Gegen den Strom
Roman, Teil 1
„Und wir(!) nehmen den Status für uns in Anspruch: keine Deco-Tauchgänge, nicht tiefer Tauchen als 40 Meter, keine Solo – Tauchgänge, 80 Minuten Maximaltauchzeit. Schön, wenn du uns etwas frische Wurst und frisches Schwarzbrot aus Deutschland versprichst; wir würden uns sehr darüber freuen, doch ändert es nichts an unseren Regeln. Das mit dem Doppelpaket geht klar.“ Sagt sie.
Wer ist eigentlich „sie“? Das sollte dringend benannt werden. „Sie“ ist die Chefin vom Gelee-Fisch-Tauchzentrum in Lahachmich Bai – nach eben ihrer eigenen Angabe und heißt mit Vornamen Novonne und nennt sich laut website kurz „No“. Somit hatte ich per
Email-Statement und - Anfrage doch gleich die Richtige in der Leitung und bin auf der ganzen Linie abgeblitzt.
Nun gut, bei exakt zwei Tauchbasen vor Ort ist die Auswahl bescheiden. Sollte ich in der darauf folgenden Email frech oder besser: fachlich - werden, wird vermutlich umgehend ein Anruf getätigt und somit hat es sich mit der Alternative erledigt. Das Problem an der Sache ist zum einen, dass ich bereits das Hotel und den Flug verbindlich gebucht habe und zwei Wochen Liegestuhl am frühen Morgen besetzen nicht wirklich in Frage kommt. Das andere Problem ist; ich kann – nach meinem bescheidenen Verständnis – nichts mit dem Spruch: „keine Deco-Tauchgänge“ anfangen. Sollte das etwa heißen, es werden doch nur Tauchgänge bis maximal zehn Meter gestattet? Aber sie schrieb doch etwas von 40 Metern. (?) Hatten nicht ein paar konstruktiv denkende Menschen festgestellt, dass Tauchgänge tiefer zehn Meter grundsätzlich als dekompressionspflichtig anzusehen sind? Die ersten Widersprüche gepaart mit erster Skepsis sind im Entstehen…
Beim Metzger werden der portionierte frische Schweineschinken, eine harte Wurst und drei Paar Wiener vakuumiert verpackt. Ich reiche 15 Euronen über den Tisch; den Bäcker werde ich wegen der Frischegarantie erst morgen am Sonntagnachmittag aufsuchen. Meine liebe Mutti kontrolliert meinen Einkauf, bin ich doch an diesem Wochenende in Warnemünde um wenigstens Weihnachten vorzufeiern. Der Flieger geht am Montag von Rostock-Laage ganz in der Früh.
Aber das ist natürlich nicht der wahre Grund meines Aufenthaltes in meiner ehemaligen Heimat. Denn weil ich mich für den Ostblock entschieden habe als Start- und Zielflughafen, sparen wir je 40 Euro. Das ist fein, denn der Dieselkraftstoff ist so günstig wie nie und die Sommerreifen eh abgefahren!
„Boh-ey, Haar genau 100 kg!“ sage ich zu meiner Freundin lautstark, als alles Gepäck auf der Flughafenwaage steht.
„Wir lieben Tauchgepäck!“ raune ich der Dame am Schalter nahtlos - getreu einer ähnlich gearteten Fernsehwerbung über Lebensmittel - zu. Die Dame ist schier beeindruckt, doch verzichte ich darauf ihr eine Scheibe der (mitgeführten) Wurst zu schenken, damit wir eventuell 10 Gramm unter dem zulässigen Gewicht liegen. Das unterscheidet die Situation gravierend von schnöder, unrealistischer Fernsehwerbung. Das und so ist das Leben … eben!
Die Uhr wird in Marsa Alam nun um 2 Stunden – nicht nur um eine – vorgestellt, denn per Bus überschreiten wir dann eine weitere Zeitzone und dringen somit in die NonDecoZone vor. Böse wer Schlechtes denkt!
Roman, Teil 1
„Und wir(!) nehmen den Status für uns in Anspruch: keine Deco-Tauchgänge, nicht tiefer Tauchen als 40 Meter, keine Solo – Tauchgänge, 80 Minuten Maximaltauchzeit. Schön, wenn du uns etwas frische Wurst und frisches Schwarzbrot aus Deutschland versprichst; wir würden uns sehr darüber freuen, doch ändert es nichts an unseren Regeln. Das mit dem Doppelpaket geht klar.“ Sagt sie.
Wer ist eigentlich „sie“? Das sollte dringend benannt werden. „Sie“ ist die Chefin vom Gelee-Fisch-Tauchzentrum in Lahachmich Bai – nach eben ihrer eigenen Angabe und heißt mit Vornamen Novonne und nennt sich laut website kurz „No“. Somit hatte ich per
Email-Statement und - Anfrage doch gleich die Richtige in der Leitung und bin auf der ganzen Linie abgeblitzt.
Nun gut, bei exakt zwei Tauchbasen vor Ort ist die Auswahl bescheiden. Sollte ich in der darauf folgenden Email frech oder besser: fachlich - werden, wird vermutlich umgehend ein Anruf getätigt und somit hat es sich mit der Alternative erledigt. Das Problem an der Sache ist zum einen, dass ich bereits das Hotel und den Flug verbindlich gebucht habe und zwei Wochen Liegestuhl am frühen Morgen besetzen nicht wirklich in Frage kommt. Das andere Problem ist; ich kann – nach meinem bescheidenen Verständnis – nichts mit dem Spruch: „keine Deco-Tauchgänge“ anfangen. Sollte das etwa heißen, es werden doch nur Tauchgänge bis maximal zehn Meter gestattet? Aber sie schrieb doch etwas von 40 Metern. (?) Hatten nicht ein paar konstruktiv denkende Menschen festgestellt, dass Tauchgänge tiefer zehn Meter grundsätzlich als dekompressionspflichtig anzusehen sind? Die ersten Widersprüche gepaart mit erster Skepsis sind im Entstehen…
Beim Metzger werden der portionierte frische Schweineschinken, eine harte Wurst und drei Paar Wiener vakuumiert verpackt. Ich reiche 15 Euronen über den Tisch; den Bäcker werde ich wegen der Frischegarantie erst morgen am Sonntagnachmittag aufsuchen. Meine liebe Mutti kontrolliert meinen Einkauf, bin ich doch an diesem Wochenende in Warnemünde um wenigstens Weihnachten vorzufeiern. Der Flieger geht am Montag von Rostock-Laage ganz in der Früh.
Aber das ist natürlich nicht der wahre Grund meines Aufenthaltes in meiner ehemaligen Heimat. Denn weil ich mich für den Ostblock entschieden habe als Start- und Zielflughafen, sparen wir je 40 Euro. Das ist fein, denn der Dieselkraftstoff ist so günstig wie nie und die Sommerreifen eh abgefahren!
„Boh-ey, Haar genau 100 kg!“ sage ich zu meiner Freundin lautstark, als alles Gepäck auf der Flughafenwaage steht.
„Wir lieben Tauchgepäck!“ raune ich der Dame am Schalter nahtlos - getreu einer ähnlich gearteten Fernsehwerbung über Lebensmittel - zu. Die Dame ist schier beeindruckt, doch verzichte ich darauf ihr eine Scheibe der (mitgeführten) Wurst zu schenken, damit wir eventuell 10 Gramm unter dem zulässigen Gewicht liegen. Das unterscheidet die Situation gravierend von schnöder, unrealistischer Fernsehwerbung. Das und so ist das Leben … eben!
Die Uhr wird in Marsa Alam nun um 2 Stunden – nicht nur um eine – vorgestellt, denn per Bus überschreiten wir dann eine weitere Zeitzone und dringen somit in die NonDecoZone vor. Böse wer Schlechtes denkt!
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