Wie stark ist die Bodenverdichtung auf Deinem Acker?

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  • Kunstpro
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    • 05.02.2005
    • 1999
    • Dortmund / Bielefeld
    • Hab ein Detector gebaut

    #1

    Wie stark ist die Bodenverdichtung auf Deinem Acker?

    Diese Fragestellung wurde zwar schon von Landwirtschaftsexperten und Archäologen beleuchtet, aber kaum sind Kommentare von Sondlern zu finden.

    In dem Video sind Untersuchungsmethoden beschrieben, die geben aber kaum Auskunft auf typische Bodenverhältnisse, wie sie von Sondlern vorgefunden werden.

    Teilt doch mal Eure Erfahrungen mit, ob es "verletzte Regenwürmer" (s.Video) sind oder andere Beobachtungen zu Zerstörungen der Fundstücke in Abhängigkeit der Bodenverdichtung.


    Unser Acker - durch schwere Landmaschinen gefährdet?

    Inhalt: Landmaschinen werden immer schwerer und verdichten dabei immer stärker die landwirtschaftlichen Böden: Verlust an Bodenlebewesen, Staunässe oder Trockenstreß, Erosion und Wurzelstau sind nur einige der möglichen Folgen. Auch der umgebende Naturraum ist beeinträchtigt. Dieses Video stellt mit Realaufnahmen und Grafiken die Folgen der Bodenverdichtung am Beispiel mitteldeutscher Lößböden dar. Es präsentiert gemeinsame Ergebnisse von Bodenphysikern, Biologen und Ertragskundlern. Dabei wird auch die Bedeutung des Pflugs geprüft, der nach wie vor verwendet wird, um verdichteten Boden wieder aufzulockern. Die Ergebnisse belegen: Der Pflug verschlimmert oft die Folgen einer Verdichtung. Bearbeitungssysteme ohne Pflug sind eher geeignet, die Tragfähigkeit eines Bodens zu erhöhen und die Folgen einer Verdichtung zu mildern.


    In Deutschland sind nach bisherigen Kenntnissen 39 Arten heimisch, die alle zur Familie der Regenwürmer (Lumbricidae) gehören.

    Ausführliche flächenspezifische Ergebnisse der archäologischen Schadenserhebung
    Wir leben im Zeitalter grenzdebiler Wissenschafts- und Expertengläubigkeit.
  • Sorgnix
    Admin

    • 30.05.2000
    • 25930
    • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
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    #2

    ... also früher hast Du andere Themen für uns ausgegraben ...

    DIESES jetzt finde ich allerdings hochinteressant!

    Die Links sind super.

    ... allerdings hab ich da jetzt nicht viel an Erfahrung beizusteuern.
    Ob die Verbiegung, Beschädigung o.ä. eines Fundes nun auf die reine Bodenverdichtung zurückzuführen war, oder der Fund von vornherein beim Verlust mechanischen Belastungen ausgesetzt war, ist ohne großen Laboreinsatz wohl nie genau zu sagen.
    Eine massive Kerbe, Hieb- oder Stichspur, Zerteilung des Fundes ist da meist eher einem landwirtschaftlichen Gerät zuzuordnen. Zumal ab und an Unterschiede im Aufbau der "Patina" zwischen Bruchstelle und Restoberfläche festzustellen sind.

    Die Auswirkungen von "Verdichtung" spürt ein Sondengänger doch normalerweise nur, wenn der Acker im Sommer total ausgetrocknet und steinhart ist. ... im weichen, regendurchnäßten Boden läßt sich halt leichter graben. In Sand allemal ...




    Anbei ein Bild, das nicht unbedingt zur Fragestellung der Bodenverdichtung paßt. Eher zur Fund- bzw. Fundstellenzerstörung.
    Aus Unwissenheit.

    Das Bild zeigt eine Wiese am Hang. (vor drei Jahren)
    Ursprünglich gab es (bzw. gibt es teilw. noch) am Hang so etwas wie Terrassen. Einige Podeste, flacher, wo die Hangneigung eben "gebrochen" wurde. Flächen von ca. 10 x 15 m.
    Hier standen vor ca. 4 -500 Jahren einige Häuser. Die Siedlung einer Wald-Glashütte.
    Selbige wurden nach Einstellung der Produktion übrigens von den Besitzern abgebaut und an anderer Stelle wieder errichtet. Also keine "klassische" Ortswüstung.

    Nun störte den Bauern halt seit Ewigkeiten, daß er mit seinen Maschinen immer über diese Absätze (Terrassen) am Hang fahren mußte. Teilw. waren die Hangseitigen "Abbrüche" so steil, daß er nur quer zum Hang über die Wiese fahren konnte. Er wollte aber auch längs ...
    Also wurden die Kanten der Terrassen erst mit dem Pflug, dann mit dem Grubber "gebrochen".
    Er war zufrieden.
    ... und wußte auf Nachfrage eben nichts von der Geschichte seines Grundes.
    Daß das ein Bodendenkmal war (bzw. noch ist - einiges ist ja auch noch da), wußte er nicht. Und ein klein wenig ungläubiges Staunen war auch dabei, als ich ihm sagte, daß so etwas ab und an auch Ärger mit dem Amt geben könnte ...
    Egal. Er kann jetzt etwas produktiver arbeiten - sagt er

    Das mal als Beispiel, daß der Eingriff mit Maschinen auch in tiefere Bodenschichten gehen kann, die sonst nicht berührt werden.

    Gruß
    Jörg
    Angehängte Dateien
    Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
    zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

    (Heiner Geißler)

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    • Kunstpro
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      • 05.02.2005
      • 1999
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      • Hab ein Detector gebaut

      #3
      Jörg, Du hast ein gutes Beispiel gebracht, womit die übliche Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen ganz deutlich wird.

      Die Idee zu meinem Thema hat mir übrigens ein anderer aus dem Forum gegeben.

      Jetzt freue ich mich über weitere Beiträge von Regenwurmexperten zu Tiefgräber bzw. Mineralbodenbewohner und belastbare Aussagen zur Bodenverdichtung.
      Wie schon beschrieben sind sichtbare oberflächlichige Bodenverdichtungen, Lebewesen im Boden und Pflanzen auch Indikatoren für Bodenfunde. Da sage ich aber bestimmt nichts neues.


      Zitat von Schöfferhofen
      moin

      was geht ab bei den studierten fachleuten, sehen sie nicht was auf den feldern los ist.
      da rasen 200 ps trecker und riesige rübenroder über die felder und machen alles platt.
      in wenigen jahren wird es auf landwirtschaft genutzten flächen keine funde,beifunde und fund zusammenhänge mehr geben.
      die maschienen zerstückeln,schreddern,walzen,pulverisieren einfach alles.
      Wir leben im Zeitalter grenzdebiler Wissenschafts- und Expertengläubigkeit.

      Kommentar

      • ParkerFly
        Ritter


        • 29.01.2010
        • 314
        • Thüringen

        #4
        wollte nur hinzufügen, das die Traktoren auch früher schon recht gewaltig waren!

        Kommentar

        • Septimius
          Heerführer


          • 10.01.2009
          • 3990
          • Königreich Bayern

          #5
          Der kriegt sicher keine Feinstaubplakette mehr
          Die Flurbereinigung der 70er hat auch einiges vernichtet, ich hab mal zwei Fotos gesehen, das eine Luftbild aus den 60ern, da sah man genau, wo eine keltische Viereckschanze den schrägen Ackerverlauf vorgab, dann wurde alles rechtwinkelig angelegt, nu is das Ding völlig hin, nicht gerade zu Freude der Archäologen... nur noch bei speziellen Lichtverhältnissen lassen sich die Umrisse aus der Luft erkennen...
          Gruß Septi

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          Jahresabschlußfotowettbewerbsgewinner Dezember 2010

          "Tapferkeit und Edelmut vergranten auch den kleinsten Wicht zum Helden!"
          Jebediah Springfield

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