Ziviler Luftschutzraum im eigenen Wohnhaus

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  • sitsdresden
    Bürger


    • 03.07.2011
    • 102
    • Dresden
    • Ohren, Augen^^

    #1

    Ziviler Luftschutzraum im eigenen Wohnhaus

    Hallo,

    Leider fand ich hier keine Rubrik für Sachen Zivilschutz, somit poste ich hier mal dieses Thema.

    Die Vorgeschichte:

    Aufgrund meiner Firma, die ich dieses Jahr gegründet hatte und bei nicht mehr tragbaren Wohnverhältnissen (Schwarzer Schimmel im Keller und Treppenhaus, Risse innen an den Außenwänden, usw.), wurde ein Umzug erforderlich. Nach längerer Wohnungssuche fanden wir dann eine Wohnung, die unseren Geschmack (sanierter Altbau) entsprach und wo auch der Vermieter nichts gegen ein Gewerbe im Hause hat.

    Die Wohnung war nur teilsaniert wurden, weil noch eine ältere Frau hier gewohnt hatte die nun leider in ein Pflegeheim musste. Der Vermieter erneuerte die Telefon,- und Stromleitungen in der Wohnung und in Sachen Keller traf ich die Absprache diesen selbst für meine Bedürfnisse herzurichten. (Außer der Deckenverkleidung ein paar neue Wasser, und Heizungsrohre wurde in meinen jetzigen Keller nichts saniert.)

    Nun zum Hauptteil...

    Dies war mein Glück und ich fand beim sanieren im Dreck paar alte Holzdübel und Haken.
    Das Highlight ist jedoch ein zugemauerter Mauerdurchbruch. Da dieser mich stutzig gemacht hatte und noch einen 2ten davon am anderen Ende des Kellers fand begann ich das Internet zu durchforsten. Nach langem Suchen fand ich einige spärliche Informationen, dass es mehrere Wohnhäuser dieser Baureihe gibt, die in den Mitte 30ger Jahren errichtet wurden.
    Damals hatte man sich auf das Kriegsgeschehen vorbreitet und Luftschutz Vorbereitungen getroffen. Diese Mauerdurchbrüche wurden als Notausgang in die Nachbarhäuser angelegt, falls es einen Einsturz durch einen Bombenangriff gegeben hätte.

    Es existieren auch Aussagen, das angeblich auch etwas entfernte Häuser durch unterirdische Gänge verbunden sein sollen.
    Dieses Gerücht kann ich leider nicht untermauern.

    Falls es sich jedoch ergibt versuche ich noch Zeitzeugen bzw. die Hausverwaltung über dieses Thema zu befragen.

    Falls Ihr etwas darüber wisst, wäre ich für euere Informationen sehr Dankbar.

    Mein Fazit: Es lohnt sich auch mal vor der eigenen Haustür „zu graben“
    meine Devise: Informieren > Erforschen > Erkunden > Dokumentieren und Erhalten
  • Terra Inc.
    Landesfürst


    • 22.10.2005
    • 671
    • Holzland->Franken->Leipzig
    • 2 Augen & ein Feldstecher ;o)

    #2
    Mauerdurchbrüche zu Nebenhäusern in Häuserzeilen waren sehr häufig, aus dem Grund, den Du schon richtig angegeben hast, nämlich als Fluchtweg bei Einsturz, Brand und so weiter. Dagegen dürften "Gänge" zu Nachbarhäusern meist ins Reich der Phantasie gehören...
    ----------------------
    Thou hast no right but to do thy will.
    Do that, and no other shall say nay.

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    • sitsdresden
      Bürger


      • 03.07.2011
      • 102
      • Dresden
      • Ohren, Augen^^

      #3
      ..

      Dachte ich mir schon is ja schließlich keine Bunkeranlage aus DDR Zeiten. ^^
      meine Devise: Informieren > Erforschen > Erkunden > Dokumentieren und Erhalten

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      • Mc Coy
        Heerführer


        • 22.02.2006
        • 1289
        • Berlin

        #4
        Gibt es denn noch mehr Anzeichen für LS ( Beschriftungen o.ä.)? Und hast Du auch Fotos gemacht?
        Schau Dir evtl. auch mal die Form der Kellergänge und die " Deckenverkleidung" an. Oft wurden die Gänge verwinkelt angelegt ( wegen der Druckwirkung) und die Decken nachträglich betoniert.
        Manchmal erzählen Keller eben auch interessante Geschichten ...

        Mit Gruß
        MC

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        • dragon_66
          Heerführer


          • 06.09.2005
          • 1642
          • Duisburg

          #5
          Zitat von Terra Inc.
          Mauerdurchbrüche zu Nebenhäusern in Häuserzeilen waren sehr häufig, aus dem Grund, den Du schon richtig angegeben hast, nämlich als Fluchtweg bei Einsturz, Brand und so weiter. Dagegen dürften "Gänge" zu Nachbarhäusern meist ins Reich der Phantasie gehören...
          @Terra Inc: Gänge zu Nachbarhäusern hat es hier in Duisburg gegeben. Unser Forenkollege ruine_13 hat dazu mal was bei luftschutzbunker-forum.de geschrieben.
          Grüße aus dem POTT
          Glückauf - der Andre

          Kommentar

          • Mc Coy
            Heerführer


            • 22.02.2006
            • 1289
            • Berlin

            #6
            Diese Durchbrüche waren ja eigentlich überall vorgeschrieben. Das erwähnte Forum ist natürlich das Fachforum dafür, auch meine Empfehlung. Trotzdem gut beobachtet von sitsdresden.

            Mit Gruß
            MC

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            • MilitariaMD
              Ritter


              • 04.10.2010
              • 554
              • Magdeburg

              #7
              Also ich wohne auch in guter altdeutscher Kultur in einem 1902 gebauten Mehrfamilienhaus...meine Kellertür ist eine Luftschutztür aus Stahl wie man sie kennt ( Oben und unten verschließbar )...Das gebäude ist 5 stöckig und in U-Form gebaut aber nur die Straßenseite ist prachtvoll verziert...alle 3 Flügel sind im Keller miteinander verbunden...ich denke mal aus dem oben genannten Gründen...

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              • sitsdresden
                Bürger


                • 03.07.2011
                • 102
                • Dresden
                • Ohren, Augen^^

                #8
                ..

                Ein Foto habe ich gemacht.
                Leider gibt es nach der grundlegenden Sanierung dieses Wohnblockes keine Aufschriften mehr. ich hatte Glück das in meinen Kellerraum wie schon beschreiben nichts weiter saniert wurde und über den Durchbruch noch die Originalbeschriftung existiert.
                Der andere Durchbruch im Haus wurde lieblos mit weißer Farbe überstrichen.
                Ich werde jedoch meinen so wie er ist erhalten und maximal die Schrift Nachziehen.

                Einige Fotos wurden jedoch mit meiner ollen Cam im Handy aufgenommen, als ich den Keller für meine Bedürfnisse (Computer und Elektronikwerkstatt) saniert hatte. Diese sind somit nicht die Besten.
                Angehängte Dateien
                meine Devise: Informieren > Erforschen > Erkunden > Dokumentieren und Erhalten

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                • sitsdresden
                  Bürger


                  • 03.07.2011
                  • 102
                  • Dresden
                  • Ohren, Augen^^

                  #9
                  Zusatzeintrag

                  Ich habe eben noch 2 Fotos geschossen.
                  Diese zeigt eine Metallabdeckung fast direkt vor meinen Fenster.
                  Angehängte Dateien
                  meine Devise: Informieren > Erforschen > Erkunden > Dokumentieren und Erhalten

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                  • Mc Coy
                    Heerführer


                    • 22.02.2006
                    • 1289
                    • Berlin

                    #10
                    Ist ja krass. Wirklich schöner Fund.
                    Meinst Du , die Metallabdeckung gehört zu einem Notausstieg? Schau doch mal drunter, oder im Keller, ob es einen Hinweis auf einen Weg dorthin gibt.

                    Mit Gruß
                    MC

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                    • ruine13
                      Landesfürst


                      • 07.02.2005
                      • 780
                      • Duisburg

                      #11
                      Zitat von sitsdresden
                      Ich werde jedoch meinen so wie er ist erhalten und maximal die Schrift nachziehen.
                      Sehr löblich. Brandmauerdurchbrüche gab es zwar wie Sand am Meer, allerdings sind die wenigsten heute noch so schön erhalten. Und einen mit Beschriftung habe ich überhaupt noch nicht gefunden.

                      Zitat von dragon_66
                      @Terra Inc: Gänge zu Nachbarhäusern hat es hier in Duisburg gegeben. Unser Forenkollege ruine_13 hat dazu mal was bei luftschutzbunker-forum.de geschrieben.

                      Stimmt, da war was. Das waren aber keine normalen LS-Keller, sondern Häuser der DEMAG. Außerdem liegen die direkt nebeneinander und wurden durch einen hinter den Häusern liegenden Stollen verbunden. Vorher hatten die aber auch nur normale LS-Keller.
                      Zuletzt geändert von ruine13; 05.10.2011, 19:28.
                      IN GIRUM IMUS NOCTE ET CONSUMIMUR IGNI

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                      • sitsdresden
                        Bürger


                        • 03.07.2011
                        • 102
                        • Dresden
                        • Ohren, Augen^^

                        #12
                        Bin mir nicht sicher, zumindest stimmt fast die Größe von den Mauerdurchbrüchen überein. Ich werde mal bei der nächsten Gelegenheit unseren Hausmeister fragen.

                        Könnte allerdings auch ein Versorgungsschacht fürs Wasser oder die Fernwärme sein.
                        meine Devise: Informieren > Erforschen > Erkunden > Dokumentieren und Erhalten

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                        • Ted
                          Landesfürst


                          • 17.06.2005
                          • 928
                          • Mecklenburg-Vorpommern
                          • Fisher F75 Ltd.

                          #13
                          Diese Durchbrüche sind typisch, hatte in meiner alten Doppelhaushälfte einen im Keller, der sah genauso aus. So gelang bei einem Treffer die Flucht ins benachbarte Haus.
                          Vor einigen Jahren wohnte ich in einem Gebäudekomplex, bestehend aus insgesamt 6 Mehrfamilienhäusern, in denen ehemals Heinkel Ingenieure untergebracht waren. Die Häuser hatten allesamt eigene Luftschutzkeller, welche heute als Kellerräume genutzt wurden. Orginalbeschriftungen waren noch immer vorhanden, sowie die orginal Bunkertüren. Alle Häuser sollen mit Gängen miteinander verbunden sein und ein Gang soll direkt in einen mir unbekannten, großen Bunker münden, welcher sich unterirdisch ausserhalb der Gebäude befindet. So die Aussage einer Nachbarin, selbst alte Rostockerin, die dort schon ewig wohnte und die 90 weit überschritten hat. Sie sprach übrigens auch davon, daß der ehemalige Chef der Heinkelkantine (der auch dort wohnte) im Garten Zeug vergraben haben soll. Wer weiß, vor 15 Jahren hatte ich noch leider keine Sonde, aber die Bunker sind zu 100% vorhanden.
                          Wenn ich das so schreibe, juckt's mir schon wieder in den Fingern.

                          LG
                          Torsten
                          Das Leben ist Scheiße, aber die Grafik ist geil.

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                          • sitsdresden
                            Bürger


                            • 03.07.2011
                            • 102
                            • Dresden
                            • Ohren, Augen^^

                            #14
                            Hi, das glaub ich und kenn ich gut, dass das einen da reizt Nachforschungen anzustellen.^^

                            Ich Hab gestern Abend noch 2 mir rätselhafte Mauerteile an der Hauswand zu einen Durchgang entdeckt (ich mach dann mal ein Foto). Allerdings glaube ich nicht das es hier einen Bunker gibt dazu ist die Elbe zu nah dran (hatten 2002 Wasser hier im Keller).
                            meine Devise: Informieren > Erforschen > Erkunden > Dokumentieren und Erhalten

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                            • Ted
                              Landesfürst


                              • 17.06.2005
                              • 928
                              • Mecklenburg-Vorpommern
                              • Fisher F75 Ltd.

                              #15
                              Ausschließen würde ich erstmal gar nichts. Auf dem ehemaligen Heinkel Gelände in Rostock, befanden sich auch mehrere unterirdische Bunkeranlagen in direkter Nähe zur Warnow(fließt ca.2km weiter in die Ostsee, Breite ca.400m). Selbst der ehemalige Windkanal bei Heinkel, lag teilweise unter dem Meeresspiegel.

                              LG
                              Torsten
                              Das Leben ist Scheiße, aber die Grafik ist geil.

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