Adolf I. von Schaumburg wurde im Jahr 1110 mit der Grafschaft Holstein belehnt. Diese Urkunde ist der erste Nachweis der Schaumburger. Im 12. und 13. Jahrhundert gründeten die Grafen von Schaumburg die Städte Hamburg, Kiel und Lübeck. Als Adolf IV. um 1227 die Dänen besiegt, endete deren Vormachtstellung im Ostseeraum. 12 Jahre später gründete gleicher Graf die Stadt Rinteln und baute zu Anfang des 14. Jahrhunderts die Wasserburg Bückeburg. 1459 starb Adolf XI. und mit ihm die Schaumburger Linie in Holstein. Ein Vertrag, der ein Jahr später geschlossen wurde, verpflichtete den Dänenkönig zur gemeinsamen Regierung von Schleswig und Holstein. Die Grafschaft Holstein-Pinneberg blieb den Schaumburgern allerdings erhalten.
Seit 1619 agierte Graf Ernst Fürst des Reiches. Er erhob Bückeberg zur Residenz und ließ das Schloss als auch die Stadt umfassend erweitern. Bereits neun Jahre zuvor hatte er in Stadthagen ein Akademisches Gymnasium gegründet, das auf kaiserlichen Beschluss 1622 als Universität nach Rinteln verlegt wurde.
............................................Ihren kulturellen Höhepunkt erlebte die Grafschaft unter Ottos Sohn Ernst (1601-1622). Ernst war 1569 in Bückeburg geboren, in Detmold am Hofe Simons VI. zur Lippe aufgewachsen, hatte in Helmstedt Rechtswissenschaften studiert, sich in Kassel am Hofe des hochgelehrten Landgrafen Moritz aufgehalten und auf Bildungsreisen durch halb Europa Kunst und Kultur Italiens und der Niederlande kennengelernt. Zur Frau nahm er die Schwester des Landgrafen Moritz, Hedwig. Von hervorragenden Männern beraten, sanierte er die Landesfinanzen, führte das Land zu wirtschaftlicher Blüte und ordnete es neu. 1606 verlegte er die Haupt-Residenz von Stadthagen nach Bückeburg, das er entsprechend seinen hohen Plänen und Ansprüchen ausbaute. Der Goldene Saal mit seiner Götterpforte beeindruckt noch heute jeden Bückeburger Schlossbesucher durch seinen Glanz; auch die Stadtkirche und die Anlage des Marktplatzes mitsamt angrenzenden Gebäuden gehen auf den Grafen Ernst zurück. Das Mausoleum in Stadthagen von Giovanni M. Nosseni und seine bedeutenden Skulpturen von Adrian de Vries, das akademische Gymnasium in Stadthagen und die Universität Rinteln sind von ihm ins Werk gesetzt worden. Er gab dem Land eine Polizei- (1615) und eine Kirchenordnung (1614), die teilweise bis weit ins 19. Jahrhundert hinein gültig blieben. Seine Geldmittel, die großenteils aus dem Schaumburger Bergbau stammten, reichten auch für ein größeres Darlehen, das er dem Kaiser zur Verfügung stellte. Zum Dank wurde Graf Ernst 1619 in den Fürstenstand erhoben.
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