Mordfall Rüter, Ilsenburg

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  • Hartmut
    Landesfürst


    • 09.03.2004
    • 835
    • Wernigerode

    #1

    Mordfall Rüter, Ilsenburg

    Es war um die Weihnachtszeit 2007, da gab es eine Meldung in der lokalen Presse von Wernigerode, dass im Nachbarort Ilsenburg ein Rentner erschlagen worden war. Wie das so ist, man liest es, schüttelt mit dem Koppf und macht mit den eigenen Sachen weiter. Kurze Zeit später erzählte man mir, dass der Vater eines Kollegen ermordet worden war, und dass es keine Spur zum Täter gibt. Und auf einmal bekam die Sache ein Gesicht.

    Diesen Kollegen kenne ich seit Jahrzehnten. Es bedarf nicht vieler Worte, um mit ihm zusammen zu arbeiten. Als Elektriker und Elektroniker ist er immer zur Stelle, wenn in meiner Anlage etwas nicht funktioniert. Nun dieses. Er ist ein Gefühl, als wird der Stuhl unter einem weg gezogen und man fällt hinten über.

    Die Polizei ist ratlos und hat bis heute keine heiße Spur.

    Frank Rüter, mein Kollege, ist der Sohn des Ermordeten und hat viel in Eigeninitiative gemacht. Er setzte eine Belohnung aus von erst 2500 Euro, erhöhte auf 4000 Euro und mobilisierte die Medien. Es gab bzw. wird geben mehrere Fernsehsendungen mit Aufrufen an eventuelle Zeugen, sich zu melden, z.B. in Kripo Live (MDR) und Aktenzeichen XY ungelöst (ZDF). Wir haben zwei Ausschnitte dieser Sendungen online gestellt:

    Mordfall Rüter I
    Mordfall Rüter II

    Inzwischen ist viel Zeit vergangen, ohne dass es eine neue Spur gibt. Damit es nicht in Vergessenheit gerät, und vor allem, damit der noch immer frei herum laufende Mörder in Unruhe gehalten wird, verteilt Frank im Moment Flugblätter an Tankstellen, Supermärkten usw. Hier ist dieser Flyer:



    Es ist davon auszugehen, dass der Mörder sein Opfer kannte. Somit ist es wahrscheinlich, dass auch Frank Rüter den noch unbekannten Mörder kennt. Was ist das wohl für ein Gefühl, hinter jedem seiner Mitmenschen den Mörder des Vaters vermuten zu müssen?

    Mir ist schon klar, dass es sich bei diesem Fall sehr wahrscheinlich um etwas handelt, was auf die Region Ilsenburg beschränkt ist. Die Deutschland-weiten Aufrufe an die Zeugen werden wohl auch nur in der Region Erfolg haben - hoffentlich.

    So langsam gehen uns die Ideen aus. Was kann man denn sonst noch tun, um den Mörder zu finden? Diese Frage ist mein Anliegen an die Schatzsucher-Gemeinde. Wir sind leider in der sehr harten Realität. Wie sich zeigt, ist ein Fernsehkrimi meilenweit davon entfernt.

    Gruß, Hartmut
  • Deistergeist
    Moderator

    • 24.11.2002
    • 19542
    • Barsinghausen am Deister

    #2
    Es ist davon auszugehen, dass der Mörder sein Opfer kannte. Somit ist es wahrscheinlich, dass auch Frank Rüter den noch unbekannten Mörder kennt. Was ist das wohl für ein Gefühl, hinter jedem seiner Mitmenschen den Mörder des Vaters vermuten zu müssen?



    Eine furchtbare Vorstellung!
    Hoffentlich führt die Suche zum Erfolg.

    Glückauf! Thomas
    "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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    • Siebken
      Heerführer


      • 12.01.2005
      • 6470
      • Nicht von dieser Welt.
      • XP Deus

      #3
      ....das es eventuell ein Bekennter ist, mit dem man immer noch Kontakt hat.
      Das ist schon Krass, wenn man es nur so einfach beschreiben möchte.
      Alles Gute für Dein Arbeitskollegen, das die Suche zum Erfolg führt!!
      "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."
      Sophie Scholl/Jacques Maritain

      Kommentar

      • Colin († 2024)
        Moderator

        • 04.08.2006
        • 10262
        • "Oppidum Ubiorum"
        • the "Tejon" (what else..?)

        #4
        Drücke euch für diese beispiellos verständlichen Aktion alle Daumen, daß die Sache zum Erfolg führt, und der Täter seiner gerechten Strafe nicht entgeht..!

        Aber was heißt schon gerecht..den Tod eines Menschen, durch Mord verursacht zu haben, wird wohl bei welcher Srafe auch immer, kaum gerecht sein...

        Gruß Colin
        Zuletzt geändert von Colin († 2024); 28.06.2008, 09:09.


        "In dubio melior est conditio possidentis" - "Im Zweifel verdient der Besitzer Vorzug"



        "Fotowettbewerbgewinner" 02.22 / 12.22 / 07.23 / 04.24
        "Fotowettbewerbmitgewinner" 10.21 / 01.22 / 05.23


        Colin hat uns am 16.07.2024
        nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
        In stillem Gedenken,
        das SDE-Team

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        • chabbs
          Heerführer


          • 18.07.2007
          • 12179
          • ...

          #5
          Zitat von Hartmut

          So langsam gehen uns die Ideen aus. Was kann man denn sonst noch tun, um den Mörder zu finden? ...
          Hartmut,


          was ich jetzt schreibe klingt vielleicht ein wenig seltsam und auf den ersten Blick vielleicht nicht ganz logisch.

          Zunächst möchte ich Dir aber noch ein Lob aussprechen für so viel Engagement!


          Nun zum Thema: obwohl ich sehr sehr gut nachvollziehen kann, dass Dein Freund Gerechtigkeit für den Vater will. Und auch die Wichtigkeit sehe, dass der Mörder gefasst wird, damit niemand anderes mehr zu Schaden kommt... ich denke, Dein Freund sollte aufhören, selbst soviel Zeit in die Suche etc. zu investieren, vielleicht sogar versuchen, persönlich damit abzuschließen.

          Denn wenn die Suche nach dem Mörder zum eigenen Lebensinhalt wird, kann das schon sehr zermürbend sein. Vielleicht sogar noch zermürbender, als der Tod des Vaters. Sehr oft bemerkt man, dass selbst nach der Verhaftung und Verurteilung des Täters, der Effekt der "Befriedigung", das Abschließen nicht kommt.

          Dann wird Dein Freund -ich versuche das hier wirklich verständlich auszudrücken, das soll nicht kalt oder so klingen- irgendwann merken, dass es nicht nur den Vater nicht zurückbringt, sondern auch kein so großes Gefühl der Erleichterung verschafft, wie er sich das jetzt vorstellt.


          Wie gesagt, ich möchte niemanden davon überzeugen, mit der Suche aufzuhören... vielleicht sprichst Du ihn einfach mal auf das Thema an und bereitest ihn zumindest darauf vor, dass es eben so sein könnte. Vielleicht sollte er -unabhängig von weiteren Schritten- so etwas auch noch mal mit einem Psychologen oder so durchspielen.


          Ansonsten wünsche ich natürlich, dass der Mörder schnell gefunden wird und seine gerechte Strafe bekommt. Vielmehr wünsche ich aber den Angehörigen Kraft und Zusammenhalt, um diesen Schicksalsschlag durchzustehen.



          Liebe Grüße


          Bjoern

          Kommentar

          • steinadler
            Banned
            • 22.04.2005
            • 596
            • bei flensburg
            • gmp , Zertifizierter Sondengänger - S.-H.

            #6
            in vielen fällen sind die menschen die mörder , die sich am meisten bei der suche einsetzen !!!!!
            um so keinen verdacht auf sich zu lenken .

            siehe holzklotzmörder !!!!!

            mfg
            teinadler
            ich glaube an gott aber keine bestimmte religion !
            haben ferienwohnung an der dänischengrenze zuvermieten !

            Kommentar

            • chabbs
              Heerführer


              • 18.07.2007
              • 12179
              • ...

              #7
              Zitat von steinadler
              in vielen fällen sind die menschen die mörder , die sich am meisten bei der suche einsetzen !!!!!
              um so keinen verdacht auf sich zu lenken .

              siehe holzklotzmörder !!!!!

              mfg
              teinadler


              Ach komm, was soll denn so ein blöder Sherlock-Holmes-Kommentar, bei einem Thema, das einigen Betroffenen mit Sicherheit sehr viel bedeutet? Allgemeinplatz, der jeglicher Grundlage entbehrt... ansonsten poste mal ne Studie zum Thema.


              Ach ja, nachts ist es kälter als draußen. Immer!

              Kommentar

              • Hartmut
                Landesfürst


                • 09.03.2004
                • 835
                • Wernigerode

                #8
                Die Gedanken von Steinadler stecken in vielen Menschen drin, so oder in ähnlicher Art. Das erzeugt Angst. Manch einer, geschult durch den Konsum von Fernsehkrimis, wird sich nicht trauen, sein Wissen als Zeuge zur Verfügung zu stellen, falls er/sie wirklich etwas weiß. Es könnte ja der Verdacht auf einen selbst fallen oder auch nur die vielleicht verfängliche Frage nach dem Wohin oder Woher kommen. Viele Gründe fallen mir ein, die man vorschieben kann, um nichts gesehen zu haben und deshalb nichts sagen zu müssen.

                Wir müssen also mit den Aktionen erstens die hoffentlich existierende Person erreichen, die etwas weiß. Das geht durch breite Streuung der Flyer und Einschaltung der Medien wie Presse und Fernsehen. Zweitens muss dann diese Person veranlasst werden, sich zu melden. Ein Anreiz dazu kann die Belohnung von 4000 Euro sein. Ich muss, glaube ich, nicht erwähnen, was ich von jemandem halte, der sich nur auf Grund des Geldes meldet und so sein Wissen verkauft. Aber danach geht es nicht, gar nicht. Wenn das Geld den Fall zu klären hilft, ist es gut angelegt.

                Es fehlen Ideen, die umsetzbar sind. Der Fall muss bei den Leuten im Gedächtnis bleiben, also über eine Zeit lang Gesprächsthema sein. Leicht gesagt und so schwer, zu erreichen...

                Gruß, Hartmut

                Kommentar

                • rüt
                  Einwanderer


                  • 29.06.2008
                  • 1
                  • Ilsenburg

                  #9
                  Hallo

                  Nach meiner Anmeldung möchte ich mich hier nun auch äußern.

                  Mein Name ist Frank Rüter und es geht um den Mord an meinem Vater.

                  Ich bedanke mich erst einmal beim Hartmut, der für mich den Beitrag eingestellt hat. Danke auch für Eure Gedanken zu diesem Fall.

                  Es ist schon so, dass der/die Täter aus dem persönlichen Umfeld kommen muss, allein die Umstände am Tatort lassen darauf schliessen. Auch die Polizei geht davon aus, ermittelt jedoch weiter in alle Richtungen.

                  Dies hat die Polizei nun selbst ermittelt, dass ich dafür absolut nicht in Frage komme, auch wenn das etliche Vernehmungen benötigte ehe diese soweit waren.

                  Nach Durchsicht der ersten Ermittlungsprotokolle bleiben mehr Fragen als Antworten....

                  Ich möchte nur mit dem Gewissen leben können, meine Hilfe zur Täterfindung gegeben zu haben. Das soll nicht der Inhalt meines künftigen Lebens werden, aber in Zukunft kann ich sagen : " Ich habe" und nicht " Hätte ich mal..." !

                  Es ist schwer schon jetzt Gedanken daran verschwenden zu müssen, wie gehts weiter, wenn der Täter nicht gefasst wird oder "Komissar Zufall " irgendwann zuschlägt. Eine kleine Hoffnung bleibt und diese stirbt bekanntlich zuletzt.

                  Gruß Frank


                  Dein Unmut ist zu verstehen - trotzdem habe ich hier vorsichtshalber mal zwei Sätze entfernt.
                  Sollte es sich hierbei um eine gerichtlich festgestellte Tatsache handeln, füge ich diese selbstverständlich wieder ein.
                  Christine, 30.06.08

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