Ich glaub', ich spinn' ...

[gerohoschi]

Also, Gemeinde: Hab am 09.01.08 ne Anfrage bei der "unteren Denkmalschutzbehörde" auf eine "allgemeine Sucherlaubnis" gestellt. Nun der Hammer: Erste Antwort aus Plauen, man hätte meinen Antrag an das "Landesamt für Archäologie" weitergeleitet.
Heute nun Post vom Landesamt: "Ihrem Schreiben darf ich entnehmen, daß Sie Ihrem Hobby bereits nachgehen. Erlauben Sie mir vorab die Feststellung, daß eine solche Nachsuche nach dem Sächsischen Denkmalschutzgesetz nicht statthaft ist. Sie benötigen dazu eine Suchgenehmigung sowie einen Nachforschunsschein. Bis dahin bitten wir Sie, Ihre Aktivitäten einzustellen."
Für die Nachsuche mit einem Metalldetektor benötigen Sie im Freistaat Sachsen einen Nachforschungsschein. Der Erwerb dieses Scheins (kostenpflichtig) ist mit einer Schulung beim Landesamt für Archäologie verbunden. Die Genehmigung gilt für ein Jahr. ... Folgende Punkte sind in dem Antrag zu berücksichtigen:
- genauer Zeitraum Ihres Nachsuche- Vorhabens
- eine genaue maßstäbliche Kartierung des betroffenen Areals
- Fotografien, Dokumentationen und Gutachten (!!!) zu dem betroffenen Areal
- die Fragestellung unter der Sie die Suche durchführen
- Fundspektrum und Zeitstellung der Stücke, die Sie zu finden erhoffen
- die technische Ausstattung bei der geplanten Nachsuche und deren Dokumentation
- die Anzahl der tätigen Personen

Geht`s noch? Ich soll nach Dresden kommen? Ne Schulung machen, wegen Vollidioten, die illegalst suchen gehen in Gebieten, wo nur`n Wildschwein oder Förster Zutritt hat? Ich krieg langsam nen Hass...
Hab keine Kohle für die Fahrt nach Dresden (3x), für ne Pension, geschweigedenn die Zeit oder die Kohle für ne "Prüfung"! Nochmal: Geht`s noch?



Ach, und: Vielen Dank an alle "Unseriösen", daß das (außer das Gericht entscheidet anders) das Aus für mich und mein Hobby sein könnte. Ich hoffe, Ihr habt wenigstens euren Spaß gehabt und euren Profit gemacht...

[Mr.T]

Was genau hast Du denn erwartet?

[TesoroCibola]

Bis dahin bitten wir Sie, Ihre Aktivitäten einzustellen."

Da stellt man einen Antrag und wird sofort kriminalisiert sowas gibts nur in Deutschland. Da sie dir ja schon indirekt einen Verstoß unterstellen so kann das u.U Auswirkungen auf die Erteilung haben.(kann)

Ich denke mal wenn man das so liest dann wird bestimmt der eine oder andere sich das doppelt überlegen einen Antrag zu stellen. Für mich ein ganz klarer Schuß nach hinten.

[Gypsy]

in deinem profil steht münchen/plauen.

Wie wäre es, wenn du erstmal versuchst in Bayern eine Suchgenehmigung zu bekommen, dann hast du schon mal eine...
...ich denke mal, wenn du die Vorweisen kannst, so bekommst du in anderen Bundesländern einfacher eine...

[BERGMANN 78]

Da stellt man einen Antrag und wird sofort kriminalisiert sowas gibts nur in Deutschland. Da sie dir ja schon indirekt einen Verstoß unterstellen so kann das u.U Auswirkungen auf die Erteilung haben.(kann)

Ich denke mal wenn man das so liest dann wird bestimmt der eine oder andere sich das doppelt überlegen einen Antrag zu stellen. Für mich ein ganz klarer Schuß nach hinten.

Du weißt ja nicht wie sein Antragschreiben formuliert war...

Gruß BERGMANN 78

[TesoroCibola]

Du weißt ja nicht wie sein Antragschreiben vormuliert war

Wäre interessant zu wissen..........

[Mr.T]

Du weißt ja nicht wie sein Antragschreiben vormuliert war...

Gruß BERGMANN 78

Genau da denke auch ich, daß der taktische Fehler passiert ist.
Macht halt nen riesen Unterschied ob ich "ich spiele mit dem Gedanken mich in geraumer Zeit mit... zu beschäftigen" schreibe oder "ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit..."

[Forscher1983]

Genau da denke auch ich, daß der taktische Fehler passiert ist.
Macht halt nen riesen Unterschied ob ich "ich spiele mit dem Gedanken mich in geraumer Zeit mit... zu beschäftigen" schreibe oder "ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit..."

Ich finde es kommt drauf an, wie der Satz weiter formuliert ist....

1) ich spiele mit dem Gedanken mich in geraumer Zeit mit meiner Heimat genauer zu beschäftigen indem ich eine Suchgenehmigung beantrage

oder

2) ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit meiner Heimat und möchte dher eine Suchgenhemigung beantrage...


Ich finde einfach, dass die Ämter nicht alles auf die Goldwaage legen sollten aber das sie andererseits auch ein öfftentliches Interesse vertreten, was ich sehr gut verstehen kann.
Ich weiß nur, dass die Dame, mit der ich gesprochen habe, sehr sehr nett war und mir deutlich gemacht hat, dass sie an einem gegenseitigen guten Verhältnis zwischen Behörde und "Heimatforschern" interessiert sind. Das finde ich top.

Für genaueres müsste man in der Tat das schreiben im Originaltext haben.
Auch dann kann man erst erntscheiden, ob man wirklich "kriminalisiert" worden ist. Nicht zu voreilig urteilen....


Martin

[TesoroCibola]

1) ich spiele mit dem Gedanken mich in geraumer Zeit mit meiner Heimat genauer zu beschäftigen indem ich eine Suchgenehmigung beantrage

oder

2) ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit meiner Heimat und möchte dher eine Suchgenhemigung beantrage...

Oder ganz einfach.............

Ich bitte um Auskunft über das Antragsverfahren bei der Vergabe einer Suchgenehmigung nach § 234 abc abs.12 punkt 234

[gerohoschi]

Ja, Leute, ich versuch, das Schreiben, daß eigentlich sehr neutral formuliert war, zu finden und setz es dann hier rein. Jedenfalls hat die gute Frau (ca. 22 Jahre alt) vor meiner persönlichen Erstanfrage noch net mal gewusst, daß es "Schatzsucher" überhaupt gibt. Ich mein, Gemeinde, kann es war sein, daß ich Hunderte von T€uronen zum Fenster "hinausblase", nur um dann die Genehmigung zu erhalten, ein paar Münzlein oder mal nen Bajo- Griff vom Acker abzustauben? Hier wird meiner Meinung nach mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Eine Zweiklassengesellschaft erstellt ohne politisch werden zu wollen mods/admins!!!) nach dem Motto: Der eine kanns sich leisten zu uns zu kommen, und der andere halt nicht. Wo ist denn da bitte das im Grundgesetz verankerte "Gleichheitsprinzip", also die "Chancengleichheit"?
Ich will auf keinen Fall auf mein Hobby verzichten, nehme den Rat eines anderen users (der dafür natürlich nix kann) an, gehe den weg es publik zu machen und dann der Hammer: Ich in Westsachsen, Landesamt in Ostsachsen. Haufen Kohle verpulvern...
Und: Ich bin aus München, wohne aber seit 6 Jahren in Plauen, nur um das Missverständis aufzuklären...

[Gypsy]

also ich denke, dass das auch mit "geringem" finanziellen finanzaufwand was wird. ruf nächste woche einfach nochmal an, beim denkmalamt, und frag, wer zuständig ist, und erzähl halt, worauf du hinaus willst.

immer schön sachlich und ehrlich und ruhig bleiben, dann ist es bestimmt nur eine frage der zeit, bis du ein okay krigst.

[Forscher1983]

Ja, Leute, ich versuch, das Schreiben, daß eigentlich sehr neutral formuliert war, zu finden und setz es dann hier rein. Jedenfalls hat die gute Frau (ca. 22 Jahre alt) vor meiner persönlichen Erstanfrage noch net mal gewusst, daß es "Schatzsucher" überhaupt gibt. Ich mein, Gemeinde, kann es war sein, daß ich Hunderte von T€uronen zum Fenster "hinausblase", nur um dann die Genehmigung zu erhalten, ein paar Münzlein oder mal nen Bajo- Griff vom Acker abzustauben? Hier wird meiner Meinung nach mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Eine Zweiklassengesellschaft erstellt ohne politisch werden zu wollen mods/admins!!!) nach dem Motto: Der eine kanns sich leisten zu uns zu kommen, und der andere halt nicht. Wo ist denn da bitte das im Grundgesetz verankerte "Gleichheitsprinzip", also die "Chancengleichheit"?
Ich will auf keinen Fall auf mein Hobby verzichten, nehme den Rat eines anderen users (der dafür natürlich nix kann) an, gehe den weg es publik zu machen und dann der Hammer: Ich in Westsachsen, Landesamt in Ostsachsen. Haufen Kohle verpulvern...
Und: Ich bin aus München, wohne aber seit 6 Jahren in Plauen, nur um das Missverständis aufzuklären...

Hi du,

ich kann deinen Ärger gut verstehen, aber ich glaube, wenn du bei sowas von einer zwei -Klassen - Gesellschaft sprichst, schießt du mit Kanonen auf Spatzen. Wie bereits gesagt wurde: RUf nochmal ruhig, sachlich da an und erklär ihr die Lage. Vielleicht liegt auch bei Ihr ein Fehler vor. Eventuell auch mal mit einem anderen Menschen des zuständigen Amtes reden und immer ehrlich bleiben. Kopf hoch! Das klappt schon....

MfG

Martin

[Torgau]

Hallo gerohoschi,

mit den 2 Pflichtterminen ist es nicht so schlimm, beide sind bis jetzt immer Samstags:
1. Termin: Vormittags theoretische Schulung zur Gesetzeslage und zur gewünschten Funddokumentation. Nachmittags darf man unter Aufsicht der Archäologen auf einem echten Bodendenkmal sondeln. Außerdem lernt man dabei viele Gleichgesinnte kennen.
2. Termin: Tag der Sächsischen Landesarchäologen, Dort werden z.T. auch von den "Ehrenamtlichen" neuste Funde und Methoden zur Funddokumentation und -untersuchung vorgestellt.

In beiden Fällen ist keine Übernachtung notwendig und von einer Gebühr für die Genehmigung habe ich auch noch nichts gehört.
Ruf einfach mal in Dresden an und frage nach dem für Dein Gebiet zuständigen Mitarbeiter und frage ob Ihr Euch nicht mal in der Nähe treffen könnt, wenn er sowieso vor Ort ist.



Ulf

[Bohrwurm]

Guten Abend gerohoschi

Ich nehm an, Du möchtest mehr als "nur" vor Dich hin sondeln.
Die Vorstellung, die Freude am Suchen und das vorhandene, nicht eben billige Equipment in den Dienst der professionellen Sache zu stellen, ist mir selber nicht fremd.
Mal nach allen Regeln der Kunst vorzugehen, prospektieren, kartieren usw., das hat doch was!
Auch wenns sich langweilig anhört.


Du kennst die Leut vom zuständigen Amt nicht, die kennen Dich auch noch nicht. Bis die Amtmänner mit einem ihnen Fremden warmwerden, dauerts halt. Denn nicht jeder, der ne offizielle Sucherlaubnis haben will, bleibt auf Dauer "seriös", wie die bittre Erfahrung zeigt. Immerhin gehts darum, Dich als verlässlichen Partner zu erfahren. Als erste Barriere wird Dir der dornenreiche Weg der Teilnahme an Kursen und das Beibringen von archäologieüblichem Vorgehensweisen in Aussicht gestellt (Das mit den Kosten ist wirklich nicht nett vom Amt, meiner Erfahrung nach gibts auch kostenlose Mitmach-und Mitlernmöglichkeiten. Fahrkosten, na ja, wenn Du es ernst meinst mit der Sache, muß man halt auch ein wenig investieren.)
Wenn das Vertrauensverhältnis erst mal Bestand gezeigt hat, und das kann durchaus dauern, dürfte einer spannenden und professionellen Zusammenarbeit nichts mehr im Wege stehen.

gruß

[curious]

Guten Abend gerohoschi

Ich nehm an, Du möchtest mehr als "nur" vor Dich hin sondeln.
Die Vorstellung, die Freude am Suchen und das vorhandene, nicht eben billige Equipment in den Dienst der professionellen Sache zu stellen, ist mir selber nicht fremd.
Mal nach allen Regeln der Kunst vorzugehen, prospektieren, kartieren usw., das hat doch was!
Auch wenns sich langweilig anhört.


Du kennst die Leut vom zuständigen Amt nicht, die kennen Dich auch noch nicht. Bis die Amtmänner mit einem ihnen Fremden warmwerden, dauerts halt. Denn nicht jeder, der ne offizielle Sucherlaubnis haben will, bleibt auf Dauer "seriös", wie die bittre Erfahrung zeigt. Immerhin gehts darum, Dich als verlässlichen Partner zu erfahren. Als erste Barriere wird Dir der dornenreiche Weg der Teilnahme an Kursen und das Beibringen von archäologieüblichem Vorgehensweisen in Aussicht gestellt (Das mit den Kosten ist wirklich nicht nett vom Amt, meiner Erfahrung nach gibts auch kostenlose Mitmach-und Mitlernmöglichkeiten. Fahrkosten, na ja, wenn Du es ernst meinst mit der Sache, muß man halt auch ein wenig investieren.)
Wenn das Vertrauensverhältnis erst mal Bestand gezeigt hat, und das kann durchaus dauern, dürfte einer spannenden und professionellen Zusammenarbeit nichts mehr im Wege stehen.

gruß

Gut gesagt! Nebenbei...als Ehrenamtlicher bist du beim Sondeln versichert. In den Wald darfst du dann zwar nur noch im Ausnahmefall, aber dafür kannst du dich direkt neben der Hauptverkehrsstraße auf den Acker stellen.