Reise nach Auschwitz

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  • Lucius
    Heerführer


    • 04.01.2005
    • 5783
    • Annaburg;Sachsen-Anhalt
    • Viel zu viele

    #31
    Hauptsache auch genug Geld und Kofferraum!
    Mein Therapeut hat mir geraten, die Namen der Menschen, die ich hasse, auf kleine Zettel zu schreiben, sie ins Feuer zu werfen und zuzusehen, wie sie verbrennen. Das habe ich getan, und ich muss sagen, jetzt fühle ich mich viel besser.
    P.S. Was mache ich jetzt mit den Zetteln??

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    • Ralfi
      Bürger


      • 19.09.2010
      • 116
      • Frankfurt/Oder

      #32
      Kofferraum ist kein Problem, Geld schon eher.
      Aber das ist ja dann ihr Problem...
      Otto von Bismarck, Gründer u. 1.Kanzler dt. Reiches

      "Wer seine Ansicht mit anderen Waffen als denen des Geistes verteidigt, von dem muß ich voraussetzen, dass ihm die Waffen des Geistes ausgegangen sind"

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      • 2augen1nase
        Heerführer


        • 13.03.2007
        • 5543
        • Chemnitz
        • keiner.. leider

        #33
        Reisebericht Auschwitz

        Nachdem wir leicht verspätet am Freitagnachmittag in Chemnitz gestartet sind, kamen wir gegen 22 Uhr in Auschwitz an und wurden sehr herzlich von Zanetta - der Hotelangestellten - begrüßt. Auschwitz ist keine Metropole und wir hatten zu so später Stunde nur noch Gelegenheit bei einem Dönerladen ein warmes Abendessen zu bekommen. Nach kurzer Stärkung haben wir einen kleinen Nachtspaziergang durch Auschwitz gemacht und dabei entdeckt, dass es die kleine Stadt absolut wert ist ihr etwas Zeit zu widmen und sich dort genauer umzusehen.

        Nichts desto trotz blieben wir unserem Plan treu, uns am Samstag die Gedenkstätte anzusehen. Wir nahmen an einer deutschsprachigen Führung teil und sahen uns zuerst das Stammlager an. Danach fuhren wir mit einem Shuttle in das ca. 3 km entfernte Lager Auschwitz-Birkenau. Ich war überrascht ob des "kleinen" Eingangstores, welches so oft zu sehen ist und einem auf den Bildern und in den Filmen immer so riesengroß vorkommt. Dafür hatten es die Ausmaße des Lagers in sich. Über mehrere Kilometer erstreckt sich eine nahezu ebene Fläche mit einzelnen Baracken, viel Stacheldraht und den gesprengten Resten der Krematorien. Erst der Blick aus dem Turm über der Durchfahrt ermöglicht einen Überblick über das gesamte Lager.

        Die Führung war sehr sachlich und nicht wertend. Es wurde sich an die Fakten gehalten und dennoch ist und bleibt Auschwitz ein nicht zu begreifendes Drama in der Geschichte. Trotz der ausgestellten Berge von Haaren, Schuhen und anderen Gegenständen kann man die Zahl derer, die dort inhaftiert und ermordet wurden nicht fassen. Daher war es für mich zwar sehr interessant die Gedenkstätte einmal besucht zu haben, aber geklärt hat sich für mich persönlich leider sehr wenig. Vielleicht war ich blauäugig zu denken, ein Besuch würde für mich diese Geschichte begreifbarer machen.

        Generell kann ich dennoch jedem einen Besuch empfehlen, die Führung war top, ging über ca. 4 Stunden und war dennoch zu keinem Zeitpunkt langweilig. Man hat sehr übersichtlich gestaltete Ausstellungsräume - sollte allerdings Englischkenntnisse mitbringen, da die Beschriftungen meist nur in zwei Sprachen (Englisch und Polnisch, manchmal hebräisch) gehalten sind.

        Nach der Tour ging es erstmal zurück ins Hotel um anschließend das Gesehene bei einem Spaziergang zu verdauen. Obwohl mir die Füße schon weh taten sind wir eine ganze Weile gegangen um ein vielversprechends Restaurant zu finden, gelandet sind wir allerdings völlig woanders. Dennoch haben wir auch am Samstagabend wieder festgestellt, dass Auschwitz für sich als Stadt doch ein sehenswertes Örtchen ist. Vor der Abreise nach Breslau wollten wir uns auf jeden Fall noch einmal Zeit nehmen eine kleine Fototour durch die Stadt zu machen.

        In der Gedenkstätte habe ich keine Bilder gemacht, obwohl dies möglich gewesen wäre. Ich denke es sollte sich jeder sein eigenes Bild davon machen, daher versuche ich an dieser Stelle ein kleines Portrait der Stadt Auschwitz zu zeichnen und vielleicht den ein oder anderen dazu zu inspirieren bei einem Besuch auch der Stadt eine Chance zu geben. Dort scheint gerade viel zu passieren. Erst einige Wochen vor unserer Ankunft wurde der Marktplatz fertig gestellt, mit einem ziemlich coolen Brunnen.

        Ich hoff euch gefallen die Bilder.

        Liebe Grüße,

        2augen1nase
        Angehängte Dateien
        Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
        Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!

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        • 2augen1nase
          Heerführer


          • 13.03.2007
          • 5543
          • Chemnitz
          • keiner.. leider

          #34
          ...bei Nacht...

          Simple Fontänen mit ein paar LED´s - aber sehr wirkungsvoll. Zum Teil hat man Farben wie in einem Feuerwerk. War wirklich sehr schick...
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          • Mc Coy
            Heerführer


            • 22.02.2006
            • 1289
            • Berlin

            #35
            Vielleicht war ich blauäugig zu denken, ein Besuch würde für mich diese Geschichte begreifbarer machen.
            Hallo 2A1N,
            ich war selbst erst vor kurzem dort und habe festgestellt- diese Geschichte kann man nicht begreifen. Abgesehen von dem System ist für mich immer wieder unbegreiflich, wie aus völlig normalen Menschen plötzlich so brutale Verbrecher werden können. Da ist jemand Verkäufer, kommt in so ein Lager als SS- Mann und foltert, erschlägt, vergast und erschießt Leute, mit denen er früher nichts zu tun hatte, die er nicht kennt und die das "Verbrechen" begangen haben etwas anderes zu glauben als der GröFaz. Unfassbar.
            Ich werde auf jeden Fall noch einmal dorthin fahren, wir hatten zu wenig Zeit. Und nebenbei schauen wir uns dann auch die Stadt an was bei unserem Besuch wegen eines Rock- Festivals nicht möglich war.
            Danke für Deinen Bericht.

            Mit Gruß
            MC

            Kommentar

            • aquila
              Heerführer


              • 20.06.2007
              • 4522
              • Büttenwarder

              #36
              Hier die kleine hübsche Stadt, daneben ein Ort des Grauens. Keiner weiß etwas, niemand hört etwas; es ist doch alles so schön friedlich hier.

              Ich habe mit Absicht den Präsens gewählt. Die Banalität des Bösen ist nicht Vergangenheit.


              LG Aquila
              Ich sehe verwirrte Menschen.

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              • Preussengold
                Berufs-Querulant
                • 30.09.2012
                • 3577
                • Preussen

                #37
                Zitat von Mc Coy
                Hallo 2A1N,
                ich war selbst erst vor kurzem dort und habe festgestellt- diese Geschichte kann man nicht begreifen. Abgesehen von dem System ist für mich immer wieder unbegreiflich, wie aus völlig normalen Menschen plötzlich so brutale Verbrecher werden können. Da ist jemand Verkäufer, kommt in so ein Lager als SS- Mann und foltert, erschlägt, vergast und erschießt Leute, mit denen er früher nichts zu tun hatte, die er nicht kennt und die das "Verbrechen" begangen haben etwas anderes zu glauben als der GröFaz. Unfassbar.
                Ich werde auf jeden Fall noch einmal dorthin fahren, wir hatten zu wenig Zeit. Und nebenbei schauen wir uns dann auch die Stadt an was bei unserem Besuch wegen eines Rock- Festivals nicht möglich war.
                Danke für Deinen Bericht.

                Mit Gruß
                MC
                Ich bin deiner Meinung, einfach unglaublich.....
                Der Widerstand gegen Hitler wird von Tag zu Tag größer. Johannes Gross 2014

                Kommentar

                • Peter_0467
                  Ritter


                  • 13.12.2010
                  • 474
                  • BadenWürttemberg
                  • n.v.

                  #38
                  Zitat von Mc Coy
                  Hallo 2A1N,ist für mich immer wieder unbegreiflich, wie aus völlig normalen Menschen plötzlich so brutale Verbrecher werden können.
                  Hallo MC,

                  ein interessantes Experiment zu der Frage wie kann man zu so was fähig sein: das Milgram-Experiment

                  Ich hab den Film vor fast 30 Jahren in der Schule gesehen, der ist echt zum Nachdenken!

                  Nachtrag: Film
                  Zuletzt geändert von Peter_0467; 14.07.2014, 20:20.
                  viele Grüße, Manfred

                  Fotowettbewerbgewinner Juli 2016

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