Jungfernfahrt in Frankreich, Reisebericht
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Teil 9 , letzter Teil
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*** In Cavalaire-sur-Mer / Abreise***
Nach der erfolglosen Gitternetzsuche um "irgendetwas zu finden" , fahren wir
Richtung Hafen. Das Fahrwasser ist betonnt. Auf der nördlichen Seite davon
befinden sich 3 kleine weiße Spitztonnen. Die Mittlere markiert die "Ramon
Meumbru" auf 22m, ein größeres Schmugglerschiff, 80m lang, 1200 Tonnen ca. .
Auch diesen Spot hatte ich damals zu Tauchbasenzeiten mehrfach im Rahmen der
Wiederholungstauchgänge betaucht, meine Freundin war auch schon dort.
Heute mache ich lediglich einen Abstecher mit dem Boot, um Routine mit dem
Fishfinder zu bekommen. Der Ausschlag ist riesig.
Es ist nun jedoch an der Zeit, den Urlaub gemütlich im Hafen bei einer
Picolo Sekt ausklingen zu lassen. Noch scheint die Sonne (Sonnenstand) und
es kühlt sich doch recht schnell ab .. ist sie ersteinmal weg.
Das Boot ist vertäut, die Muring-Kette rostig und verschmutzt zum zweiten
mal das Achterschiff. Der alte Mann, ein Angler, bitte mich, seine
verfangene Angelschnur in der Muring zu lösen. Ein Fisch ist dran, ..ich
schneide den Fisch durch und gebe ihm den Kopf - das andere Ende behalte ich
als Berge-Lohn - so ist das eben in der Seefahrt.
Da dies sein Fang von einem ganzen Tag ist, habe ich Mitleid, setze die
Hälften wieder chirurgisch einwandfrei zusammen, der Fisch zappelt (wieder),
und ich übergebe ihn seinem rechtmäßigen Besitzer. Er bedankt sich
freundlich, die Passanten applaudieren begeistert, ein Arzt aus Toulon
bietet mir einen Anstellungsvertrag an. Nach kurzem Überlegen lehne ich
dankend ab; kann ich doch auf die tägliche Ration des Gemecker`s meines
Chef `s nicht verzichten. Wat mutt, dat mutt !
Samstag, 06.05.2006 , letzter Tag / Abreise
Gestern blies ein steifer Nord-NordOst - Wind, heute morgen ist die See
spiegelglatt. Ideal .. eigentlich.. für einen TG am Achterschiff der "Togo".
Die Menschen an der Pier glotzen, ein Marschkapelle spielt auf, Jogger
bleiben stehen, Nordic-Walker fallen über die stehenden Jogger. Schnell ist
eine riesige Menschenmenge versammelt .. liegt doch ein deutsches Boot an
der Promenade mit einem Brachialtaucher, welcher doch tatsächlich alleine
versuchen wird, mit Luft das Achterschiff der "Togo" zu betauchen. Das
Gegrummel und Gemurmel der Massen ist unerträglich.
"Leute .. Ruhe bitte, ....bitte um Ruhe!" stelle ich mich breitbeinig auf
eine stabile Metall-Mülltonne..
"Ich habe beschlossen, heute nicht(!) tauchen zu gehen .."
"Buuuuh .. , ööööhh.. , du Pfeife, .... Großmaul.."
Pfiffe ertönen.
" Ruhe bitte, ...bitte .. hört mal her, ..herhören bitte!" rufe ich in die
aufgebrachte Menge. " Ich möchte nicht dauernd meine Freundin oben auf dem
Boot lassen..."
(..gut, daß mir das in den letzten Stunden des Urlaubs noch einfällt -
immerhin!)
".. wir machen gemeinsam Urlaub, Abreisen wollen wir nachher auch, die Sicht
ist hier heute eh nicht ideal, der TauchDampfer ist zu verpacken und
überhaupt .. der TG würde eh nur eine Stippvisite werden ...."
"Das klingt vernünftig!" ruft eine bild-hübsche junge Frau aus der Menge.
" Heute ist nicht alle Tage. Ich komme wieder, keine Frage!" ..gut, daß ich
Paulchen Panther als Pflichtfach hatte .. damals.
Das(!) überzeugt!
"Wann?" ruft höchst erregt die hübsche junge Frau von eben. "Wann kommst du
wieder? Wann?"
"In 5 Wochen! Vielleicht habe ich dann auch ein leichtes Trimix dabei. Mal
sehen." entgegne ich ihr.
"Nein, mach`s mit Luft , bitte!" ruft sie wieder.
"Ich muß sehen was wird, aber zumindest `mal komme ich wieder und gehe
Tauchen!"
Das beruhigt auch sie, ..zumindest etwas.
Die Meute löst sich auf, die Pfiffe verstummen.
"Mensch, das war knapp!" sage ich leise zu meiner Freundin und denke dabei,
daß mir die Ansprache hinsichtlich der getroffenen Entscheidung doch recht
schwer gefallen ist.
Sie ist nunmehr beruhigt.
Wir beschließen, noch etwas Boot zu fahren und ggf. weiter Wrackpositionen
zu lokalisieren, damit wir in 5 Wochen hinreichend Spots haben.
Die "Eperlan" mit Momo läuft aus _und_ das gelbe Siebenfünfziger mit der
Tante - die mit Sonnenbrille deutlich besser aussieht als ohne (damals hatte
mich die Paddi-Bude mal mitgenommen, ..damals vor 1,5 Jahren. Ich berichtete
davon.) ... vollgestopft wie immer.
Ich hätte Lust auf einen Überwasserschuß aus dem Hecktorpedorohr.
.. Das gelbe Boot läuft aus der Zieloptik, aber es ist ja Waffenstillstand
und die Befehle sind klar und deutlich!
"Verdammt!" ..ich nehme meine Augen vom Okular.. "Der graue
Atlantik-Anstrich statt Tauben-weiß hätte jetzt besser gepaßt, was
Eins-WehOh?"
"Ja Hää Kaleu, das wär` was, nich`? N` fetta Truppentransportaa, feinö
Sachö!"
"Ruhig... , I.WO, abwaat`n! Mal abwarten I.WO, was dieser Sommer so alles
bringt." ..grinse ich ihn an... "Wir werden demnächst erstmal an der
"Altmark" festmachen. Der alte Pott hat sich in der Schweiz internieren
lassen, der hat den Bauch voll (günstigen) Treibstoff und die neuen Torpedos
sind laut Hardegen auch schon eingetroffen."
Der I.WO schreitet beruhigt von dannen. Daß die Jungs auch nicht abwarten
können... die jungen Kerle die .. sehen aus wie Strolche mit ihren langen
Bärten. `Wird Zeit daß wir nach Hause kommen, ich sehe auch nicht besser aus
.. denke ich mir.
Jetzt ist ein letztes mal Ablegen zur Wracksuche angesagt.
"Vorleine los!"
Meine Freundin wirft die Vorleine an Bord, "ist los!" kommt von ihr zurück
.. wollen wir an Bord nix einreißen lassen, denke ich mir dabei.
Achtern ist bereits los und die UBoot-Diesel rattern, das Boot nimmt Fahrt
auf. Die Besatzung ist an Deck angetreten, die Marschkapelle spielt noch,
lediglich die bild-hübsche junge Frau steht noch an der Pier und winkt.
Immer das Gleiche mit den jungen franz. Mädels ...aus den Blumenläden...
Wir wollen mal nach der "Prophete" sehen, ein 42m langer SchraubenDampfer
und somit recht klein. Er wurde 1853 gebaut und ist 1860 am Cap Lardier,
südöstlich davon abgesoffen. Er liegt auf freundlichen 34m und die
Wrackreste sollen eine Höhe von 4-5m haben.
Natürlich ist das gelbe Schlauchboot mit der Tante, die mit Sonnenbrille
deutlich besser aussieht als ohne, in der Nähe - die Truppen Tauchen an
einem flachen Plateau, wahrscheinlich Anfänger oder überzeugte Paddiisten.
Es ist etwas Strömung, und ich möchte mich (trotz ebenfalls gehißter
Alpha-Flagge) an die Abstandsregel halten. Ich kann jetzt und hier keine
Suchmuster fahren. Es ist nicht kalkulierbar, einem abgetriebenen Taucher
_nicht_ über die Birne zu sausen. Zudem muß "man" sich ja als deutsches Boot
nicht unnütz unbeliebt machen. Wir lassen uns treiben...
Sicher hätte ich auf ein anderes Wracks ausweichen können, Positionen habe
ich auch hier genug und WrackSpots zu finden, an denen ich auch schon war,
steht immerhin auf Platz zwo. Neue Wracks sind die Nummer eins!
Aber was soll`s , ich erinnere mich immer wieder an das nette Restaurant mit
dem netten Dauerangebot - nicht übertreiben; ..es ist noch eine lange
Autofahrt angesagt.
(...)
Das gelbe Boot ist weg, die Diesel springen an und rattern.
"Hör auf, wir haben keine ratternden Diesel, wir haben einen astreinen V6
hinten dran, ruhiger gehts nun wirklich nicht!" ..meldet sich das Schicksal
zu Wort.
"Jaaa .. ist ja schon gut!" maule ich etwas zurück, fühle ich mich doch in
meiner Phantasie coupiert.
Das Gitternetzsuchmuster - wie immer. Alsbald ist ein Ausschlag zu
verzeichnen. Aber, ob es der kleine Dampfer ist? Ich werde es in 5 Wochen
bei ruhigem Wetter und einem Wiederholungs-TG wissen. Die Tiefe und die
Kreuzpeilung hat zumindes exakt mit meinen Recherchen übereingestimmt.
Auf der Fahrt zum Hafen, meine Freundin fährt mal wieder, rufe ich ihr zu:
"Ich sehe an Stb. eine Fänder im Wasser treiben!" .. Sie möge hart Ruder
legen.
Wir wollen schauen, ob den einer Verloren hat oder ob vielleicht wat dran
hängt. Wir habe Glück, und es hängt wat dran!
"Sieht aus wie eine Markierungstonne; weiße Leine mit Knäul oder weiterem
Schwimmer kurz unter der Wasseroberfläche." sage ich zu ihr beim Näher
kommen.
"Laß uns den Fishfinder wieder einschalten." sage ich zudem zu ihr. Hatte
ich ihn doch ausgeschaltet, denn bei hohen Geschwindigkeiten tillt er eh.
Schnell schaue ich mich um, die Gengend kommt mir bekannt vor; nicht weil
sie unweit der "Togo" ist, sondern weiß ich, daß hier in der Nähe die
"Espingole", ein Torpedoboot aus 1900 liegt und ich dort (hier) schon
Tauchen war.
Der Fishfinder spricht an, Tiefe stimmt, der Ausschlag ist eindeutig: Hier
liegt die "Espingole", das muß ich nicht erst an Hand der Karte / Literatur
bestätigt wissen.
So habe ich nun auch diese Position per Zufall exakt in mein GPS speichern
können.
(...)
Das Boot ist schnell (na ja, es ging so) verladen, alles
schlag-/reib-/wackelfest verstaut.
Der Zug setzt sich in Bewegung. Es ist 15 Uhr.
Vor einigen Jahren hatte ich noch in den Rückspiegel meines alten Nissan
geschaut und mir vorgestellt, wie es wäre, wenn ich in ihm ein kleines
Schlauchboot für den Urlaub erblicken könnte... so hinter mir am Haken.
Jetzt sehe ich ein freundliches, der Straßenunebenheit angepaßtes Nicken
eines 1,1 Tonnen-Rib (leer); ich sehe gerademal das Unterwasserschiff vom
Bug...
*** ENDE ***
(c) Rene Heese 2006
Hinweis: Entwurf, nicht auf Rechtschreibung geprüft.
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Teil 9 , letzter Teil
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*** In Cavalaire-sur-Mer / Abreise***
Nach der erfolglosen Gitternetzsuche um "irgendetwas zu finden" , fahren wir
Richtung Hafen. Das Fahrwasser ist betonnt. Auf der nördlichen Seite davon
befinden sich 3 kleine weiße Spitztonnen. Die Mittlere markiert die "Ramon
Meumbru" auf 22m, ein größeres Schmugglerschiff, 80m lang, 1200 Tonnen ca. .
Auch diesen Spot hatte ich damals zu Tauchbasenzeiten mehrfach im Rahmen der
Wiederholungstauchgänge betaucht, meine Freundin war auch schon dort.
Heute mache ich lediglich einen Abstecher mit dem Boot, um Routine mit dem
Fishfinder zu bekommen. Der Ausschlag ist riesig.
Es ist nun jedoch an der Zeit, den Urlaub gemütlich im Hafen bei einer
Picolo Sekt ausklingen zu lassen. Noch scheint die Sonne (Sonnenstand) und
es kühlt sich doch recht schnell ab .. ist sie ersteinmal weg.
Das Boot ist vertäut, die Muring-Kette rostig und verschmutzt zum zweiten
mal das Achterschiff. Der alte Mann, ein Angler, bitte mich, seine
verfangene Angelschnur in der Muring zu lösen. Ein Fisch ist dran, ..ich
schneide den Fisch durch und gebe ihm den Kopf - das andere Ende behalte ich
als Berge-Lohn - so ist das eben in der Seefahrt.
Da dies sein Fang von einem ganzen Tag ist, habe ich Mitleid, setze die
Hälften wieder chirurgisch einwandfrei zusammen, der Fisch zappelt (wieder),
und ich übergebe ihn seinem rechtmäßigen Besitzer. Er bedankt sich
freundlich, die Passanten applaudieren begeistert, ein Arzt aus Toulon
bietet mir einen Anstellungsvertrag an. Nach kurzem Überlegen lehne ich
dankend ab; kann ich doch auf die tägliche Ration des Gemecker`s meines
Chef `s nicht verzichten. Wat mutt, dat mutt !
Samstag, 06.05.2006 , letzter Tag / Abreise
Gestern blies ein steifer Nord-NordOst - Wind, heute morgen ist die See
spiegelglatt. Ideal .. eigentlich.. für einen TG am Achterschiff der "Togo".
Die Menschen an der Pier glotzen, ein Marschkapelle spielt auf, Jogger
bleiben stehen, Nordic-Walker fallen über die stehenden Jogger. Schnell ist
eine riesige Menschenmenge versammelt .. liegt doch ein deutsches Boot an
der Promenade mit einem Brachialtaucher, welcher doch tatsächlich alleine
versuchen wird, mit Luft das Achterschiff der "Togo" zu betauchen. Das
Gegrummel und Gemurmel der Massen ist unerträglich.
"Leute .. Ruhe bitte, ....bitte um Ruhe!" stelle ich mich breitbeinig auf
eine stabile Metall-Mülltonne..
"Ich habe beschlossen, heute nicht(!) tauchen zu gehen .."
"Buuuuh .. , ööööhh.. , du Pfeife, .... Großmaul.."
Pfiffe ertönen.
" Ruhe bitte, ...bitte .. hört mal her, ..herhören bitte!" rufe ich in die
aufgebrachte Menge. " Ich möchte nicht dauernd meine Freundin oben auf dem
Boot lassen..."
(..gut, daß mir das in den letzten Stunden des Urlaubs noch einfällt -
immerhin!)
".. wir machen gemeinsam Urlaub, Abreisen wollen wir nachher auch, die Sicht
ist hier heute eh nicht ideal, der TauchDampfer ist zu verpacken und
überhaupt .. der TG würde eh nur eine Stippvisite werden ...."
"Das klingt vernünftig!" ruft eine bild-hübsche junge Frau aus der Menge.
" Heute ist nicht alle Tage. Ich komme wieder, keine Frage!" ..gut, daß ich
Paulchen Panther als Pflichtfach hatte .. damals.
Das(!) überzeugt!
"Wann?" ruft höchst erregt die hübsche junge Frau von eben. "Wann kommst du
wieder? Wann?"
"In 5 Wochen! Vielleicht habe ich dann auch ein leichtes Trimix dabei. Mal
sehen." entgegne ich ihr.
"Nein, mach`s mit Luft , bitte!" ruft sie wieder.
"Ich muß sehen was wird, aber zumindest `mal komme ich wieder und gehe
Tauchen!"
Das beruhigt auch sie, ..zumindest etwas.
Die Meute löst sich auf, die Pfiffe verstummen.
"Mensch, das war knapp!" sage ich leise zu meiner Freundin und denke dabei,
daß mir die Ansprache hinsichtlich der getroffenen Entscheidung doch recht
schwer gefallen ist.
Sie ist nunmehr beruhigt.
Wir beschließen, noch etwas Boot zu fahren und ggf. weiter Wrackpositionen
zu lokalisieren, damit wir in 5 Wochen hinreichend Spots haben.
Die "Eperlan" mit Momo läuft aus _und_ das gelbe Siebenfünfziger mit der
Tante - die mit Sonnenbrille deutlich besser aussieht als ohne (damals hatte
mich die Paddi-Bude mal mitgenommen, ..damals vor 1,5 Jahren. Ich berichtete
davon.) ... vollgestopft wie immer.
Ich hätte Lust auf einen Überwasserschuß aus dem Hecktorpedorohr.
.. Das gelbe Boot läuft aus der Zieloptik, aber es ist ja Waffenstillstand
und die Befehle sind klar und deutlich!
"Verdammt!" ..ich nehme meine Augen vom Okular.. "Der graue
Atlantik-Anstrich statt Tauben-weiß hätte jetzt besser gepaßt, was
Eins-WehOh?"
"Ja Hää Kaleu, das wär` was, nich`? N` fetta Truppentransportaa, feinö
Sachö!"
"Ruhig... , I.WO, abwaat`n! Mal abwarten I.WO, was dieser Sommer so alles
bringt." ..grinse ich ihn an... "Wir werden demnächst erstmal an der
"Altmark" festmachen. Der alte Pott hat sich in der Schweiz internieren
lassen, der hat den Bauch voll (günstigen) Treibstoff und die neuen Torpedos
sind laut Hardegen auch schon eingetroffen."
Der I.WO schreitet beruhigt von dannen. Daß die Jungs auch nicht abwarten
können... die jungen Kerle die .. sehen aus wie Strolche mit ihren langen
Bärten. `Wird Zeit daß wir nach Hause kommen, ich sehe auch nicht besser aus
.. denke ich mir.
Jetzt ist ein letztes mal Ablegen zur Wracksuche angesagt.
"Vorleine los!"
Meine Freundin wirft die Vorleine an Bord, "ist los!" kommt von ihr zurück
.. wollen wir an Bord nix einreißen lassen, denke ich mir dabei.
Achtern ist bereits los und die UBoot-Diesel rattern, das Boot nimmt Fahrt
auf. Die Besatzung ist an Deck angetreten, die Marschkapelle spielt noch,
lediglich die bild-hübsche junge Frau steht noch an der Pier und winkt.
Immer das Gleiche mit den jungen franz. Mädels ...aus den Blumenläden...
Wir wollen mal nach der "Prophete" sehen, ein 42m langer SchraubenDampfer
und somit recht klein. Er wurde 1853 gebaut und ist 1860 am Cap Lardier,
südöstlich davon abgesoffen. Er liegt auf freundlichen 34m und die
Wrackreste sollen eine Höhe von 4-5m haben.
Natürlich ist das gelbe Schlauchboot mit der Tante, die mit Sonnenbrille
deutlich besser aussieht als ohne, in der Nähe - die Truppen Tauchen an
einem flachen Plateau, wahrscheinlich Anfänger oder überzeugte Paddiisten.
Es ist etwas Strömung, und ich möchte mich (trotz ebenfalls gehißter
Alpha-Flagge) an die Abstandsregel halten. Ich kann jetzt und hier keine
Suchmuster fahren. Es ist nicht kalkulierbar, einem abgetriebenen Taucher
_nicht_ über die Birne zu sausen. Zudem muß "man" sich ja als deutsches Boot
nicht unnütz unbeliebt machen. Wir lassen uns treiben...
Sicher hätte ich auf ein anderes Wracks ausweichen können, Positionen habe
ich auch hier genug und WrackSpots zu finden, an denen ich auch schon war,
steht immerhin auf Platz zwo. Neue Wracks sind die Nummer eins!
Aber was soll`s , ich erinnere mich immer wieder an das nette Restaurant mit
dem netten Dauerangebot - nicht übertreiben; ..es ist noch eine lange
Autofahrt angesagt.
(...)
Das gelbe Boot ist weg, die Diesel springen an und rattern.
"Hör auf, wir haben keine ratternden Diesel, wir haben einen astreinen V6
hinten dran, ruhiger gehts nun wirklich nicht!" ..meldet sich das Schicksal
zu Wort.
"Jaaa .. ist ja schon gut!" maule ich etwas zurück, fühle ich mich doch in
meiner Phantasie coupiert.
Das Gitternetzsuchmuster - wie immer. Alsbald ist ein Ausschlag zu
verzeichnen. Aber, ob es der kleine Dampfer ist? Ich werde es in 5 Wochen
bei ruhigem Wetter und einem Wiederholungs-TG wissen. Die Tiefe und die
Kreuzpeilung hat zumindes exakt mit meinen Recherchen übereingestimmt.
Auf der Fahrt zum Hafen, meine Freundin fährt mal wieder, rufe ich ihr zu:
"Ich sehe an Stb. eine Fänder im Wasser treiben!" .. Sie möge hart Ruder
legen.
Wir wollen schauen, ob den einer Verloren hat oder ob vielleicht wat dran
hängt. Wir habe Glück, und es hängt wat dran!
"Sieht aus wie eine Markierungstonne; weiße Leine mit Knäul oder weiterem
Schwimmer kurz unter der Wasseroberfläche." sage ich zu ihr beim Näher
kommen.
"Laß uns den Fishfinder wieder einschalten." sage ich zudem zu ihr. Hatte
ich ihn doch ausgeschaltet, denn bei hohen Geschwindigkeiten tillt er eh.
Schnell schaue ich mich um, die Gengend kommt mir bekannt vor; nicht weil
sie unweit der "Togo" ist, sondern weiß ich, daß hier in der Nähe die
"Espingole", ein Torpedoboot aus 1900 liegt und ich dort (hier) schon
Tauchen war.
Der Fishfinder spricht an, Tiefe stimmt, der Ausschlag ist eindeutig: Hier
liegt die "Espingole", das muß ich nicht erst an Hand der Karte / Literatur
bestätigt wissen.
So habe ich nun auch diese Position per Zufall exakt in mein GPS speichern
können.
(...)
Das Boot ist schnell (na ja, es ging so) verladen, alles
schlag-/reib-/wackelfest verstaut.
Der Zug setzt sich in Bewegung. Es ist 15 Uhr.
Vor einigen Jahren hatte ich noch in den Rückspiegel meines alten Nissan
geschaut und mir vorgestellt, wie es wäre, wenn ich in ihm ein kleines
Schlauchboot für den Urlaub erblicken könnte... so hinter mir am Haken.
Jetzt sehe ich ein freundliches, der Straßenunebenheit angepaßtes Nicken
eines 1,1 Tonnen-Rib (leer); ich sehe gerademal das Unterwasserschiff vom
Bug...
*** ENDE ***
(c) Rene Heese 2006
Hinweis: Entwurf, nicht auf Rechtschreibung geprüft.
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