Archäologe, Bewahrer des Kulturgutes!!!

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  • nero

    #1

    Archäologe, Bewahrer des Kulturgutes!!!

    <center><table border="0" width="80%"><tr><td>
    Archäologe - Beschützer der Kulturstätten!

    Hallo Freunde, anbei ein Bild der Römischen Strassenstation Belginum, das Gelände liegt ca. 2 Km von der nächsten Ansiedlung (Dorf) entfert, auf dem Bild wird gerade das neue Gebäude für die touristische Attraktion Belginum (im Umkreis sollen für touristische Vermarktung ein paar Gebäude restauriert werden) erstellt---mitten in der Römischen Siedlung---auf ca 2000 m2 wurde alles abgebaggert, der Aushub undurchsucht an die Seite geschoben zum späteren Rückverfüllen der Baugruben, das wäre ja nicht so schlimm, wenn auf der Fläche nicht ca. 10 bis 12 antike Gebäude einfach abgebaggert wurden! Ununtersucht! Wer sind hier die Raubgräber und Zerstörer! Das ist ja offentsichtlich! Welcher schöne Satz steht im Gesetz:

    " Es ist Aufgabe von Denkmalschutz und Denkmalpflege, die
    Kulturdenkmale zu schützen und zu pflegen, insbesondere den
    Zustand der Kulturdenkmale zu überwachen sowie auf die
    Abwendung von Gefährdungen ... hinzuwirken".
    Was passiert denn hier??? Aus Mangel an Zeit: das Gebäude muß bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fertiggestellt sein, sonst verfallen die Mittel! Ja meine Freunde Archäologen, wo sind hier eure Argumente??
    Genehmigung zum Durchsuchen des Aushubes? Fehlanzeige! Meine Herren Archäologen, Ihr zertsört Kulturdenkmäler, und zwar mit schwerem Gerät!! Nicht wir Sondengänger mit unserem Klappspaten, mit dem wir kleine Löcher buddeln oder Aushub durchsuchen! Das ist Fakt!

    traurig, traurig!


    Ich habe das gigantische Bild raus, wer es anschauen will soll hier clicken.</td></tr></table>
    Harry



    [Dieser Beitrag wurde von Harry am 01. Oktober 2000 editiert.]
  • Wünmann

    #2
    Hallo Nero,

    kaum zu glauben. Vielleicht wäre das auch für die dortige örtliche Presse interessant. Oder wir fahren halt alle in Konvoi hin und fangen an zu retten, was zu retten ist?! Der Aushub liegt ja nicht direkt in der Baustelle oder? Hat man es Dir schon direkt verboten dort zu suchen oder besteht noch kein ausgesprochenens "Hausverbot"?

    Schöne Grüße von Volkmar, der wird sich bei Dir melden, er arbeitet leider das ganze Wochenende...

    Gruß und GutFund, Diane

    Kommentar

    • nero

      #3
      Hallo Wünnmann,

      der Aushub liegt direkt um die Baustelle, teilweise auf dem Bild zu erkennen, in bis zu 2,5 bis 3 m hohen Dreckhaufen, die nach Aussage der Bauarbeiter nach Fertigstellung ebenplaniert und dann mit einer Schotterschicht abgedeckt und mit Bitumen (Asphalt) überzogen wird! Stengstes Verbot den Aushub zu durchsuchen!!!

      GF

      Nero

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      • Geselle

        • 19.09.2000
        • 88
        • OWL
        • XP Deus, Whites XLT & Tesoro Cutlass

        #4
        vielleicht will man NICHTS finden, stell Dir vor, Du würdest dort eine oder vielleicht mehrere seltene und wichtige Artefakte finden und diese dann melden! Wie würden unsere Archis dann darstehen??? Als Retter?

        also ich würde das ganze mal an die Presse melden, vielleicht noch garniert mit ein paar Funde die aus einer "nacht Aktion" stammen.....

        ------------------
        G&GF
        Jörg
        Alle rechtlichen Aussagen beziehen sich auf meine persönliche Meinung und stellen keine Rechtsberatung da.

        Kommentar

        • nero

          #5
          Hi Running Man,

          da ich kein Grabräuber bin, mache ich auch keine Nachtaktionen! Ich war am Freitag Mittag dort, um mir die Sache anzusehen, werde am Montag mit meinem Suchgerät die Baustelle am Tag besuchen und den Aushub absuchen, wenn gewünscht mit einem Archäologen an der Seite, der kontrollieren kann, ob ich was finde oder nicht! Bin mal gespannt, was die sagen, wenn ich anrücke! Die Aussage "Absolutes Suchverbot" kam von den Bauarbeiten, Archäologen waren zu diesem Zeitpunkt (13 Uhr) keine mehr auf dem Gelände! Freitags scheint bei denen um 12Uhr Schluß zu sein. Wenn man mir versucht mein Gerät wegzunehmen, wird mein Freund (ca. 60 kg, sehr schnell und schwarz) mir sicherlich helfen, denke ich! Meine Erlebnisse werde ich in einem gesonderten Beitrag schildern!

          nero

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          • Romata

            #6
            Hi Nero,

            das Photo sieht ja wirklich schlimm aus! Dachte zuerst Harry hätte nen Link auf ein brasilianisches Goldbergwerk gesetzt ("Mucho trabajo por monedas poco")! Stellt sich da nicht von der gesetzlichen Seite die Frage, ob solche Aktion von den Archäologen nicht schon beim ersten Spatenstich den Bestand einer Straftat erfüllt haben...

            ***Leider*** darf ich heute (Montag) arbeiten , sonst wär ich doch glatt mitgekommen! Aber wahrscheinlich hätte Dein Hund im Eifer des Gefechts zuerst MIR ins Bein gebissen ("Fass´Bodo,fass! ...arghhh!...(???)NEEEEEIN Bodo, nicht den, die da hinten...!)

            Na jedenfalls viel Glück, Nero!

            Gruß Fund Dirk (sich schon auf Neros Bericht freuend)

            Kommentar

            • Ratsherr

              • 19.09.2000
              • 279
              • NRW, IVLIACVM
              • Whites MXT, 6000 XL PRO

              #7
              Hallo !

              Fürwahr eine traurige Geschichte, die wir - oft genug sträflich verdächtig und falsch tituliert - eigentlich nicht auf uns sitzen lassen dürfen. Wäre schön, wenn Nero in der Tat ein paar hübsche Artefakte retten kann und die Archäologen eines Besseren belehrt.

              Deckungsgleich ist übrigens die Situation im
              Bereich des Braunkohletageabaus im Bereich Grevenbroich, Elsdorf, Hambach, etc.

              Dort werden lediglich 5% (!!!!) der bekannten (!!!!) archäologischen Fundstellen untersucht und dies oftmals nur im Rahmen von Notgrabungen und oberflächlichen Bestandsaufnahmen. Die anderen 95% werden komplett ununtersucht weggebaggert und für immer restlos vernichtet. Villen, Gräberfelder, Motten, Burgen, Rittersitze, Schanzen, Wüstungen aller Art, - und tschüss.

              Auch hier deckt sich Neros Bericht mit der dortigen Situation. Ein geschichtlich und archäologisch interessierter Mann aus Grevenbroich, seines Zeichens auch schon offizieller Leiter bei Ausgrabungen in Köln, wollte unter fachkundiger Leitung einige "Laien" wie uns, um sich scharen und eine Villa Rustica freilegen und den Befund dokumentieren. Freilich eine von denen die ununtersucht weggebaggert werden sollte.
              Doch auch hier - und wenn überrascht es noch - nichts als Blockade und Abweisung.

              Obwohl die Kompetenz gegeben, die unentgeltlich arbeitenden Kräfte vorhanden, wurde die Aktion nicht genehmigt.

              In vielen hundert Fällen, könnten so noch wichtige Informationen unserer Geschichte zusammengetragen werden, bevor diese für immer verlorengehen.

              Jede Art von Bestandsaufnahme, egal ob Ausgrabung unter professioneller Leitung, semiproffesioneller Natur (wer wäre nicht in der Lage, z. B. den Grundriß eines römischen Gebäudes aufzumessen?), reine Prospektion mit Metalldetektoren, etc., ist doch defacto besser und vernünftiger, als die Hinterlassenschaften unserer Altvorderen unbeachtet zu vernichten.

              Ganz ehrlich gesagt, fühle ich mich da schon fast verpflichtet, Gegenmaßnahmen - welcher Natur auch immer - zu ergreifen. Ich kriege bei solchen Geschichten das kalte Kotzen !

              Warum, wieso und weshalb ? Ich glaube mit Logik und Vernunft (und die ist dahingehend einwandfrei auf unserer Seite) kommt man hier nicht weiter. Scheinbar ist es in der Tat so, daß die Sorge vorherrscht, "Laien" könnten für kleines Geld und weniger Zeitaufwand, evtl. einen Befund liefern, den die offiziellen Archäologen gerne einmal hätten. Fällt irgendjemandem ein Argument ein, daß wirklich gegen eine semiprofessionelle Ausgrabung spricht, bevor ein Denkmal ununtersucht vernichtet wird. Ist es nicht so, daß jede Information besser ist, als gar keine ? Bin ich (sind wir) doof, - oder was ;-) ? Müssen wir uns das bieten lassen ? Sind nicht auch wir der Allgemeinheit (und uns ;-) verpflichtet, hier einzuschreiten ? Sollte man nicht wirklich einmal großangelegt an die Presse gehen und auf diesen Mißstand hinweisen ? Ich denke, die Vernunft und der logische Menschenverstand ist auf unserer Seite.

              Könnte man hier eventuell sogar klagen, wegen Untätigkeit und Behinderung wissenschaftlicher Bestandsaufnahme ?

              Hmmm, was meint ihr ?



              ------------------
              Gruß, gutes Wetter & GF
              Denarius
              -• Ich kam, sah und fand •-

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              • Ecki

                #8
                Hallo
                Dann suche doch ohne Sonde und Melde die Lesefunde dem Denkmalamt.Mal sehen ob die reagieren.
                Gruß
                Ecki

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                • Pachumama

                  #9
                  Hi allerseits!

                  Stellt den Bericht doch mal ins AiD-Forum oder zu Archäologie online.

                  Mich würde es wirklich interessieren, welche hanebüchenen Rechtfertigungen der ein oder andere sich dazu ausdenkt.

                  Da kannste doch echt nur noch den Kopf schütteln.

                  Pachu

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                  • Wünmann

                    #10
                    Mal ehrlich,

                    die Archäologen vor Ort wissen doch ganz genau, wie traurig das alles ist und im Grunde sind sie froh, daß sich Menschen wie wir seriös um Funde bemühen. Aber sie haben einfach andere Sorgen, denn meist sind ihre Arbeitsverträge nur befristet, oder ABM- Maßnahmen. Und wenn sie zuviel tun wird es auch die Kosten in die Höhe treiben, das allerdings darf nicht geschehen, also ist der Archäologe in einer Zwickmühle: Alles so lassen somit Vertragsverlängerung oder Wahrung des Kulturguts und dann Taxifahren...Das Problem liegt doch woanders, nämlich wieder einmal in den wirtschaftlichen Interessen einiger weniger, die zwar Arbeitsplätze schaffen, ein wunderbares Druckmittel, aber die sich für Kultur nur ala Wiener Opernball interessieren. Klingt zwar platt, aber ich finde es ist an der Zeit nicht immer die Archäologen zu beschimpfen, sie sind doch eigentlich das kleinste Rad am Wagen und das wissen sie auch. In der Riege der Akademiker stehen sie relativ weit unten, erst kommen die Historiker und die akzeptieren die "Buddler" noch nicht einmal als Wissenschaftler. Wege zu einem positiven Umgang unseres Kulturgutes geht m.E. heute nur über die Printmedien und TV. Und hier muß mit Polemik gearbeitet werden.Mit anderen Worten, wenn Lischen Müller sich darüber aufregt, daß der Bonze P. ihre Vorfahren schändet, dann sind wir auf dem richtigen Weg.Und ich bin sicher, die Archäologen haben genug eigene Sorgen, um solche Kämpfe bestehen zu können.

                    Nero, verteile Deinen Bericht via mail an die Regionalsender und die Regionalpresse oder noch besser: Wir machen einen Ortstermin dort. Schau´welche Partei dort die letzte Kommunalwahl verloren hat und die sind dann unsere Partner, die müssen Boden gewinnen und sind dankbar für Öffentlichkeit und haben einen guten Draht zur Presse.

                    Alles Liebe, Diane

                    [Dieser Beitrag wurde von Wünmann am 02. Oktober 2000 editiert.]

                    Kommentar

                    • Pachumama

                      #11
                      Hi Diane!

                      Das trifft es wohl ziemlich genau.

                      Die richtigen Spitzbuben sitzen in der Verwaltung, die auf der einen Seite mit zweifelhaften Begründungen solche Vandalismen genehmigt, auf der anderen Seite am liebsten jeden im Zuchthaus sehen möchte, der mit einem Metalldetektor in die Nähe eines Ackers kommt.

                      Pachu

                      PS: Mit den Etats kann es bei der akademischen Archäologie sooo schlecht nicht bestellt sein, ich hatte letzten März versucht, in meiner Uni einen Mitarbeiter der Fakultät wegen eines Fundes zu sprechen. Die Herrschaften weilten komplett zwecks Exkursion in südlichen Gefilden, da ist es auch schöner in den Semesterferien...

                      Kommentar

                      • Wünmann

                        #12
                        Hallo Paschu,

                        ich denke, Unileben ist auch noch etwas ganz anderes. Die Exkursionen sind auch in anderen Fächern oft atemberaubend, der Schock für die Studenten kommt dann draußen.Auch werden ja die Profis an der Uni an ihren Forschungen gemessen und für Archäologen sind das dann halt die südlichen Gefilde, aber frag´doch mal nach den dortigen Arbeitsbedingungen oder nach dem dortigen Domizil. Oftmals bleibt dann nicht viel übrig von einer "südlichen Gefilden Romantik".
                        Aber die Menschen an der Uni haben sicherlich einen besseren Stand als die für ein paar Mark angeheuerten Archäologen für regionale Projekte. Der Konkurrenzkampf ist da sehr hoch, vergleichbar mit dem der jungen Ärzte, die oftmals als Assistenzarzt arbeiten und als AiP bezahlt werden. Machen sie das nicht, stehen vor der Tür 100 andere die das dann tun.( Aber dies ist wieder ein anderes Thema, welches ich stundenlang mit wachsendem Groll weiterführen könnte...)

                        Vielleicht gibt es ja noch zuu diesem Thema kompetentere Meinungen als meine, also vielleicht von studierten Archäologen?
                        Ich bin gespannt, denn es geht eh´nur miteinander. Und wenn wir uns "bekriegen" agieren andere munter weiter. Wenn wir allerdings die Archäologen stärken und ihre Situation auch mal beleuchten ist vielleicht eine Wendung möglich.
                        Was meint ihr?


                        Diane

                        Kommentar

                        • Romata

                          #13
                          Hallo RUDI !

                          Wo bleibt denn Dein Bericht? Lebst Du noch?
                          BITTE MELDE DICH

                          Gruß Fund Romata

                          Kommentar

                          • nero

                            #14
                            Hi Leute,

                            die Diane hats voll erfssst, der "Böse Bube" hier bei uns ist die Kultusministerin! Die Archäologen in Rh. Pfalz kippen im Moment gerade das Schatzregal, einer schreibt sogar seine Dr. Arbeit darüber! Also am Montag auf der Baustelle: 7 ABM`ler, ein Jungspund (Archäologe auch über ABM bezahlt) und mehrere Bauarbeiter----als ich mit meinem Suchgerät auf die Baustelle stiefelte war zunächst das Geschrei groß, am meisten von den ABM-Typen, --absolutes Suchverbot mit elektronischen Geräten--, die haben übrigens auch keines dort, das habe ich dann wörtlich genommen, begann mit meinem Klappspaten verdächtige Erde (geschwärzt und mit Schervben durchsetzt) umzuwühlen, hatte noch ein kleies Handsuchgerät dabei, (Garrett Secret Searcher unter dem Pullover im Ärmel), nach ca 4 h Suche das Ergebniss: ca. 25 Kleinbronzen aus der Zeit 300 bis 360, einen Republikdenar Marcus Antonius (schlecht erhalten Legionsname nicht mehr lesbar), eine Tonfigur ca 25 cm hoch, Arme abgebrochen, weibliche Gottheit, war in einem größen Klumpen Dreck, eine Lanzenspitze aus Bronze ca 27 cm lang (wahrscheinlich zu Schauzwecken, da Bronze), mangels eines zuständigen Herrn brauchte ich nichts abzugeben, da keiner bereit war, mir die Übergabe der Stücke schriftlich zu bestätigen!!! Lege sie aber diese Woche noch im Museum vor und werde mal nachfragen, wieso so schöne Teile einfach später in der Baugrube verschwinden sollen!! Noch ist Zeit zur systematischen Absuche, dort liegen ca. 400 cm3 Aushub um die Baustelle verteil! Wenn ich die Bilder überarbeitet habe, stelle ich einen Bericht mit Bildern auf meine Seite, Link gebe ich dann hier an!

                            Grüße und GF

                            nero

                            PS. fahre am Donnerstag noch mal hin, vieleicht ist ja dann ein Ansprechpartner dort!

                            Kommentar

                            • Landesfürst

                              • 27.08.2000
                              • 757
                              • Bayern

                              #15
                              Also ich finde das ist eine Riesensauerei!!!
                              Ich habe m ir überlegt ob es da nicht zweckmäßig wäre einen Verein zu gründen der sich mit solchen "Black Files" der Archäologen und Kultusminister beschäftigt.
                              Diese Puplick macht und die Presse informiert .

                              Ich würde meine knapp bemessene Freizeit(einen Teil) auch für so einen Verein "opfern"


                              GF

                              Becki
                              MFG
                              G&GF
                              Becki
                              ............Ready for Exploring!!!

                              WARUM??????????????????????????

                              P.S: Wer Rechtschreibvehler vinded darf sie behalden

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