Haltenhoffstr.-Bunker

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  • niemandsland
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    • 17.08.2003
    • 1679

    #16
    Hallo Stefan,

    eigentlich wollte ich vor Fertigstellung des Beitrags für den MaSt. e.V. nicht so ausführlich auf das Bauwerk und seine Geschichte eingehen, ich denke aber auf die Fragen von Dir kann ich antworten. Jedenfalls soweit ich das bisher recherchieren konnte.

    Zitat von Werker123
    Bild 3 dort waren die Toiletten gewesen
    Die Gussrohre (Abwasser) im Boden und das vorhandene Stahlrohr(Frischwasser) an der Seite müssten durch alle Etagen gehen
    Stimmt. Die Rohre kommen aus dem Keller und gehen bis in das 4. OG.
    Je Toilettenbereich gab es 5 Toiletten-Schüsseln auf in den Beton eingelassene Holzstücke montiert. Dazu befand sich an der Wand neben einem Spiegel noch ein Waschbecken. Die Wände und Türen der Toiletten waren aus Holz, die Einfassung aus einfachen Ziegelsteinen.

    Zitat von Werker123
    Da konnten bestimmt viele Zuflucht finden.
    Der Bunker bot - laut einem Dokument das mir vorliegt - für ca. 4000 Menschen Schutz vor den Bomben der Alliierten Bomberverbände. Die tatsächliche Belegung des Bunkers dürfte jedoch oft um ein vielfaches höher gewesen sein.
    Für Luftschutzzwecke konnten ausschließlich die Stockwerke 1-4 genutzt werden. Im Keller/Erdgeschoss befand sich ein komplett ausgestattetes Krankenhaus. In einem dort vorhandenen OP konnte auch während der Luftangriffe operiert werden. Im Erdgeschoss waren mehrere Räume ausschließlich für Kranke (bettlägerisch) vorgesehen. KG und EG waren (wahrscheinlich) Teil des Krankenhaus I - das Nordstadtkrankenhaus. Ob es einen Gang zwischen dem Krankenhaus Nordstadt und dem Bunker gab, ist unklar. Die mir vorliegenden Pläne geben darüber leider keine Auskunft. Eine Anfrage bei Michael Foedrowitz brachte nur die Erkenntnis, das er wisse, das dort ein Gang war. Jedoch ohne eine Quelle zu nennen. Ich lass das mal so im Raum stehen. Vielleicht klärt sich das noch zu einem späteren Zeitpunkt.

    Soweit erstmal...

    Gruß
    Wolf
    Zuletzt geändert von niemandsland; 19.11.2010, 01:46.

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    • niemandsland
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      • 17.08.2003
      • 1679

      #17
      Zitat von Red Air
      Das letzte Bild ist ein Termometer der Heizungsanlage!.
      Lieber Red,

      ich hätte so ziemlich alles hinter dem Bild vermutet, aber auf den Rest eines Thermometers wäre ich nicht gekommen. Jedenfalls nicht bei Deiner Vorgabe.

      Okay. Dalli Click.. wir blenden durch...

      Wolf
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      • MilitariaMD
        Ritter


        • 04.10.2010
        • 554
        • Magdeburg

        #18
        Wirklich ein sehr schönes Objekt, ich hoffe doch das der Bau noch lange erhalten bleibt!! Bei uns haben sie leider alle Hochbunker abgerissen oder Brücken drauf gebaut :/

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        • niemandsland
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          • 17.08.2003
          • 1679

          #19
          So, heute ist es soweit.. ich möchte unser Vereins Projekt vorab ankündigen.

          Da es sich bei dem Projekt um eine Rechere / Fotodokumentation über den Luftschutzbunker Haltenhoffstrasse, Hannover, OT: Nordstadt handelt, und diese auch so langsam dem Ende entgegen steuert, möchte ich hiermit unsere bevorstehende Veröffentlichung vorab hier ankündigen.

          Voraussichtlicher Termin für die Veröffentlichung: Mitte Dezember 2010.

          Falls noch irgendjemand Material über den LSB Haltenhoffstr. besitzt (oder einen noch lebenden Zeitzeugen kennt), würden wir uns über eine Kontaktaufnahme sehr freuen. Insbesondere fehlen noch Fotos aus der Nachkriegszeit.

          Aus aktuellem Anlass...

          Kennt oder hat irgendjemand die "Richtlinien für den vorläufigen Normalausbau von Luftschutzbunkern, in der Fassung von Juli 1942, erlassen am 25.06.1942.

          Dieses Dokument wird in diversen Bestandsakten in Hannover genannt und es wird sich drauf bezogen, nur sind diese "Richtlinien" bisher unauffindbar.

          Besten Dank.

          Gruß
          Guido "Wolf" Janthor / -NL-
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          • niemandsland
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            • 17.08.2003
            • 1679

            #20
            Gestern am 25.11.2010 kam es in Hannover zu einem Treffen, wo eine Menge Petromax Lampen eine gewisse Rolle gespielt haben. Das ganze war zwar nur experimentell. Ich denke aber das da ein paar schöne Bilder bei rausgekommen sind. Und stört Euch nicht an dem Datum. Steht 20.11. ich hab es leider erst zu spät bemerkt. Die Bilder sind von gestern. Müsste also 25.11. heissen.

            Und jetzt... viel Spaß...

            Und dem netten Besuch kann man nur Danke sagen. War eine tolle spontane Aktion.

            Wolf
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            Zuletzt geändert von niemandsland; 26.11.2010, 08:40.

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            • ghostwriter
              Moderator

              • 24.09.2003
              • 12048
              • Großherzogtum Baden
              • Suchnadeln

              #21
              Zitat von niemandsland
              ...
              Kennt oder hat irgendjemand die "Richtlinien für den vorläufigen Normalausbau von Luftschutzbunkern",
              in der Fassung von Juli 1942, erlassen am 25.06.1942.
              ...
              @ wolf:
              ist das der originaltitel?
              sind keine signaturen o.ä. vorhanden?
              fällt das in den bereich des "RLB"?

              vielleicht hilft dir folgendes weiter!?

              ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen,
              … ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

              dr. koch - "1984"
              😲

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              • niemandsland
                N/A
                • 17.08.2003
                • 1679

                #22
                Zitat von ghostwriter
                @ wolf:
                ist das der originaltitel?
                Der Titel stammt aus einem Übergabe Protokoll vom Bauamt an die Stadt Hannover. Mir ist das Schriftstück nicht bekannt. Und auch mit dem Erlass kann ich erstmal nichts anfangen. Aber da das Schriftstück eine Kopie vom Original ist, und ich diese auch aus erster Hand habe, halte ich den Titel schon für authentisch.

                Gruß
                Wolf

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                • Vagabundin
                  Bürger


                  • 23.06.2008
                  • 183
                  • Hannover
                  • weibliche Intuition...

                  #23
                  Stefan...

                  Du weißt aber schon, dass wir da schon mal drin waren, oder?
                  Glaube es oder glaube es nicht aber so ist es nunmal geschrieben ;-)

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                  • niemandsland
                    N/A
                    • 17.08.2003
                    • 1679

                    #24
                    Am vergangenen Wochenende habe ich die Bilder vom 25.11. noch mal gesichtet, und ein paar Serien zu DRIs verarbeitet. Nicht alle sind was geworden, aber ein paar die mir persönlich ganz gut gefallen, möchte ich hier noch eben ins Forum stellen.
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                    • niemandsland
                      N/A
                      • 17.08.2003
                      • 1679

                      #25
                      Und die letzten...
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                      • niemandsland
                        N/A
                        • 17.08.2003
                        • 1679

                        #26
                        Und da sage noch mal jemand was gegen Petromax Starklichtlampen. Ich weiß nicht wie Ihr das seht, ich finde die machen tolles und vor allem helles Licht. Ich finde die Teile echt super. Und vom Unterhalt sind die auch nicht teuer, vor allem da es wohl so aussieht, als wenn die Teile fast alles "verqualmen" was flüssig ist, und sich in die Lampe einfüllen lässt. Also ich werde mir wohl so ein, zwei Lämpchen davon beschaffen. Es eilt ja nicht.. aber das Ergebnis hat mich einfach überzeugt. *anmerk*

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                        • Andrew.derLuchs
                          Landesfürst


                          • 02.11.2009
                          • 693
                          • 30449 Hannover-Linden

                          #27
                          Hannover-Nordstadt

                          Gericht erteilt Sonderbedingungen für Bunker-Umnutzung eine Absage

                          2:1 für die Anwohner: Die Stadt darf zwar eine Umnutzung der Bunkerruine an der Haltenhoffstraße in der Nordstadt erlauben - die Nachbarn jedoch nicht zu zusätzlichen Belastungen zwingen.


                          Müssen Anwohner einer riesigen Betonruine „Sonderopfer“ in Form von außergewöhnlichen Zugeständnissen bringen, weil die Stadt über Jahrzehnte Kosten und Mühen scheut, die ohne Baugenehmigung errichtete Betonruine abzureißen? Akribisch hat die Vierte Kammer des hannoverschen Verwaltungsgerichts gestern am Beispiel des kolossalen Bunkers Haltenhoffstraße Rechtsfragen zu einem Bauvorbescheid durchdekliniert, mit dem die Stadt einer Projektentwicklungsgruppe eine rentable Revitalisierung ermöglichen wollte.

                          Im Ergebnis stand es 2:1 für die Nachbarschaft. Zwar darf die Stadt eine Umnutzung der Ruine erlauben (Punkt für die Stadt). Aber sie darf die Nachbarn nicht zwingen, zusätzliche Belastungen durch Befreiungen von Grenzabständen (Punkt für Anwohner) und Erlaubnis zu Anbauten (Punkt und Sieg für Anwohner) hinzunehmen, um den Investoren noch mehr Wirtschaftlichkeit zu gewähren. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.

                          Der riesige Bunker war 1942 ohne Baugenehmigung und unter Verstoß gegen damals schon gültige Abstandsregelungen gebaut worden und 1952 – trotz anderslautender Empfehlungen – nicht abgerissen, sondern nur „entfestigt“ worden. Riesige Öffnungen klaffen seitdem in den Wänden und machen das Kriegsbauwerk unnutzbar. Die Stadt kalkuliert mit Abrisskosten bis zu vier Millionen Euro und begründet damit, dass das Bauwerk faktisch nicht abreißbar sei. Damit liege eine „nicht beabsichtigte Härte“ für den Eigentümer vor, was laut Baugesetzbuch Befreiungen vom allgemeinen Baurecht erlaube, etwa ein Ignorieren der Grenzabstände.

                          Die Anwälte der Nachbarn, Eckhard David und Christian von Waldthausen, sehen das naturgemäß anders. Von Waldthausen legte Zahlen eines ähnlichen Bunkerabrisses aus Wuppertal vor, der nur 800.000 Euro gekostet haben soll. Die Stadt möge nicht so tun, als seien Umbau und Erweiterung alternativlos, sagte er. David schilderte, dass die Anwohner schon beim Bau des Bunkers regelrechte Sonderopfer gebracht hätten, weil Grenzen verletzt wurden.

                          Spätestens in der Phase der Nordstadtsanierung hätte die Stadt öffentliches Geld zum Abriss des Bunkers verwenden können, tat dies aber nicht. Stattdessen sollten die Nachbarn jetzt erneut Opfer bringen und sogar der Erweiterung zustimmen. Die Pläne, die großformatig an der Fassade prangen, sehen Balkone und Fenster nach Süden sowie Dachgeschossaufbauten vor, sollen aber derweil modifiziert worden sein.

                          Der Vorsitzende Richter Ingo Behrens stellte klar, dass es bei Schwarzbauten keinen besseren Schutz für Eigentümer von besonders massiven Gebäuden geben dürfe. Weder gälten Ausnahmen vom Baugesetzbuch wegen besonderer gestalterischer und städtebaulicher Absichten – statt „besonderer Absichten“ gebe es ja auch nur „einen besonderen Problemfall“, sagte Behrens genüsslich –, noch kämen Befreiungen wegen Bestandsschutzes infrage: Faktisch sei es ein „massiver Riesen-Schwarzbau“.

                          Der städtische Baubescheid ist damit zunächst kassiert. Die Stadt und die Projektentwickler wollen das Urteil in Ruhe prüfen. Zeit scheint ohnehin kaum noch eine Rolle zu spielen: Die Planungen für den Betonkoloss ziehen sich nun schon seit etwa sieben Jahren hin, auch außergerichtliche Gespräche scheiterten.

                          © Conrad von Meding | HAZ - 26.01.2011

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                          • Bunkerkatze
                            Anwärter


                            • 03.01.2011
                            • 19
                            • Germany

                            #28
                            Hallo Andrew, wäre der Bunker nicht nur entfestigt worden, sondern durch eine Sprengung wie es damals üblich war, würde es keine Nachbarn mehr geben, da bestimmt keine Rücksicht auf die Häuser genommen wurde. Wie jetzt noch an der Bauweise zu sehen ist wurden diese zu Kaiser Wilhelms Zeiten errichtet und waren wertvoller Wohnraum der den Krieg überstanden hatte. So viel ich weiß war das der Grund sich für die Entfestigung zu entscheiden. Ich halte es ein bisschen vermessen von den Anwohnern sich deswegen jetzt zu beklagen, zumal der Anblick des Bunkers egal von welcher Seite ja nicht besonders schön ist und eine Nachnutzung dieses ja erheblich verbessern würde. Die Zeit für zeitaufwendige Baugenehmigungen wie es heute üblich ist hatten die ja damals nicht mehr, den am Ende eines Krieges braucht man Friedhöfe und keine Bunker mehr. Darum reichte auch eine Anordnung der dafür zuständigen Dienststelle und ich sehe auch heute noch den Schutz der Bürger als vorrangig. Es sollte immer daran gemessen werden wie viele Menschenleben ein solches Bauwerk bei einem Angriff gerettet hätte. Aus der damaligen Sicht war der Bau also nicht verkehrt und viele der Nachbarn denke ich waren dankbar ihn nutzen zu können. Da die Bevölkerungsstruktur sich ja verändert hat ist anzunehmen das die Bürger die sich jetzt beklagen jünger sind als das Bauwerk . Nun steht er da mal und alle sollten zusammen das Beste daraus machen.

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                            • Oelfuss
                              Heerführer

                              • 11.07.2003
                              • 7794
                              • Nds.
                              • whites 3900 D pro plus

                              #29
                              Eine richtige Einschätzung. Heute von einem alten "Schwarzbau" zu sprechen und damit rechtlich zu argumentieren, ist realitätsfremd.
                              bang your head \m/

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                              • Andrew.derLuchs
                                Landesfürst


                                • 02.11.2009
                                • 693
                                • 30449 Hannover-Linden

                                #30
                                Haltenhoffstr.-Bunker

                                Hannover-Südstadt

                                Abriss des Luftschutzbunkers in der Adelheidstraße lässt Erde beben.

                                Während der Umbau des ehemaligen Stella-Hotels in der Adelheidstraße 21/22 zu einem Wohnhaus mit elf Stadtwohnungen vorangeht, sind einige Nachbarn immer noch verärgert. Ende vergangenen Jahres war der etwa 25 Quadratmeter große Luftschutzbunker hinter dem Hotel abgerissen worden. Das hat nach Auskunft von Anwohnern noch im Haus Nummer 16 zu Erschütterungen und im Nebenhaus zu Rissen im Mauerwerk geführt.

                                Auch die Straßenschäden seien gravierend, weil das Kopfsteinpflaster durch schwere Baufahrzeuge und Container eingedrückt werde. Nach Auffassung von David Werzmirzowsky vom verantwortlichen Architekturbüro „Schulze & Partner Architektur“ sind die Schäden im Kopfsteinpflaster allerdings auch auf einen Wasserschaden zurückzuführen, der mit der Baustelle nichts zu tun habe.

                                Für Schäden, die im Zuge einer Bautätigkeit auf öffentlichen Verkehrsflächen entstehen, haftet derjenige in vollem Umfang, der die Ausnahmegenehmigung für die Benutzung der Flächen beantragt hat, erklärt Stadtsprecher Dennis Dix dazu. Wer welche Schäden verursacht hat, müsse noch entschieden werden. Der Bürgersteig wird nach Auskunft von David Werzmirzowsky mit einer Betonschicht gegen Beschädigungen durch zu großes Gewicht geschützt. Die Schicht wird nach Abschluss der Arbeiten wieder abgetragen und der Bürgersteig in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Der für die Umbauarbeiten notwendige Kran stehe ausschließlich im Bereich der genehmigten Baustelleneinrichtungsfläche. Dass die Straße gelegentlich durch Baufahrzeuge blockiert werde und der Bürgersteig bis auf Weiteres aus Sicherheitsgründen gesperrt bleibe, sei bei solch einer Baustelle leider nicht zu vermeiden, sagt Werzmirzowsky.

                                Teilweise muss der Fahrzeugverkehr auf den gegenüberliegenden Bürgersteig ausweichen, wenn die Baustelle mit Lastwagen verstellt ist. Der Umbau wird voraussichtlich Ende des Jahres fertiggestellt und von der Bauherrin, der Firma „Adelheid 21“, an die Steuerberaterversorgung Niedersachsen verkauft werden. Die Käuferin wird die elf Wohnungen – inklusive zwei Penthauswohnungen – vermieten. Der dreigeschossige Umbau wird mit den beiden obersten zurückspringenden Staffelgeschossen die frühere Firsthöhe des Hotels nicht überschreiten.

                                © Karin Vera Schmidt | HAZ - 03.03.2011

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