Wie gehe ich es an?

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  • Toxin
    Geselle

    • 28.08.2003
    • 74
    • Düsseldorf
    • habe ich keinen

    #1

    Wie gehe ich es an?

    Vielleicht hat hier jemand ja schonmal die gleiche Situation erlebt. Ich bin bei sowas total unerfahren und wäre über Tipps dankbar.

    Und zwar geht es um Folgendes:

    Ein Freund von mir erzählte mir von seinem Opa. Dieser vor 1900 geborene Mann (leider 1989 verstorben) war aktiver Teilnehmer beider Weltkriege und auch relativ früh vor 1933 bereits SA-Mitglied.
    Leider hatte mein Kumpel nie viel Kontakt zu seinem Opa und nun ist es auch zu spät, um Fragen zu stellen. Allerdings erzählte der Vater meines Bekannten davon, dass sein Vater (jener besagte WK1+Wk2-Veteran) die "alten Sachen", darunter wohl auch eine komplette SA-Montur noch nach dem Krieg fein säuberlich im Keller aufbewahrt habe.
    Das Haus selber in dem dieser Keller liegt ist wohl auch noch im Besitz der Familie. Allerdings weiss weder der Vater noch mein Bekannter, ob die Aufbewahrung auch die letzten 20 Jahre anhielt, oder ob alles einfach nach dem Tod des Mannes entsorgt wurde.

    Wie auch immer, ich glaube, dass sicher nicht alles weg ist und man hier echt die Chance hätte Lokalgeschichte (Ruhrgebiet) zu studieren und vor allem eine Menge interessanter Dokumente und Artefakte aus den Kriegen und der NS-Zeit zu begutachten.

    Nur: zu dem Familienmitglied, das dieses Haus mit dem Keller gehört habe ich keinen Draht, auch mein Kumpel und sein Vater nicht. Außerdem schämt sich die Familie wohl etwas angesichts der Nazi-Vergangenheit und sieht es eigentlich gar nicht so gerne, wenn man darin rumwühlt.

    Wie würdet ihr so einen Fall angehen? Wie sensibel muss man sein? Oder gilt dann eher "Fragen kostet nix?". Habt ihr vielleicht "Tricks", wie man hier Nachforschungen anstellen kann (also bitte nichts illegales!!!).

    Ich will die Sachen ja nichtmal behalten, nur würde mich der Kram sehr interessieren! WK1 und dann WK2 und Ruhrkesselteilnehmer am Ende finde ich schon sehr interessant!
  • Poritaner
    Heerführer

    • 14.02.2002
    • 2914
    • Saarland

    #2
    Also wenn ich Du wäre würde ich hergehen und wie Du schon sagst..."Fragen kostet nichts". Ganz einfach...
    entweder es kommt ein nein oder sie gewähren Dir Zugang.

    Gruss
    "Wenn Du mit Gott sprichst, bist Du ein Heiliger."
    "Wenn Gott mit Dir spricht, bist Du ein Irrer."

    - Dr. House -

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    • wolfsmond
      Heerführer

      • 19.03.2002
      • 1111
      • Kiel

      #3
      bei meinen vielen recherchen nach wehrmachtstandorten suche ich stets den kontak zur "älteren" generation. wenn man freundlich sagt, das man recherchen über diese zeit vor ort betreibt und auf der suche nach zeitzeugen, dokumenten und relikten ist, sind die menschen meist dazu bereit. wenn man sein persönliches interesse vernünftig und sachlich darstellt, erweckt dies auch einen seriösen eindruck.
      gerade eben komme ich von einer älteren dame, die mir in vier stunden soviele fotos und informationen über wehrmachtstandorte mitgeteilt hat, das ich sicher drei stunden brauche um diese aufzuarbeiten.

      es geht alles. die frage ist welchen eindruck man macht - und ob die menschen generell bereit sind über diese zeit zu reden. vielen ist auch der sinn nicht mehr danach. vor allem männer. frauen sind eher dazu bereit...

      an deiner stelle würde ich mich etwas vorbereiten und dann einfach mal bei den leuten klingeln!

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      • Blindschleichl
        Landesfürst

        • 14.11.2002
        • 632
        • Regensburg
        • Hab nix:-(

        #4
        Befragung

        @Wolfsmond,

        damit hast Du sicherlich Recht. Da gabs schon Leute, die sind einfach ins Altenheim gewandert, haben sich dort mit den Bewohnern nett unterhalten, etwas frischen Wind hineingebracht, die Atmosphäre aufgelockert und für Abwechslung gesorgt. Dann sind diese Leute auch meist gerne bereit ihr Herz auszuschütten.
        Was aber in diesem Hinblick wichtig wäre, das sind Erfahrungsberichte von Leuten, die das schon gemacht haben, die einfach irgendwo bei wildfremden Menschen "angeklingelt" haben.
        Dazu wäre von Bedeutung, welchen Wortlaut sie wählten bzw. als was sie sich ausgaben etc. Als "Schatzsucher"? Als "Geschichtsfreund"?
        Sicher sind hier Forumsteilnehmer, die dazu etwas sagen können.
        Ich selbst bin momentan etwas beschäftigt mit meinen eigenen Wurzeln, da mir viele ur-ur-alte Originaldokumente übergeben wurden, die meine Familie betreffen. Diese möchte ich vorerst zur Dokumentation einscannen, danach restaurieren, bzw. so sichern, daß sie evtl. noch mind. 100 Jahre lesbar halten.
        Dazu aber dann Fragestellung in einem anderen Thread.
        Zuletzt geändert von Blindschleichl; 17.03.2004, 19:39. Grund: Schreibfehler
        An dem Tag Deiner Geburt beginnst Du zu sterben.

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        • wolfsmond
          Heerführer

          • 19.03.2002
          • 1111
          • Kiel

          #5
          naja, das habe ich ja bereits geschrieben. 99% der personen die ich anspreche sind mir fremd. allerdings kann ich auch gut auf menschen zugehen...
          aber selbst am telefon habe ich schon erste gespräche geführt (wie heute) um dann einen (möglichen) termin für ein persönliches gespräch zu vereinbaren.
          welchen wortlaut man für den kontakt auswählt, sollte man sich selbst überlegen. denn das ergibt sich ob aus der situation heraus. ausserdem muss man auch schon selbst etwas erarbeiten um an informationen zu gelangen. wenn man sich als schatzsucher ausgibt, wird man wohl kaum erfolg haben.

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          • Toxin
            Geselle

            • 28.08.2003
            • 74
            • Düsseldorf
            • habe ich keinen

            #6
            Danke erstmal für die Info. Ich werde das glaube ich auch so machen. Ich gehe halt mit Unterstützung meines Kumpels da hin, der gehört ja zur Familie. Das wäre schon sehr spannend da mal zu recherchieren.

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            • wolfsmond
              Heerführer

              • 19.03.2002
              • 1111
              • Kiel

              #7
              dann berichte mal über das ergebnis !

              fotos sind immer willkommen !

              viel erfolg !

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