Enigmafund
Hi EMMES,
herzlichen Glückwunsch zu diesem Fund!
Das es ne ENIGMA ist wurde ja schon bestätigt.
Die meisten hätten den Fund wohl liegengelassen, weil kein HK drauf ist
Zum Fund selber(wobei ich kein ENIGMA-Experte bin!):
Ich halte das Fundstück für eine ENIGMA I mit 3 Walzen, wie sie ab 1930 zur Verfügung stand. Ab 1934 wurde die ENIGMA I bei Heer und Luftwaffe Standart. Bei Deinem Fundstück ist die „Umkehrwalze B“ noch eingebaut(Bild 4), d.h. für mich, Dein Fundstück entspricht dem Entwicklungsstand von 1937, denn ab da wurde die „Umkehrwalze B“ verwendet. Die Umkehrwalze wird übrigens bei der Anzahl der Walzen nicht mitgezählt! 3 Walzen mussten in die Enigma eingesetzt werden, 5 verschiedene standen zur Verfügung. Beim Heer wurde allerdings die Verwendung der Walzen IV und V erst 1938 bzw. 1939 erlaubt. (Quelle siehe unten)
Die bei Deinem Fund noch vorhandene „Umkehrwalze B“ erlaubte den Einsatz des Gerätes zum Ver- und Entschlüsseln ohne Änderung der Einstellungen. Allerdings stellte die Umkehrwalze auch den größten Schwachpunkt der Konstruktion dar und lieferte den technischen Ansatz zum „knacken“ des Verfahrens. Unter anderem verhindert die Umkehrwalze, dass ein Buchtabe mit sich selbst verschlüsselt wird, also ein A wird nie als A verschlüsselt, ein B nie als B usw.. So weiß man bei Vorlage des verschlüsselten Textes schon mal welcher Klartext-Buchstabe es auf keinen Fall sein kann und genau da setzten die Polen und später die Engländer an.(Quelle siehe unten)
Irgendjemand hat nach der Entwicklungsgeschichte gefragt. Im Netz und in gedruckter Form gibt es dazu zahlreiche Infos verschiedener Qualität.
Für Leute mit wenig Zeit hab ich mal das wichtigste versucht zusammenzufassen(Quellen siehe unten):
Ein paar Zähne muß ich dem ein oder anderen gleich ziehen: Die ENIGMA ist zwar ein deutsches Produkt, aber keineswegs eine rein deutsche Erfindung! Und als „hochtechnologisierteste Maschine der damaligen Zeit“ würd ich die ENIGMA auch nicht bezeichnen(sorry gerohoschi!), sie entsprach den mechanischen und elektrischen Möglichkeiten des Jahres 1917. Zukunftsweisender waren da schon die „Rechenmaschinen“ der Polen und Engländer die zum „knacken“ der ENIGMA gebaut wurden, zumindest meiner Meinung nach. Auch war die ENIGMA nicht unentschlüsselbar wie manche immer noch behaupten. Und ultrageheim war die ENIGMA auch nicht, spätestens ab 1927 war die Konstruktion im Ausland bekannt.
Aber der Reihe nach,
Julius Cäsar wird die erste Verschlüsselung mittels verschobenem Alphabet zugeschrieben( jeweils um 3 Buchstaben)
1466 wird die sog. Alberti-Scheibe zum Verschlüsseln entwickelt, damit kann bereits jeder Buchstabe mit einer anderen Einstellung verschlüsselt werden
1786 gibt es den ersten Chiffrier-Zylinder, er verfügt bereits für jeden Buchstaben über ein eigenes Alphabet zum Verschlüsseln
1915 soll die niederländische Marine bereits mit einer von den Marineoffizieren van Hengel und Spengler entwickelten Rotormaschine(auch die ENIGMA ist eine Rotormaschine) Nachrichten verschlüsselt haben
1917 entwickelt Edward Hugh Hebern(USA) eine Rotationsmaschine zum Verschlüsseln(sie verfügt bereits über ein Lampenfeld zur Anzeige der verschlüsselten Buchstaben wie später die ENIGMA), die US-Marine ist nur mäßig interessiert
1918 meldet Artur Scherbius(Deutschland, späterer Konstrukteur der ENIGMA) eine Rotationsmaschine zur Verschlüsselung zum Patent an
1919 melden Hugo A. Koch(Niederlande) und Arvid Gerhard Damm(Schweden) jeweils eine Rotationsmaschine zur Verschlüsselung als Patent an
1923 kommt die erste, ENIGMA A genannte Rotationsmaschine von Artur Scherbius auf den (nicht militärischen) Markt, sie verfügt über 4 Rotorwalzen, die verschlüsselten Buchstaben werden wie bei einer mechanischen Schreibmaschine auf Papier gedruckt
1924 folgt die ENIGMA B, die verschlüsselten Buchstaben werden wie bei der Hebernmaschine 1917 mittels Lampenfeld angezeigt
1926 folgt die ENIGMA C, mit 3 Rotorwalzen und einer Umkehrwalze, die Ver- und Entschlüsselung ist jetzt ohne Umstellung an der Maschine möglich
1926 ENIGMA C(mod.), überarbeitete Tastatur und andere Verdrahtung der Walzen, wird als „Funkschlüssel C“ bei der Marine eingeführt
1926 Zählwerks-ENIGMA, mit Buchstabenzähler und der Möglichkeit bei Tippfehlern die Maschine mittels Kurbel zurückzusetzen
1927 ENIGMA D, erstes Modell mit austauschbaren Walzen, erfolgreichstes nicht militärisches Modell, zahlreiche ausländische Nachrichtendienste erwerben Exemplare, erste Nachbauten entstehen, das Konstruktionsprinzip wird allgemein bekannt!
1927 bis 1929 ENIGMA E,F,G,H, G und H werden vom Militär getestet
1929 Der Konstrukteur der ENIGMA stirbt bei einem Unfall
1930 Die militärische Variante der ENIGMA G wird als ENIGMA I bezeichnet, sie verfügt über eine feststehende Umkehrwalze
1932 ENIGMA II verfügt über einen Drucker, wird aber kaum eingesetzt
1933 knacken polnische Mathematiker die Verschlüsselung der ENIGMA I, die täglich geänderten Einstellungen an der ENIGMA I relativieren den Erfolg aber
1934 Die ENIGMA I wird zum Standardmodell bei Heer und Luftwaffe, Einführung der „Umkehrwalze A“, diese kann von Hand verstellt werden, 3
Rotationswalzen müssen eingesetzt werden, 5 verschiedene Rotationswalzen stehen zur Verfügung, allerdings dürfen beim Heer nur die Walzen I,II und III verwendet werden.
1934 ENIGMA M 1 nennt sich die bei der Marine eingeführte Version, diese arbeitet ebenfalls mit 3 Rotationswalzen, allerdings stehen der Marine 6 verschiedene Walzen zur Verfügung
1936 Abwehr-ENIGMA, baugleich mit der Zählwerks-ENIGMA, aber mit rotierender Umkehrwalze, die Rotationswalzen werden neu verdrahtet damit andere Einheiten die Nachrichten der Abwehr nicht entschlüsseln können
1937 Die polnischen Spezialisten benötigen mit Hilfe einer eigens konstruierten mechanischen Rechenmaschine(Cyclometer) nur noch ca. 20 min um die ENIGMA-Einstellungen des Tages zu knacken
1937 ENIGMA I wird auf die „Umkehrwalze B“ umgerüstet, auch diese kann von Hand verstellt werden
1938 Die Entschlüsselung der ENIGMA I durch die Polen funktioniert nicht mehr, da jetzt die Einstellungen nicht mehr nur tägl. sondern bei jeder Nachricht verändert werden
1938 ENIGMA K, baugleich mit der zivilen ENIGMA D, wird an Japan geliefert, die Schweiz verwendet ebenfalls die ENIGMA K(Swiss K genannt), allerdings mit neu verdrahteten Walzen, später verändern die Schweizer auch die Walzensteuerung
1938 November, mittels neu entwickelten Rechenmaschinen, „Bomba“ genannt, können die polnischen Mathematiker mit ENIGMA I verschlüsselte Nachrichten wieder knacken, ca. 2h dauert es, bis die aktuellen Einstellungen gefunden sind
1938 ENIGMA I, die Rotationswalze IV darf jetzt auch vom Heer verwendet werden
1938 ENIGMA M2, für die Marineversion stehen jetzt 7 verschiedene Rotationswalzen zur Verfügung
1939 ENIGMA I, auch die Walze V wird vom Heer zur Verwendung freigegeben
1939 durch die Freigabe der Walzen IV und V stoßen die Polen an die Grenzen ihrer Rechnerkapazität, sie geben auf und übergeben alle Unterlagen und Maschinen(darunter auch nachgebaute ENIGMA) an die Engländer und Franzosen, die Engländer machen dann im Bletchley Park da weiter, wo die Polen aufhören mussten.
1939 ENIGMA M3, für das Marinemodell stehen jetzt 8 verschiedene Walzen zur Verfügung
1940 Auch den Engländern gelingt die Entzifferung der ENIGMA I, ab jetzt bietet diese Verschlüsselung nur noch wenig Schutz, die Marineversionen der ENIGMA bereiten den Engländern aber weiterhin Probleme, bis die Meldungen geknackt sind, sind sie oft nicht mehr aktuell
1940 Reichsbahn-ENIGMA, baugleich mit der zivilen ENIGMA D, aber mit verstellbarer Umkehrwalze B, ENIGMA I wird ebenfalls von der Reichsbahn verwendet, allerdings ohne turnusmäßigem Wechsel der Rotationswalzen
1942 ENIGMA T(auch „Tirpitz-Maschine“ genannt) für die Kommunikation mit der japanischen Marine wird eingeführt, sie verfügt über 4 Rotationswalzen
1942 ENIGMA M4 wird auf den U-Booten eingeführt, sie verfügt über 4 Walzen, die 4. Walze wird „Griechenwalze“ genannt, da die hierfür zur Verfügung stehenden Walzen mit „beta“ und „gamma“ bezeichnet sind
1943 ENIGMA I UKD, Einführung der „Umkehrwalze D“ mit veränderbaren Steckerverbindungen in der Umkehrwalze, damit wurde ein Schwachpunkt der Konstruktion beseitigt, was dann beim Gegner erhebliche Schwierigkeiten beim Brechen der Verschlüsselung erzeugte, allerdings wurde nur ein kleiner Teil der ENIGMA I umgerüstet
1943 A-ENIGMA, verbesserter Nachfolger der ENIGMA T, wurde zur Kommunikation mit der japanischen Marine verwendet
1943 ENIGMA M5, sollte die ENIGMA I bei allen Wehrmachtsteilen ersetzten, Einführung war für Mitte 1945 geplant
1943 ENIGMA M10, wie ENIGMA M5 aber mit Streifendrucker, wurde nicht mehr eingeführt
1944 KD-ENIGMA, Ersatz für die Abwehr-ENIGMA, verfügte über 6 Walzen und die „Umkehrwalze D“, die Walzen wurden neu verdrahtet
1945 Norway-ENIGMA, wie ENIGMA I wurde von Norwegen nach dem Krieg mit neu verdrahteten Rotationswalzen weiterverwendet
MfG, Jo
Quellen: verschiedene, u.a. „Chiffriermaschinen und Entzifferungsgeräte
im Zweiten Weltkrieg“ von Dipl.-Ing. Michael Pröse
Hi EMMES,
herzlichen Glückwunsch zu diesem Fund!
Das es ne ENIGMA ist wurde ja schon bestätigt.
Die meisten hätten den Fund wohl liegengelassen, weil kein HK drauf ist

Zum Fund selber(wobei ich kein ENIGMA-Experte bin!):
Ich halte das Fundstück für eine ENIGMA I mit 3 Walzen, wie sie ab 1930 zur Verfügung stand. Ab 1934 wurde die ENIGMA I bei Heer und Luftwaffe Standart. Bei Deinem Fundstück ist die „Umkehrwalze B“ noch eingebaut(Bild 4), d.h. für mich, Dein Fundstück entspricht dem Entwicklungsstand von 1937, denn ab da wurde die „Umkehrwalze B“ verwendet. Die Umkehrwalze wird übrigens bei der Anzahl der Walzen nicht mitgezählt! 3 Walzen mussten in die Enigma eingesetzt werden, 5 verschiedene standen zur Verfügung. Beim Heer wurde allerdings die Verwendung der Walzen IV und V erst 1938 bzw. 1939 erlaubt. (Quelle siehe unten)
Die bei Deinem Fund noch vorhandene „Umkehrwalze B“ erlaubte den Einsatz des Gerätes zum Ver- und Entschlüsseln ohne Änderung der Einstellungen. Allerdings stellte die Umkehrwalze auch den größten Schwachpunkt der Konstruktion dar und lieferte den technischen Ansatz zum „knacken“ des Verfahrens. Unter anderem verhindert die Umkehrwalze, dass ein Buchtabe mit sich selbst verschlüsselt wird, also ein A wird nie als A verschlüsselt, ein B nie als B usw.. So weiß man bei Vorlage des verschlüsselten Textes schon mal welcher Klartext-Buchstabe es auf keinen Fall sein kann und genau da setzten die Polen und später die Engländer an.(Quelle siehe unten)
Irgendjemand hat nach der Entwicklungsgeschichte gefragt. Im Netz und in gedruckter Form gibt es dazu zahlreiche Infos verschiedener Qualität.
Für Leute mit wenig Zeit hab ich mal das wichtigste versucht zusammenzufassen(Quellen siehe unten):
Ein paar Zähne muß ich dem ein oder anderen gleich ziehen: Die ENIGMA ist zwar ein deutsches Produkt, aber keineswegs eine rein deutsche Erfindung! Und als „hochtechnologisierteste Maschine der damaligen Zeit“ würd ich die ENIGMA auch nicht bezeichnen(sorry gerohoschi!), sie entsprach den mechanischen und elektrischen Möglichkeiten des Jahres 1917. Zukunftsweisender waren da schon die „Rechenmaschinen“ der Polen und Engländer die zum „knacken“ der ENIGMA gebaut wurden, zumindest meiner Meinung nach. Auch war die ENIGMA nicht unentschlüsselbar wie manche immer noch behaupten. Und ultrageheim war die ENIGMA auch nicht, spätestens ab 1927 war die Konstruktion im Ausland bekannt.
Aber der Reihe nach,
Julius Cäsar wird die erste Verschlüsselung mittels verschobenem Alphabet zugeschrieben( jeweils um 3 Buchstaben)
1466 wird die sog. Alberti-Scheibe zum Verschlüsseln entwickelt, damit kann bereits jeder Buchstabe mit einer anderen Einstellung verschlüsselt werden
1786 gibt es den ersten Chiffrier-Zylinder, er verfügt bereits für jeden Buchstaben über ein eigenes Alphabet zum Verschlüsseln
1915 soll die niederländische Marine bereits mit einer von den Marineoffizieren van Hengel und Spengler entwickelten Rotormaschine(auch die ENIGMA ist eine Rotormaschine) Nachrichten verschlüsselt haben
1917 entwickelt Edward Hugh Hebern(USA) eine Rotationsmaschine zum Verschlüsseln(sie verfügt bereits über ein Lampenfeld zur Anzeige der verschlüsselten Buchstaben wie später die ENIGMA), die US-Marine ist nur mäßig interessiert
1918 meldet Artur Scherbius(Deutschland, späterer Konstrukteur der ENIGMA) eine Rotationsmaschine zur Verschlüsselung zum Patent an
1919 melden Hugo A. Koch(Niederlande) und Arvid Gerhard Damm(Schweden) jeweils eine Rotationsmaschine zur Verschlüsselung als Patent an
1923 kommt die erste, ENIGMA A genannte Rotationsmaschine von Artur Scherbius auf den (nicht militärischen) Markt, sie verfügt über 4 Rotorwalzen, die verschlüsselten Buchstaben werden wie bei einer mechanischen Schreibmaschine auf Papier gedruckt
1924 folgt die ENIGMA B, die verschlüsselten Buchstaben werden wie bei der Hebernmaschine 1917 mittels Lampenfeld angezeigt
1926 folgt die ENIGMA C, mit 3 Rotorwalzen und einer Umkehrwalze, die Ver- und Entschlüsselung ist jetzt ohne Umstellung an der Maschine möglich
1926 ENIGMA C(mod.), überarbeitete Tastatur und andere Verdrahtung der Walzen, wird als „Funkschlüssel C“ bei der Marine eingeführt
1926 Zählwerks-ENIGMA, mit Buchstabenzähler und der Möglichkeit bei Tippfehlern die Maschine mittels Kurbel zurückzusetzen
1927 ENIGMA D, erstes Modell mit austauschbaren Walzen, erfolgreichstes nicht militärisches Modell, zahlreiche ausländische Nachrichtendienste erwerben Exemplare, erste Nachbauten entstehen, das Konstruktionsprinzip wird allgemein bekannt!
1927 bis 1929 ENIGMA E,F,G,H, G und H werden vom Militär getestet
1929 Der Konstrukteur der ENIGMA stirbt bei einem Unfall
1930 Die militärische Variante der ENIGMA G wird als ENIGMA I bezeichnet, sie verfügt über eine feststehende Umkehrwalze
1932 ENIGMA II verfügt über einen Drucker, wird aber kaum eingesetzt
1933 knacken polnische Mathematiker die Verschlüsselung der ENIGMA I, die täglich geänderten Einstellungen an der ENIGMA I relativieren den Erfolg aber
1934 Die ENIGMA I wird zum Standardmodell bei Heer und Luftwaffe, Einführung der „Umkehrwalze A“, diese kann von Hand verstellt werden, 3
Rotationswalzen müssen eingesetzt werden, 5 verschiedene Rotationswalzen stehen zur Verfügung, allerdings dürfen beim Heer nur die Walzen I,II und III verwendet werden.
1934 ENIGMA M 1 nennt sich die bei der Marine eingeführte Version, diese arbeitet ebenfalls mit 3 Rotationswalzen, allerdings stehen der Marine 6 verschiedene Walzen zur Verfügung
1936 Abwehr-ENIGMA, baugleich mit der Zählwerks-ENIGMA, aber mit rotierender Umkehrwalze, die Rotationswalzen werden neu verdrahtet damit andere Einheiten die Nachrichten der Abwehr nicht entschlüsseln können
1937 Die polnischen Spezialisten benötigen mit Hilfe einer eigens konstruierten mechanischen Rechenmaschine(Cyclometer) nur noch ca. 20 min um die ENIGMA-Einstellungen des Tages zu knacken
1937 ENIGMA I wird auf die „Umkehrwalze B“ umgerüstet, auch diese kann von Hand verstellt werden
1938 Die Entschlüsselung der ENIGMA I durch die Polen funktioniert nicht mehr, da jetzt die Einstellungen nicht mehr nur tägl. sondern bei jeder Nachricht verändert werden
1938 ENIGMA K, baugleich mit der zivilen ENIGMA D, wird an Japan geliefert, die Schweiz verwendet ebenfalls die ENIGMA K(Swiss K genannt), allerdings mit neu verdrahteten Walzen, später verändern die Schweizer auch die Walzensteuerung
1938 November, mittels neu entwickelten Rechenmaschinen, „Bomba“ genannt, können die polnischen Mathematiker mit ENIGMA I verschlüsselte Nachrichten wieder knacken, ca. 2h dauert es, bis die aktuellen Einstellungen gefunden sind
1938 ENIGMA I, die Rotationswalze IV darf jetzt auch vom Heer verwendet werden
1938 ENIGMA M2, für die Marineversion stehen jetzt 7 verschiedene Rotationswalzen zur Verfügung
1939 ENIGMA I, auch die Walze V wird vom Heer zur Verwendung freigegeben
1939 durch die Freigabe der Walzen IV und V stoßen die Polen an die Grenzen ihrer Rechnerkapazität, sie geben auf und übergeben alle Unterlagen und Maschinen(darunter auch nachgebaute ENIGMA) an die Engländer und Franzosen, die Engländer machen dann im Bletchley Park da weiter, wo die Polen aufhören mussten.
1939 ENIGMA M3, für das Marinemodell stehen jetzt 8 verschiedene Walzen zur Verfügung
1940 Auch den Engländern gelingt die Entzifferung der ENIGMA I, ab jetzt bietet diese Verschlüsselung nur noch wenig Schutz, die Marineversionen der ENIGMA bereiten den Engländern aber weiterhin Probleme, bis die Meldungen geknackt sind, sind sie oft nicht mehr aktuell
1940 Reichsbahn-ENIGMA, baugleich mit der zivilen ENIGMA D, aber mit verstellbarer Umkehrwalze B, ENIGMA I wird ebenfalls von der Reichsbahn verwendet, allerdings ohne turnusmäßigem Wechsel der Rotationswalzen
1942 ENIGMA T(auch „Tirpitz-Maschine“ genannt) für die Kommunikation mit der japanischen Marine wird eingeführt, sie verfügt über 4 Rotationswalzen
1942 ENIGMA M4 wird auf den U-Booten eingeführt, sie verfügt über 4 Walzen, die 4. Walze wird „Griechenwalze“ genannt, da die hierfür zur Verfügung stehenden Walzen mit „beta“ und „gamma“ bezeichnet sind
1943 ENIGMA I UKD, Einführung der „Umkehrwalze D“ mit veränderbaren Steckerverbindungen in der Umkehrwalze, damit wurde ein Schwachpunkt der Konstruktion beseitigt, was dann beim Gegner erhebliche Schwierigkeiten beim Brechen der Verschlüsselung erzeugte, allerdings wurde nur ein kleiner Teil der ENIGMA I umgerüstet
1943 A-ENIGMA, verbesserter Nachfolger der ENIGMA T, wurde zur Kommunikation mit der japanischen Marine verwendet
1943 ENIGMA M5, sollte die ENIGMA I bei allen Wehrmachtsteilen ersetzten, Einführung war für Mitte 1945 geplant
1943 ENIGMA M10, wie ENIGMA M5 aber mit Streifendrucker, wurde nicht mehr eingeführt
1944 KD-ENIGMA, Ersatz für die Abwehr-ENIGMA, verfügte über 6 Walzen und die „Umkehrwalze D“, die Walzen wurden neu verdrahtet
1945 Norway-ENIGMA, wie ENIGMA I wurde von Norwegen nach dem Krieg mit neu verdrahteten Rotationswalzen weiterverwendet
MfG, Jo
Quellen: verschiedene, u.a. „Chiffriermaschinen und Entzifferungsgeräte
im Zweiten Weltkrieg“ von Dipl.-Ing. Michael Pröse










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