ich habe aus dem Stadtarchiv 52 Kopien mitgebracht.

                      So, dass war mein Bericht von der WiFo.

                      MfG Djsammy
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                      Ö³: "Österreich hat schon immer eine große Rolle in der Welt gespielt. Der erste WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher erschossen wurde. Der zweite WK ist ausgebrochen, weil ein Österreicher nicht erschossen wurde!"

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                      • Immelmann
                        Heerführer


                        • 23.12.2004
                        • 5638
                        • Hessen

                        #12
                        Klasse Beitrag Djsammy.



                        Uns (Dennis und mir) hatt es sehr gut gefallen.
                        Auch wenn bei mir nach drei Bildern feierabend war, war es doch recht interessant.
                        So konnte ich mich intensiver auf die Umgebung konzentrieren.
                        Es war sehr schön und beim nächsten mal bin ich wieder mit dabei.
                        Über ein nächsten Ausflugsziel hatten wir ja gesprochen.

                        Meine Rechtschreibfehler sind mein Eigentum, unanfechtbar, natürlich immer gewollt, und einfach knorke
                        "Semper Fi - you rat, you fry!"

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                        • Sorgnix
                          Admin

                          • 30.05.2000
                          • 25913
                          • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
                          • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

                          #13
                          Zustimmung!

                          Sehr guter Beitrag

                          Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
                          zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

                          (Heiner Geißler)

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                          • Suzibandit
                            Landesfürst


                            • 31.10.2004
                            • 702
                            • Oberösterreich-Mondsee & Nordhessen

                            #14
                            Die Mühen der Fahrerei dort hoch hat sich gelohnt! -Und ich weis, wer in Zukunft die Berichte macht...

                            Anbei habe ich auch noch das Sauwetter am Montag danach ausgenutzt, und mal im Buchladen in ESW zu stöbern. Aus einem ziemlich Intressanten Buch fand ich noch diesen Bericht, passend zum Heerestanklager:

                            "31.März 1945: Bei herrvorragendem Flugwettersind von der 362.Kampfgruppe 8 Maschinen P47 zwischen 7.25 Uhr (erste Startzeit) und 17.50 Uhr (letzte Landezeit), viermal im Einsatz.
                            Laut Operationsbericht der Amerikaner vom 31.März erzielen sie im Eichsfeldbereich folgende Ergebnisse: Mit 6 Bomben wird erkannte Flakstation in Volkerode zerstört, drei Häuser getroffen, 1 Frau getötet.
                            Südwestlich von Heiligenstadt wird mit Bomben und Bordwaffen ein großes Öllager im Waldgebiet angegriffen.
                            Es werden 9 große Tanks in Brand gesetzt.
                            1 Lokomotive und 12 Kesselwagen wurden in diesem Bereich gleichfalls zerstört.("Es brannte ähnlich wie Treibstoff"). Es handelte sich hier um das Tanklager der Wifo.
                            Beim zweiten Angriff wurden nochmals 8 Bomben auf das Tanklager südwestlich bei Heiligenstadt geworfen."

                            *Quelle: Die letzten Kriegstage im Eichsfeld, von Eduard Fritze. ISBN 3-936030-06-5*
                            Was Gott durch die Enns getrennt hat, soll der Mensch niemals zusammenfügen!

                            Kommentar

                            • RoliBiest
                              Geselle


                              • 23.02.2008
                              • 53
                              • Oberösterreich-Mondsee & SAS

                              #15
                              Hast Du fein gemacht Djsammy

                              Kommentar

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