Perillos, Frage von Rabbit

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  • jlandgr
    Landesfürst

    • 06.09.2002
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    #1

    Perillos, Frage von Rabbit

    Hallo, im Nachbarthread hat Rabbit folgende Frage gestellt, ich mache dazu mal einen neuen Thread auf, der Übersichtlichkeit halber:

    Zitat von Rabbit
    Suchst du ernsthaft nach irgendwas Verborgenem? Etwas aus dem Umfeld von RLC aber nicht RLC selber - was mag das bedeuten? Antwort - wenn du das bevorzugst - auch gerne per PN.
    Nun ja, was heißt schon, „ernsthaft suchen“. Wie man, wenn man alle meine Beiträge zusammensetzt, unschwer erkennt, bin ich (noch) Student, habe dazu natürlich auch noch mein Studium zu absolvieren, später den Beruf, kann mich also nicht ganz dieser Sache widmen. Auch bin ich derzeit als Student dann doch eher auf Suche in „lokalen“ Beständen beschränkt (die allerdings umfassend sind, was die biographischen Archive angeht). Insofern werde ich sicher nicht in nächster Zeit losziehen und versuchen, etwas auszugraben

    Aber es stimmt, wie ich ja schon im Merowinger-Thread schrieb, dass ich seit ein paar Monaten enger mit der Gruppe um André Douzet herum zusammenarbeite und da eine Menge der Dokumente/bibliographischen Referenzen, die in letzter Zeit gefunden wurden und von denen André in den von mir verlinkten Beiträgen sprach, gefunden habe. Ebenso wie die Kopie der Zeichnung der Burg von Opoul bei Perillos, die während der Konferenz (bei der ich leider nicht anwesend sein konnte) dem Bürgermeister überreicht wurde (ist immer gut, die Beziehungen zu pflegen ), siehe www.portail-rennes-le-chateau.com/perillos (leider nur auf Französisch). Aber natürlich sind meine Erkenntnisse ein kleiner Tropfen im Vergleich zu der Arbeit von André und anderen in Jahrzehnten, aber es gibt da schon ein paar interessante neue Spuren, man wird sehen.

    Die Dokumente führen zu interessanten Spuren, die aber noch verifiziert werden müssen. Ausserdem muss man sich immer überlegen, was man genau veröffentlicht, und das sehen die lokalen Repräsentanten wie der Bürgermeister von Opoul, aber auch andere, genauso, wie wir: man sollte Ereignisse wie in RLC, das ja lange unter illegalen Grabungen gelitten hat, verhindern, so dass man schon überlegen muss, was man wo veröffentlicht. Vielleicht erweisen sich bestimmte Spuren auch nicht als zielführend, und man hätte unnötig Leute in diese Gegend getrieben ...

    Was nun dort genau gesucht wird: gute Frage
    André Douzet hat zum einen die Theorie des Grabes von Joseph von Arimathäa aufgestellt, er hat in seinem Besitz das Dokument eines Notars aus dem 17. Jh., das eine sehr seltsame Klausel enthält, siehe (alle Links zur Englischen Seite, weil ich denke, dass das mehr verstehen als Französisch), http://www.perillos.com/courtade.html . Ich persönlich habe das Dokument noch nicht gesehen, da wird uns noch nicht getroffen haben, aber habe keinen Grund an der Echtheit zu zweifeln, da es genug andere „Merkwürdigkeiten“ in der Geschichte derer zu Perillos gibt, die aus anderen, auch gedruckten Quellen, belegbar sind.

    Im Zusammenhang mit JvA ist natürlich auch der Gral nicht weit und seine Legende. Sicher wird in dem Zusammenhang eher Montségur genannt, aber auch zu „Perillos“ gibt es schon vom Namen her Parallelen, siehe z.B. http://www.perillos.com/perillos_grail.html
    Wenn man Gral sagt, ist die Lanze des Longinus nicht weit, spätestens im vom mir schon erwähnten Glauben Himmlers bezüglich einer „neuen Rasse“. Und auch, wenn damals (1939) der Ort dessen, was man für die Lanze des Longinus hielt (heute ist das ja umstritten, neue Analysen, Fälschung etc.), bekannt war, so verwundert die Präsenz Otto Rahns und anderer in RLC und Umgebung nicht. Spätestens, wenn man weiß, dass einer der Ahnen einer in der RLC-Affäre sehr wichtigen Familie die Gruppe befehligt hat, die damals in Antiochia die „Lanze“ fand. Wie gesagt, alles sehr seltsame Zufälle ...

    Was könnte noch versteckt sein? Gute Frage ... Neben diversen Schätzen, die genannt werden, gibt es ja auch die Theorie, dass Jesus nicht am Kreuze gestorben sei, sondern mit Maria Magdalena (Bezüge in RLC aber auch Perillos zu Maria Magdalena, diverse Legenden, entweder Arles oder doch eher Arles-sur-Tet in der Gegend RLC/Perillos?) nach Frankreich gegangen und dort gestorben sei.

    Nun, es steht mir nicht zu, all dies zu beurteilen, zu sagen: dies oder jenes könnte man dort finden. Ich weiß es nicht, ehrlich gesagt, so kenne ich auch nicht alle Dokumente und Forschungsergebnisse Douzets sowie die Ergebnisse anderer, da etliche Dokumente ja handschriftlich sind und ich ihn noch nicht besucht habe. Aber eines ist unzweifelhaft, selbst für die größten Skeptiker, die dies lesen mögen: die Geschichte derer zu Perillos (aber auch der Familien in RLC) hat sehr viele seltsamen Facetten, wo sich einige Merkwürdigkeiten doch so häufen, dass es schwer ist, in der Gesamtheit von belanglosen Zufällen auszugehen ...

    Mich faszinieren die endlosen Geschichten und Zusammenhänge zwischen Familien, die man bei der Suche entdeckt, und ich versuche, Dokumente/bibliographische Referenzen zu finden, um bestimmte Theorien zu stützen, andere vielleicht zu verwerfen. Was am Ende der Reise steht, ob es „ein“ Geheimnis gibt, oder mehrere (und man bei der Spurensuche im Grunde an mehreren Geheimnissen gleichzeitig) forscht, weiß ich nicht.
    Auf jeden Fall ist es schon seltsam, was für Bezüge und Persönlichkeiten man alles findet, von Großmeistern der Templer und Malteser über die enge Beziehung zum Antipapst Pedro de Luna, den Königen Aragons, dem starken Interesse an alchemistischer Literatur, der seltsamen Pilgerreise nach Irland, seltsamen, hochgelehrten Karthäusermönchen, die „wölfischen“ Familien d’Urfé und de Lupé (mit der SS-Division „Karl der Große“) etc.
    Spannend ist es allemal, ob ein Schatz/Grab/was auch immer am Ende der Suche steht, weiß ich nicht, für mich ist der Weg das Ziel.

    Ich bin auf jeden Fall auf die DVD gespannt, die Stefan Friedrich bald herausbringen wird und in der auch Perillos eine Rolle spielt. Ebenso wird das wohl in einem Beitrag bei „Welt der Wunder“ auf Pro7 verwertet.

    Ein Interview von Douzet ist dort übrigens auch zu finden, auf http://www.dergral.de/interviews/douzet.htm
    Viele Grüße,
    Jérôme
    Zuletzt geändert von jlandgr; 03.12.2004, 17:28.
  • Rabbit
    Landesfürst

    • 08.09.2000
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    #2
    Hallo jlandgr,

    vielen Dank für die prompte und sehr ausführliche Antwort. Ich werde sie mir zusammen mit den Links in den nächsten Tagen zu Gemüte führen, jetzt fehlt mir leider die Muße dazu.

    Viele Grüße
    Rabbit

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    • jlandgr
      Landesfürst

      • 06.09.2002
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      #3
      Hallo Rabbit,
      keine Ursache und gern geschehen, schau Dich, wenn Du Zeit hast, auch mal auf den anderen Seiten auf perillos.com /societe-perillos.com (frz. Version) um, wenn es Dich interessiert, es kommt fast jede Woche was Neues ...
      Wenn Du Französisch kannst, dann empfehle ich auch die Seiten von www.france-secret.com , insbesondere zu Falaise und Gisors (in der ganzen RLC-Geschichte gibt es auffallende Bezüge zum Norden)

      Hier noch ein paar der Links, die ich schon in anderen Posts empfohlen hatte, sowie zusätzliche, hier der Übersichtlichkeit halber nochmal zusammen:







      Zu RLC auf den Seiten verweise ich mal besonders auf




      sowie auf die Übersicht unter http://www.perillos.com/rlch.html

      Sorry für die Masse der Links und somit Texte, aber es sind alles verschiedene Aspekte und für ein Gesamtbild ist es schon sinnvoll, die verschiedenen Aspekte zu betrachten.

      Wenn Du Französisch kannst und immer noch Lust hast , die Seiten zu den „de Roussillon“ unter http://www.societe-perillos.com/familles.html
      Sowie, bzgl. Der in RLC so omnipräsenten Maria Magdalena,
      http://www.societe-perillos.com/mariemad_01.html und http://www.societe-perillos.com/mariemad_02.html (wobei ich sagen muss, dass ich bei biblischen Bezügen kein Spezialist bin ...)

      Und last, aber sicher nicht least, wie die Engländer sagen würden, mögliche Bezüge von RLC in den Pilat (das Thema haben wir ja mit den de Lupé im Forum schon gestreift):
      http://www.societe-perillos.com/rlc_pilat.htm (auch hier leider nur französische Version)

      Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß beim Stöbern, leider ist es kaum möglich, Perillos, RLC oder andere größere Rätselkomplexe in ein paar Sätzen zusammenzufassen wegen der Vielzahl möglicher Aspekte und involvierter Familien.

      Jérôme

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      • Rabbit
        Landesfürst

        • 08.09.2000
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        #4
        Zitat von jlandgr
        Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß beim Stöbern, leider ist es kaum möglich, Perillos, RLC oder andere größere Rätselkomplexe in ein paar Sätzen zusammenzufassen wegen der Vielzahl möglicher Aspekte und involvierter Familien.

        Jérôme
        Bonjour jlandgr,

        malhereusement je ne parle pas Francais.

        Das war es auch schon. Leider spreche ich kein nennenswertes Französisch.

        da du einen öffentlichen Thread eröffnet hast, antworte ich hier.

        Sind deine historischen Studien auf eine bestimmte zeitliche Periode oder einen bestimmten geographischen Raum konzentriert?

        Ist Perillos ein Ort in der Nähe von Rennes Le Chateau?

        Neuer Punkt. Leider bin ich - zunächst - gerade an der o.g. Zusammenfassung interessiert. Sie sollte in knappen Worte erläutern

        - was man sicher herausgefunden hat
        - was man vermutet
        - und jeweils warum.

        Wenn sich das halbwegs substanziell anhört, dann bin ich vielleicht bereit, mich näher mit den Arbeitsergebnissen zu beschäftigen, aber nicht vorher. Das mag streng oder gar unfreundlich erscheinen, ist aber unbedingt notwendig, um die paar vernünftigen Stimmen (wenn es sie denn gibt) aus dem Chor der zahllosen Spinner (die es garantiert gibt) herauszuhören.

        Denn die Erfahrung lehrt leider, dass üblicherweise sehr spektakuläre, Aufsehen erregende und massenwirksame Theorien aufgestellt werden, die dann nur geradezu grotesk unzureichend begründet werden. Die paar Fakten würden genausogut zu tausend anderen, unspektakulären Szenarien passen. So verkauft man wohl Bücher bzw. TV Rechte. Mich ärgert dieser fahrlässige Umgang mit dem Prozess der Erkenntnisgewinnung maßlos. Ich bin es einfach leid. Gerade weil ich die Rätsel der Vergangenheit so spannend finde.

        Ich habe nichts gegen wilde Theorien, aber dann sollte man auch etwas zu ihrer Verteidigung anführen können. So habe ich Illig (der mit der These des erfundenen Frühmittelalters) als sauberen wissenschaftlichen Arbeiter kennengelernt. Er hat mich nicht überzeugt, aber ich muss die Präzision seiner Arbeit anerkennen.

        Meine Kenntnisse von RLC beschränken sich hauptsächlich auf den "Terra X - Das geraubte Gold Jahwes" TV Bericht. Die dort vorgestellten Argumentationsketten waren so schwach, dass ich keine Veranlassung sah sie zu prüfen oder mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Das gilt übrigens auch für andere Produkte des historischen Enthüllungsjournalismus.

        Ein Priester hatte viel Geld aus einer unbekannten Quelle - das ist ja wohl schon alles. Es wurde ja wohl noch nicht einmal nachgewiesen, dass der Pfarrer jemals in Besitz eines wertvollen antiken Gegenstandes war, der möglicherweise aus einem Schatz stammte. Keine Nachweise eines Verkaufes solcher Dinge etc..

        Solange keine konkreten Hinweise vorliegen, ist es schon lächerlich, an die bloße Existenz eines "heiligen Grals" oder der "heiligen Lanze" zu glauben. Kein Mensch weiß was aus diesem Becher oder der Lanze geworden ist. Diese Mythen entstammen dem brennenden Wunsch der Gläubigen etwas Materielles in Händen zu halten. So wie ein Autogramm eines heutigen Popstars.

        Auf einer der von dir angegebenen Webseiten wird gesagt, dass ein altes Dokument gefunden wurde, dass im Rahmen einer Gütererfassung (ähnlich wie beim Doomesday Book) einem Areal einen ganz besonderen rechtlichen Schutz einräumt. Fein. Dann ist der nächste Schritt (warum dieser rechtliche Status?) natürlich die ehemalige Nutzung in Erfahrung zu bringen, durch Archivrecherche oder Bodeneingriff. Und wenn das geklärt ist, *dann* sieht man weiter.

        Du schreibst "eines ist unzweifelhaft, selbst für die größten Skeptiker, die dies lesen mögen: die Geschichte derer zu Perillos (aber auch der Familien in RLC) hat sehr viele seltsamen Facetten, wo sich einige Merkwürdigkeiten doch so häufen, dass es schwer ist, in der Gesamtheit von belanglosen Zufällen auszugehen ..." Aha. Wie aufregend. Solche Aussagen habe ich leider schon hundert Mal gehört und dann kam doch nichts. Üblicherweise wird die Wahrscheinlichkeit von Zufällen unterschätzt, wie bei dem Leylines Unfug. Verzeihe meine Offenheit. Wenn du ernsthaft der Meinung bist, dass es bei dir anders ist, dann schreibe doch mal etwas mehr darüber.

        Gibt es in der unüberschaubaren RLC-Schatz-Gral-Lanze-Literatur auch ein seriöses Werk? Damit meine ich, dass einfach mal jemand alle bekannten Fakten vorstellt, auch wenn diese nicht sehr spektakulär sind? Theorien dürfen auch gerne vorkommen, aber bitte nicht 1% Fakten und 99% "Jesus war war ein Templer, hat JFK erschossen und sich dann in RLC begraben" Theorien. Wenn du so ein Werk nennen könntest, würde ich mal sehen, ob die bayerische Staatsbibliothek in München (meine Leib- und Magenarchiv) es vorrätig hat. Vielen Dank.

        Vielleicht darf ich abschließend deine Aktivitäten folgendermaßen zusammenfassen: Dich interessiert vor allem die Suche nach historischen, meist biographischen Informationen in den Schriftquellen. Das Auffinden von historischen Gegenständen oder Bauwerken "im Felde", z.B. mit einem Metalldetektor, ist jedoch nicht dein Gebiet.

        Die Archivarbeit ist zweifellos eine faszinierende Tätigkeit. Die Informationen in den Archiven stellen häufig genug für sich selber schon einen Schatz dar. Auf welchen Archivfund bist du besonders stolz? (ggf. PN - wie immer).

        Viele Grüße
        Rabbit
        Zuletzt geändert von Rabbit; 05.12.2004, 16:48.

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        • jlandgr
          Landesfürst

          • 06.09.2002
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          • Archivsuche, Detektor=Augen

          #5
          Hallo Rabbit,
          ich verstehe Deine Skepsis, gerade bezogen auf einige Postings der jüngsten Zeit.

          Ja, Opoul-Perillos ist in der Nähe von RLC. Ursprünglich führte André Douzet eine Landschaftsplastik, die Saunière kurz vor seinem Tod in Auftrag gegeben haben soll, in die Gegend von Perillos. Als Douzet einen Negativabdruck, eine Inversion der Landschaft machte, schien diese plötzlich auf die Landschaft von Opoul-Perillos zu passen und Douzet begann, sich für die Gegend zu interessieren.

          Natürlich gibt es Leute, die die Echtheit der Plastik in Frage stellen, wie sollte es auch anders sein. Doch findet man, wenn man sich näher mit der Geschichte von Perillos beschäftigt, Verbindungen nach RLC. Dies sind nicht nur überlieferte Reisen Saunières und anderer dahin, nein, auch waren Gelis, Boudet und Bigou, drei in der RLC-Affäre sehr bekannte Pfarrer vorher Pfarrer in Durban, bevor sie in die Gegend von RLC kamen.
          Und die Familie derer zu Durban erwarb Perillos im 15. Jahrhundert.

          Ebenso finden sich Verbindungen von Adelsfamilien aus Arques (siehe „... cellis arcis ...“) sowie RLC mit derer zu Perillos sowie ihrem unmittelbaren Umfeld.

          Auch ist es absolut erstaunlich, wie eine Familie, von der man bis um 1300 herum wenig hört, plötzlich an vielfältigen Stellen der nationalen und internationalen „Szene“ auftaucht, sei es als engste Vertraute der Könige Aragons, Admiräle des französischen Königs, Vertraute (und indirekt durch Heirat verbundene) des Gegenpapstes Pedro de Luna (ein de Perillos brachte ihn per Schiff nach Avignon), Großmeister der Malteser, der sehr viel Geld auf Malta in Bauten, Wandteppiche etc. gesteckt hat (aber im Gegensatz zu vielen anderen Großmeistern nicht auf Malta begraben ist) usw.
          Die Liste ließen sich fortsetzen, jede einzelne Merkwürdigkeit könnte als Zufall abgetan werden, in der Gesamtheit zeichnet sich ein seltsames Bild und irgendwann stellt sich die Frage, an wieviele Zufälle auf einem Haufen man glauben mag.

          Was nun den Gral und die Lanze des Longinus angeht und Deinen Einwand angeht, so ist es m.E. vollkommen irrelevant, was man heute glaubt, ich glaube auch nicht an die Wundertätigkeit dieser Reliquien. Wichtig ist, was die Leute damals glaubten, was sie für heilig, für einen Schatz hielten, was sie demzufolge vielleicht in Sicherheit bringen wollten (evtl. mit anderen, profaneren Schätzen zusammen). Und so mag es nicht erstaunen, dass sich auch die Nazis für RLC interessierten. Um das Rätsel eines vorherigen Beitrages zu lösen: es war die Familie d’Hautpoul, die einen sehr direkten Bezug zu der in Antiocha gefunden, sogenannten „Lanze des Longinus“ hatte.

          So, nun will ich erstmal enden.

          Wenn Du Dir meine anderen Beiträge ansiehst, auch die zum Ergebnis meiner Recherchen im Bundesarchiv sowie andere, dann solltest Du hoffentlich sehen, dass ich kein Phantast bin, sondern mich bemühe, stets dokumentenbasiert, nachprüfbar zu arbeiten

          Die 1-2 Stunden zum Lesen aller o.a. Links sollte man schon investieren, bevor man beurteilen will, ob die Forschungen interessant sind oder nicht. Auf jeden Fall kann man dabei eine Menge lernen. Diese Ergebnisse in ein paar Sätzen abschließend zusammenzufassen, würde den vielfältigen Facetten nicht gerecht, würde nur ein eingeschränktes Zerrbild liefern und fehlt mir da auch die Zeit und die Energie zu, aber ich hoffe, mit diesem Posting einen geeigneten Mittelweg gegangen zu sein. Natürlich stehe ich für gezielte Rückfragen zu bestimmten Punkten soweit möglich zur Verfügung.

          Viele Grüße,
          Jérôme

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          • Rabbit
            Landesfürst

            • 08.09.2000
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            • Bayern
            • Garrett GTI 2500

            #6
            Hallo jlandgr,

            ich habe mir eine ganze Reihe der Links angesehen. Eine Sache ist, wenn sie denn wahr sein sollte, für mich sehr interessant. Du hattest sie bisher nicht erwähnt. Nämlich, dass Douzet mit Hilfe dieses Gipsmodells tatsächlich etwas gefunden hat, ein angebliches Königsgrab mit u.a. mehrere Kg Münzen. Hast du diese Fundstücke in natura gesehen? Hat überhaupt jemand außer Douzet sie gesehen? Gibt es z.B. Zeitungsartikel? Das ist doch ein toller Fund.

            Soviel ich weiß ist das das erste mal, dass ein Autor tatsächlich selber etwas gefunden hat. Weißt du, ob er in seinem Buch näher auf diesen Fund eingeht? Werden die Münzen z.B. bestimmt und damit datiert? Funde liefern doch Informationen, das ist doch sehr wichtig.

            Generell formuliert Douzet klar, was auf ebensolche Gedanken schließen lässt. Allerdings scheint er die Puzzleteile zwar präzise zu beschreiben, jedoch nur eine schwammige Ahnung davon zu haben, ob sie zusammenpassen und wenn ja, was sie ergeben.

            Schon alleine der oben erwähnte Fund macht die Sache aber interessant. Sein Buch wird auch bei amazon angeboten.



            Die Rezension der Dame stimmt mit meinem bisherigen Eindruck überein. Dennoch werde ich mir das Buch vielleicht beschaffen, wenn zu dem Fund und wie er aufgespürt wurde nähere Angaben gemacht werden. Kannst du dazu etwas sagen?

            Im Zentrum deines Interesses scheinen ja eher die Region um Perillos, und die dort ansässigen Adligen zu stehen. Du hast auch auf Nachfrage nicht konkretisiert, welche Theorie du auf der Basis der zahlreichen merkwürdigen Zufällen, wie du es nanntest, aufstellst. Oder ich habe es überlesen.

            Deutest du an, dass JvA, Maria Magdalene und Jesus Christus samt Kelch und Schätzen dort beerdigt wurden? Dass dies im Mittelalter zuerst von den Adligen von Perillos entdeckt wurde und Ende des 19. Jhd. dann erneut von einem Zirkel um Saunier? Und dass die Entdecker das jeweils als Basis für finanzielle Macht, z.T auch gesellschaftlichen Aufstieg nutzten?

            Was die Adligen von Perillos anbelangt, so kam es doch auch ohne Schatzfunde vor, dass eine Adelsfamilie schlicht Karriere machte. Von den Habsburger hatte man vor ihrem Eintreten in das Licht der Geschichte auch nicht viel gehört.

            Dann schreibst du noch "Was nun den Gral und die Lanze des Longinus angeht und Deinen Einwand angeht, so ist es m.E. vollkommen irrelevant, was man heute glaubt, ..." Stimmt. Das habe ich auch nicht behauptet. Ich bezweifle nicht nur, dass sie "funktionieren", sondern auch, dass sie im Mittelalter überhaupt noch existierten. Hier verstehen wir uns vielleicht miss. Ich wollte darauf hinweisen, dass sowohl Gral als auch heilige Lanze als Begriffe erst im Mittelalter auftauchten, also mehrere hundert oder sogar mehr als 1000 Jahre nach dem Tode Jesus. Zwar wird ein Becher im Neuen Testament (NT) erwähnt, aber einfach nur als Trinkgefäß, nicht als Gral.

            Zwar wird (glaube ich) die Öffnung von Jesus' Seite mittels einer Lanze durch einen römischen Soldaten im NT erwähnt, aber warum hätte der seine Lanze als etwas Besonderes ansehen sollen? Zum Zeitpunkt der Hinrichtung war Jesus Bedeutung nicht absehbar. Im Gegenteil, die Zeitgenossen mussten davon ausgehen, dass seine (ohnehin nur 20-50 Anhänger zählende Bewegung) mit seinem Tod gescheitert war. Die Henker haben damals den ganzen Tag nichts anderes gemacht als gekreuzigt.

            Die wähend der Kreuzzüge (ich glaube, es war im belagerten Jerusalem) gefundene Lanze war irgendeine zeitgenössische, die man kurzerhand 1000 Jahre älter deklarierte und zwecks Stärkung der Truppenmoral zur Reliquie ernannte. "Jetzt sind wir unbesiegbar. "

            Die ganze Diskussion umd Gral und Lanze ist ohnehin ziemlich theoretisch. Selbst wenn man ein Trinkgefäß und eine Lanze aus der Zeit um Jesus fände, eine seriöse Zuweisung zu den Ereignissen der neuen Testamentes wäre doch so gut wie ausgeschlossen. Es gab sooo viele Becher und Lanzen.

            Wie gesagt, mich interessiert vor allem der von Douzet gemachte Funde. Wenn du dazu noch etwas sagen könntest, wäre das toll.

            Letzte Sache. Du schreibst "Wenn Du Dir meine anderen Beiträge ansiehst, auch die zum Ergebnis meiner Recherchen im Bundesarchiv sowie andere, dann solltest Du hoffentlich sehen, dass ich kein Phantast bin, sondern mich bemühe, stets dokumentenbasiert, nachprüfbar zu arbeiten"

            Gewiss. Deshalb korrespondiere ich so ausführlich mit dir, das mache ich sonst nicht.

            Viele Grüße
            Rabbit

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            • jlandgr
              Landesfürst

              • 06.09.2002
              • 992
              • Mainz,RLP+Göttingen,NDS
              • Archivsuche, Detektor=Augen

              #7
              Zitat von Rabbit
              Hallo jlandgr,

              ich habe mir eine ganze Reihe der Links angesehen. Eine Sache ist, wenn sie denn wahr sein sollte, für mich sehr interessant. Du hattest sie bisher nicht erwähnt. Nämlich, dass Douzet mit Hilfe dieses Gipsmodells tatsächlich etwas gefunden hat, ein angebliches Königsgrab mit u.a. mehrere Kg Münzen. Hast du diese Fundstücke in natura gesehen? Hat überhaupt jemand außer Douzet sie gesehen? Gibt es z.B. Zeitungsartikel? Das ist doch ein toller Fund.
              Hallo Rabbit,
              ich antworte erst einmal auf diesen Teil des Postings, den Rest morgen, wenn ich ausgeruht bin.
              Zunächst danke ich Dir sehr, dass Du Dich weiter mit den Links befasst hast und Zeit investiert hast .
              Ich habe die Münzen noch nicht gesehen, da ich, wie ich woanders schrieb, André Douzet noch nicht persönlich getroffen habe. Dies aber nur aus Zeitmangel meinerseits, da ich mit dem Studium, neben diesen privaten Forschungen, recht eingespannt bin und Südfrankreich ja nicht nebenan liegt. Ich studiere übrigens Wirtschaftsinformatik, um auf eine Deiner vorgehenden Fragen zurückzukommen, also ziemlich bodenständig. Geschichte hat mich aber schon immer interessiert, hatte P3 im Abi bei einem Lehrer, der uns sehr motiviert hat, auch zu eigenen (Literatur-)Recherchen. Aber genug dazu.
              Soweit ich informiert bin, haben auch andere die Münzen gesehen. So zeigt Stefan Friedrich sie ja in seinem Interview mit Douzet unter http://www.dergral.de/interviews/douzet.htm , ob die dann auch auf der bald erscheinenden DVD gezeigt werden, kann ich nicht beurteilen.
              Allerdings erwähnt Stefan Friedrich unter http://34748.rapidforum.com/topic=10...Perillos#unten (etwas hochscrollen), dass er bei seinen Dreharbeiten alles gesehen habe und er nun überzeugt sei. Man wird auf die DVD und den Beitrag im Fernsehen gespannt sein dürfen. Wie gesagt, ich persönlich habe diese Sachen noch nicht gesehen, bin auch nicht in alle Ergebnisse Douzets eingeweiht, aber habe keine Zweifel, an der Ergebnissen zu zweifeln, da ich den Teil der von Douzet geschilderten Spuren, die ich hier lokal nachprüfen konnte in diversen biographischen Archiven, verifizieren konnte und dabei sogar auf weitere Spuren gestoßen bin, die die Arbeiten ergänzen.

              Ein Link, wo ein paar Details zu den Münzen stehen und wo sich einige der bekannteren (französischen) RLC-Forscher mal getroffen haben (die durchaus auch nicht alle die Thesen Douzets teilen) ist unter http://www.oeildusphinx.com/RLC%20Guinness.htm abgedruckt. Dort ist auch die Großaufnahme einer der Münzen veröffentlicht, Douzet führt aus, dass die Münzen von den Griechen bis zu Ludwig XVI reichen und dass sie alle, zusammengemischt, in einer Tiefe von 5-10 cm gefunden worden seien.

              Viele Grüße,
              Jérôme

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              • Blindschleichl
                Landesfürst

                • 14.11.2002
                • 632
                • Regensburg
                • Hab nix:-(

                #8
                *Stolper-Reintorkel*

                Kann mir mal bitte jemand nur erklären was "RLC" bedeutet?
                An dem Tag Deiner Geburt beginnst Du zu sterben.

                Kommentar

                • jlandgr
                  Landesfürst

                  • 06.09.2002
                  • 992
                  • Mainz,RLP+Göttingen,NDS
                  • Archivsuche, Detektor=Augen

                  #9
                  Zitat von Blindschleichl
                  *Stolper-Reintorkel*

                  Kann mir mal bitte jemand nur erklären was "RLC" bedeutet?
                  *Blindschleichl auffangend, bevor er hinfällt*
                  RLC= Rennes-le-chateau , ein kleiner Ort in Südfrankreich, wo sich Ende des 19. Jahrhunderts Seltsames ereignet hat und sich Personen, insbesondere Priester und Adelige, getummelt haben, die Seltsames hinterlassen haben ...
                  Unter dem Stichwort "Rennes-le-chateau" dürfte man über Google genug finden
                  Perillos liegt im näheren Umkreis von RLC, wurde im 15. Jahrhundert von der Familie der "de Durban" erworben und drei der im Zusammenhang mit RLC auftauchenden Priester waren vorher in Durban.
                  Kommentar zu Rest des Beitrages von Rabbit heute Abend, spätestens.
                  Viele Grüße,
                  Jérôme

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                  • Rabbit
                    Landesfürst

                    • 08.09.2000
                    • 754
                    • Bayern
                    • Garrett GTI 2500

                    #10
                    Hallo jlandgr,

                    Zwischenstellungnahme von mir vor deinem 2. Teil. Ich habe die von dir verlinkten deutschsprachigen Seiten aufmerksam durchgelesen und mich auch im rapidforum (ab jetzt nenne ich das RLC Forum) etwas allgemeiner umgesehen. Den verlinkten französichsprachigen Teil habe ich ebenfalls angesehen und etwas mit dem Text neben dem Münzbild gekämpft. Auch habe ich mir gestern noch weitere RLC Seiten angesehen.

                    Douzet behauptet also, 1995 ein Gipsmodell einer Landschaft mit Angaben zu den Lagen von Gräbern der biblischen Nomenklatura gefunden zu haben. Fundort war der Handwerksbetrieb, bei dem Sauniere das Modell einst in Auftrag gab. Nach andere Quellen im Netz wurde das Modell allerdings schon in einer italienischen religiösen Publikation der 70er Jahre abgebildet, und zwar ohne Ortsmarkierungen.

                    Douzet behauptet weiter, die im Modell abgebildete Region lokalisiert zu haben. Als einziges Indiz dafür gibt es die Aussage des Journalisten (?) und RLC Forums Mitbetreiber Stefan Friedrich, wonach bei einer Geländebegehung mit Douzet das Gelände dem Modell entsprach. Eine - in der mir bisher vorliegenden Form, die vereinfacht sein wird - sehr schwache Ausssage. Es gibt tausende Orte in Mitteleuropa, in denen ein Betrachter den Eindruck hätte, ihre Topographie entspräche der Gestalt eines Modells, dessen Maßstab auch noch unbekannt ist. Erst recht, wenn dieser Betrachter ein Journalist auf der Suche nach einer Story und/oder ein Cobetreiber eines RLC Forums ist. Interessanter wäre die Aussage eines an der Schatzsuche desinteressierten Kartographen. Oder zumindest eine Gegenüberstellung des Höhenlinienbildes der von Douzet gefundenen Region und des Modells. Oder wenn sich der User "Waleran" des RLC Forums mit Douzet getroffen hätte. Waleran macht einen ganz ungewöhnlich guten Eindruck. Natürlich hat es jemand mit solcher Urteilskraft in einem RLC Forum nicht leicht.

                    Was hat Drouzet nun gefunden? Lt. dem deutschsprachigen Interview hat er (unfugsbereinigt) aufgrund des Modells und nach einjähriger Suche einen verschütteten unterirdischen Hohlraum gefunden. Nutzung und Alter unbekannt. "Königsgrab" und "Jesusgrab" sind der übliche Begleitunfug. Nach den wenigen Informationen könnte es genausogut der schuttgefüllte Keller eines abgegangenen Bauernhauses sein.

                    Weiterhin hat er Artefakte gefunden. Er sagt aber nicht, ob an der Stelle der verschütteten unterirdischen Struktur oder irgendwo anders. 26 Kilo Münzen von der Antike bis zur Neuzeit (spätes 18. Jhd.) in 5-10 cm Tiefe, wie du schon sagtest. Es existiert ein Einzelbild einer Münze sowie ein verschwommenes Gruppenfoto, auf dem sich nichts erkennen lässt. Anscheinend ist Douzets Buch auch nur eben jenes Gruppenfoto beigefügt.

                    Aus dem Fund lassen sich ungewöhnlich wenig Informationen ableiten. Er ist aller Wahrscheinlichkeit nicht geschlossen, wie der Archäologe sagt, d.h. die Objekte wurden nicht zusammen vergraben (bei der geringen Tiefe muss man wohl eher von Wegwerfen reden). Wenn doch, dann hat wohl jemand nach Mitte des 18. Jhd. Teile seiner Münzsammlung weggeworfen. Ein Zusammenhang mit vermuteten historischen Ereignissen ist bei der jetzigen Informationslage nicht erkennbar.

                    Sollte auch Douzets Buch keine genaueren Angaben zu dem Artefaktfund, zu der angeblichen Lokaliserung und zu der gefundenen verschütteten unterirdischen Struktur enthalten, so drängt sich die Frage auf, warum der Autor seiner angeblichen Arbeitsergebnisse (die ihn doch aus der Masse der Autoren weit herausheben würden) nicht deutlicher präsentiert.

                    Geheimhaltung des Ortes, was den Landschaftsteil anbelangt? Prinzipiell verständlich, aber selbst ich habe nach 24 h Beschäftigung mit der Thematik inzwischen genug Hinweise um das Areal (nicht die Gräber) zu lokalisieren. Ich sehe aber keinen Grund die Funde nicht näher zu beschreiben.

                    Insgesamt ist dieses Verhalten nicht logisch. Entweder handelt er gegen seine eigenen Interessen als Forscher und Buchautor oder mit der gesamten Geschichte stimmt etwas nicht.

                    Viele Grüße
                    Rabbit
                    Zuletzt geändert von Rabbit; 06.12.2004, 14:17.

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                    • jlandgr
                      Landesfürst

                      • 06.09.2002
                      • 992
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                      • Archivsuche, Detektor=Augen

                      #11
                      Hallo Rabbit,
                      die Beschreibungen und Fotos eines Landschaftsmodelles mit "biblischen Beschriftungen" beziehen sich auf ähnliches Modell, was sich in einigen Teilen allerdings von dem Modell unterscheidet, das Douzet betrachtet.
                      Auf der Maquette selbst sind verschiedene Orte markiert, u.a. eine "Zisterne", ein "Grab von Jesus" und ein "Grab von Josef von Arimatäa". Dass es hier diese zwei Gräber gibt, im Widerspruch zur biblischen Überlieferung, hat Douzet das erste Mal stutzig gemacht, da es ansonsten nichts unübliches ist, Landschaftsmodelle von Ende des 19. oder Anfang 20. Jh. mit biblischen Bezügen zu finden, die z.B. zu Schulungs-/Veranschaulichungszwecken oder einfachen "Dekoration" eingesetzt wurden.
                      Das, was im "Positiv" der Maquette als Zisterne erscheint, wird im Negativabdruck mit Elastomer zu einem charakteristisch geformten Felsen der Perillos-Gegend.

                      Da ich auch nicht alle Details der "Maquette" und deren Deutung kenne, würde ich sagen, wir warten einfach die DVD ab, sie sollte ja, wenn alles gut geht, innerhalb der nächsten 4 Wochen publiziert werden und kann bei Stefan Friedrich vorgemerkt werden. Ich jedenfalls bin schon gespannt

                      Warum nun Teilerkenntnisse zurückgehalten wurden, so mag es da die verschiedensten Gründe geben. Ich habe da Douzet nie nach gefragt, kann mir aber einen ganz pragmatischen denken: sollte man etwas Aufsehenerregendes finden, so würde es natürlich großes Medieninteresse geben und es wäre ideal, in so einem Zeitpunkt ein Buch auf den Markt zu bringen, das die Hintergründe der Suche und auch geschichtliches, fundiert recherchiertes "Hintergrundwissen" enthält.
                      Solange es da noch Aspekte gibt, die vielversprechend erscheinen, macht es wohl mehr Sinn, weiter zu recherchieren. Natürlich möchte es auch jeder Forscher vermeiden, dass andere ihm zuvorkommen ... Das ist aber nur meine Sicht der Dinge. Er handelt durchaus "logisch im Sinne des Forschers", dass nicht alle Teilerkenntnisse vorzeitig publiziert werden .

                      Dass es andere Orte mit ähnlichen Felsformationen (im Negativ) gibt, da magst Du Recht haben. Die liegen aber nicht in der Nähe von Rennes-le-chateau, haben nicht die Eigenheit, dass sie phonetisch der Familie d'Hautpoul ähneln (Opoul, Opoul-Perillos), dass sie im Besitz der "de Durban" waren (und in Durban waren ja drei der Pfarrer rund um RLC vorher), dass schon der Name an den "Atre perileus" der Gralsgeschichte denken lässt (und ein nachweisbares starkes Interesse der "de Perillos" an der Gralsgeschichte), dass es Berge und Namen dort gibt, die an die Bibel erinnern ("Berg der Oliven", auch wenn dort kein Olivenanbau überliefert ist), dass es Verbindungen zu den Adelsfamilien von RLC und Arques gibt etc.

                      Dies oben nur ein paar der Elemente, bei weitem keine vollständige Liste. Ob das alles dann wirklich zu einer sensationellen Entdeckung führen wird, wird man sehen. Auf jeden Fall ist die Geschichte der involvierten Familien facettenreich genug (von den Kreuzzügen über Großmeister der Malteser und Templer, Antipapst Pedro de Luna, Könige Aragons etc.), dass sich, für mich jedenfalls, schon alleine aus der Beschäftigung mit vielfältigen Aspekte der Geschichte die Faszination ergibt. Ob ein "großer Fund" am Ende steht, wird erst die Zeit zeigen, aber für mich hat erstmal die Geschichte und die Beschäftigung mit ihr Priorität.

                      Viele Grüße,
                      Jérôme

                      Zum Schluss: natürlich kennen wir alle die Landschaft, um die es geht, aber glaube mir, die ist zerklüftet und groß genug ...
                      Und um es nochmal zu betonen: die Orte werden in der Maquette als "Grab von Jesus" bzw. "Josef v. Arimatäta" bezeichnet, was nicht heißt, dass Douzet behauptet, dass diese dort auch wirklich lägen. Subtiler Unterschied, auf den ja schon S.F. hingewiesen hat.
                      Zuletzt geändert von jlandgr; 06.12.2004, 15:11.

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                      • jlandgr
                        Landesfürst

                        • 06.09.2002
                        • 992
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                        • Archivsuche, Detektor=Augen

                        #12
                        Kleine Ergänzung zu oben: neben dem "Montoillou", dem "Berg der Oliven", gibt es noch andere seltsame Ortsnamen: "Siege de la Mort" (Sitz des Todes), "Salveterra/Salvaterra" (verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten, evtl. Erde des Erlösers?) etc. Siehe z.B. http://www.perillos.com/seat_death.html
                        Eine weitere Seite, die Bezüge zur Gralsgeschichte herstellt (auch wenn das natürlich alles keine Beweise sind, aber dennoch interessant) ist http://www.perillos.com/grailchapel.html

                        Wie gesagt, die, wie auch alle anderen Gesichtspunkte, die ich oben erwähnt habe, sind für sich betrachtet vielleicht bloße Zufälle, aber ihre Häufung rechtfertigt es dann meiner Meinung doch, dass man sich mal etwas intensiver mit der Gegend beschäftigt und genau das tun wir. Sicher gibt es auf den von mir verlinkten Seiten auch Theorien, Schlussfolgerungen, doch immer basierend auf so viel "nüchternen Fakten" wie möglich

                        Wie gesagt, man wird sehen, was dabei herauskommt, aber bis dahin kann man sicher viel über Geschichte lernen und das ist der Grund, warum ich dabei bin und mich durch die belegbaren Quellen kämpfe
                        Viele Grüße,
                        Jérôme
                        Zuletzt geändert von jlandgr; 06.12.2004, 15:34.

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                        • Rabbit
                          Landesfürst

                          • 08.09.2000
                          • 754
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                          • Garrett GTI 2500

                          #13
                          Hallo jlandgr,

                          danke für den Hinweis, dass es viele solcher Geländemodelle gab. Dann entfällt der Einwand mit der italienischen Publikation aus den 70er Jahren natürlich.

                          Nun gut, dann werde ich mir Herrn Friedrichs Reportage gerne in "Welt der Wunder" ansehen. Einen DVD Player habe ich ohnehin nicht, nur VHS.

                          Hast du das aktuelle Buch von Douzet "Saunier's model..." gelesen? Eventuell noch andere RLC Bücher?

                          Ich überlege immer noch, ob ich Douzets Werk kaufen soll, bevor amazon es auch dem Programm nimmt. Es wäre mein erstes reines RLC Buch.

                          Viele Grüße,
                          Rabbit

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                          • jlandgr
                            Landesfürst

                            • 06.09.2002
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                            #14
                            Zitat von Rabbit
                            Generell formuliert Douzet klar, was auf ebensolche Gedanken schließen lässt. Allerdings scheint er die Puzzleteile zwar präzise zu beschreiben, jedoch nur eine schwammige Ahnung davon zu haben, ob sie zusammenpassen und wenn ja, was sie ergeben.
                            Auch das Buch und die Homepage stellt nur einen Teil der Publikationen und des Forschungsstandes dar. Viele Sachen sind, neben der Veröffentlichung auf der Homepage, z.B. im Selbstverlag in verschiedenen Heften erschienen. Größtenteils auf Französisch, teils werden sie ins Englische übersetzt. Dass es bei so einer Sache wie RLC und Perillos, wo zumindest vielfältige Personen und Personenkreise auftauchen (seien es Malteser, Templer, Gralsgeschichte, Kirchenstreit (Antipapst etc. ), Katharer, Monarchisten (mit dem „de Chambord“/“de Bourbon“ aus RLC als legitimem Thronerben), katholischen Gruppen, Freimaurern, Künstler (Maler, Schriftsteller) etc. mit „Seltsamkeiten“ in den Werken u.v.a.m.), ist es immer schwer zu wissen, ob es ein Geheimnis oder mehrere gibt, was zusammenhängt und was Zufall ist.
                            Auch mag sich ein Bild, das man hat, im Laufe weiterer Recherchen ändern oder konkretisieren, es ist auf jeden Fall ein Thema, das recht facettenreich erscheint.

                            Zitat von Rabbit
                            Deutest du an, dass JvA, Maria Magdalene und Jesus Christus samt Kelch und Schätzen dort beerdigt wurden? Dass dies im Mittelalter zuerst von den Adligen von Perillos entdeckt wurde und Ende des 19. Jhd. dann erneut von einem Zirkel um Saunier? Und dass die Entdecker das jeweils als Basis für finanzielle Macht, z.T auch gesellschaftlichen Aufstieg nutzten?
                            Also alles auf einmal wäre sicherlich ein bisschen viel des Guten
                            Nein, ernsthaft, bis zu einem Fund weiß ich es nicht, es wäre unseriös, anderes zu behaupten, ich betrachte nur Quellen, erkenne mögliche Bezüge zur Gralsgeschichte, zur „Lanze des Longinus“, zu den Merowingern usw. Allerdings muss man natürlich sagen, dass man, wenn man weit genug zurückgeht, viele Beziehungen zu was auch immer findet, von denen einige nicht mehr als Zufälle sein mögen. Wenn sich Zufälle häufen, dann runzelt man halt schon die Brauen, ohne dass es ein endgültiger Beweis wäre. Auch ist es bei Recherchen immer möglich, dass man auf mehrere, sollen wir es mögliche Spuren zu Geheimnissen oder nur zu vergessenen Zusammenhänge nennen, stößt, die vielleicht nichts miteinander zu tun haben, nur zufällig beide auf dem „Recherchehorizont“ erscheinen.
                            Und schlussendlich: auch ich glaube an Zufälle und nicht an eine weltweite Verschwörung, wo alles mit jedem zusammenhängt, da ist es schwer, sich zurechtzufinden bei den verschiedensten Spuren ...

                            Zitat von Rabbit
                            Ich wollte darauf hinweisen, dass sowohl Gral als auch heilige Lanze als Begriffe erst im Mittelalter auftauchten, also mehrere hundert oder sogar mehr als 1000 Jahre nach dem Tode Jesus. Zwar wird ein Becher im Neuen Testament (NT) erwähnt, aber einfach nur als Trinkgefäß, nicht als Gral.
                            Da hast Du sicher Recht. Aber, wenn mir mal für den Moment akzeptieren, dass es z.B. ein Grab in Frankreich geben sollte, was nicht mit der „offiziellen“ Überlieferung übereinstimmt (wie gesagt, nur mal angenommen), dann hätten eingeweihte Kreise (wer auch immer) Bescheid gewusst, es hätte Helfershelfer gegeben, die dann, nach dem Tod, auch für das Grab gesorgt hätten. Und die Gralsgeschichte, die ja unbestritten, so wie sie aus dem Mittelalter überliefert ist, nach Überzeugung vieler Bezüge nach Südfrankreich und Spanien zu haben scheint, könnte eine Geschichte sein, wo verschlüsselt Elemente auf den Verbergungsort gegeben werden. Auch ist es möglich, dass in der Gralsgeschichte verschiedenes vermengt wurde bzw. eben Sachen dazugedichtet wurden. Aber das ist nur eine gerade entwickelte Hypothese, mehr nicht. Ich will nur sagen, dass nur deshalb, weil von einem Gral die Rede ist, es nicht zwangsläufig um den Gral an sich geht, sondern eben vielleicht um die „Personen des unmittelbaren Gralumfeldes“.
                            Aber das ist Spekulation, ich konzentriere mich erstmal auf Fakten, aber wenn es Merkwürdigkeiten gibt, die einen möglichen Bezug zur Gralsgeschichte haben, dann muss man da eben schon drüber nachdenken.

                            Zitat von Rabbit
                            Die wähend der Kreuzzüge (ich glaube, es war im belagerten Jerusalem) gefundene Lanze war irgendeine zeitgenössische, die man kurzerhand 1000 Jahre älter deklarierte und zwecks Stärkung der Truppenmoral zur Reliquie ernannte. "Jetzt sind wir unbesiegbar. "
                            Damit hast Du Recht, es war aber trotzdem Antiocha und es war immer noch der eine Vorfahr der d’Hautpoult, der damals die entscheidenden Leute kommandiert hat. Dass das dann zu „Stärkung der Truppenmoral“ eingesetzt wurde ist unbestritten, ebenso wie die Tatsache, dass heutige Analysen auf eine karolingische (100 Jahre ist etwas hochgegriffen ) Fälschung hinzudeuten scheinen. Dennoch ist bei der Wichtigkeit der d’Hautpoul-Familie in diesem ganzen RLC-Dunstkreis es zumindest eine Kuriosität.

                            Zitat von Rabbit
                            Die ganze Diskussion umd Gral und Lanze ist ohnehin ziemlich theoretisch. Selbst wenn man ein Trinkgefäß und eine Lanze aus der Zeit um Jesus fände, eine seriöse Zuweisung zu den Ereignissen der neuen Testamentes wäre doch so gut wie ausgeschlossen. Es gab sooo viele Becher und Lanzen.
                            Eine seriöse und eindeutige Zuweisung wäre in der Tat nur bei eindeutigen, alten Inschriften (z.B. in Steinen, Metall oder sonstigen Materialien, die die Zeit überdauert haben und mit einem hypothetischen Fund zusammen gefunden würden) möglich. Andererseits könnte man natürlich, sollte wirklich ein gralartiges Gefäß gefunden werdn (was ich nicht behaupte, nur mal angenommen), durchaus auch sonst über Indizien argumentiert werden (Atre Perileus – Perillos, Montsalvatge – Salveterra, nachweisbares Interesse der Adeligen an der Gralsgeschichte etc. wie im o.a. Link dargestellt)
                            Es wären Indizien, wenn man etwas findet, dann wäre ein wie auch immer gearteter „dokumentarischer Beifund“ sicher hilfreich ...

                            So, in dem Sinne erstmal,
                            Viele Grüße,
                            Jérôme

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                            • jlandgr
                              Landesfürst

                              • 06.09.2002
                              • 992
                              • Mainz,RLP+Göttingen,NDS
                              • Archivsuche, Detektor=Augen

                              #15
                              Hallo,
                              das Buch habe ich noch nicht gelesen, ich habe es mir vor einigen Tagen bestellt, um es mir zu Weihnachten schenken zu lassen
                              Hatte es bisher noch nicht bestellt, da André mir die "Dossiers", die er selbstverlegt hat, als Word-Datei geschickt hatte, so dass ich mich auch so erstmal, zusammen mit dem Material der Homepage, ausreichend für den Start eigener Recherchen einarbeiten konnte. Aber zu Weihnachten wollte ich mir dann schon das Buch selbst gönnen
                              Ich werde, sobald ich es habe, Dir gerne mehr Details dazu geben.
                              Ich bin auch mal gespannt auf den "Welt der Wunder"-Beitrag, auch wenn 15 Minuten natürlich arg knapp sind (besonders, wenn neben Perillos noch andere Graltheorien/-spuren behandelt werden sollten). Man wird sehen.
                              Hast Du vielleicht ein DVD-Laufwerk im PC?
                              Viele Grüße,
                              Jérôme
                              Zuletzt geändert von jlandgr; 06.12.2004, 16:39.

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