merkwürdiger Runen-Ring

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  • Hein_Stockel

    #1

    merkwürdiger Runen-Ring

    Hallo - habe an einem ehemaligen heidnischen Ort in Schleswig-Holstein, der während der NS-Dikatatur zu einer "Thingstätte" wieder reaktiviert wurde und nach dem Krieg in Vergessenheit geriet, unter anderem einen interessanten Fund machen können. Es handelt sich dabei um einen silbernen Runenring. Nach chemischer Behandlung des Metalls waren die Inschriften auch wieder zu lesen:

    Aussenseite:
    Deine Tat bist Du (Runenschrift)

    Innenseite:
    Stempelprägung 835, Schriftprägung (vermutl.): Fa(?)enkrog-Ring verliehen an Ludwig Desel (?) 1942

    Das seltsame jedoch: In einschlägiger Literatur befindet sich kein Hinweis auf Ring oder Inschrift; um einen NS-Ring (SS, Partei, etc.) handelt es sich m.E. auch nicht.
    Wer aber verwendete 1942 (!) noch Runen?
    Angehängte Dateien
  • Poritaner
    Heerführer

    • 14.02.2002
    • 2914
    • Saarland

    #2
    Kann es sein das es ein Ring der Germanischen Glaubensgemeinschaft ist???

    schau hier....

    Viele Grüße
    Poritaner
    "Wenn Du mit Gott sprichst, bist Du ein Heiliger."
    "Wenn Gott mit Dir spricht, bist Du ein Irrer."

    - Dr. House -

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    • Hein_Stockel

      #3
      GGG

      ... ja - und vielen Dank für den Hinweis. Da bin ich bereits drauf gestossen, da ich Beispiele der Runen-Inschrift im Netz gesucht habe. Aus den dort vorhandenen Informationen geht jedoch hervor, dass die GGG während der NS-Zeit nicht aktiv war, sogar verfolgt sein soll.
      Die Inschrift beinhaltet aber auf jeden Fall die Jahreszahl "1942". Ein entsprechender Ring (Fahrenkrog-Ring) ist dort nicht bekannt.
      Muss aber auch nicht unbedingt Fahrenkro heissen - obwohl die Runeninschrift eigentlich eindeutig ist.

      Anscheinend aber ein merkwürdiger Zufallsfund - die Hintergründe werden aber vermutlich im Dunkeln bleiben.
      Das interessante des Fundortes - angeblich hat die SS hier archäologische Untersuchungen durchgeführt und diese bei Kriegsbeginn schnell wieder beendet. Anschliessend geriet der Ort in Vergessenheit. 40-45 soll hier nichts mehr passiert sein. Angeblich soll kurz vor Ende des Krieges (und vor seiner Verhaftung) Himmler hier vorbeigekommen sein - vermutlich aber eine Sage.

      Wer weiss, welche seltsame Geschichte dieser Ring hinter sich hat - bei diesem Hintergrund ...
      Nichts gegen religiöse Weltanschauungen - aber das Programm der Heiden von heute (und natürlich auch gestern) ist aber doch etwas schräg.

      Hein

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      • Eifelgeist
        Ehren-Moderator
        Heerführer

        • 13.03.2001
        • 2593
        • Beute-„Rheinland-Pfälzer“

        #4
        Poritaner dürfte richtig liegen! Dort tauchen auch die Namen Ludwig Dessel und Ludwig Fahrenkrog (Vorsitzende der GGG) auf!

        Gruß
        Eifelgeist
        Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein

        Wer hier vorüber geht, verweile!
        Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
        Deutschland zerfällt in viele Teile.
        Das Substantivum heißt: Zerfall.

        Was wir hier stehn gelassen haben,
        das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
        Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
        auf den ein Volk gekommen ist.


        Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)

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        • Poritaner
          Heerführer

          • 14.02.2002
          • 2914
          • Saarland

          #5
          Kann ja sein das diese Gruppe "geheim" weiterlebte...?!
          "Wenn Du mit Gott sprichst, bist Du ein Heiliger."
          "Wenn Gott mit Dir spricht, bist Du ein Irrer."

          - Dr. House -

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          • Eifelgeist
            Ehren-Moderator
            Heerführer

            • 13.03.2001
            • 2593
            • Beute-„Rheinland-Pfälzer“

            #6
            Der Verein selbst war wohl nicht verboten. Man schreibt etwas von einem „Verbot öffentlicher Versammlungen“ ... Bisschen schwammig, könnte aber zutreffen.

            Eifelgeist
            Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein

            Wer hier vorüber geht, verweile!
            Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
            Deutschland zerfällt in viele Teile.
            Das Substantivum heißt: Zerfall.

            Was wir hier stehn gelassen haben,
            das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
            Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
            auf den ein Volk gekommen ist.


            Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)

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            • muenzsucher
              Ritter

              • 22.04.2003
              • 526
              • Pfungstadt
              • DEUS 2 UND Nokta Triple Score

              #7
              so hier nochmal den text



              Die Germanische Glaubens-Gemeinschaft e. V. (GGG) ist ein eingetragener Verein mit demokratischer Verfassung, der 1907 gegründet wurde. Damals erschien der erste Aufruf des bekannten Malers und Dichters Prof. Fahrenkrog (1867-1952), der zur Bildung einer "Deutsch-religiösen Gemeinschaft" führte. Im Jahre 1908 wurde die GGG-eigene Kultstätte Hermannstein im Upland eingeweiht. Zur selben Zeit (1907) entstand in Wien auch die "Wodangesellschaft". Zusammen mit anderen Gruppen ("Urdabund", "Große Germanenloge", "Loge des aufsteigenden Lebens") schlossen sich alle Gemeinschaften 1913 unter dem Namen "Germanischen Glaubens-Gemeinschaft" zusammen und gaben sich eine Verfassung und ein 10-Punkte-Bekenntnis. 1924 wurde die GGG im Vereinsregister eingetragen.




              In ganz Europa richtete die GGG Landesgemeinden und Vertretungen ein. Während des Dritten Reiches erhielt die GGG das Verbot öffentlicher Versammlungen. Seit 1907 war Prof. Fahrenkrog Hochwart der Gemeinschaft, nach seinem Tode 1952 wurde LUDWIG DESSEL(1905-1992) neuer Vorsitzender. Im Jahre 1964 wurde die Vereinsregistereintragung gelöscht; viele der alten Mitglieder waren inzwischen verstorben. Dessel sah sich als "Verweser der Gemeinschaft" und war bemüht, "die Germanische Glaubens-Gemeinschaft im Geiste Ludwig Fahrenkrogs zu führen".




              Im Jahre 1982 wurde, um das künstlerische Erbe des Gründers zu verwalten, der "Freundeskreis Ludwig Fahrenkrog" gegründet, gleichzeitig entstand, um die heidnisch-religiöse Tradition fortzusetzen, die "Heidnische Glaubens-Gemeinschaft", deren Mitglieder seit 1991 die GGG fortführen. Allsherjargode (Vortsitzender des Godenrates) ist seither Géza von Neményi (geb. 1958). Dem für religiös-inhaltliche Dinge zuständigen Godenrat steht ein vom Thing gewählter Gemeinschaftsrat (Vorstand) zur Seite, der die Belange der Gemeinschaft regelt und vom Log-sogu-madhr (Gesetzessager) geleitet wird. Die Germanische Glaubens-Gemeinschaft wurde zu einer Zeit gegründet, in der viele heidnische Bräuche der Germanen und Celten noch lebendig praktiziert wurden. Sie ist die älteste heidnisch-germanische Religionsgemeinschaft der Welt.
              "quaerite et invenietis"

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              • Hein_Stockel

                #8
                Interessant

                ... habe mal etwas recherchiert: Demnach ist die zitierte die einzige Quelle über Ludwig Fahrenkrog und Dessel - andere, die sich auf Fahrenkroog beziehen, beschäftigen sich mehr mit dem Künstler.

                Ansonsten nichts - der Name Desel oder Dessel ist auch nicht in der einschlägigen Literatur zu finden.
                Vielleicht war´s ja eine "Opfergabe" nach dem Krieg ?

                Wer ansonsten noch im Raum Lübeck Interesse hat, mal heidnische Opfer- und Thingplätze zu prospektieren, kann sich ja mal melden. Viel findet man nicht; was man aber findet, ist auf jedenfall nicht uninteressant.


                hein

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                • jlandgr
                  Landesfürst

                  • 06.09.2002
                  • 992
                  • Mainz,RLP+Göttingen,NDS
                  • Archivsuche, Detektor=Augen

                  #9
                  Re: Interessant

                  Original geschrieben von Hein_Stockel

                  Ansonsten nichts - der Name Desel oder Dessel ist auch nicht in der einschlägigen Literatur zu finden.
                  Nun ja,
                  etwas Literatur gibt es schon
                  Autor/beteiligte Personen: Dessel, Ludwig
                  Titel: Fahrenkrog und die Germanische Glaubens-Gemeinschaft, ein Beitrag zur geschichtlichen Treue
                  Ort, Verlag: Leipzig: Fahrenkrog-Verl.
                  Jahr: 1937
                  Umfang 86 S., mit Abb., 8
                  ISBN/ISSN: -
                  u.a. in Dortmund und Wuppertal vorhanden, sonst per Fernleihe
                  Viele Grüße,
                  Jérôme
                  P.S: habe gerade (nach der Suche bei digibib.net) gesehen, daß diese und andere Quellen auch bei http://www.kryptonit.de/junker/einleitung.htm genannt werden (wo man auch eine aktuelle Magisterarbeit zu GGG bestellen kann).
                  Zuletzt geändert von jlandgr; 08.08.2003, 21:29.

                  Kommentar

                  • Deistergeist
                    Moderator

                    • 24.11.2002
                    • 19522
                    • Barsinghausen am Deister

                    #10
                    Hein, jede Religion ist etwas schräg...
                    War das Island, wo der Glaube an Odin etc. offiziell die zweite Staatsreligion ist!?
                    "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

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