Hallo,
ich muss diesen Teil des Forums mal zum auskotzen nutzen, da ich kurz vorm platzen bin.
Mein Freund ist Samstag nacht mit ner Tennisball großen Schwellung am Ellbogen wachgeworden. Ich hab ihn dann in die erste Klinik gekutscht, wo die verpennte Doktorin dann ne Sehnenansatzreizung diagnostizierte. In der zweiten Klinik wurde dann ne Schleimbeutelentzündung diagnostiziert und der Schleimbeutel punktiert.
Am Montag hatte sein rechter Arm den Umfang seines Oberschenkels erreicht. Er war bei seinem Hausarzt, der sowas noch nie gesehen hatte und aufgrund dessen einfach mal spontan ein Antibiotikum und ne Gipsschiene verordnete.
Dienstag war er dann wieder bei seinem Hausarzt, der wohl -auf die Spontanheilung hoffend- erstmal noch abwarten wollte.
Ich hatte meinen Freund erst am Mittwoch wieder gesehen und war entsetzt als ich das Ungetüm von Arm sah, welches sich mittlerweile vom Handgelenk an bis knapp unter die Achselhöhle rot-blau-lila verfärbt hatte und heiß war. Das Antibiotikum und die dilettantische Gipsschiene schien also recht vielversprechend zu sein.
Als ich den Arm sah, musste ich spontan an Gasbrand und Blutvergiftung denken. Naja, ich habe auf meinen Freund wie auf einen lahmen Esel eingeredet, dass er nicht mehr von diesem Quacksalber an sich rumlaborieren lassen soll, sondern auf eine Überweisung in die Uniklinik bei uns bestehen solle.
Naja sein Hausarzt hat sich da Ungetüm dann Donnerstag morgen angeschaut und meinte nur: "Uih, jetzt müssen wir aber die harten Geschütze auffahren und wir probieren jetzt mal Cortison aus.". Nach einer etwas längeren Diskussion hatte mein Freund dann doch die Überweisung für die Uni in der Hand.
In der Uniklinik diagnostizierten sie dann eben auch ne schwere Sepsis (Blutvergiftung) und Phlegmone (also hatte ich nicht mal so Unrecht was den Gasbrand anbelangte). Er wurde stationär aufgenommen und am Donnerstag war man sich noch nicht sicher, ob man seinen Arm noch retten könnte.
Zwei Tage lang hat man sich dort auch gut um ihn gekümmert, aber nun ist Wochenende und da liegen die Dinge scheinbar anders oder es stehen eben zu viele von den Ärzten auf den umliegenden Golfplätzen rum.
Eigentlich sollte er dreimal täglich einen Tropf mit seinem Antibiotikum bekommen. Dabei ist es ja auch wichtig, dass die entsprechenden Zeitabstände eingehalten werden. Nun ja Stand 20 Uhr hatte er noch keinen einzigen Tropf bekommen.
Und die Begründung ist, dass angeblich kein Arzt abkömmlich ist um die Antibiose anzuschließen und die Schwestern das alleine nicht dürfen, was mich wundert da er ja den Zugang liegen hat und man die Pulle nur andocken muss.
Das Problem mit dem Tropf könnte man ja umgehen indem man die Antibiotika in Tablettenform gibt, aber das muss auch ein Arzt entscheiden und den gibts dort ja seit heute morgen nicht mehr für die stationären Patienten.
Man lasse sich mal auf der Zunge zergehen, dass da gerade die Aussage steht, dass in einer Uniklinik derzeit kein Arzt abkömmlich ist, der die stationären Patienten versorgen kann, denn auch sein Mitinsasse hat heute noch keine Medikamente bekommen.
Ein weiteres Schmankerl ist die Tatsache, dass sein Arm gekühlt werden muss. Aber er bekommt kein Gelpack oder Eispack. Nein, er bekommt die lapidare Aussage, dass er seinen Arm unter den Wasserhahn halten soll.
Der Arm ist eingegipst und verbunden und dann soll er den unter den Krahn halten und sich danach mit dem patschnassen Ding wieder in die Kiste legen? Dagegen spricht auch, dass aus dem Wasserhahn eben nur lauwarmes Wasser kommt, was sich sicherlich prima zum kühlen eignet und man lasse sich auch nochmal auf der Zunge zergehen, dass er strikte Bettruhe verordnet bekam und nur zum pinkeln aufstehen darf.
Das einzige was die da heute können, ist ihn mit Tramal gegen seine Schmerzen vollzupumpen. Sein Arm, der sich die letzten beiden Tage gebessert hatte, schaut wieder so aus wie am Donnerstag, er hat massive Schmerzen und auch wieder Fieber bekommen.
Das muss man sich mal vorstellen. Da liegt ein Patient mit ner Sepsis und Phlegmone in seinem kompletten rechten Arm, der dringend seine Antibiose benötigt und in der kompletten Uniklinik gibts keine Sau, die den entsprechenden Kittel trägt, um das zu erledigen.
Ich könnte so dermaßen platzen. Und in dieser oben beschriebenen Situation weiß ich auch wieder warum ich unsere Uniklink dermaßen beschissen finde.
Danke fürs zulesen. Ich geh mir jetzt noch nen Bierchen aufmachen und harre der Dinge, die da kommen.
Grüße,
Simone
ich muss diesen Teil des Forums mal zum auskotzen nutzen, da ich kurz vorm platzen bin.
Mein Freund ist Samstag nacht mit ner Tennisball großen Schwellung am Ellbogen wachgeworden. Ich hab ihn dann in die erste Klinik gekutscht, wo die verpennte Doktorin dann ne Sehnenansatzreizung diagnostizierte. In der zweiten Klinik wurde dann ne Schleimbeutelentzündung diagnostiziert und der Schleimbeutel punktiert.
Am Montag hatte sein rechter Arm den Umfang seines Oberschenkels erreicht. Er war bei seinem Hausarzt, der sowas noch nie gesehen hatte und aufgrund dessen einfach mal spontan ein Antibiotikum und ne Gipsschiene verordnete.
Dienstag war er dann wieder bei seinem Hausarzt, der wohl -auf die Spontanheilung hoffend- erstmal noch abwarten wollte.
Ich hatte meinen Freund erst am Mittwoch wieder gesehen und war entsetzt als ich das Ungetüm von Arm sah, welches sich mittlerweile vom Handgelenk an bis knapp unter die Achselhöhle rot-blau-lila verfärbt hatte und heiß war. Das Antibiotikum und die dilettantische Gipsschiene schien also recht vielversprechend zu sein.
Als ich den Arm sah, musste ich spontan an Gasbrand und Blutvergiftung denken. Naja, ich habe auf meinen Freund wie auf einen lahmen Esel eingeredet, dass er nicht mehr von diesem Quacksalber an sich rumlaborieren lassen soll, sondern auf eine Überweisung in die Uniklinik bei uns bestehen solle.
Naja sein Hausarzt hat sich da Ungetüm dann Donnerstag morgen angeschaut und meinte nur: "Uih, jetzt müssen wir aber die harten Geschütze auffahren und wir probieren jetzt mal Cortison aus.". Nach einer etwas längeren Diskussion hatte mein Freund dann doch die Überweisung für die Uni in der Hand.
In der Uniklinik diagnostizierten sie dann eben auch ne schwere Sepsis (Blutvergiftung) und Phlegmone (also hatte ich nicht mal so Unrecht was den Gasbrand anbelangte). Er wurde stationär aufgenommen und am Donnerstag war man sich noch nicht sicher, ob man seinen Arm noch retten könnte.
Zwei Tage lang hat man sich dort auch gut um ihn gekümmert, aber nun ist Wochenende und da liegen die Dinge scheinbar anders oder es stehen eben zu viele von den Ärzten auf den umliegenden Golfplätzen rum.
Eigentlich sollte er dreimal täglich einen Tropf mit seinem Antibiotikum bekommen. Dabei ist es ja auch wichtig, dass die entsprechenden Zeitabstände eingehalten werden. Nun ja Stand 20 Uhr hatte er noch keinen einzigen Tropf bekommen.
Und die Begründung ist, dass angeblich kein Arzt abkömmlich ist um die Antibiose anzuschließen und die Schwestern das alleine nicht dürfen, was mich wundert da er ja den Zugang liegen hat und man die Pulle nur andocken muss.
Das Problem mit dem Tropf könnte man ja umgehen indem man die Antibiotika in Tablettenform gibt, aber das muss auch ein Arzt entscheiden und den gibts dort ja seit heute morgen nicht mehr für die stationären Patienten.
Man lasse sich mal auf der Zunge zergehen, dass da gerade die Aussage steht, dass in einer Uniklinik derzeit kein Arzt abkömmlich ist, der die stationären Patienten versorgen kann, denn auch sein Mitinsasse hat heute noch keine Medikamente bekommen.
Ein weiteres Schmankerl ist die Tatsache, dass sein Arm gekühlt werden muss. Aber er bekommt kein Gelpack oder Eispack. Nein, er bekommt die lapidare Aussage, dass er seinen Arm unter den Wasserhahn halten soll.
Der Arm ist eingegipst und verbunden und dann soll er den unter den Krahn halten und sich danach mit dem patschnassen Ding wieder in die Kiste legen? Dagegen spricht auch, dass aus dem Wasserhahn eben nur lauwarmes Wasser kommt, was sich sicherlich prima zum kühlen eignet und man lasse sich auch nochmal auf der Zunge zergehen, dass er strikte Bettruhe verordnet bekam und nur zum pinkeln aufstehen darf.
Das einzige was die da heute können, ist ihn mit Tramal gegen seine Schmerzen vollzupumpen. Sein Arm, der sich die letzten beiden Tage gebessert hatte, schaut wieder so aus wie am Donnerstag, er hat massive Schmerzen und auch wieder Fieber bekommen.
Das muss man sich mal vorstellen. Da liegt ein Patient mit ner Sepsis und Phlegmone in seinem kompletten rechten Arm, der dringend seine Antibiose benötigt und in der kompletten Uniklinik gibts keine Sau, die den entsprechenden Kittel trägt, um das zu erledigen.
Ich könnte so dermaßen platzen. Und in dieser oben beschriebenen Situation weiß ich auch wieder warum ich unsere Uniklink dermaßen beschissen finde.
Danke fürs zulesen. Ich geh mir jetzt noch nen Bierchen aufmachen und harre der Dinge, die da kommen.
Grüße,
Simone










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