Deutsche Soldatengräber im Wald entdeckt

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  • kapl
    Landesfürst

    • 30.08.2002
    • 719
    • NRW. Ruhrstadt Essen. Kulturhaupstadt 2010

    #31
    B. Brecht: Die Legende vom toten Soldaten


    Und als der Krieg im vierten Lenz
    Keinen Ausblick auf Frieden bot
    Da zog der Soldat seine Konsequenz
    Und starb den Heldentod.

    Der Krieg war aber noch nicht gar
    Drum tat es dem Kaiser leid
    Daß sein Soldat gestorben war:
    Es schien ihm noch vor der Zeit.

    Der Sommer zog über die Gräber her
    Und der Soldat schlief schon
    Da kam eines Nachts eine militär-
    ische ärztliche Kommission.

    Es zog die ärztliche Kommission
    Zum Gottesacker hinaus
    Und grub mit geweihtem Spaten den
    Gefallnen Soldaten aus.

    Der Doktor besah den Soldaten genau
    Oder was von ihm noch da war
    Und der Doktor fand, der Soldat war k. v.
    Und er drückte sich vor der Gefahr.

    Und sie nahmen sogleich den Soldaten mit
    Die Nacht war blau und schön.
    Man konnte, wenn man keinen Helm aufhatte
    Die Sterne der Heimat sehn.

    Sie schütteten ihm einen feurigen Schnaps
    In den verwesten Leib
    Und hängten zwei Schwestern in seinen Arm
    Und ein halb entblößtes Weib.

    Und weil der Soldat nach Verwesung stinkt
    Drum hinkt ein Pfaffe voran
    Der über ihn ein Weihrauchfaß schwingt
    Daß er nicht stinken kann.

    Voran die Musik mit Tschindrara
    Spielt einen flotten Marsch.
    Und der Soldat, so wie er's gelernt
    Schmeißt seine Beine vom Arsch.

    Und brüderlich den Arm um ihn
    Zwei Sanitäter gehn
    Sonst flög er noch in den Dreck ihnen hin
    Und das darf nicht geschehn.

    Sie malten auf sein Leichenhemd
    Die Farben Schwarz-Weiß-Rot
    Und trugen's vor ihm her; man sah
    Vor Farben nicht mehr den Kot.

    Ein Herr im Frack schritt auch voran
    Mit einer gestärkten Brust
    Der war sich als ein deutscher Mann
    Seiner Pflicht genau bewußt.

    So zogen sie mit Tschindrara
    Hinab die dunkle Chaussee
    Und der Soldat zog taumelnd mit
    Wie im Sturm die Flocke Schnee.

    Die Katzen und die Hunde schrein
    Die Ratzen im Feld pfeifen wüst:
    Sie wollen nicht französisch sein
    Weil das eine Schande ist.

    Und wenn sie durch die Dörfer ziehn
    Waren alle Weiber da
    Die Bäume verneigten sich, Vollmond schien
    Und alles schrie hurra.

    Mit Tschindrara und Wiedersehn!
    Und Weib und Hund und Pfaff!
    Und mitten drin der tote Soldat
    Wie ein besoffner Aff'.

    Und wenn sie durch die Dörfer ziehn
    Kommt's, daß ihn keiner sah
    Soviele waren herum um ihn
    Mit Tschindra und Hurra.

    So viele tanzten und johlten um ihn
    Daß ihn keiner sah.
    Man konnte ihn einzig von oben noch sehn
    Und da sind nur Sterne da.

    Die Sterne sind nicht immer da
    Es kommt ein Morgenrot.
    Doch der Soldat, so wie er's gelernt
    Zieht in den Heldentod.
    (vorerst) nur noch lesend. Schreibend? Woanders! Wo? pn!

    Kommentar

    • awo
      Landesfürst


      • 11.04.2004
      • 653
      • Deutschland

      #32
      @eifelgeist

      ich gebe zu, dass ich etwas zu weit ausgeholt habe....aber ich bin schon öfters bei demos mitmenschen mit solchen fahnen gegenübergestanden und das hat bei mir nicht gerade den besten eindruck hinterlassen.
      Auri sacra fames.

      Kommentar

      • Eifelgeist
        Ehren-Moderator
        Heerführer

        • 13.03.2001
        • 2593
        • Beute-„Rheinland-Pfälzer“

        #33
        Au Backe!

        Das ist wieder ein bezeichnendes Beispiel von „geballter“ Geschichtskenntnis, ihrer heroisierenden Darstellung auf der einen und der zeitgeistkonformen Bewältigung auf der anderen Seite. Politisieren um jeden Preis ...

        Halten wir fest:

        1. Soldatengräber auf freiem Feld oder im Wald waren in den 1950er Jahren noch massenhaft zu finden. Durch Umbettungen sind die meisten dieser Grablagen verschwunden. Aber nicht alle – siehe Beitrag #1. Die typisch deutsche Gründlichkeit dürfte aber auch in diesem Fall dafür gesorgt haben, dass die Grabstätten behördlich bekannt, registriert und (höchstwahrscheinlich) in amtlichen Kartenwerken vermerkt sind. Den Superlativ „Sensation“ in der Überschrift habe ich gelöscht. Unnötig und übertrieben!

        2. Beim Fähnchen, dass hier einige in den Wind hängen mussten, empfehle ich ein tieferes Literaturstudium! Das Geschriebene war schwach, ganz schwach! Das dürfen sich überzeugte Schwenker und ihre Antipoden gleichermaßen ins Zeugnis schreiben.
        Schwarz-Weiß-Rot und Schwarz-Rot-Gold sind (in dieser Form) nun einmal Farben politisch unterschiedlicher dt. Einigungsbewegungen des 19. Jh. Weder Sinnbild moderner Partei(en)-Oligarchie noch NS-Symbolik! Im Gegenteil, die Protagonisten der verblichenen Bewegung wussten um die Problematik und verbannten kurzerhand beide Farben in den Orkus, um diese durch ihre hakelige Flagge zu ersetzen.

        3. Mit den Heldenepen des Soldatischen hab' ich so meine Probleme. Egal, ob tumber Glorienschein oder Brecht'sche Schmerverse auf 3-Groschen-Niveau. Dann doch lieber „Maikäfer flieg ...“. Furchtbar genug, aber weltanschauungsfrei.

        4. Produkte und Dichtkunst des verblassten Goldschmiedekünstlers im fernen Kanada riefen den Unmut der anwesenden und angehenden Historiker hervor. Eindeutig! Das geübte Auge des Wehret-den-Anfängen-Geschulten vermag belastete Runen und thorshammerförmige Gebilde zu erkennen. Da auch diese Werkstätte der schmückenden Devotionalien sich der segensreichen freien Marktwirtschaft unterwirft, sollte dieses Erzeugnis (aus selbigem Hause) das entstandene Ungemach lindern. Der amtliche Wappen-Vogel der Republik Österreich – mit Hammer und Sichel ...

        So, genug der Ketzerei. Es war mir ein Grundbedürfnis.

        Womit ich, frei nach dem geschätzten Wigbold, verenden möchte
        Eifelgeist
        Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein

        Wer hier vorüber geht, verweile!
        Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
        Deutschland zerfällt in viele Teile.
        Das Substantivum heißt: Zerfall.

        Was wir hier stehn gelassen haben,
        das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
        Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
        auf den ein Volk gekommen ist.


        Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)

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        • awo
          Landesfürst


          • 11.04.2004
          • 653
          • Deutschland

          #34
          Pate 51 schrieb:

          @ AWO bist selber schuld wenn de dich für schämst
          Ich finde nichts schlimmes an den Farben
          Man kann es auch Übertreiben mit der Geschichtsaufarbeitung

          würdest du es toll finden, an einer geburtstagsfeier von a.h. teilzunehmen ?
          am flughafen in saudiarabien mit den h.... gruß begrßt zu werden ?

          gescichtsaufarbeitung finde ich hier im forum eigendlich angebracht ,
          zu politischen diskussionen sollte es eigendlich auch nicht unbedingt kommen, ich hör damit jetzt jedenfalls auf. und werd dann halt die klappe halten, wenn hier endlos gedichte die ergoogelt wurden reinkopiert werden...

          aber scheinbar kannten wir uns beide ja nicht so gut in der "farben kunde " der deutschen flaggen aus....und wir werden uns nächstes mal besser informieren müssen bevor wir knipsen oder schreiben....

          gruß
          awo
          Auri sacra fames.

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          • Eifelgeist
            Ehren-Moderator
            Heerführer

            • 13.03.2001
            • 2593
            • Beute-„Rheinland-Pfälzer“

            #35
            Zitat von awo
            ... würdest du es toll finden, an einer geburtstagsfeier von a.h. teilzunehmen ?
            am flughafen in saudiarabien mit den h.... gruß begrßt zu werden ? ...
            Ernsthaft? Im Jahr 2005? In welchen Kreisen verkehrst du?

            Gruß
            Eifelgeist
            Inschrift auf einem sächsisch-preußischen Grenzstein

            Wer hier vorüber geht, verweile!
            Hier läuft ein unsichtbarer Wall.
            Deutschland zerfällt in viele Teile.
            Das Substantivum heißt: Zerfall.

            Was wir hier stehn gelassen haben,
            das ist ein Grabstein, dass ihr's wisst!
            Hier liegt ein Teil des Hunds begraben,
            auf den ein Volk gekommen ist.


            Erich Kästner: Gesang zwischen den Stühlen (1932)

            Kommentar

            • Sebastian
              Geselle


              • 21.06.2005
              • 51
              • Minden/Westfalen

              #36
              ...das hat mit den Kreisen in den man(n) verkehrt nicht viel zu tun.Anlässlich meines Aufenthaltes mit der Bundeswehr in Frankreich 1998 (3 Wochen), Albanien und Kosovo 1999 (6 Monate) war das leider an der Tagesordnung,vor allem in Albanien.Kein Dorf wo wir durchgefahren sind,wo nicht mind. einer den Arm gehoben hat,egal ob Kind oder Erwachsener.Für die war das fast normal...

              kopfschüttelnderweise...Sebastian
              ***Ehre wem Ehre gebührt***

              Kommentar

              • Schreck
                Ritter


                • 28.06.2005
                • 469
                • Hessen

                #37
                *räusper*

                Hallo zusammen,
                vllt sollten wir die Diskussion über die Farben und Fähnchen mal einstellen. Das einzige Problem das hier auftaucht sind die unterschiedlichen Perspektiven aus denen dieses Fähnchen gesehen wird. Wenn einer sagt er halte schwarz, rot, weiss für bedenklich, weil es für ihn eher eine Fahne der rechten Bewegung darstellt, so hat er Recht. Wenn jemand sagt die s-w-r oder s-r-g Fahne sei das Zeichen diverser deutscher Bünde, hat er auch Recht!
                Aber bitte...... die erste Äusserung mit der zweiten Äusserung zu beantworten, geht doch gar nicht. Also runter kommen, jeder hat Recht, nur zu Vergleichen lädt die momentane Situation nun überhaupt nicht ein.
                Übrigens finde ich die ersten beiden Gedichte sehr gut, wenn auch mit etwas zu viel Pathos (erinnert mich an die ewige SlowMo-Einblendung der Stars and Stripes )
                Jede Nation gedenkt ihrer Kriegstoten auf diese oder ähnliche Art, ob Krieg verloren oder nicht, warum nicht auch wir....
                Grüsse,
                Schreck

                Kommentar

                • Phobos
                  Heerführer


                  • 04.06.2005
                  • 1290
                  • Magdeburg
                  • F2

                  #38
                  Kriegsgräber

                  Vieleicht war man zu DDR zeiten nicht scharf drauf Kriegsgräber zu pflegen, kann sein. Aber es lag oft auch an einzelnen Personen so etwas zu tun. In der Nähe von Gardelegen gibt es auch ein Soldatengrab, eine ehem. Geschützstellung. Schon zu DDR Zeit gepflegt und immer prima sauber. Ob da mal Helme dran waren weiss ich nicht, mich hat immer beeindruckt das die armen Schweine da lagen und die Amis stoppen sollten. Ein kleiner Zaun und oft Blümchen. Habe oft kurz angehalten und eine kleine Pause gemacht, sogar ne kleine Bank gibts. So etwas kannte ich auch aus den Mecklenburger Wäldern. Wenn wir als Kinder im Wald waren und man fand solch eine Stelle war das meist ein Punkt wo man stiller wurde, wenigstens kurze Zeit. Niemand von uns wäre auf die Idee gekommen dort einen Helm zu klauen oder sogar noch zu sagen er war selbst Schuld. Es war einfach eine Frage der Erziehung.
                  Dafür haben wir anderen Scheiss verzapft.

                  mfg

                  Kommentar

                  • Oelfuss
                    Heerführer

                    • 11.07.2003
                    • 7794
                    • Nds.
                    • whites 3900 D pro plus

                    #39
                    Zitat von Eifelgeist
                    Halten wir fest:
                    gut beobachtet und noch besser beschrieben - danke Jürgen
                    bang your head \m/

                    Kommentar

                    • Hajo
                      Heerführer

                      • 29.09.2003
                      • 3112
                      • NRW
                      • C-Scope 1220 B

                      #40
                      Nun ja,kann man halten wie man will,ist halt Ansichtssache!

                      Meine wenigkeit steht halt zu der Deutschen geschichte,auch wenn gewisse Teile heute mit eherner Gewalt schlecht gemacht werden!
                      Wie schon gesagt,Ansichtssache..Auch wenn vieles nicht i.O. war,etwas gutes gab es auf jeden Fall!

                      Kein Politikum hier......
                      Zuletzt geändert von Hajo; 06.08.2005, 23:09.
                      Wenn ich nur darf,wenn ich soll,aber nie kann wenn ich will,dann mag ich auch nicht,wenn ich muß....

                      Kommentar

                      • steinadler
                        Banned
                        • 22.04.2005
                        • 596
                        • bei flensburg
                        • gmp , Zertifizierter Sondengänger - S.-H.

                        #41
                        also ich hab solche gräber auch noch nicht bei uns hier im wald gesehen , schöne fotos , ok die fahne hätte man weglassen können , aber was sollst !
                        und wer von einem grab etwas entwendet ...... das ja wohl die grösste sauerrei eh !!!!
                        ist doch schön das menschen das noch pflegen .
                        solange das nicht ein treffpunkt von irgendwelchen spinnern wird !
                        aber schöne bilder wie gesagt !
                        ich glaube an gott aber keine bestimmte religion !
                        haben ferienwohnung an der dänischengrenze zuvermieten !

                        Kommentar

                        • Deistergeist
                          Moderator

                          • 24.11.2002
                          • 19529
                          • Barsinghausen am Deister

                          #42
                          Stimmt, die Bilder fand ich auch interessant.

                          Glückauf! Thomas
                          "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

                          Kommentar

                          • Hajo
                            Heerführer

                            • 29.09.2003
                            • 3112
                            • NRW
                            • C-Scope 1220 B

                            #43
                            Zitat von steinadler
                            also ich hab solche gräber auch noch nicht bei uns hier im wald gesehen , schöne fotos , ok die fahne hätte man weglassen können , aber was sollst !
                            und wer von einem grab etwas entwendet ...... das ja wohl die grösste sauerrei eh !!!!
                            ist doch schön das menschen das noch pflegen .
                            solange das nicht ein treffpunkt von irgendwelchen spinnern wird !
                            aber schöne bilder wie gesagt !

                            @
                            Siehste!!
                            und genau aus diesem Grund,sollte man niemals Ortsangaben in einem Forum benennen!
                            Ansonsten hast du dort eine Völkerwanderung,an die man nicht mal im Traum denkt!!
                            O.a. kann man nicht oft genug heraufbeschwören!...besonders an die Neulinge bei SDE...

                            Gruß
                            Uli
                            Wenn ich nur darf,wenn ich soll,aber nie kann wenn ich will,dann mag ich auch nicht,wenn ich muß....

                            Kommentar

                            • locke-jl
                              Ratsherr

                              • 04.07.2003
                              • 228
                              • genthin
                              • whites classic i.d.

                              #44
                              Hey Pate,
                              wollte dir nur sagen, das du die Gräber nicht melden brauchst.
                              Das Grab direkt am Weg ist den Ämtern bekannt, das in der Schonung wohl nicht aber dort liegt ein dt. Soldat der aufgrund fehlender EM nicht zu identifizieren ist. Die Aussagen des Anwohners waren auch nicht so ganz richtig in den Gräbern liegt je ein Soldat. Die anderen wurden wohl nach dem Krieg umgebettet. Das das Grab am Weg noch nich umgewühlt wurde liegt wohl an dem Schildchen am Kreuz. Die Helme gehören auch nicht zu den dort liegenden Soldaten, es sind irgendwelche Bodenfunde die wir immer mal nachlegen.
                              Für den Helm der immer auf dem einen Kreuz war hatte sich ein Interessent gefunden (Grenze auf - Helm weg).
                              In der Umgebung sollen sich noch mehr Gräber befinden , diese sind jedoch nicht mehr zu sehen.
                              Ich wußte auch mal was genaueres zu dem einen Grab, habs aber leider vergessen.
                              Mich würde mal interessieren wo du da noch ein drittes Kreuz gefunden hast, das ist mir unbekannt und ich kenne dort jeden Zentimeter.
                              Gruss Locke

                              Kommentar

                              • DerPate51
                                - Gesperrt -
                                • 21.07.2005
                                • 330
                                • Derben

                                #45
                                re

                                Hallo @ Locke


                                melEs wäre trotzdem super wenn du nicht erwähnen würdest wo diese Gräber sich befinden.

                                Hast was zu tum mit den Leuten vom Black Jack oder mit Mac und Co.???

                                Beste Grüße

                                Melde dich mal per E-Mail kann können wa ungestört redden
                                Gott gebe mir die Gelassenheit dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann, den Mut dinge zu ändern die ich ändern kann und die Weißheit das eine vom anderen zu unterscheiden.

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